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Die Gefängnissärztin

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  • Die Gefängnissärztin

    Heute war ich mal wieder beim Hausarzt um mein Blutbild abzufragen. Normalerweise betreut mich meine Hausärztin, bei immens langen Wartezeiten, während eine Aushilfsärztin die "schnellen Fälle" erledigt. Beim letzten Mal war ich mit der aneinander gerasselt, weil sie auch diese Vorstellung vertrat, das Diabetiker auf Grund von Übergewicht, zu wenig Bewegung und falscher Ernährung an ihrem Unglück hauptsächlich selber schuld seien.
    Es gab für mich aber dringenden Gesprächsbedarf weil ich nach einem ca. 3 Wochen zurück liegenden KH-Aufenthalt etwas hatte was mich beängstigte. Ich erkundigte mich nach Verfahrensweise und bat um Verschreibung meiner Medikation. Das mußte ich aus finanziellen Gründen im April nach hinten stellen, da ich durch den KH-Aufenthalt ein paar Zusatzkosten hatte. Dabei erkundigte ich mich nach dem Generika Nevibolol für den Blutdrucksenker Nebilet, für den ich beim letzten mal 11,99! Euro zugezahlt hatte. In ihrer EDV war nichts über die übliche Selbstbeteiligung von 5-10 Euro je Medikament bekannt. Ich wies sie auf meine zusätzlichen 6,99 Euro hin die ich nicht erstattet bekommen würde, obwohl es sich um ein Generikapräparat handele. Sie ließ mich dann wissen, das es das Theater mit den Zuzahlungen dort wo sie arbeite nicht gäbe, sie hätte über die prallvollen Medizinschränke nur gestaunt.
    (Sie arbeitet normalerweise in einer großen Berliner Justizvollzugsanstalt)

    Also ist festzuhalten das die medizinische Versorgung in Gefängnissen deutlich besser ist als außerhalb von Knastmauern. Dabei ist Langzeitarbeitslosigkeit auf Grund der niedrigsten Lebenshaltungskosten sowieso bereits nicht anderes als ein finanzielles Gefängniss, ich habe das durch meinen unerwarteten KH-Aufenthalt wieder deutlich zu spüren bekommen. Für sowas ist bei H4-Beziehern und vermutlich Niedriglöhnern ebenfalls überhaupt kein Geld vorhanden, trotzdem wagen es die Kassen auch bedürftigen Patienten immer tiefer in die Tasche zu greifen, Beispiel besagtes Nebilet für das man als Privatpatient in meiner Apotheke ca. 22,00 Euro zahlen müßte, die man vermutlich komplett zurück erstattet bekommt, während einem als AOK-Kassenpatient 11,99 Euro abgeknöpft werden und das ganze auch noch ohne Ärzte über dieses Preisdiktat zu informieren, sodaß die nicht auf Ausweichpräparate gehen können.

    Wie ich schrieb, der Unterschied zwischen Knast und "Freiheit" ist für mich kaum noch spürbar.

    Ciao
    Wolfgang


  • die Hausärztin


    [quote Bittersweet59]Heute war ich mal wieder beim Hausarzt um mein Blutbild abzufragen. Normalerweise betreut mich meine Hausärztin, bei immens langen Wartezeiten, während eine Aushilfsärztin die "schnellen Fälle" erledigt. Beim letzten Mal war ich mit der aneinander gerasselt, weil sie auch diese Vorstellung vertrat, das Diabetiker auf Grund von Übergewicht, zu wenig Bewegung und falscher Ernährung an ihrem Unglück hauptsächlich selber schuld seien.
    Es gab für mich aber dringenden Gesprächsbedarf weil ich nach einem ca. 3 Wochen zurück liegenden KH-Aufenthalt etwas hatte was mich beängstigte. Ich erkundigte mich nach Verfahrensweise und bat um Verschreibung meiner Medikation. Das mußte ich aus finanziellen Gründen im April nach hinten stellen, da ich durch den KH-Aufenthalt ein paar Zusatzkosten hatte. Dabei erkundigte ich mich nach dem Generika Nevibolol für den Blutdrucksenker Nebilet, für den ich beim letzten mal 11,99! Euro zugezahlt hatte. In ihrer EDV war nichts über die übliche Selbstbeteiligung von 5-10 Euro je Medikament bekannt. Ich wies sie auf meine zusätzlichen 6,99 Euro hin die ich nicht erstattet bekommen würde, obwohl es sich um ein Generikapräparat handele. Sie ließ mich dann wissen, das es das Theater mit den Zuzahlungen dort wo sie arbeite nicht gäbe, sie hätte über die prallvollen Medizinschränke nur gestaunt.
    (Sie arbeitet normalerweise in einer großen Berliner Justizvollzugsanstalt)

