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Trotz 2J Therapie und ausschleichen v. Citalopram wieder Einbruch - Depression?

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  • Re: Trotz 2J Therapie und ausschleichen v. Citalopram wieder Einbruch - Depression?

    Tired
    alex_77
    alexaa

    Danke für eure Nachrichten. Da ihr keine Signaturen habt, darf ich euch Fragen (bei Alex weiß ich es ja) was den bei euch diagnostiziert wurde und an welchen psychischen Leiden ihr laboriert bzw. Ihr überwunden habt.

    Meine Story kennt ihr, aber bei Tired und Alexaa blick ich nicht durch/finde ich nichts bzw. wollt ihr da nicht darüber reden.

    alex_77 ich habe die Cita ein wenig erhöht und Alexaa ich war heute mit Stirnlampe 8Km Im Schnee wandern.

    Lg

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    • Re: Trotz 2J Therapie und ausschleichen v. Citalopram wieder Einbruch - Depression?

      Servus Naturefreak,

      und alle andere hier Schreibende...bin so frech und klink mich hier ein...ohne alle Beiträge gelesen zu haben, hoffe, dass ich nicht wiederhole...

      Psychopharmaka...sollte doch jeder für sich entscheiden, ob es ihm damit gutgeht, er damit leichter lebt? Habe das Zeug (auch Cita...) jahrelang genommen...aber gebracht (ausser Nebenwirkungen)...nichts...es hat mich nicht geheilt, mich weitergebracht...funktioniert habe ich wieder besser, aber alles nur "gedeckelt"...wie Farbe auf eine schimmelige Wand...

      Hab mal den schönen Satz gelesen :"Weißt du noch wer du warst...bevor dir die Welt erzählte, was du sein sollst?" Mit Psychopharmaka konnte ich besser das sein, was ich meinte sein zu müssen...aber nicht wissen oder herausfinden wer ich bin/war/sein möchte...

      Was bräuchte es, müsste erfüllt sein, damit es dir besser ginge, du dich in dir wohlfühlen würdest? Müssten sich da äussere Umstände ändern...oder etwas in dir ...deine Einstellung oder Haltung, dir und deinem Leben gegenüber?

      Hab grad einen (wie ich finde...) tollen Vortrag von Prof. Gerald Hüther angesehen...vielleicht kannst auch du was für dich und dein Leben rausnehmen?

      https://www.youtube.com/watch?v=4rIWgIBHK80

      Noch zu meinen Diagnosen (hast zwar die anderen gefragtaber vielleicht interessierts dich...)...Diagnosen habe ich viele...Anpassungsstörung, schwere Depression, Posttraumatische Belastungsstörung, chronische Schmerzerkrankung...aber all die Diagnosen, haben mir die in irgendeiner Weise geholfen, hat man mir dadurch helfen können, etwas an meinen Problemen geändert oder gebessert? Ich finde nicht, fand mich nur "durchgereicht" in einem "entmenschlichten" System...auch Hüther geht da in seinem Vortrag kurz drauf ein...

      Laborier ich noch an meinen Diagnosen...oder hab ich da was über wunden? Ich weiß es nicht...kann ich das beurteilen oder bewerten? Oder müsste das nicht wieder ein Fachmann machen...?

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      • Re: Trotz 2J Therapie und ausschleichen v. Citalopram wieder Einbruch - Depression?

        meist du mit alexaa eh mich, die Elektraa??

        Ich war selten beim Arzt.
        Wär ich hingegangen, dann hätte ich alles gleich diagnostiziert gekriegt, wie Hans Georg.

        Schon in sehr jungen Jahren hat sich das bei mir gezeigt, dass ich diesen Belastungen, die da waren nicht gewachsen war. Es spricht ja schon für sich, weil ich mir als Kind schon das Leben nehmen wollte und nachher noch mehrmals knapp davor war. Sehr knapp..

        Ich habe leben gelernt, überleben gelernt und nun kann ich es- so machen, dass ich mir nicht dauernd das Leben nehmen möchte, oder nur kann, indem ich mich zudusle.

        Das tust du doch auch nicht Freak! Du lässt doch auch nicht nach, wenn es um das Suchen geht nach besseren Zuständen. Gach gehts, gach gelingts ganz leicht. Wenn du mal aus den derzeitigen Erschwernissen raus bist. "Gach ist steirisch und hoasst: bald..

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        • Re: Trotz 2J Therapie und ausschleichen v. Citalopram wieder Einbruch - Depression?

          aber bei Tired und Alexaa blick ich nicht durch/finde ich nichts bzw. wollt ihr da nicht darüber reden.
          Zumindest nicht so oft, halt wenns mir passend erscheint.
          Zu viel zu meiner Psyche zu schreiben ist mir schon oft auf die Füße gefallen, aber natürlich mache ich es trotzdem immer mal wieder.:-).

          Da gibt es mehrere Diagnosen, ich denke die Hauptdiagnosen sind eine bipolare Störung und PTBS, ich vermute daraus sind dann Folgeerscheinungen erwachsen wie die Angststörung und noch das ein oder andere mehr.
          Dass die Persönlichkeit gelitten hat ist mir auch sehr bewusst, dazu habe ich aber keine offizielle "Diagnose", eher gesagt Einschätzung, die Persönlichkeit mit einer Diagnose im pathologischen Sinne in Verbindung zu bringen widerstrebt mir auch ein wenig, wenn es nicht gerade um gefährliche Leute geht, oder ganz üble Qualen.;-)
          Aber am Ende hängt dann doch alles irgendwie zusammen und die eine Sache wird über eine andere positiv wie auch negativ beeinflusst.

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          • Re: Trotz 2J Therapie und ausschleichen v. Citalopram wieder Einbruch - Depression?

            Lieber Hans Georg, bist du nicht auch etwas gscheiter und reifer geworden und weniger blöd wie früher? Ich konnte mich so leicht schämen, kränken, leiden, ärgern, wegen dem hab ich es so schwer gehabt.
            Heut schäme ich mich nicht so schnell und ärgern und kränken tu ich mich auch sehr selten und schon gar nicht mehr leide ich lang unter etwas, oder jemanden, ich reagiere da bereits schneller und hau entweder ab, oder hau zu. Nix mehr zähneklappernd in die Knie gehen...
            Mehr Mut, mehr Lebensqualität. Courage, statt Pillen.

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            • Re: Trotz 2J Therapie und ausschleichen v. Citalopram wieder Einbruch - Depression?

