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körperlich und dadurch auch psychisch am Ende

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  • körperlich und dadurch auch psychisch am Ende

    Hallo zusammen,

    ich bin relativ jung, 23 Jahre alt und habe mehrere chronische Krankheiten. Darunter Morbus Crohn, Verdacht auf Arthritis, Diabetes.

    Das letzte Jahr war einfach nur noch schlimm. Angefangen hatte es im Januar mit einer Patellaluxation. Erst hieß es, das dauert nur wenige Wochen. Das ganze wurde allerdings falsch behandelt, das Knie steifte komplett ein. Im April konnte ich endlich wieder mein Bein fast komplett beugen. Und auch von den Krücken kam ich weg. Das Knie ist aber immer noch nicht komplett dasselbe, nach 1 Jahr, wahrscheinlich durch die lange Ruhigstellung und den Abbau von Muskeln.

    Eigentlich sollte ich ab Feb. ein halbjähriges Praktikum im Rahmen meines Studiums machen. Ging mit Krücken nicht. Ich war krankgeschrieben. Weiterstudieren darf man erst nach Absolvierung des Praktikums.. irgendwann Anfang August begann ich dann doch mein Praktikum, trotz weiterbestehender Schmerzen. Alle meine Freunde sind ein Semester weitergerückt, nur ich bin jetzt in einem neuen Kurs, wo ich keinem kenne.

    Im April ging es los mit zunehmende Schmerzen, erst nur im sowieso angeschlagenen Knie, langsam über die nächsten Monate auch in Hüfte, Knöchel und anderem Knie. Die Orthopäden meinten, ich müsse das Knie nur mehr belasten, es käme noch von der Verletzung. Immer wieder hieß es im Wechsel, es sei eine Entzündung drin, dann wieder nicht. Warum wollte oder konnte mir niemand sagen. Es verschlimmerte sich immer mehr. Im August/September waren auch Finger, Handgelenke, Schultern und Ellenbogen betroffen. Ich konnte ohne Probleme z. B. keine Faust mehr machen. Jeder Schritt schmerzte. Jeden Tag Schmerzen. Im Dezember endlich beim Rheumatologen der Verdacht auf Arthritis und die dementsprechende Behandlung (Infusionen). Ich war nach Monaten beschwerdefrei. Leider kamen die Schmerzen jetzt vor der nächsten Infusion wieder. Und natürlich hat mich das psychisch auch noch mehr runtergezogen.

    Auch hatte ich seit Monaten Bauchschmerzen, wie sich zeigte ein beginnender Schub vom Crohn. Ich schob es die ganze Zeit auf Stress bzw. falsche Ernährung. Leugnete sie vor mir komplett. Wahrscheinlich hätte ich so auch gar nicht mein Praktikum durchführen können. Durch die neue Behandlung waren auch diese Schmerzen endlich weg. Ich konnte es nicht fassen, es war zwischen Weihnachten und Silvester als ich morgens im Bett lag und dachte, wie unglaublich es sich anfühlt ohne Schmerzen. Man kann es sich nicht vorstellen.

    Ich war nach der Arbeitswoche fix und fertig. Am Wochenende schlief ich Sa immer min 16 Std, am So 14. In der Woche waren es leicht 10-12. Weil ich von der Arbeit so fertig war körperlich. Hatte keine Kraft irgendwas mit Freunden zu machen.

    Im Oktober kam als nächster Hammer die Diagnose Diabetes dazu. Zum Glück nicht ein Typ 1, sondern eine seltener Form, die noch nicht unbedingt behandelt werden muss und auch noch nicht wird. Trotzdem habe ich dadurch auch immer wieder Beschwerden. Nachdem das Praktikum vorbei ist, kam es immer mehr ins Gedächtnis. Hatte ja keine Ablenkung mehr.

    Ich bin durch das ganze Jahr jetzt körperlich komplett am Limit. Will jetzt auch versuchen eine medizinische Reha zu beantragen, weil ich nicht mehr körperlich kann. Und es zieht mich psychisch auch langsam immer mehr runter. Ein Jahr Schmerzen und niemand nimmt das Problem ernst, das belastet enorm.

