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BZ und intensiver Sport

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  • BZ und intensiver Sport

    ... und gleich noch eine Frage. Auf Empfehlung meines Arztes treibe ich noch mehr Sport als früher. Seine Begründung: Bewegung fördert die Aufnahme von Blutzucker in den Zellen. Nun wundern mich meine BZ-Werte in diesem Zusammenhang. Beispiel: Nüchtern-Wert 6.8mmol/l, nichts essen, 1000mg Glucophage, 75 Minuten intensiv radfahren, Messung danach (nach ca. 30 Minute Pause für duschen und umziehen) ergibt 9.3 mmol/l. Aber Hallo?
    Oder mach ich 'was falsch?


  • Re: BZ und intensiver Sport


    Moin Thomi,

    erstmal schön, dass Du her gefunden hast :-)

    Ich hak einfach mal hier ein, auch wenn Du verschiedene Fragen in verschiedenen Threads angesprochen hast.
    Von mmol/l zu mg/dl kommst Du mit dem Faktor 18. So sind z.B. 5 mmol/l x18 = 90 mg/dl und sagen, dass dabei in jedem umlaufenden Liter Deines Blutes 0,9g Glukose mitschwimmen, Obergrenze von nüchtern und zwischen den Mahlzeiten gesund.
    Einfach mal zur Orientierung: Gesund wird mit niedrig 3,3 bis hoch 5 mmol/l aufgewacht und etwa 1 Stunde nach viiiiiel Stärke=Zucker für ein paar Minuten um 6,6 oder kurz darüber, aber praktisch nie über 7,7 gemessen, und nach 2 Stunden ist gesund längst wieder zurück unter 5. Macht einen HBA1c-Wert um 5.

    Wenn Sport den BZ erhöht, ist für die Zeit des Sports zu wenig Insulin in Umlauf. Bei passender Insulinversorgung ändert sich der BZ mit Sport nicht. Nur bei länger anhaltender Extrembelastung kann es kurzzeitig zu leichter Unterzuckerung kommen.
    Was einen Diabetes verursacht, ist bisher unbekannt. Mit Typ1 wird beobachtet, dass das eigene Immunsystem plötzlich auf die Idee kommt, die insulinproduzierenden Beta-Zellen aufzufressen. Aber bis heute ist nicht entdeckt, wie diese Idee so zustande kommt. Typ1 wird unübersehbar auffällig ab einer Abnahme der Beta-Zellmasse um etwa 80%.
    Mit Typ2 wird beobachtet, dass die Beta-Zellen in Jahren bis zur Diagnosereife bis auf etwa 20% der gesunden Menge abnehmen, weil die turnusmäßige Neubildung langsamer als das turnusmäßige Absterben funktioniert. Auch dabei weiß niemand, warum. Dazu kommen dann noch wenigstens 2 weitere grundlegende Defekte, von denen bis heute auch niemand weiß, was sie auslöst.

    Bei dem, was Du bis jetzt geschrieben hast, würde mich nicht wundern, wenn man dir den Diabetes damit erklärt hätte, dass die meisten Diabetiker sind, weil sie insulinresistent sind und weil sie das auch noch durch Anfressen und Ansitzen selbst verursacht haben. Das ist Unsinn, weil die meisten Menschen mit Insulinresistenz gesund sind und keinerlei BZ-Auffälligkeiten messen. Sie haben zwar einen höheren Insulinbedarf, aber den deckt ihr Organismus ganz natürlich und normal mit der entsprechend mitgewachsenen Beta-Zellmasse :-)

    So viel erstmal, Jürgen

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    • Re: BZ und intensiver Sport


      Sport ist nicht gleich Sport, hab ich mir sagen lassen. Hängt auch mit dem Puls zusammen.
      Also ich habe die Erfahrung gemacht, dass der BZ steigt, wenn ich so sportle, dass ich nicht mehr mich dabei mit Jemandem unterhalten kann. Und, wenn Sport ungewohnt ist, also sozusagen "der kleine Stress".

      Sportle ich aber regelmäßig und etwas langsamer, sinkt der BZ spätestens nach dem Sporteln, und es kann sein, nicht sofort, wenn du vom Rad hüpfst, sondern 10, 20 oder 30 min nach Sportelende. Musste mal einfach ausprobieren.

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      • Re: BZ und intensiver Sport


        Hallo Jürgen,

        Danke für die vielen Informationen. Es ist nicht so, dass man mir Diabetes mit Insulinresistenz und Übergewicht alleine erklärt hat. Wenn du allerdings Ratgeber (gedruckt oder im Web) liest, dann steht primär ein Übergewicht im Mittelpunkt. So kann ich von einem Diabetes-Ratgeber, den mir mein Arzt aushändigte, die Hälfte wegschmeissen da kein Übergewicht und vom Rest nochmals die Hälfte, da kein Bewegungsmangel... Was bleibt, ist eine kohlenhydratarme Ernährung, bei der sich die Do's und Dont's in einem erträglichen Rahmen bewegen.