              Lieber Hans Georg, bist du nicht auch etwas gscheiter und reifer geworden und weniger blöd wie früher? Ich konnte mich so leicht schämen, kränken, leiden, ärgern, wegen dem hab ich es so schwer gehabt.
              Heut schäme ich mich nicht so schnell und ärgern und kränken tu ich mich auch sehr selten und schon gar nicht mehr leide ich lang unter etwas, oder jemanden, ich reagiere da bereits schneller und hau entweder ab, oder hau zu. Nix mehr zähneklappernd in die Knie gehen...
              Mehr Mut, mehr Lebensqualität. Courage, statt Pillen.
              Bin ich gescheiter und reifer, weniger blöd wie früher? Schämen...früher ja...heute wüsste ich nicht mehr wofür? Kränken...hab ich mich früher selbst, bzw. leicht lassen...heute nicht mehr. Gelitten...habe ich früher oft und viel...warum noch? Geärgert...habe ich mich früher viel über andere...heute nur noch über mich selbst, schau aber auch woher dieser Ärger kommt und versuche ihn in was umzusetzen, worüber ich mich nicht mehr ärgern muss...

              Ja, ich versuche auch schneller zu reagieren...aber hau vor nichts mehr ab...und hau schon gar nicht mehr zu...sondern versuche den anderen zu sagen, worum es mir geht, was ich schlecht finde (und das sind NIE Menschen, sondern Handlungen...)

              Provokante These von mir: ALLE unser Probleme...nur eine gestörte Beziehung/Kommunikation...mit uns selbst und anderen?

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              • Re: Trotz 2J Therapie und ausschleichen v. Citalopram wieder Einbruch - Depression?

                Guten Morgen zusammen,

                "Aber auch hier bin ich immer wieder am Überlegen, ob ich nicht vielleicht doch zufrieden damit sein kann"

                Alex, wenn es Ihnen gelingt, Ihre Arbeit als Voraussetzung des Unterhalts zum Leben anzusehen.
                Das Leben aber sonst das Wichtigste ist - also Familie, Freunde, Sport, Hobby, Musik, Kunst u.a. - dann stellt sich am ehesten eine Lebenszufriedenheit ein.

                Falls Sie aber zu den Männern gehören (möchten), für die Arbeit und Karriere 100% Lebenssinn bedeuten, werden Sie in Ihrem Job immer unzufrieden bleiben und täglich Defizite finden, die sich nicht ausfüllen lassen.

                Manchmal hilft schon ein Paradigmenwechsel.
                Da stimme ich Ihnen rein aus der Theorie 100% zu. Und Arbeit und Karriere im „klassischen“ Sinne sind für mich niemals wirklich Lebenssinn gewesen, sondern immer nur Mittel zum Zweck.

                Der Haken ist allerdings, daß ich mich in den vergangenen Jahren zunehmend schwer damit tue, den Zweck eindeutig zu definieren
                Vieles, was früher sehr viel Bedeutung für mich hatte, hat etwas an Bedeutung verloren. Was nicht heißen soll, daß es mir gänzlich unwichtig geworden wäre, das schon nicht – aber die ehemalige Erfüllung ist phasenweise doch zum Erliegen gekommen.


                Insofern passen meine folgenden, neuesten Gedanken und Erkenntnisse durchaus zu Ihrem Anstoß.

                (Ich war etwas zögerlich, ob ich den weiteren Beitrag bei mir oder hier bei Dir, Naturefreak40 , einstellen soll. Aber da wir hier ja in der letzten Zeit bereits recht intensiv im Austausch sind und es auch für Dich interessant sein könnte, habe ich mich dann für diesen Thread hier entschieden.)

                Und zwar habe ich in den letzten zwei Tagen ein neues Hörbuch gehört,

                Das Café am Rande der Welt: eine Erzählung über den Sinn des Lebens von John Strelecky ,

                und heute Früh habe ich auf dem Weg ins Büro mit

                Du musst nicht von allen gemocht werden: Vom Mut, sich nicht zu verbiegen von Ichiro Kishimi und Fumitake Koga

                begonnen. (Wie üblich sollen die Links bitte keine explizite Werbung für Amazon sein, sondern waren für mich einfach am bequemsten zu finden und einzufügen. Hätte auch Thalia o.ä. nehmen können )


                Im Kern sind mir damit bis jetzt folgende Dinge nochmal ins Bewußtsein gerückt:
                1. Ich weiß (noch immer) nicht, „warum ich hier bin“.
                  Auf die ein oder andere Art und Weise und mit diesen oder anderen Formulierungen beschäftige ich mich ja schon seit Jahren mit dieser Frage, warum ich hier bin und was der Sinn meines Daseins ist. Oder, wie es bei J. Strelecky heißt, dem „Zweck der [meiner] Existenz“. Egal, aus welcher Perspektive ich die Frage auch angehe, egal, wie oft ich darüber meditiere – ich habe bis jetzt keine zufriedenstellende Antwort gefunden. Spaß, ja. Liebe, ja. Als übergeordnete Ziele bzw. Zwecke. Aber wie ich die konkret erreichen könnte, welches erreichbare Unterziele für mich sein könnten, damit tue ich mich nach wie vor schwer.

                  Was nicht heißt, daß ich keine Ideen hätte – die habe ich sehr wohl.
                  Aber ich habe zuviel Angst, zögere zuviel, und das Feuer dieser Ideen brennt nicht heiß genug, als daß ich den Mut aufbringen würde, entsprechende Schritte einzuleiten. Eine Freundin antwortete mir gestern so schön: „Bloß traust Du Dich nicht, irgendeinen [Weg] davon einzuschlagen, geschweige denn auch nur in die Richtung zu schauen, in der er (irgendeiner) abzweigt. Du stehst an ner riesigen Kreuzung mit ganz, ganz vielen, kleinen, gewundenen Pfaden, die davon abgehen - und Du bleibst einfach stehen, in Deinem "Wohlstandsgebäude" - und bist unglücklich und weißt nicht, was Du jetzt tun sollst.“ Ich denke, damit liegt sie gar nicht so falsch.

                  Man könnte auch sagen: Lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach.

                  Grämt mich das?
                  Ja, etwas. Nicht mehr so sehr.
                  Leide ich darunter?
                  Ja, auch, natürlich spürbar, aber zunehmend weniger dramatisch.

                  Was mir dabei hilft, ist auch eine Sichtweise aus den ersten Kapiteln des zweiten (Hör)Buchs:
                  _
                2. Je mehr ich darauf gestoßen werde und je mehr ich darüber dann nachdenke, umso mehr erkenne ich, daß die Ursache meiner beständigen Symptome und Probleme eigentlich immer weniger in der Vergangenheit liegt. Klar lief da nicht alles glatt, natürlich hab ich Fehlentscheidungen getroffen, und mein Elternhaus war eine Mischung aus klassischem, autoritärem Patriarchat durch meinen Vater und Überbehütung durch meine Mutter. Und selbstverständlich hab ich Streß im Büro, hatte einen mittelprächtigen und einen absoluten Scheiß-Chef, hab eintönige, ermüdende Aufgaben, die eher einem Kampf gegen Windmühlenflügel gleichen.
                  Alles richtig.

                  Aber die spannende Frage ist doch eher: Warum ändere ich nichts daran? Warum krieg ich es nicht hin, entweder die Situation zu ändern oder zumindest meine Einstellung dazu?