    Zudem bin ich immer mehr und mehr "therapiemüde". Jede Woche muss ich zweimal zur Krankengymnastik, einmal zur Psychotherapie und ca. einmal die Woche noch zu irgendeinen Arzt. Letztes Jahr war ich 45 Mal! bei irgendwelchen Ärzten. Immer muss ich mir alles selbst erkämpfen. Die Ärzte sind überfordert (insb. Hausarzt), haben teilweise keine Lust (insb. Orrthopäden). Sie machen relativ wenig. Ich muss immer kommen, könnte es nicht das und das sein. Oder könnte nicht, das und das gemacht werden, um es zu diagnostizieren.

    Ich will einfach ein normales Leben, wie alle anderen meine Freunde auch.

    Sorry, für diesen langen Text. Aber es musste jetzt einfach mal raus.
    Vllt macht sich jemand die Mühe und liest sich alles durch, und ganz vllt bekomme ich auch irgendeine Antwort. Wenn jemandem was einfällt.


  • Re: körperlich und dadurch auch psychisch am Ende

    Hi July, ich habe mir die Zeit genommen, deine Geschichte durchzulesen, jetzt nach Mitternacht, weil ich heut wieder mal Nachtschicht mache.

    Probier mal das Mittel, das man aus Hanf herstellt, es sollte extrem hilfreich sein bei vielen, vielen Beschwerden. Mr. Google hilft dir beim Finden, wie es genau heißt, wo man es bekommt und was man dafür hinlegen muss.
    Ich weiß, das macht man nicht, dass man etwas empfielt, dass man Rat gibt und Tipps, weil du sicher etliche schon gehört und gelesen hast erstens, zweitens, weil man ja erst gesund sein "darf", wenn man seine Krankeitsursachen durchschaut hat und sich ändert und alles ändert, was krank macht und gemacht hat.
    Das klingt esoterisch, aber sieh selber, du schreibst recht oft von: keine Lust, muss kämpfen, muss mich alleine durchschlagen, bin therapiemüde, mich belastet soviel, bin krank, fühl mich krank, bin verzweifelt, gestresst, am Boden...

    Sollen alle deine Freunde zusammenlegen, oder leih dir das Geld dazu aus, aber nimm dieses Zeugs und frag nicht, warum ich es dir so dringend empfehle, weil das Seiten füllen würde, wenn ich mal berichte, was man darüber alles berichtet hat in seriösen und absolut glaubhaften Dokumentationen.

    Es hilft kein Medikament wirklich, wenn man sich bei einer Sache aufhält, die nicht für deine Natur und deine Art tauglich sind. Ich weiß selber nicht, was du brauchst, aber willst du wirklich studieren zum Beispiel? Da spreizt sich doch alles, da hast du ja kein Vergnügen daran, das hört man doch heraus.
    Wie bist du auf deine Ziele gekommen, die du dir gesetzt hast?
    Waren die deshalb, weil du AUCH wie irgendwelche Vorbilder sein möchtest, oder weil man es dir empfohlen hat, oder weil du dir davon viel versprichst?

    Du hast jetzt durch deine Niederlage ( im wahrsten Sinn des Wortes) Zeit, herauszufinden, worum es in Wahrheit geht. Es geht um einen gesunden halbwegs friedlichen, erfreulichen Lebenswandel, damit dir möglich ist, deiner Bestimmung möglichst nahe zu kommen- dich glücklich zu fühlen, dich saugut zu fühlen, körperlich, psychisch, geistig.
    Dafür brauchst du natürlich individuelle Aufgaben und Tätigkeiten und Leute um dich- ist das nicht gegeben, dann braust in dir alles auf und dein inneres Wesen streikt, legt sich quer, will nicht, stört dich, reisst an dir, zehrt an dir und lässt dich dadurch wissen, faaalsch, da bist du am falschen Pfad, da kommst du nicht hin, wo du hin gehörst.

