Diabetes-Fragen

[Mullemaus]

Hallo! Hätte ein paar Fragen, wäre nett wenn diese mir beantwortet werden könnten.

1)Was passiert bei einer versehentlichen intramuskulären Insulininjektion (Z.B Oberschenkel)
2)Was ist eine Basalrate, gibt es die auch beim gesunden Menschen?
3)Was bewirkt Alkohol beim Zuckerkranken?
4)Woran erkenne ich das ein Pat. Hyper- oder Hypoglykämisch ist ohne Bz-Gerät?
5)Wieso gibt es unterschiedliche Insuline?
6)Welche Auswirkungen hat Bewegung auf den BZ?

Danke schon mal im Vorraus!

[klausdn]

Re: Diabetes-Fragen


zu 1. im normalfall wirkt es schneller, als im uh fettgewebe,
manchmal nimmt der muskel schaden.
zu 2. die basalrate deckt den grundbedarf an insulin ab ohne essen. natürlich haben alle gesunden diese auch, nur daß es eigeninsulin ist.
zu 3. solange die leber den alkohol abbaut, schmeißt sie keine glucose raus. bei alkoholisierten hilft daher die glucagon notfallspritze nicht.
zu 4. a. eine hyper beim t1 ist meist mit einer ketoascidose verbunden,(der geruch von aceton wird leicht mit alkohol verwechselt, aceton riecht fruchtig in richtung calvados)
- das es sich um eine stoffwechselentgleisung handelt, idz dringend eine klinik gefragt, auf keinen fall sollten nichtmediziner da mit insulin rum arbeiten) für diabetiker die bei bewustsein sind gint es korrekturschemata - dazu gehört aber know how.-
b. bei bewustlosen dmlern mit hypo kann nur der notarzt was machen(glucose 40% iv) und der mißt vorher. bei diabetikern die bei bewustsein sind , zuckerhaltige getränke, traubenzucker, normalen zucker.(ganz wichtig ! bitte merken wieviel und was gegeben wurde - denn meist ist es viel zuviel,
und man korrigiert ungerne aud verdacht.
zu 5. da insulin nur eine halbwertzeit von 4,3 minuten hat, braucht man insuline mit unterschiedlichen wirkzeiten.
zu 6. völlig unterschiedlich, die meisten haben eine bz senkung durch sport , es gibt aber einige bei denen sport den bz treibt. daher muß soetwas jeder für sich selbst austesten, pauschalratschläge sind nicht hilfreich.
mfg. klaus

[klausdn]

nachtrag


seit in einem idiotischen krimi m tv mal jemand mit ner hypo rumlag, und die die ihne fanden nach "insulin" bei ihm suchten,
nehme ich nur in gaz speziellen fällen insulin mit für unterwegs, denn wenn ich schon irgendwo liege brauche ich nicht noch einen nachschuß von einem übereifrigen "helfer".
daher noch mal - zucker geht immer - nsulin nie !!!
dafür gibt es ärzte.
klaus

[gast 66]

Re: Diabetes-Fragen


Einige Ergänzungen:

Zu 1). Die i.m. Injektion kann sehr schmerzhaft sei.
Der Wirkeintritt des Insulins erfolgt schneller, die Wirkdauer ist u.U. deutlich kürzer als bei s.c. Applikation.

Zu 2) Mit Basalrate bezeichnet man bei der Insulinpumpentherapie den für 24 Stunden ermittelten Grundbedarf an Insulin, der mahlzeitenunabhängig besteht.
Ansonsten Basalmenge.
Der Grundbedarf ist lebensnotwendig bei allen Menschen zur Aufrechterhaltung der Organfunktionen.

Zu3) Der Alkoholgenuss ist insofern besonders problematisch beim Diabetiker, da er zu unvorhersehbaren Hypoglykämien führen kann, mitunter auch noch lange nach dem Konsum.
Der Insulinbedarf für kohlenhydrathaltige Alkoholikas, z.B. Bier ist bisweilen schwer einzuschätzen. Übergewichtige ( 80 % bei Typ2) sollten sich beim Alkoholkonsum auch wegen der hohen Ernergiedichte zurückhalten.

Zu 4) Mögliche Warnzeichen für Hyperglykämie:
starker Durst, vermehrtes Wasserlassen, psyschiche Verstimmung, Antriebslosigkeit,
Ketoazidose mit den Symptomen Übelkeit, Erbrechen, Oberbauchschmerzen, Geruch nach faulen Äpfeln in der Ausatmungsluft.
Mögliche Anzeichen für Hypoglykämie:
Schweißausbruch, Herzklopfen, Wackelknie, Heißhunger, Sehstörungen, Konzentrationsschwäche, aggresives Verhalten, Verwirrtheit, Gleichgewichtsstörungen, Bewusstseinsverlust.


Zu 5)
Wenn die natürliche Insulinsekretion optimal imitiert werden kann, benötigt man in der Insulintherapie keine verschiedenen Insuline. Dies geschieht beispielsweise mit einer Insulinpumpenbehandlung. Subkutane Infusionstherapie benötigt nur eine Insulinart. Um mit möglichst wenigen Insulininjektionen mit eine längeren Wirkdauer auszukommen, wurden die Verzögerungsinsuline entwickelt. Insuline mit unterschiedlichen Wirkkurven sind also notwendig für eine gute Stoffwechselführung, weil die Bauchspeicheldrüse mit externen Insulingaben nicht vollkommen nachgeahmt werden kann.

Zu 6)
Bewegung verbessert die Durchblutung und die Insulinempfindlichkeit.
Der gesamte Stoffwechsel wird verbessert.
Nicht zu empfehlen ist vermehrte Bewegung bei hohen Blutglukosewerten infolge Insulinmangel und sich anbahnender Stoffwechselentgleisung (Ketoazidose).

[Dr. Keuthage]

Re: Diabetes-Fragen


...danke klausdn und gast 66...super Antworten...

[Mullemaus]

Re: Diabetes-Fragen


Hallo,
danke ersteinmal für die Antworten!

Habe noch eine Frage:
Eine Patientin erhielt mehrer Jahr Lanus,wurde nun umgestellt auf Prothaphane 30/70 und deren Werte sind jetzt früh sehr hoch,kann es sein das es mit der Umstellung zusammen hängt und das es sich noch einpegeln muss?Wie lange dauert so etwas in der Regel?

Danke schön!

[Dr. Keuthage]

Re: Diabetes-Fragen


...es kann mit der Umstellung zusammenhängen...es kann mehrere Wochen dauern, bis die "richtige" Dosis gefunden ist

[klausdn]

Re: Diabetes-Fragen


nicht zu vergessen daß es eine völlig andere insulinzusammensetzung ist.
-lantus- ist ein 24h basalinsulin, zu dem eigentlich ein bolusinsulin gehört.
-actraphane(nicht protaphane) 30/70- ist ein mischinsulin für die konventionelle therapie. (zweimal/d)
das ergibt eine völlig andere wirkkinetik.
mfg. klaus

[Pittynski]

Re: nachtrag


wieso nimmst du in ganz speziellen Fällen Insulin mit ? - Traubenzucker wäre für eine Unterzuckerung sicherlich besser - Insulin, wenn Du Dir die Wampe voll schlagen willst.

[klausdn]

Re: nachtrag


weshalb fragst du wenn due "eine" der antworten schon weißt?
oder nimmst du keins mit wenn du essen gehst? oder verreist du nie ?
die wampe vollschlagen überlasse ich denen die anschließend immer nicht wissen weshalb sie zunehmen, und dann nach itgendwelchen gründen suchen.
klaus