                  Diesbezüglich hat mir eben das zweite Hörbuch heute Morgen etwas die Augen geöffnet (bzw. wieder geöffnet – komplett neu ist diese Theorie für mich auch nicht, aber ich erkenne immer mehr, wieviel Wahrheit darin stecken könnte):

                  Weil ich es (tief) drin (zumindest zu einem großen Teil) nicht möchte!

                  Irgendetwas in mir, ein Teil von mir, braucht die Symptome aus Angst und Depression!
                  Warum? Weil ich – und das sind dann durchaus bewußte Gedanken, die ich kenne! – glaube, mich nur dann vollständig zurückziehen zu können und mich fallenlassen zu können, wenn’s mir dreckig geht. Weil ich ein so großes Bedürfnis nach FreiZEIT habe, das ich durch rund 9-10 Stunden im Job (inkl. Fahrerei) und anschließenden Familienverpflichtungen glaube, nicht ausreichend erfüllt zu bekommen. Vielleicht bin ich gewissermaßen „süchtig“ nach Freizeit, hab das Arbeiten wirklich nicht erfunden, und dieses Gefühl steigert sich eben noch zusätzlich, wenn die Tätigkeiten im Job mir unsinnig erscheinen. Womöglich sähe es in der Tat anders aus, wenn ich eine erfüllende Tätigkeit hätte. Aber so gibt es sehr viele Dinge, die mir sinnvoller erscheinen und die ich lieber täte, als im Büro zu sitzen und gegen Windmühlen anzukämpfen.
                  Also kreiert mir meine Psyche womöglich (teilweise) genau das, was ich brauche, um einen Rückzug anderen und auch mir selbst gegenüber rechtfertigen zu können.

                  Darüber hinaus verschafft mir die Depression eine gewisse Form von Aufmerksamkeit, und die Beschäftigung mit dieser Störung und der vielfältige Austausch mit euch und mit anderen macht mich in gewisser Weise zu einem "Fachmann". Ebenfalls zwei Faktoren, die ich seit rund zehn Jahren nicht mehr in dem Maße erhalte, wie davor: Sohnemann beansprucht Aufmerksamkeit durch meine Frau, die ich dann weniger erhalte, und im Job bin ich durch den einen Chef ausgebootet worden, wogegen ich mich auch mit all meiner fachlichen Expertise, die ich mir in den Jahren davor erworben habe, kaum wehren konnte.
                  Natürlich erhalte ich nach wie vor Anerkennung im Job, trotz allem, ich würde auch locker noch mehr bekommen, wenn ich wieder richtig reinklotzen würde; und auch meine Frau widmet mir ihre Liebe und Aufmerksamkeit. Rein objektiv bräuchte ich mich wahrscheinlich echt nicht beschweren. Trotzdem - irgendwas fehlt mir da; irgendein Teil von mir fühlt sich schnell zurückgesetzt oder kritisiert, und auch dann sind natürlich Depri und Angst irgendwo willkommene "Ausflüchte", mit denen ich mich wahrscheinlich versuche zu schützen, wohlwollende Aufmerksamkeit und Verständnis zu erlangen und Lob und Anerkennung dafür, daß ich mich so wacker schlage.
                  Es fällt mir nicht ganz leicht, daß hier so zu schreiben und zuzugeben. Und vielleicht liege ich auch etwas falsch damit oder gehe da stärker mit mir ins Gericht als erforderlich. Trotzdem kann ich die Tatsache nicht leugnen, daß auch das garantiert irgendwo mit reinspielt.

                  Die „Ursache“ für meine Probleme liegen also vielleicht weniger in der Vergangenheit, als vielmehr in meinem Streben nach einer scheinbar unerreichbaren Zukunft bzw. der Wiederherstellung eines so nicht mehr erreichbaren Zustandes. "Anhaften", nennt man das bei den Buddhisten übrigens

                  Ich für meinen Teil finde, daß das durchaus eine wesentliche Erkenntnis ist. Denn sie verändert (erneut) den Blickwinkel; ich bin kein „klassisches“ Opfer meiner Vergangenheit, sondern eigentlich „Täter“ einer selbsterfüllenden Prophezeiung meiner Zukunft

                Wie ich da rauskommen kann, steht noch auf einem anderen Blatt; daran arbeite ich.
                Tatsache ist aber auch: Bei der Bewältigung dieses Problems kann mir eine „klassische“ Psychotherapie oder Psychoanalyse wahrscheinlich nicht oder nur schwer noch weiterhelfen. Meine zwei Verhaltenstherapeuten haben mir erfolgreich die Art alternativen Denkens beigebracht. Aber ich sehe meine Vermutung bestätigt, daß ein Wühlen und „Aufarbeiten“ meiner Vergangenheit nur schwerlich noch neue Fortschritte bringen würde – da stecken keine Erkenntnisse und Lösungen mehr drin, die mich voranbringen würden.


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                • Re: Trotz 2J Therapie und ausschleichen v. Citalopram wieder Einbruch - Depression?

                  Ich war wie gesagt etwas am Zögern, ob dieser Beitrag bei Dir, Naturefreak40 , richtig aufgehoben ist, aber ich denke schon:

                  Ich kann Dir wirklich nur wärmstens raten und empfehlen, Dich ganz grundsätzlich mit alternativen Denk- und Herangehensweisen, Lebensphilosophien und Strategien zu beschäftigen. Erstens lenkt das temporär von Deinen direkten Problemen ab und lindert die Symptome. Zweitens erweitert es Deinen Horizont und Deine Sichtweise auf die Dinge und verschafft Dir eben womöglich auch früher oder später die ein oder andere Erkenntnis. Damit will ich nicht dazu raten, die professionelle Therapie abzubrechen – aber parallel dazu auch noch andere Perspektiven und Möglichkeiten einzubeziehen, kann keinesfalls schaden. Du „mußt“ aus Deinen Gedankenkreiseln ausbrechen, die sich immer nur wieder mit der Analyse der Vergangenheit und Deiner Symptome beschäftigen, und brauchst dazu Personen – reale wie auch in Form von Büchern und Hörbüchern -, die Dir die entsprechenden Denkanstöße geben.