    Ich habe keine Ahnung, wofür du geschaffen bist, aber für Arbeit und Mühe und schwer leben sicher nicht. Was man gut kann, was man gern macht, das wird oft gar nicht ernst genommen, weil man es mit links kann.
    Ich konnte mich jahrelang nur wundern, wie schlimm es mir bei meiner Jobsuche immer ergangen ist- ich habe entdeckt, ich bin dafür einfach nicht gebaut, was ich alles angehen wollte. Ich habe mich sehr, sehr, sehr bemüht, aber immer gabs Schwierigkeiten. Dann habe ich eine totale Niederlage erfahren und hab lange pausieren müssen und so nach und nach habe ich meine Hobbies aufgenommen wieder und siehe da, mit denen erwirtschafte ich meine Miete, meinen Strom, meine Ausgaben alle und es geht mir wunderbar, alles rutscht auf einmal, alles flutscht auf einmal und glücklicher geht nicht- was viele Bereiche betrifft, die ich früher nicht wichtig genommen habe, aber die sehr wichtig sind. Ich kann behaupten, ich bin zu Hause angekommen- in der Tätigkeit, in dem Umfeld, mit dem um mich, was ich ECHT brauchte. Das ist nicht viel, aber was will man mehr, als froh zu sein.

    Du brauchst die richtigen Zutaten, dann geht es dir wieder gut. Es ist dir im Moment schlecht, mehr als schlecht. ""was hast du zu dir genommen", bevor es dir so schlecht ging? Was denkst du, was willst du, was hast du, was stört dich, was redest du, was erzählst du, was hörst du dir an, was schaust du dir an, womit gibst du dich ab, mit wem gibst du dich ab, was hast du für Problemzonen um dich herum und so weiter und so fort- das alles ist wie Ernährung und wenn diese dir nicht bekommt, dann "ernähre dich anders. So, wie es deiner Natur entspricht.
    Das findet man am besten heraus, indem man sich nichts vornimmt, bloß guckt, wie es kommt. Bemühen ja, aber wenn dieses Bemühen nicht fruchtbar ist, dann wechseln, gern und rechtzeitig. Das betrifft Leute, Wohnplätze, Jobs, sogar dein tägliches Essen, was du dir kochst. Sortiere sorgfältig- halte dich nur an ein Ziel: ich will daheim ankommen. Deine Seele kennt den Weg.

    So, das war jetzt mein Nachtgebet, ich geh jetzt schlafen. Morgen, bzw. heute krieg ich feinen Besuch.. ich werde abgeholt zum Urlauben in Schnee, Piste, Therme und kuscheligen Armen dazwischen.
    Mach es dir einfach- was nicht bedeuten muss, dass du nicht zugleich recht erfolgreich bist. Man sieht echt erst, wenn es einem wirklich schlecht geht, was zählt. Frag dich jetzt, die Zeit ist dafür reif.

    Bussi und vielleicht nehme ich meinen Pc mit..dann machen wir weiter beim Romanschreiben.

    Servus aus der Steiermark

    Liebe Grüße
    Elektraa

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    • Re: körperlich und dadurch auch psychisch am Ende

      "Sie machen relativ wenig."

      Nicht nur wenig, sondern auch meist nicht ganzheitlich. Das brauchten Sie aber.

      Zwei Tipps: Hanföl - wie Elektraa schon riet.

      Dann suchen Sie doch mal nach Liebscher und Bracht. Am besten nach dem Bestseller "Die Arthrose Lüge". Das klingt zwar sehr reißerisch, ist aber Absicht.

      Kommentar


      • Re: körperlich und dadurch auch psychisch am Ende

        Danke Hr. Dr. Riecke für Ihre Antwort.

        Das Hanföl werde ich mir bestellen. Und ich schaue auch mal nach dem Buch.

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        • Re: körperlich und dadurch auch psychisch am Ende

          hallo Elektraa nochmal

          Ganz ganz lieben Dank, dass du dir tatsächlich die Mühe gemacht hast, meinen Roman zu lesen, dazu noch mitten in der Nacht, und mir dann noch fast genauso lang geantwortet hast.

          Es tat mir schonmal einfach gut, alles einfach von der Seele zu schreiben. Dadurch ging es mir schon etwas besser. Und das sich tatsächlich ein Mensch die Mühe macht das zu lesen, und man einfach merkt man ist nicht alleine, tut wahnsinnig gut.

