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Alte Frau mit Lada-Diabetes

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  • Alte Frau mit Lada-Diabetes

    Brauche einen Rat !

    Ich bin eine 73 jährige Frau, bei der vor genau 2 Jahren (Ostern) ein Diabetes diagnostiziert wurde.
    Für meinen Internisten war das ein Altersdiabetes- auf meine Bitte , einen Lada-Test zu machen, ist er nicht eingegangen

    Ich war mit 500 mgl zusammengebrochen und bekam einen Monat lang Lantus und Tabletten.
    Um da herauszu kommen - habe ich mich mit Laufen- Essen- Messen á la Lauber selbst trainiert und durch die kohlehydratarme Diät erreichte ich nach 3 Monaten einen HbAIc-Wert von 6,3. Das sah sehr positiv aus. War aber offenbar eine Art von Honeymooneffekt.
    Dieser gute Zustand hielt bis ca . November an- dann wurden die Werte höher und der Arzt gab mir dann im Januar 2009 eine kleine Menge Insulin 8 IE.Lantus.
    Ich habe dann die hiesige Diabetesklinik aufgesucht. Die waren dort mit mir sehr zufrieden der dort durchgeführte Ladas Test war positiv.

    Ich habe mir dann einen Hausarzt in meiner Nähe gesucht,der auch die Diabeteswerte beobachtet.

    Um die Weihnachtszeit 2009 verschlechterten sich wieder meine Werte derart, dass ich zu letzt einen HbAIc-Wert von 7,3 hatte- zur Zeit muss der höher liegen.Ich habe wieder alle typischen Symptome: Durst - trockener Mund und viel Wasserlassen in der Nacht.

    Die Klinik wollte mit Lantus alleine weitermachen- aber das deckte die Morgenmahlzeit nicht mehr ab. Nüchterwert 90 mgl 2 St. nach dem Essen
    195 mgl begleitet von Zähneklappern und Kälte.

    Jetzt hat mein Hausarzt mich auf insuman 25/75 umgestellt + Lantus in der Nacht ab 11 Uhr.
    12 IE insuman und 10 IE Lantus nachts.

    Ich wiege zur Zeit 57 kg bei einer Größe von 1.59mtr
    Ich esse weiter kohlehydratarm- aber das scheint alles nicht mehr auszureichen- tagsüber bewegen sich die Werte zwischen 160 und 170
    Ab 19 Uhr bin ich bei 200 und mehr - das geht so die ganze Nacht bis zum Nüchternwert 230 !
    Ich möchte dem Arzt jetzt eine ICT Behandlung vorschlagen- obwohl er ständig davon redet, dass man alte Frauen nicht so scharf einstellen sollte.
    Ich bitte um einen Rat.


  • Re: Alte Frau mit Lada-Diabetes


    [quote Bacchio]Ich möchte dem Arzt jetzt eine ICT Behandlung vorschlagen- obwohl er ständig davon redet, dass man alte Frauen nicht so scharf einstellen sollte.[/quote]

    Hallo Bacchio,

    was dein Arzt da erzählt ist vollkommener Schwachsinn.

    Natürlich stimmt es, dass es für alte Leute viel schwieriger ist, ihren BZ eigenständig zu beobachten und gut zu führen. Deshalb steigt bei denen die Gefahr von Hypos und man ist der Meinung, dass die darum ihren BZ lieber etwas höher halten sollen.

    Aber du hast ja schon bewiesen, dass du trotz deines Alters deinen BZ perfekt steuern kannst. Es gibt für deinen Arzt keinen Grund, dir das nicht zuzutrauen. Also fordere es ein - solange du geistig so fit bist kann er dir die ICT-Behandlung nicht verweigern.

    Ein anderes Argument könnte sein, dass du in deinem Alter nicht mehr so viele Jahre vor dir hast und deshalb die Gefahr von Folgeerkrankungen nur klein ist. Das ist genauso blödsinnig, vielleicht hast du noch 20 und mehr glückliche Jahre vor dir und in dieser langen Zeit können sich viele Folgeerkrankungen entwickeln.

    LG Rainer

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    • Re: Alte Frau mit Lada-Diabetes


      Moin alte Frau,

      SUUUUUUUUUUUPER, was Du bisher geleistet hast!!!!!!!

      Für die ärztliche Leistung würde ich mich allerdings schämen!