    Also ist festzuhalten das die medizinische Versorgung in Gefängnissen deutlich besser ist als außerhalb von Knastmauern. Dabei ist Langzeitarbeitslosigkeit auf Grund der niedrigsten Lebenshaltungskosten sowieso bereits nicht anderes als ein finanzielles Gefängniss, ich habe das durch meinen unerwarteten KH-Aufenthalt wieder deutlich zu spüren bekommen. Für sowas ist bei H4-Beziehern und vermutlich Niedriglöhnern ebenfalls überhaupt kein Geld vorhanden, trotzdem wagen es die Kassen auch bedürftigen Patienten immer tiefer in die Tasche zu greifen, Beispiel besagtes Nebilet für das man als Privatpatient in meiner Apotheke ca. 22,00 Euro zahlen müßte, die man vermutlich komplett zurück erstattet bekommt, während einem als AOK-Kassenpatient 11,99 Euro abgeknöpft werden und das ganze auch noch ohne Ärzte über dieses Preisdiktat zu informieren, sodaß die nicht auf Ausweichpräparate gehen können.

    Wie ich schrieb, der Unterschied zwischen Knast und "Freiheit" ist für mich kaum noch spürbar.

    Ciao
    Wolfgang[/quote]

    Hi Wolfgang,

    ich verstehe NICHT, wieso du immer noch nicht zu einer anderen Ärztin gewechselt bist. Das ist doch die, die dir keine Teststreifen verschreibt, oder? (Sieh bitte mal in deine PN, ) Hast du denn deswegen mal mit der KV gesprochen deswegen?

    Also Blutdrucksenker gibt es mit Sicherheit auch ohne Zuzahlung.
    Aber ich denke, dass das NICHT im Programm deines Arztes steht, sondern eher in den PCs der Apotheker, weil die auch die entsprechenden Rabattverträge kennen.

    Deine Ärztin verschreibt doch nur den Wirkstoff und der Apotheker sucht das entsprechende zuzahlungsfreie Präparat raus. Man muss dann in der Apotheke meist auch fragen. Gibt es das Medikament auch ohne Zuzahlung.
    Könnte daran liegen, dass z.B. die Azubis oder Praktikannten net so firm sind.

    Bitte sei nicht böse, aber ich finde die Diskussion etwas in Schieflage.

    Kommentar


    • Re: Die Gefängnissärztin


      "Deine Ärztin verschreibt doch nur den Wirkstoff und der Apotheker sucht das entsprechende zuzahlungsfreie Präparat raus."

      Bei mir ist es anders, ich bekomme das entsprechende Medikament direkt namentlich genannt, nicht der Wirkstoff wird aufgeschrieben. (Bei allen Medis)

      Sollte das Medikament nicht vorrätig sein, dann kommt es darauf an, ob das entscheidende Häkchen auf dem Rezept gesetzt ist oder nicht. Somit hat dann die Apo Handlungsfreiheit oder ist an das gebunden was der Arzt verschrieben hat.

      Kommentar


      • Re: die Hausärztin


        [quote Tom61]

        Hi Wolfgang,

        ich verstehe NICHT, wieso du immer noch nicht zu einer anderen Ärztin gewechselt bist. Das ist doch die, die dir keine Teststreifen verschreibt, oder? (Sieh bitte mal in deine PN, ) Hast du denn deswegen mal mit der KV gesprochen deswegen?

        Also Blutdrucksenker gibt es mit Sicherheit auch ohne Zuzahlung.
        Aber ich denke, dass das NICHT im Programm deines Arztes steht, sondern eher in den PCs der Apotheker, weil die auch die entsprechenden Rabattverträge kennen.

        Deine Ärztin verschreibt doch nur den Wirkstoff und der Apotheker sucht das entsprechende zuzahlungsfreie Präparat raus. Man muss dann in der Apotheke meist auch fragen. Gibt es das Medikament auch ohne Zuzahlung.
        Könnte daran liegen, dass z.B. die Azubis oder Praktikannten net so firm sind.

        Bitte sei nicht böse, aber ich finde die Diskussion etwas in Schieflage.[/quote]

        Ich wechsle die Ärztin nicht, weil ich mit ihr klar komme und Teststreifen bekomme ich von keinem Arzt in meinem Bezirk, weil ich eben nicht spritzen muß.

        Ich habe das deswegen noch mal zur Sprache gebracht, weil ich über diese Verfahrensweise und Begründung gerade aktuell in meinem AOK-Blatt gelesen habe, das man das zur Standartvorgehensweise machen wird, die Kassen müssen sparen und da ist ihnen jedes Mittel recht.