                  Ich jedenfalls kann immer besser verstehen, warum so viele „Profis“, Coaches und Ratgeber sagen, wir würden die Welt mit unseren eigenen Gedanken kreieren.
                  Klar gibt’s auch objektive Wahrheiten – zum Beispiel, daß Brunnenwasser prinzipiell konstant 18° hat – aber ob Du dieses Wasser als warm oder kalt empfindest, hängt sowohl von äußeren Umständen als auch Dir persönlich und Deiner Einstellung dazu ab (hab ich aus dem zweiten Hörbuch). Und selbst, ob Du dieses Wasser bzw. Dein Empfinden darüber in zwei verschiedenen Situationen gleich bewertest, kannst Du nicht wirklich an der vergangenen Erfahrung festmachen, sondern nur an der aktuellen Situation – beim ersten Mal war vielleicht Winter, jetzt beim zweiten Mal ist Sommer…


                  Und mein zweiter Rat ist:
                  Frage Dich mal, was Du tief im Inneren womöglich von den ganzen Symptomen hast? Gibt es in Dir wenigstens einen Teil, einen nur halbbewußten Anteil, Gedanken etc., der in Deiner jetzigen, verfahrenen Situation womöglich einen Vorteil sieht? „Das kleinere Übel“, gewissermaßen, wie der Hexer (weiß nicht, ob Du den kennst bzw. die neue Serie auf Netflix) sagen würde
                  Womit ich Deine realen Probleme wirklich nicht herunterspielen will – sie sind real. Ebenso, wie das Brunnenwasser 18° hat. Aber eventuell gibt es einen Part in Dir, der diese ganzen Symptome und Beschwerden mit einem bestimmten Zweck immer wieder erzeugt. Und dieser Zweck, diese Ursache, liegt womöglich näher, als die Summe aller konkreten Ereignisse in lange zurückliegender Vergangenheit
                  Unzweifelhaft ist natürlich auch, daß Dich die Summe Deiner Erfahrungen in der Vergangenheit mit an diesen Punkt gebracht haben, logisch. Und trotzdem trifft womöglich etwas in Dir immer wieder eine bestimmte Wahl, die Dir noch gar nicht so richtig bewußt ist.
                  Es könnte sich also lohnen, Deine Probleme einmal aus diesem Blickwinkel zu betrachten.

                  Auch hier gilt selbstverständlich, daß auch das alles ein Prozeß und noch nicht zwangsläufig DIE Lösung ist. Vielleicht ja, vielleicht nein. Aber ich denke, den Acker Deiner Vergangenheit hast Du lange genug bearbeitet – Zeit, auch problem-analytisch mal was neues auszuprobieren, meinst Du nicht?


                  LG
                  Alex

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                  • Re: Trotz 2J Therapie und ausschleichen v. Citalopram wieder Einbruch - Depression?

                    alex_77 Deine Suche nach Sinn, dein Frust am Arbeitsplatz...hast du das von mir weiter oben verlinkte Video von Prof. Gerald Hüther angesehen? Ich finde schon, dass er da einige Sachen erklärt...
                    https://www.youtube.com/watch?v=4rIWgIBHK80

                    Depressionen sind lästig...aber vielleicht auch notwendig? Um uns zeigen, dass wir vollkommen auf dem falschen Dampfer sind...mit unseren Einstellungen und Haltungen, wie wir leben?

                    "Weißt du noch wer du warst...bevor dir die Welt erzählte, was du sein sollst?" Würden wir je über sowas nachdenken (müssen), wenn uns manche Sachen nicht ausbremsen würden?

                    Die Seele spricht über den Körper...

                    Kommentar


                    • Re: Trotz 2J Therapie und ausschleichen v. Citalopram wieder Einbruch - Depression?

                      alex_77hast du das von mir weiter oben verlinkte Video von Prof. Gerald Hüther angesehen? Ich finde schon, dass er da einige Sachen erklärt...
                      https://www.youtube.com/watch?v=4rIWgIBHK80
                      Nein, noch nicht, will ich aber heute Abend machen, zumindest den ersten Teil davon und dann morgen den Rest oder so.
                      Danke für den Hinweis

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                      • Re: Trotz 2J Therapie und ausschleichen v. Citalopram wieder Einbruch - Depression?

                        Nicht ob der Länge des Videos erschrecken, die ersten 30 Minuten reichen, das ist der eigentliche Vortrag ...

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                        • Re: Trotz 2J Therapie und ausschleichen v. Citalopram wieder Einbruch - Depression?

                          Hallo Hans und danke dass du dich an der Diskussion beteiligst!

                          Psychopharmaka...sollte doch jeder für sich entscheiden, ob es ihm damit gutgeht, er damit leichter lebt? Habe das Zeug (auch Cita...) jahrelang genommen...aber gebracht (ausser Nebenwirkungen)...nichts...es hat mich nicht geheilt, mich weitergebracht...funktioniert habe ich wieder besser, aber alles nur "gedeckelt"...wie Farbe auf eine schimmelige Wand...

                          Hab mal den schönen Satz gelesen :"Weißt du noch wer du warst...bevor dir die Welt erzählte, was du sein sollst?" Mit Psychopharmaka konnte ich besser das sein, was ich meinte sein zu müssen...aber nicht wissen oder herausfinden wer ich bin/war/sein möchte...
                          Da Frage aller Fragen, man könnte auch sagen wie es Viktor Frankl. formulierte "Der Lebenssinn"

                          Was bräuchte es, müsste erfüllt sein, damit es dir besser ginge, du dich in dir wohlfühlen würdest? Müssten sich da äussere Umstände ändern...oder etwas in dir ...deine Einstellung oder Haltung, dir und deinem Leben gegenüber?
                          Das versuche ich herauszufinden bzw. muss man sich die Dinge auch eingestehen und Veränderungen zulassen und angehen, da liegt, glaub ich, die größte Herausforderung


                          Noch zu meinen Diagnosen ...Diagnosen habe ich viele...Anpassungsstörung, schwere Depression, Posttraumatische Belastungsstörung, chronische Schmerzerkrankung...aber all die Diagnosen, haben mir die in irgendeiner Weise geholfen, hat man mir dadurch helfen können, etwas an meinen Problemen geändert oder gebessert? Ich finde nicht, fand mich nur "durchgereicht" in einem "entmenschlichten" System...auch Hüther geht da in seinem Vortrag kurz drauf ein...
                          Kannst du uns das mal näher erklären wie du das mit dem .....Ich finde nicht, fand mich nur "durchgereicht" in einem "entmenschlichten" System......

                          Laborier ich noch an meinen Diagnosen...oder hab ich da was über wunden? Ich weiß es nicht...kann ich das beurteilen oder bewerten? Oder müsste das nicht wieder ein Fachmann machen...?
                          Ich finde, dass müsstest du schon selbst beurteilen können

                          Kommentar


                          • Re: Trotz 2J Therapie und ausschleichen v. Citalopram wieder Einbruch - Depression?

                            meist du mit alexaa eh mich, die Elektraa??
                            Ja natürlich, ich weiß nicht warum du eine Alexaa geworden bist



                            Schon in sehr jungen Jahren hat sich das bei mir gezeigt, dass ich diesen Belastungen, die da waren nicht gewachsen war. Es spricht ja schon für sich, weil ich mir als Kind schon das Leben nehmen wollte und nachher noch mehrmals knapp davor war. Sehr knapp..
                            Wow, das ist schon krass, ich kann mich da nicht so reinfühlen, bei mir ist es das komplette Gegenteil ICH WILL LEBEN - Aber nicht immer mit dieses wiederkehrenden Beschwerdebild physisch und psychisch.