      Das gilt für die gesamte Beratung und Behandlung, die Du bisher erfahren hast, und auch und besonders für die Auskuft, dass man alte Frauen nicht so scharf einstellen sollte. ALLE nachteiligen Erfahrungen mit nahe gesundem BZ wurden in Studien mit älteren Typ2 gemacht, die zuvor wenigstens 10 Jahre auf Tabletten bei HBA1cs von 8-10 und drüber gehalten worden waren und schon wenigstens 1 Herzkreislauf-Ereignis hinter sich hatten oder als Hochrisiko-Patienten galten. Und dann hat man ihnen zum Zwecke der rigorosen BZ-Senkung im Rahmen der jeweiligen Studie solche Mengen an Medis eingefüllt, wie sie im normalen Leben nie verordnet werden. UND die Betroffenen selbst hatten während dieser Studien nie die Möglichkeit, sich selbst nach irgend einer Medi-Wirkung zu richten, also etwa passend zur Insulinwirkung zu Essen, weil sie dafür außer der Reihe hätten messen müssen, und das hat das Studien-Design aber gar nicht zugelassen.

      Natürlich ist ICT Dein Weg, auch wenn Du dafür ein bisschen genauer als bisher auf Deine BZ-Steuerung achten müsstest. Und ich persönlich würde da an Deiner Stelle nichts vorschlagen, sondern die verlangen. Denn die ist Standard für Typ1, die sich noch selbst versorgen können, was bei Dir ja wohl völlig außer Frage steht. Statt dieser Insuman-Mischung würde ich zum essen eines der 3 schnelleren Analog-Insuline bestellen, also Apidra, Humalog oder Novorapid (wirken alle 3 meistens gleich). Damit könntest Du gezielt dafür sorgen, dass Dein BZ von hoffentlich bald wieder nüchtern 90 2-3 Stunden nach dem Essen auch darauf wieder zurückkehrt und dazwischen meistens keinen Ausflug über 200 macht oder sogar noch weniger. Und als Basis würde ich das Lantus weiter nutzen und damit anfangen und zum Mittag noch einmal wie zur Nacht 10IE spritzen.

      2mal pro Tag Lantus spritzen ist unkonventionell, weil das ja als gleichmäßig wirkend für 24 Stunden gilt, allerdings bei denen, die's nachmessen, meistens erst in Dosen deutlich über 20IE. Aber es bleibt in der Wirkung deutlich steuerbarer, wenn Du es so auf 2mal aufgeteilt hältst. Schließlich kann ja immer noch sein, dass Dein Rest an Beta-Zellen sich bei gesund niedrigerem BZ-Verlauf noch einmal zu mehr Mitarbeit aufrafft und Du noch einmal mit weniger Insulin auskommst. Aber generell kenne ich bei Typ1 Insulinern, und zu denen gehörst Du ja, alles von 40 bis um 200 IEs am Tag mit den meisten so um 100. Mehr als 30 Einheiten Insulin pro Tag sind also nicht ungewöhnlich, sondern eher die Regel. Also hast Du tatsächlich einen weiten Spielraum, Deine Insulin-Dosen Deinem Bedarf so anzupassen, dass dabei Dein Blutzucker so gesund herauskommt, wie Du ihn haben willst :-)

      Daumendrück, Jürgen

      Kommentar


      • Re: Alte Frau mit Lada-Diabetes


        Hallo Rainer und Jürgen,
        ich danke Euch für Eure Antworten, die haben mir wieder Mut gemacht. Ich habe heute früh wieder 11 IE Lantus statt Insuman Comp 25. gespritzt. Der nächste Arzttermmin ist Mittwoch. Ich glaube kaum ,dass er mir die ICT-Behandlung genehmigen wird- werde wieder etwas über die Gefahren bei alten Frauen , die auch durch Hypos bestehen zu hören bekommen. Ist das wahr, dass die Gehirne bei älteren Menschen bei einer Hypo stärker gefährdet sind.?
        Habe einmal eine Hypo gehabt bei einem Durchfall, die konnte ich aber schnell beseitigen. Ich denke immer, wenn ich weiter kohlehydratarm esse , brauche ich wenig Insulin, und die Gefahr ins Hypokoma zu fallen ist nicht sehr groß.
        Wie hoch kann man Lantus steigern ? Mein nächster Kliniktermin ist erst wieder im Juni- Zwischendurch bekommt man keine Termine, die sind sehr überlaufen !
        Noch mal herzlichen Dank- !
        Bacchio

        Kommentar



        • Re: Alte Frau mit Lada-Diabetes


          Moin Bacchio,

          in vielen Fällen habe ich in der Selbsthilfe immer wieder erlebt, wie vor allem Allgemeinärzte, aber auch Diabetologen ihr Unvermögen zur gesunden ICT-Anleitung in genau der Weise auf ihre Patienten projeziert und behauptet haben, dass der gesunde BZ-Verlauf für Diabetiker wegen der Unterzuckerungen eh ungesund sei. Schwere Unterzuckerungen als Argument gegen irgend eine Therapie sind allein deswegen absoluter Schwachsinn, weil schwere Unterzuckerungen kein normaler und in irgend einer Weise notwendiger Bestandteil irgend einer zeitgemäß ordentlich angeleiteten Therapieform sind. Tut mir leid, wenn ich Dir damit einen Menschen madig mache, dem Du ansonsten vertraust :-(