          Mir helfen meine Medikamente zwar schon sehr gut, aber es kommt halt ständig etwas neues hinzu. Und alleine gegen die Krankheit zu kämpfen ist halt auch ziemlich schwer. Meine Freunde möchte ich damit nicht unnötig belasten. Die haben auch ein normales Leben. Sie sagen mir auch, dass sich bei mir viel um die Krankheiten dreht. Ja, ist auch verständlich. Z. B. hast du Lust am Di Nachmittag das und das zu machen. Ne, kann leider nicht, da muss ich zum Arzt. Oder am WE, bin ich einfach komplett kaputt. Schlafe lange und dank Schmerzen habe ich keine Kraft noch groß rauszugehen und ewig irgendwas zu unternehmen, geschweige denn Abends lange feiern zu gehen..

          Zum Glück ist mein Freund auch eher der Meinung, eine lockerere Beziehung Richtung Wochenendbeziehung zu führen. Obwohl wir nur 15 km auseinander wohnen. Er macht momentan sein Abitur nach und ist deshalb sehr eingespannt und ich hätte einfach nicht die Kraft ständig bei ihm zu sein. Nur halt am Wochenende, sonst schreiben wir oft. Und sind wir zusammen, kuscheln wir auch ganz viel. Und lassen es generell ruhig angehen. Keine wilden Unternehmungen.

          Ich brauche Ablenkung und auch das Studium macht mir wahnsinnig viel Spaß. Das ist keine Last in dem Sinn. Nur ist es schwierig, jetzt mit komplett neuen Leuten weiter zu studieren. Zwar finde ich relativ schnell Kontakt, aber trotzdem ist es ziemlich schwierig am Anfang. Und ich mache mir auch Gedanken, wie es später wird, wenn ich mal Arbeiten müsste. Wenn 30 Std/Woche schon zu viel sind, wie soll ich später 40 Std schaffen, wie es alle erwarten, und die ich auch brauche, um genug Geld zu verdienen, um davon Leben zu können. Meine Eltern werden mich nach dem Studium sicher nicht weiter finanziell unterstützen. Sie sind ja eh der Meinung, dass ich mich anstelle. Und man egal wie es einem geht, sich zusammenreißen muss und seine Pflichten machen muss. Selbst wenn ich krank geschrieben bin, ist es ja super, dann kann ich mich ja um Haushalt kümmern. Wenn ich in Arbeit oder früher noch in der Schule war, hatte ich wenigstens meine Ruhe. Das fanden viele Ärzte ganz seltsam, dass ich immer überhaupt nicht krankgeschrieben werden wollte. Weil ich mich daheim nicht erholen würde. Die Meinung meiner Eltern werde ich nie ändern können. Sie sind auch Opfer ihrer Erziehung. Das merke ich oftmals, warum sie so und so reagieren, dass es einfach an ihrer Erziehung und den Umständen damals lag.

          Ich habe momentan Angst, dass ich durch den ganzen Mist, irgendwann in eine Depression abrutschen könnte. Depressionen sind bei Crohn leider nicht selten. Momentan gibt es immer wieder diese verzweifelten Phasen, aber dann geht es wieder. Ich heule ne halbe Stunde und dann ist wieder gut. Und sobald mir irgendjemand zuhört, dann geht es erst recht besser. Ich hoffe auch sehr, dass ich die Reha bewilligt bekomme, damit ich einfach mal zur Ruhe kommen kann, entspannen kann und mich um nichts kümmern muss.

          Dir einen schönen Urlaub
          LG July

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          • Re: körperlich und dadurch auch psychisch am Ende

            Hallo July,

            ich kann Dich verstehen. Ich litt jahrelang unter Depressionen, aber irgendwann wurden sie besser und ich lernte dann auch besser mit meinen schweren körperlichen Krankheiten umzugehen. Ich bin wegen einer Epilepsie, die durch eine frühkindliche Hirnschädigung ausgelöst wird, recht stark beeinträchtigt. Ich habe gut gelernt mit dem Gedanken umzugehen jederzeit "herumfallen zu können". Ich genieße die Zeit ohne Schmerzen und Verletzungen, die ich mir oft durch die Anfälle hole. Bei mir ist zwar nach meinem Abitur durch die immerwieder neuen Krankheiten einiges anders gelaufen als ich es mir gedacht habe, aber man kann lernen mit vielen schwierigen Situationen umzugehen.