                            Das tust du doch auch nicht Freak! Du lässt doch auch nicht nach, wenn es um das Suchen geht nach besseren Zuständen. Gach gehts, gach gelingts ganz leicht. Wenn du mal aus den derzeitigen Erschwernissen raus bist. "Gach ist steirisch und hoasst: bald..
                            Des "gach" sogns bei uns in Oberösterreich ah . Nein natürlich lasse ich mich nicht hägen, aber das, was mich schon sehr anzipft ist der Umstand dass ich mir 2 Jahre lang das "Maul fusslig" rede und sobald ich mit dem Antidepressiva am unteren Dosisende angelangt bin, geht der Zauber wieder los, bzw. vielleicht ist es auch eine normale Reaktion auf die Berufs- und Lebensumstände. Ich werde dazu noch extra mal was schreiben.

                            LG

                            Kommentar


                            • Re: Trotz 2J Therapie und ausschleichen v. Citalopram wieder Einbruch - Depression?

                              Da gibt es mehrere Diagnosen, ich denke die Hauptdiagnosen sind eine bipolare Störung und PTBS, ich vermute daraus sind dann Folgeerscheinungen erwachsen wie die Angststörung und noch das ein oder andere mehr.

                              Dass die Persönlichkeit gelitten hat ist mir auch sehr bewusst, dazu habe ich aber keine offizielle "Diagnose", eher gesagt Einschätzung, die Persönlichkeit mit einer Diagnose im pathologischen Sinne in Verbindung zu bringen widerstrebt mir auch ein wenig, wenn es nicht gerade um gefährliche Leute geht, oder ganz üble Qualen.;-)
                              Aber am Ende hängt dann doch alles irgendwie zusammen und die eine Sache wird über eine andere positiv wie auch negativ beeinflusst.
                              Okay, ich darf mal eine vielleicht provokannte Frage stellen an dich aber auch an Elektraa.
                              Ihr beschäftigt euch schon so lange in diesem Forum mit anderen und habt tausende posts geschrieben. Ist das eure "Leiden"schaft geworden?

                              Ich meine, nicht böse sein und ich hoffe ihr versteht das nicht falsch, aber wenn bei mir alles eitel Wonne ist oder war, dann war/ist Foren, wie dieses nicht mal ansatzweise ein Thema. Der Fokus liegt wo anders. Ich denke man muss auch aufpassen, dass man nicht in dem "Dunstkreis" der Probleme hängen bleibt. Ich möchte aber betonen, dass es mir auch sehr gut tut sich austauschen zu können - quasi eine "virtuelle Selbsthilfegruppe"

                              LG

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                              • Re: Trotz 2J Therapie und ausschleichen v. Citalopram wieder Einbruch - Depression?


                                Bin ich gescheiter und reifer, weniger blöd wie früher? Schämen...früher ja...heute wüsste ich nicht mehr wofür? Kränken...hab ich mich früher selbst, bzw. leicht lassen...heute nicht mehr. Gelitten...habe ich früher oft und viel...warum noch? Geärgert...habe ich mich früher viel über andere...heute nur noch über mich selbst, schau aber auch woher dieser Ärger kommt und versuche ihn in was umzusetzen, worüber ich mich nicht mehr ärgern muss...

                                Ja, ich versuche auch schneller zu reagieren...aber hau vor nichts mehr ab...und hau schon gar nicht mehr zu...sondern versuche den anderen zu sagen, worum es mir geht, was ich schlecht finde (und das sind NIE Menschen, sondern Handlungen...)

                                Provokante These von mir: ALLE unser Probleme...nur eine gestörte Beziehung/Kommunikation...mit uns selbst und anderen?
                                Viktor Frankl sagte schon vor vielen Jahren

                                "
                                Und das geschieht mitten in Überflussgesellschaft und Wohlfahrtsstaat! Zu lange haben wir einen Traum geträumt, aus dem wir jetzt aufwachen: Den Traum, daß wir nur den sozialen und wirtschaftlichen Status der Menschen verbessern zu brauchen, damit alles okay und jeder glücklich ist. Die Wahrheit sieht anders aus. An die Stelle der Überlebenskampfes ist die Frage getreten: Überleben - wofür? Immer mehr Menschen haben heute die nötigen Mittel zum Leben, aber es fehlt ihnen der Sinn. TIEFE und anhaltende Befriedigung können wir nur erleben, wenn wir Selbstachtung besitzen. Sinn ist eine unverzichtbare Voraussetzung für ein befriedigtes Dasein. Wenn wir unserem inneren Ruf folgen, entdecken und kreieren wir Bedeutung für unser Leben. Und indem wir mit Sinn handeln, leben wir diese Bedeutung. Wir realisieren worum es in unserem Leben geht, welchen Weg wir einschlagen sollen".

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                                • Re: Trotz 2J Therapie und ausschleichen v. Citalopram wieder Einbruch - Depression?

                                  alex_77 Deine Suche nach Sinn, dein Frust am Arbeitsplatz...hast du das von mir weiter oben verlinkte Video von Prof. Gerald Hüther angesehen? Ich finde schon, dass er da einige Sachen erklärt...
                                  https://www.youtube.com/watch?v=4rIWgIBHK80

                                  Depressionen sind lästig...aber vielleicht auch notwendig? Um uns zeigen, dass wir vollkommen auf dem falschen Dampfer sind...mit unseren Einstellungen und Haltungen, wie wir leben?

                                  "Weißt du noch wer du warst...bevor dir die Welt erzählte, was du sein sollst?" Würden wir je über sowas nachdenken (müssen), wenn uns manche Sachen nicht ausbremsen würden?

                                  Die Seele spricht über den Körper...
                                  So ist es, bei uns in Österreich sagt man bzw habe ich mal gehört....Das man den Österreichern das Demonstrieren in der Monarchie aberzogen hat......

                                  Ich glaube auch, dass die Seele des Menschen durch den Körper spricht und er notfalls krank wird, wenn er in seinem Leben einen falschen Weg eingeschlagen hat (Beruflich, Privat, wohntechnisch und sinntechnisch).

                                  Ich habe ein Buch Zuhause welches den Titel hat "lass endlich los und lebe". Ich habe mir das Buch bereits 3-4x gelesen und immer wieder interpretiere ich es anders und denke ich über die geschriebenen Zeilen anders darüber. Ich habe es 2x gelesen während der Einnahme eines Antidepressivums und 1 od. 2 mal als ich Medifrei war. Ich werde aber auf die vorhin angesprochenen Situationen von uns allen mal meine in einem anderen Licht darstellen und versuchen euch das mal näher zu bringen.

                                  LG

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                                  • Re: Trotz 2J Therapie und ausschleichen v. Citalopram wieder Einbruch - Depression?