        Was mich im Moment mehr stört ist, dass ich den BZ immer noch nicht auf dem richtigen Niveau habe - pendelt so um die 7 mmol/l, was auch nach deinen Angaben zu hoch ist.

        Liebe Grüsse
        Thomi

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        • Re: BZ und intensiver Sport


          Hei Tom,

          Danke für deinen Beitrag. Könnte schon sein dass du richtig liegst was die Intensität des Sports betrifft. Ich schreib ja auch von "intensivem Sport". Konkret heisst das bei mir, dass ich 6 bis 9 Mal pro Woche meinen Arbeitsweg (30km) mit dem Rad zurück lege - Fahrzeit 70 - 100 Minuten. Da komm ich schon mal ausser Atem. Ich werd's in den nächsten Tagen mal etwas ruhiger angehen, mal schauen...

          Liebe Grüsse
          Thomi

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          • Re: BZ und intensiver Sport


            Moin Thomi,

            7 mmol/l und mehr nüchtern an mehreren Tagen in lockerer Folge ist fachoffiziell als Diabetes definiert (zusätzlich könntest Du natürlich zur sicheren Erfüllung der Definition auch noch einen Zuckerwassertest - oGTT - machen). Nach allem, was ich aus Deinen Schilderungen lesen kann, hast Du längst weit über das auch engagiert übliche Maß hinaus alle Möglichkeiten ausgeschöpft, mit denen Du Deinen BZ gesund normalisieren kannst. Nach allen meinen Selbsthilfe-Erfahrungen kann ich mir eine messbare Wirkung von Glukophage bei Dir nur äußerst schwer vorstellen. Ebenso glaube ich aus diesen Erfahrungen kaum, dass Dir Medis nennenswert weiter helfen, die Deinen Betazellrest, der eh schon den ganzen Tag voll schafft, zu noch höherer Leistung antreiben.

            Fazit: An Deiner Stelle würde ich mit meinem Dok in den nächsten Tagen über den Anfang mit Insulin sprechen. Damit würdest Du dir den Betazellrest noch lange erhalten können, und der würde ein gutes Stück ausbügeln helfen, wenn Du vor allem in der ersten Zeit noch nicht so viel Erfahrung im passenden Dosieren hast. Keine Angst! Insulin macht nicht süchtig. Du spritzt nur so viel, wie Du brauchst, ideal also nur so viel, dass Du Deinen BZ damit und mit Deinem aktuellen Bewegungs- und Essverhalten möglichst häufig im möglichst gesunden Bereich steuerst. Gesund wird mit niedrig 3,3 bis hoch 5 mmol/l aufgewacht und etwa 1 Stunde nach viiiiiel Stärke=Zucker für ein paar Minuten um 6,6 oder kurz darüber, aber praktisch nie über 7,7 gemessen, und nach 2 Stunden ist gesund längst wieder zurück unter 5. Macht einen HBA1c-Wert um 5.

            ÜBRIGENS: Mit der Schädigung durch zu hohen BZ ist es ganz ähnlich wie mit der durch Rauchen: Einige haben Glück und nie Probleme, wie unser hanseatischer Altbundeskanzler, wenn man mal von geflickschusterten Pipelines absieht. Andere habe Pech und Lungenkrebs als Nichtraucher.
            Allerdings sagt mir meine Erfahrung aus der Diabetiker-Selbsthilfe, dass etwa 20 Jahre bei HBA1c um 7 (gilt beim Diabetologen als gut) ohne nennenswerte Folgeschäden schon als Glücksfall zu betrachten sind, und dass die Menge der Betroffenen dann längst Missempfindungen bis kein Gefühl in den Füßen hat, die Augen schon mehrfach gelasert wurden usw.usw. Besonders gemein an diesen fiesen Zugaben ist, dass man nicht weiß, ob man sie überhaupt kriegt, so lange man sie noch nicht hat, dass man also nicht weiß, ob die gesunde BZ-Führung sich wirklich für einen persönlich lohnt, und dass man die Fiesigkeiten praktisch aber auch nicht wieder los wird, wenn sie sich erst einmal eingestellt haben.

            Natürlich kann man dann die Beschwerden durch eine gesunde BZ-Steuerung immer noch erheblich mindern. Aber rechtzeitig erbracht hätte die selbe Leistung halt wahrscheinlich dafür ausgereicht, die Beschwerden voll zu vermeiden, und ich kenne inzwischen viele Betroffene, die sich für ihren verspäteten Kurswechsel jeden Tag in den Allerwertesten beißen könnten ;-)

            Bisdann, Jürgen

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            • Re: BZ und intensiver Sport


              da kann ich jürgen nur zustimmen, denn irgendwann muß der mensch ja auch arbeiten um seinen lebensunterhalt zu verdienen, denn vom sporteln können nur profis und hans lauber durch das darüber schreiben leben.
              mfg. klaus

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