            Mein Neurologe, der mich wegen der Epilepsie behandelt ist sehr nett und hat viel Verständnis bezüglich der Probleme mit den Anfällen und vielem. Selbst wenn eine Erkrankung sich schwer behandeln lässt, gebe ich mir Mühe die Situation zu akzeptieren und das Beste draus zu machen.
            Bei mir ist auch wieder ein neuer kurzer Klinikaufenthalt wegen dem Asthma geplant. Wir schaffen das beide!

            Liebe Grüße

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            • Re: körperlich und dadurch auch psychisch am Ende

              Danke für deine Antwort Lufti. Ja irgendwie schafft man es irgendwann. Bei mir kommt nur momentan ständig irgendein Hammer hinzu.

              Jetzt habe ich heute meine Ergebnisse von der Blutabnahme beim Diabetologen erfahren. Langzeitzucker gestiegen, trotz fast gar nichts mehr essen. Und dazu noch anscheinend eine Schilddrüsenunterfunktion. TSH bei 4,1 (normal 0,3-4,0). Ich mag des jetzt gerade nicht wirklich glauben. Aber es würde die extreme Müdigkeit/Antriebslosigkeit und meine psychische Verfassung (Wein-Anfälle) total erklären...

              Bin gerade einfach nur noch down. Oktober die Diagnose Diabetes, November Laktoseintoleranz, Dezember Verdacht auf Arthritis, Februar Schilddrüsenunterfunktion... Das kann ja echt nicht mehr war sein, was kommt als nächstes???

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              • Re: körperlich und dadurch auch psychisch am Ende

                Hallo July,

                ich denke Du musst an Deiner Phobie arbeiten. Es geht dabei nicht darum etwas nur mit der Therapeutin zu besprechen, sondern selbst Fortschritte zu machen. Angststörungen gehen nicht von allein weg. Am Besten verschwinden sie meiner Erfahrung nach leider, indem man mit dem Angstgegenstand konfrontiert wird.
                Ich habe heute wieder etwas an meiner Sozialen Phobie gearbeitet, indem ich versucht habe mich mit der Verkäuferin an der Kasse zu unterhalten. Früher bin ich in solchen Situationen immer "geflüchtet". Der Alltag ist einfacher und es macht mehr Spaß, wenn man sich gern mit Menschen unterhält und keine Angst hat. Ich habe als Kind vor meinen Angstsituationen wie Prüfungen tagelang zu hause geheult. Meine Eltern haben da mitleiden müssen, was mir im nachhinein leid tut.

                Ich bin übrigens während meiner Psychiatrieaufenthalt sehr lange und oft fixiert gewesen, war in einem großen Bettensaal 1,5 Jahre lang insgesamt und habe viel erlebt. Selbst Posttraumatische Belastungsstörungen wie bei mir können besser werden. Man muss seinen Weg finden mit den Erfahrungen umzugehen. Ich habe mittlerweile keine Schlafstörungen mehr und die Bilder vor Augen sind auch weg. Selten gelange ich noch in die Gedanken, an die Geschehnisse.

                Liebe Grüße

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                • Re: körperlich und dadurch auch psychisch am Ende

                  Hm, ich frage mich nur ob das eine Angststörung ist, die man durch Übung und Konfrontation ins Bewusstsein heben kann, oder Flashbacks, wo die Sache ja nochmal etwas weiter außerhalb des bewussten Einflusses ist und eine gute Aufarbeitung wichtig wäre.

                  Vielleicht eine Mischung, also beides mischen.

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                  • Re: körperlich und dadurch auch psychisch am Ende

                    Hallo Tired,

                    ich fange nicht an zu diskutieren, da es eh keinen Sinn hat.