                                    Ich kann Dir wirklich nur wärmstens raten und empfehlen, Dich ganz grundsätzlich mit alternativen Denk- und Herangehensweisen, Lebensphilosophien und Strategien zu beschäftigen. Erstens lenkt das temporär von Deinen direkten Problemen ab und lindert die Symptome. Zweitens erweitert es Deinen Horizont und Deine Sichtweise auf die Dinge und verschafft Dir eben womöglich auch früher oder später die ein oder andere Erkenntnis. Damit will ich nicht dazu raten, die professionelle Therapie abzubrechen – aber parallel dazu auch noch andere Perspektiven und Möglichkeiten einzubeziehen, kann keinesfalls schaden. Du „mußt“ aus Deinen Gedankenkreiseln ausbrechen, die sich immer nur wieder mit der Analyse der Vergangenheit und Deiner Symptome beschäftigen, und brauchst dazu Personen – reale wie auch in Form von Büchern und Hörbüchern -, die Dir die entsprechenden Denkanstöße geben.
                                    Danke ja da bin ich glaubs mir schon länger dabei, aber das umsetzen, so wie bei dir, da hakt es noch

                                    …..Ich jedenfalls kann immer besser verstehen, warum so viele „Profis“, Coaches und Ratgeber sagen, wir würden die Welt mit unseren eigenen Gedanken kreieren…..
                                    Ich verstehe was du meinst, und wenn du mein Bücherregal sehen würdest was ich da alles an „Belletristik“ habe, würdest du lachen.


                                    Frage Dich mal, was Du tief im Inneren womöglich von den ganzen Symptomen hast? Gibt es in Dir wenigstens einen Teil, einen nur halbbewußten Anteil, Gedanken etc., der in Deiner jetzigen, verfahrenen Situation womöglich einen Vorteil sieht?
                                    Der secondary gain sozusagen. Ich werde diesbezüglich extra mal darüber schreiben


                                    Aber eventuell gibt es einen Part in Dir, der diese ganzen Symptome und Beschwerden mit einem bestimmten Zweck immer wieder erzeugt. Und dieser Zweck, diese Ursache, liegt womöglich näher, als die Summe aller konkreten Ereignisse in langer zurückliegender Vergangenheit Unzweifelhaft ist natürlich auch, daß Dich die Summe Deiner Erfahrungen in der Vergangenheit mit an diesen Punkt gebracht haben, logisch. Und trotzdem trifft womöglich etwas in Dir immer wieder eine bestimmte Wahl, die Dir noch gar nicht so richtig bewußt ist.
                                    Es könnte sich also lohnen, Deine Probleme einmal aus diesem Blickwinkel zu betrachten.

                                    Aber ich denke, den Acker Deiner Vergangenheit hast Du lange genug bearbeitet – Zeit, auch problem-analytisch mal was neues auszuprobieren, meinst Du nicht?
                                    Ja darüber werde ich euch schreiben was ich da so alles vermute


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                                    • Re: Trotz 2J Therapie und ausschleichen v. Citalopram wieder Einbruch - Depression?

                                      Sicher kann man es Selbsthilfegruppe nennen, es hilft beim Reflektieren und man kann auch immer mal was neues für sich selber entdecken.

                                      Nun ist es aber so, dass wir ja nicht nur in diesem Forum schreiben, wir schreiben auch noch zu anderen Themen in anderen Foren, die nichts mit den psychiatrischen Foren zu tun haben.

                                      Bei mir ist es auch so, dass über die Zeit immer mal wieder Threads dabei sind wo einfach nur geplaudert und gewitzelt wird, wo dann auch mal zwanzig und mehr sehr kurze Beiträge, Sätze, geschrieben werden, ohne dass man dabei auf ein psychisches Problem eingeht und die meisten Beiträge die im Profil aufgeführt sind, habe ich nicht in den psychiatrischen Foren geschrieben.

                                      Wenn du jetzt meine Jahre die ich hier bin nimmst und die Beiträge teilst, dann sind es fünf bis sechs am Tag und eben viele wo nur zwei drei Wörter, oder ein Spruch dabei sind.
                                      Also gar nicht mehr so viel.
                                      Rechne die Zeit für solche Beiträge zusammen, dann bewegt sich die Aktivität oft im Minutenbereich.

                                      Es ist also keine Leidenschaft die vom Leben abhält, oder gar ein Lebensinhalt und nimmt sicher nicht mehr Zeit in Anspruch als wenn man zwischendurch mal eine Serie oder einen Krimi schaut.

                                      Wie gesagt, das Beschäftigen mit Themen wie deinem ist nur ein Teil davon, meist wird einfach eine Frage gestellt und ist schnell beantwortet, dann ist fertig.
                                      So in die Tiefe und Länge gehen die Threads meist auch nicht, als dass man sich darin vertiefen müsste und die meisten Themen fanden über die Jahre nicht in den psychiatrischen Foren statt, die gibt es ja noch gar nicht so sehr lang.

                                      Und damit sind es eben nicht Foren wie dieses:

                                      dann war/ist Foren, wie dieses nicht mal ansatzweise ein Thema.
                                      sondern unterschiedliche Bereiche und davon haben einige nichts mit psychischen Erkrankungen zu tun, ansonsten würde es auch schnell langweilig werden.
                                      Bei vielen "hier" geht es irgendwann auch um Aktivitäten, wie sich das Leben entwickelt, auch philosophisches, über den Verlauf was sich warum bessert und nicht nur um Zeitschleifen.
                                      Also auch um viele positive Eindrücke.

                                      Ich bleibe also auch nicht in dem Dunstkreis dieser Probleme hängen, zumal das eine meine sind über die ich auch selten einen Thread eröffne und das andere halt die Probleme der anderen.;-)
                                      Klar triggert auch mal ein Thema extrem, aber das ist selten und dann auch oft (meist im Nachhinein) hilfreich für mich selber.
                                      Der Grund weshalb ich noch hier bin, ist nicht mehr derselbe Grund aus dem ich mich hier angemeldet hatte, sondern viel vielfältiger.

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                                      • Re: Trotz 2J Therapie und ausschleichen v. Citalopram wieder Einbruch - Depression?

                                        Hallo an alle!

                                        So bevor ich auf meine eigene Story näher eingehen will, möchte ich nochmals (kurz) auf meine Situation mit dem Citalopram absetzen eingehen. Mir geht es darum mit euch herauzufinden, ob so wie es im Forum adfd behauptet wird das Absetzen wirklich so schwierig ist bzw. mein Befinden/Rückfälle auch dem "zu schnellen" absetzen geschuldet ist.

                                        Erste Symptome 2002: Erschöpfung, körperliche Schwäche, Angst aus heiterem Himmel, Panikattacken. Daraus resultierende Agoraphobie. Rückenverspannungen, körperliche Missempfindungen, ständig angespannt und unter Stress. Keine richtige Diagnose. Arzt verabreicht mir einen Beta-Blocker für 2 Wochen, dann abgesetzt. Erste Panikattacke nach Absetzen des Beta-Blockers. Kratze die Kurve und bleibe bis Sommer 2006 beschwerdefrei, bis auf immer wiederkehrende Schulter-Nackenverspannungen.