        So wie ich das kenne schreiben Ärzte das Medikament, bzw. ein ihnen bekanntes Generika auf das Rezept, das hat meine Ärztin auch gemacht, umso geschockter war ich beim letzten Mal, als ich von den 20,94 Euro Verkaufspreis für mein Generikum 10,99 Euro (es waren doch "nur" 5,99 Euro Zuzahlung) selber zahlen mußte und als ich mich deswegen bei dem gestrigen Arztbesuch erkundigte erfuhr ich, das man in der Praxis nichts davon wisse. Insofern wird wieder einmal das Problem der Krankenkassen Geld einzusparen auf dem Rücken der Patienten ausgetragen.

        Die Diskussion beschreibt das verbraucherfeindliche Verhalten der AOK die zwar modern wirken will, sich aber weiterhin unflexibel wie eine typische deutsche Behörde verhält.

        Ciao
        Wolfgang

        Kommentar



        • aut idem


          [quote IreneC]"Deine Ärztin verschreibt doch nur den Wirkstoff und der Apotheker sucht das entsprechende zuzahlungsfreie Präparat raus."

          Bei mir ist es anders, ich bekomme das entsprechende Medikament direkt namentlich genannt, nicht der Wirkstoff wird aufgeschrieben. (Bei allen Medis)

          Sollte das Medikament nicht vorrätig sein, dann kommt es darauf an, ob das entscheidende Häkchen auf dem Rezept gesetzt ist oder nicht. Somit hat dann die Apo Handlungsfreiheit oder ist an das gebunden was der Arzt verschrieben hat.[/quote]

          Genau, Irenchen, manchmal hat man mit den Generika bzw. mit den Beistoffen in den Generika Problem und dann gibbet ein aut idem Rezept. Schönes WE dir:-))

          Also ich war früher zuzahlungsbfereit. Seit einigen Jahrn nicht mehr. Durch die vielen Rabattverträge muss aber sehr sehr viel weniger zuzahlen, für manche Medikamente nix.

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          • Re: aut idem


            die ärzte können nicht für alle kk für alle medikamente wissen wo ob welche rabattverträge abgeschlossen sind.
            für den wirkstoff nebivolol(betablocker) 5mg gibt es angebote von 14-38€ pro hundert pillen.
            also garantiert auch zuzahlungsfreie.

            Kommentar


            • Re: aut idem


              "also garantiert auch zuzahlungsfreie."

              Das sehe ich genau so!

              Frage doch in der Apo nach, welches Medi mit demselben Wirkstoff zuzahlungsfrei ist und lass es dir dann gezielt beim Hausrzt verschreiben.

              Kommentar



              • Re: Die Gefängnissärztin


                Nebilet/Nebevilol ist ein Spezialthema durch den Rechtsstreit der Firmen, die die Präparate herstellen, so dass sich die Sitaution (auch für uns Ärzte) ständig ändert, ich empfehle - wenn das Geld knapp ist - andere Betablocker

                Kommentar


                • Re: Die Gefängnissärztin


                  hallo hatte auch nebilet und musste dann das medikament wechseln weil mein kasse davon garnichts bezahlt hat bekomme jetztmetoprolol 142,5 davon 1/3 tablette 50 mg in der schachtel sind 100 tabletten reichen allso 300 tage ich habe 5 euro gezahlt und erklärt hat mir alles mein apotheker die sind auch der richtige ansprechpartner dafür
                  liebe grüße moni

                  Kommentar


                  • Re: Die Gefängnissärztin


                    einverstanden

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                    • PC-Programm der Ärzte


                      [quote klausdn]die ärzte können nicht für alle kk für alle medikamente wissen wo ob welche rabattverträge abgeschlossen sind.
                      für den wirkstoff nebivolol(betablocker) 5mg gibt es angebote von 14-38€ pro hundert pillen.
                      also garantiert auch zuzahlungsfreie.[/quote]

                      Genauso isset, Klaus, ich bin irgendwann mal von meinem Apotheker zufällig drauf hingewiesen worden. Und seither frage ich immer....vielleicht ist das auch ein kleiner Tipp für alle "Pillenschlucker":-)

                      Kommentar


                      • Re: aut idem


                        [quote IreneC]"also garantiert auch zuzahlungsfreie."

                        Das sehe ich genau so!

                        Frage doch in der Apo nach, welches Medi mit demselben Wirkstoff zuzahlungsfrei ist und lass es dir dann gezielt beim Hausrzt verschreiben.[/quote]

                        Irenchen, das muss man nicht mal unbedingt, der Apotheker weiß das, muss halt eben in seinem Programm nachgucken.
                        Also bei den Blutdrucksenkern ist mit Sicherheit was zuzahlungsfreies dabei. Werden eigentlich Rabattverträge mit verschiedenen Kassen auch mit verschiedenen Herstellern abgeschlossen?

                        Ich hab grad mal meinen Apothker angerufen, ich nehme Metformin 1000 mg und Glimepirid 4mg. Für z.B. Glimeprid 4mg gibt es sogar mehrere Hersteller, die zuzahlungsfrei sind. (Ich wusst net mehr, welches der beiden frei war...)

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