          In allen aktuelleren Darstellungen der Typ1-Therapie findest Du die Art, in der Du behandelt wirst, bei Insulinern, die von Pflegediensten betreut werden, und in mittelmäßig bis schlecht geführten Seniorenheimen. Ansonsten ist ICT Typ1-Standard. In dem Link findest Du auch eine gute Darstellung der verschiedenen Insulinsorten und ihrer durchschnittlichen Wirkkurven. Und hier noch einmal eine super Skizze zum ICT-Tag zusammen mit den Inhalten, die eine ordentliche Schulung dafür vermitteln sollte und die Dein Dok - sorry, dass ich das hier so schreiben muss - offenbar selbst nicht drauf hat :-(

          Einziger Maßstab für Deine Insulinmenge und damit auch für's Lantus-Steigern ist Dein BZ. Aber beim Erhöhen berücksichtigen, dass die Wirkung sich nicht nur 2 Stunden nach dem Spritzen erhöhen kann, sondern auch 4 und 6 Stunden nach dem Spritzen. Entspricht damit eher nicht der einen großen Portion, sondern vielmehr der kleineren alle 2-3 Stunden.

          Daumendrück, Jürgen

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          • Alte Frau? Soone Frechheit!!


            [quote Bacchio]Brauche einen Rat !

            Ich bin eine 73 jährige Frau, bei der vor genau 2 Jahren (Ostern) ein Diabetes diagnostiziert wurde.
            Für meinen Internisten war das ein Altersdiabetes- auf meine Bitte , einen Lada-Test zu machen, ist er nicht eingegangen

            Ich war mit 500 mgl zusammengebrochen und bekam einen Monat lang Lantus und Tabletten.
            Um da herauszu kommen - habe ich mich mit Laufen- Essen- Messen á la Lauber selbst trainiert und durch die kohlehydratarme Diät erreichte ich nach 3 Monaten einen HbAIc-Wert von 6,3. Das sah sehr positiv aus. War aber offenbar eine Art von Honeymooneffekt.
            Dieser gute Zustand hielt bis ca . November an- dann wurden die Werte höher und der Arzt gab mir dann im Januar 2009 eine kleine Menge Insulin 8 IE.Lantus.
            Ich habe dann die hiesige Diabetesklinik aufgesucht. Die waren dort mit mir sehr zufrieden der dort durchgeführte Ladas Test war positiv.

            Ich habe mir dann einen Hausarzt in meiner Nähe gesucht,der auch die Diabeteswerte beobachtet.

            Um die Weihnachtszeit 2009 verschlechterten sich wieder meine Werte derart, dass ich zu letzt einen HbAIc-Wert von 7,3 hatte- zur Zeit muss der höher liegen.Ich habe wieder alle typischen Symptome: Durst - trockener Mund und viel Wasserlassen in der Nacht.

            Die Klinik wollte mit Lantus alleine weitermachen- aber das deckte die Morgenmahlzeit nicht mehr ab. Nüchterwert 90 mgl 2 St. nach dem Essen
            195 mgl begleitet von Zähneklappern und Kälte.

            Jetzt hat mein Hausarzt mich auf insuman 25/75 umgestellt + Lantus in der Nacht ab 11 Uhr.
            12 IE insuman und 10 IE Lantus nachts.

            Ich wiege zur Zeit 57 kg bei einer Größe von 1.59mtr
            Ich esse weiter kohlehydratarm- aber das scheint alles nicht mehr auszureichen- tagsüber bewegen sich die Werte zwischen 160 und 170
            Ab 19 Uhr bin ich bei 200 und mehr - das geht so die ganze Nacht bis zum Nüchternwert 230 !
            Ich möchte dem Arzt jetzt eine ICT Behandlung vorschlagen- obwohl er ständig davon redet, dass man alte Frauen nicht so scharf einstellen sollte.
            Ich bitte um einen Rat.[/quote]

            Hallo Frau Baccio,

            also, wenn ich das lese, muss ich mich erfurchtsvoll verneigen vor dir. Baccio, alte Frau? Das ist ja wohl ne Frechheit...WENN er dich schon als alte Frau sieht, dann soll er

            Alter ist eine nur Zahl im Pass. Und DU bist absolut fit.
            Eine Therapie ist immer ein Gemeinschaftsergebnis zwischen Arzt und Patient. Also geh ihm auf den Keks und lass nicht locker.
            Ich wünsche dir alles Liebe und Gute von Herzen:-)

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