                                        Beginn der Einnahme von Antidepressiva 2006

                                        Erste Panikattacken im Sommer 2002 Sep
                                        08/2006-05/2007 Tresleen 50mg danach 4 Monat keine Einnahme
                                        10/2007-06/2008 Tresleen 50mg danach 7 Monate keine Einnahme
                                        02/2009-10/2009 Citalopram 20mg danach 15 Monate keine Einnahme
                                        01/2011-06/2013 Citalopram 20mg danach 20 Monate keine Einnahme
                                        02/2015-07/2015 Citalopram 20mg danach 9 Monate keine Einnahme
                                        04/2016-07/2016 Citalopram 20mg danach 5 Monate keine Einnahme
                                        01/2017-04/2017 Citalopram 20mg danach 6 Monate keine Einnahme
                                        11/2017- Dato Citalopram 20mg/aktuel2.5mg
                                        • Seit 13.11.17- Citalopram 20mg
                                        • Seit 01.04.18- Citalopram 15mg
                                        • Seit 24.06.18- Citalopram 10mg
                                        • Seit 24.07.18- Citalopram 7,5mg
                                        • Seit 06.11.18- Citalopram 5,0mg
                                        • Seit 02.01.19- Citalopram 4,0mg
                                        • Seit 10.04.19- Citalopram 2,5mg
                                        • Seit 25.10.19- Citalopram 1.25mg
                                        • Seit 02.01.20- Citalopram 2.5mg
                                        Von 161 Monaten habe ich 63 Monate kein Antidepressivum genommen und 98 Monate schon. Anbei eine Aufstellung meiner Absetzversuche und der Wiedereinnahme.

                                        Einnahme 1
                                        08/2006-05/2007 Tresleen 50mg, danach 4 Monate keine Einnahme-danach 7 Monate keine Einnahme
                                        Mögliche Auslöser
                                        Berufliche Unzufriedenheit, geplanter Hausbau, Weiterbildung neben stressigen Job, Krebserkrankung Mutter, dadurch Panikattacken und Herzinfarktängste

                                        Einnahme 2
                                        10/2007-06/2008 Tresleen 50mg- danach 7 Monate keine Einnahme
                                        Mögliche Auslöser (begannen 2 Monate nach dem Absetzen)
                                        Frau und Tochter hatten Gehirnhautentzündung im Juli 2007, wollte kein Risiko, also war der Griff zur Pille schnell getan

                                        Einnahme 3
                                        02/2009-10/2009 Citalopram 20mg-danach 15 Monate keine Einnahme
                                        Mögliche Auslöser (begannen 6 Monate nach dem Absetzen)
                                        Nach Weihnachten 2008 fühlte ich mich allgemein nicht wohl, unruhig, angespannt, Rückenverspannungen und Schmerzen, Anzeichen einer Winterdepression unbegründete Ängste

                                        Einnahme 4
                                        02/2011-06/2013 Citalopram 20mg-danach 20 Monate keine Einnahme
                                        Mögliche Auslöser (begannen 11 Monate nach dem Absetzen)
                                        Beschwerden fingen um Weihnachten wieder an und dann nach der Geburt unserer 3 Tochter im Jänner 2011 an, Unruhe, Ängste, Herzinfarkt meines Masseures viel auch in diese Zeit

                                        Einnahme 5
                                        02/2015-07/2015 Citalopram 20mg-danach 9 Monate keine Einnahme
                                        Mögliche Auslöser (begannen 15 Monate nach dem Absetzen)
                                        Seit Sommer 2014 immer wieder gesundheitliche Probleme mit Mama, im Oktober 2014 erfuhren wir, dass meine Mutter Alzheimer hat und in der Selbständigkeit wurde es auch immer anstrengender, immer wieder finanzielle Drucksituationen seit 2012 durch Habenkonto der Firmenbank

                                        Einnahme 6
                                        04/2016-07/2016 Citalopram 20mg-danach 5 Monate keine Einnahme
                                        Mögliche Auslöser (begannen 7 Monate nach dem Absetzen)
                                        Umzug meiner Eltern in die Wohnung durch Krankheit Mutter, finanzielle Drucksituation weil einziger Mitarbeiter auf einmal nicht mehr verkaufen kann, bevorstehender Hausverkauf, finanzielle Drucksituation

                                        Einnahme 7
                                        01/2017-05/2017 Citalopram 20mg-danach 5 Monate keine Einnahme
                                        Mögliche Auslöser (begannen 4 Monate nach dem Absetzen)
                                        Verkauf des Elternhauses im August 2016, Einbruch wieder im Dezember 2016 auf Kur, Panikattacke am vorletzten Tag der Kur mit Herzinfarktängste. Diagnostizierte Gastritis Ende Dezember 17. Beginne voreilig nachdem ich einen massiven Hangover, nach der Silvesterfeier habe wieder mit Einnahme.



                                        Einnahme 8
                                        11/2017-05/2017 Citalopram 20mg bis dato
                                        Mögliche Auslöser
                                        finanzielle Drucksituationen wo es um viel Geld geht, Probleme mit IT usw., anhaltende physische und psychische Beschwerden, die einfach nicht besser werden oder sind es Entzugssymptome durch das sehr schnelle Absetzten der Pillen

                                        Gerade das letzte Ausschleichen der Pillen, ging ich im Gegensatz zu vormaligen sehr sehr langsam und bedächtig an. Es ist schon komisch, dass gerade nach dem letzten Reduzieren von 5mg auf 2.5mg sich wieder altbekannte Symptome bei mir einstellten wie
                                        KÖRPERLICHE SYMPTOME
                                        • Magenbeschwerden (am meisten morgens nach dem Frühstücken)
                                        • Magendruck
                                        • unterschwelliges schlecht sein
                                        • aufgeblähter Bauch
                                        • Manchmal leichte Bauchschmerzen
                                        • Druckgefühl unter Brustbein
                                        • manchmal Halsbrennen manchmal säuerlicher Geschmack im Mund
                                        • Säuerliches Aufstoßen
                                        • Rückenverspannungen (Im Bereich der BWS und der fliegenden Rippen, welche nach vorne in den Bauchraum ziehen. Dadurch auch Schmerzen beim Einatmen vorwiegend auf der linken Seite)
                                        • manchmal Schulter-Nackenverspannung
                                        • Schwache Beine
                                        • Tinnitus
                                        • Körperliche Schwäche, ausgelaugt fühlen
                                        • Müdigkeit
                                        PSYCHISCHE SYMPTOME DADURCH ODER ZUSÄTZLICH
                                        Da speziell die anfallsartigen Bauchbeschwerden auch immer gefühlt in die Herzgegend ausstrahlen und daher immer wieder für mich eine Differenzierung nicht möglich ist, beginne ich wieder mir Sorgen um mein Herz zu machen, trotz diverser fachärztlicher Untersuchungen, die alle ohne Befund sind.
                                        • Anspannung
                                        • Öfters verkrampft auf Terminen
                                        • Dieses Geborgenheitsgefühl/Urvertrauen fehlt sehr oft
                                        • Unruhe
                                        • Unsicher
                                        • Unwohlsein
                                        • schlecht sein
                                        • innere Unruhe
                                        • Schwächegefühle
                                        • Nervös
                                        • Unfähigkeit sich zu entspannen
                                        • Krankheitsängste in den betreffenden Körperregionen
                                        • Ängstlicher bzw. Diffuse Angst
                                        • mitunter leicht panisch
                                        • Angst vor Herzinfarkt
                                        • Angst zu sterben
                                        WAS DENKE ICH SELBST, WAS DIESE BESCHWERDEN (BWS/Magen) HERVORRUFT UND TRIGGERT
                                        • Absetzerscheinungen des Medikaments
                                        • Übergewicht
                                        • ausschließlich sitzende Haltung
                                        • Roemheld Syndrom (laut Sono ist mein Magen und der Darm sehr gebläht)
                                        • Diagnostizierte Gastritis
                                        • Überforderung, Sorgen, Stress
                                        • Nahrungsmittelunverträglichkeit
                                        • Winterdepression/Depression
                                        • Hypochondrie eingeschränkt auf Herz-Kreislaufsystem
                                        Wow jetzt komme ich schon in Sphären von alex_77

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                                        • Re: Trotz 2J Therapie und ausschleichen v. Citalopram wieder Einbruch - Depression?

                                          Genau Buch geführt, wann wie lange, Auslöser für Verschlechterung und Wiedereinnahme? Was du oben fast immer schreibst...ich aber unten vermisse bei dem was du denkst was die Sachen hervorruft und triggert...Geld? Ich weiß nicht, was du arbeitest...aber wieviel Geld brauche ich um glücklich zu sein? WAS muss ich arbeiten, um glücklich zu sein?

                                          Wieviele Menschen definieren sich, ihren Wert als Mensch, ihren Selbstwert über das wieviel sie haben, besitzen? Umso mehr ich habe und arbeite...umso mehr bin ich als Mensch wert?

                                          Hast du das von mir verlinkte Video von Prof. Hüther schon angeschaut...auch das spricht er da an...

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                                          • Re: Trotz 2J Therapie und ausschleichen v. Citalopram wieder Einbruch - Depression?


                                            So ist es, bei uns in Österreich sagt man bzw habe ich mal gehört....Das man den Österreichern das Demonstrieren in der Monarchie aberzogen hat......

                                            Ich glaube auch, dass die Seele des Menschen durch den Körper spricht und er notfalls krank wird, wenn er in seinem Leben einen falschen Weg eingeschlagen hat (Beruflich, Privat, wohntechnisch und sinntechnisch).

                                            Ich habe ein Buch Zuhause welches den Titel hat "lass endlich los und lebe". Ich habe mir das Buch bereits 3-4x gelesen und immer wieder interpretiere ich es anders und denke ich über die geschriebenen Zeilen anders darüber. Ich habe es 2x gelesen während der Einnahme eines Antidepressivums und 1 od. 2 mal als ich Medifrei war. Ich werde aber auf die vorhin angesprochenen Situationen von uns allen mal meine in einem anderen Licht darstellen und versuchen euch das mal näher zu bringen.

                                            LG
                                            Ich nenn es mal nicht demonstrieren, sondern selber denken, kritisch sein...und wo in der Welt hat man das Kindern/Menschen nicht aberzogen?

                                            Lass endlich los und lebe...absolut...nur gar nicht so einfach...

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                                            • Re: Trotz 2J Therapie und ausschleichen v. Citalopram wieder Einbruch - Depression?


                                              Viktor Frankl sagte schon vor vielen Jahren

                                              "
                                              Und das geschieht mitten in Überflussgesellschaft und Wohlfahrtsstaat! Zu lange haben wir einen Traum geträumt, aus dem wir jetzt aufwachen: Den Traum, daß wir nur den sozialen und wirtschaftlichen Status der Menschen verbessern zu brauchen, damit alles okay und jeder glücklich ist. Die Wahrheit sieht anders aus. An die Stelle der Überlebenskampfes ist die Frage getreten: Überleben - wofür? Immer mehr Menschen haben heute die nötigen Mittel zum Leben, aber es fehlt ihnen der Sinn. TIEFE und anhaltende Befriedigung können wir nur erleben, wenn wir Selbstachtung besitzen. Sinn ist eine unverzichtbare Voraussetzung für ein befriedigtes Dasein. Wenn wir unserem inneren Ruf folgen, entdecken und kreieren wir Bedeutung für unser Leben. Und indem wir mit Sinn handeln, leben wir diese Bedeutung. Wir realisieren worum es in unserem Leben geht, welchen Weg wir einschlagen sollen".
                                              Viktor Frankl sagt mir nichts...aber den Traum, die Vorstellung die er da beschreibt, wachen wir da schon auf...oder meinen wir nicht immer noch, dass es nur das für ein glückliches Leben bräuchte?

                                              Tiefe und Sinn...auch da geht Prof. Hüther drauf ein...auch was passieren kann, wenn dies fehlt...

                                              https://www.youtube.com/watch?v=ThbvOHQuDaY

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                                              • Re: Trotz 2J Therapie und ausschleichen v. Citalopram wieder Einbruch - Depression?

                                                Genau Buch geführt, wann wie lange, Auslöser für Verschlechterung und Wiedereinnahme? Was du oben fast immer schreibst...ich aber unten vermisse bei dem was du denkst was die Sachen hervorruft und triggert...Geld? Ich weiß nicht, was du arbeitest...aber wieviel Geld brauche ich um glücklich zu sein? WAS muss ich arbeiten, um glücklich zu sein?

                                                Wieviele Menschen definieren sich, ihren Wert als Mensch, ihren Selbstwert über das wieviel sie haben, besitzen? Umso mehr ich habe und arbeite...umso mehr bin ich als Mensch wert?

                                                Hast du das von mir verlinkte Video von Prof. Hüther schon angeschaut...auch das spricht er da an...
                                                Halle Hans Georg!

                                                Ich/Wir sind Selbstständig in der Bau/Immobilienbranche als quasi 2 Personenunternehmen.
                                                Meine Wert definiere ich eigentlich nicht über meine Arbeit.
                                                Selbstständigkeit ist sehr schön, fordert aber auch sehr viel. Soziale Auffangnetze.gibt es da fast keine.

                                                Lg

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                                                • Re: Trotz 2J Therapie und ausschleichen v. Citalopram wieder Einbruch - Depression?

                                                  Lass endlich los und lebe...absolut...nur gar nicht so einfach...
                                                  Ja hört sich so einfach an, wird lebenslang zum Umsetzen sein.

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                                                  • Re: Trotz 2J Therapie und ausschleichen v. Citalopram wieder Einbruch - Depression?


                                                    Viktor Frankl sagt mir nichts...aber den Traum, die Vorstellung die er da beschreibt, wachen wir da schon auf...oder meinen wir nicht immer noch, dass es nur das für ein glückliches Leben bräuchte?

                                                    Tiefe und Sinn...auch da geht Prof. Hüther drauf ein...auch was passieren kann, wenn dies fehlt...

                                                    https://www.youtube.com/watch?v=ThbvOHQuDaY
                                                    Ich persönlich tue mir dabei schon schwer tiefe uns Sinn zu finden. Mehr bei meinem extra Post.

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