                    Viele Grüße

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                    • Re: körperlich und dadurch auch psychisch am Ende


                      ich denke Du musst an Deiner Phobie arbeiten. Es geht dabei nicht darum etwas nur mit der Therapeutin zu besprechen, sondern selbst Fortschritte zu machen. Angststörungen gehen nicht von allein weg. Am Besten verschwinden sie meiner Erfahrung nach leider, indem man mit dem Angstgegenstand konfrontiert wird.
                      Ich habe heute wieder etwas an meiner Sozialen Phobie gearbeitet, indem ich versucht habe mich mit der Verkäuferin an der Kasse zu unterhalten. Früher bin ich in solchen Situationen immer "geflüchtet". Der Alltag ist einfacher und es macht mehr Spaß, wenn man sich gern mit Menschen unterhält und keine Angst hat. Ich habe als Kind vor meinen Angstsituationen wie Prüfungen tagelang zu hause geheult. Meine Eltern haben da mitleiden müssen, was mir im nachhinein leid tut.
                      Hallo Lufti,

                      du hast in dem Sinne Recht, dass man sobald man das Angstobjekt komplett vermeidet, sich die Angst immer mehr und mehr verstärkt. Und sobald man sich der Angst stellt, merkt man in der Regel, dass die Angst komplett unbegründet ist.

                      Ich konfrontiere mich in dem Sinn immer wieder mit den Angstauslösern. Gehe zu Blutabnahmen und Impfungen. Auch wenn ich in Panik gerate.

                      Meine Therapeutin ist auch der Meinung, dass es wichtig ist, mich weiter selbst damit zu konfrontieren. Aber es muss in einem Rahmen sein, dass ich nicht weiter traumatisiert werde. Sehr schwierig. Das ist teilweise echt eine Gradwanderung.

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                      • Re: körperlich und dadurch auch psychisch am Ende

                        Hm, ich frage mich nur ob das eine Angststörung ist, die man durch Übung und Konfrontation ins Bewusstsein heben kann, oder Flashbacks, wo die Sache ja nochmal etwas weiter außerhalb des bewussten Einflusses ist und eine gute Aufarbeitung wichtig wäre.

                        Vielleicht eine Mischung, also beides mischen.
                        Es ist anscheinend echt eine Mischung. Also posttraumatische Belastungsstörung (wenn man es so nennen möchte) als Ursache der Spritzenphobie. Mit Traumatisierung durch Ärzte bereits in früher Kindheit.

                        Meine Therapeutin hat heute auch gemeint, dass sie denkt, dass es bestimmte Trigger für die Panikattacke/Flashback gibt. Z. B. Schmerz durch eine Nadel, Blut durch eine Verletzung, etc.

                        Deswegen würde ggf selbst mit Pen Insulin spritzen möglich sein. Wenn man die Nadel nicht sieht und es tatsächlich nicht spürbar/schmerzhaft sein soll.
                        Weil das dann kein Trigger ist. Man muss es natürlich mal ausprobieren.

                        Jedoch geht beispielsweise blutig Blutzucker messen nicht, weil ich da mich selbst verletze und dann auch noch Blut sehe. Die damals erzwungenen Nadel legen habe ich auch als starke Körperverletzung wahrgenommen. Und das würde dann wieder hoch kommen...

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                        • Re: körperlich und dadurch auch psychisch am Ende

                          Hallo July,

                          ich denke es wünschen Dir alle im Diabetesforum, ich natürlich auch, dass Du mit Deinen Ängsten besser zurechtkommst.
                          Ich weiß nicht, wie es bei Dir ist, aber ich habe auch von jung auf eine Krankengeschichte sowohl was psychische als auch was körperliche Krankheiten angeht.
                          Ich habe nach einem schweren, gefährlichen epileptischen Anfälle mit Klinikaufenthalt vor einem Jahr auch einige Zeit überlegt, wie alt ich vllt. werde und was mit mir passieren wird. Ich finde es schön, wenn man es schaffst trotzdem positiv in die Zukunft zu schauen.

                          Wir werden das beide sicher schaffen unsere Krankheiten zu "meistern".

                          Liebe Grüße

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                          • Re: körperlich und dadurch auch psychisch am Ende

                            Danke für deine Worte. Ich werde jetzt erstmal eine Forumspause einlegen, in allem was Richtung Diabetes geht.
                            Ich hatte nie vorher gesundheitliche Probleme. Das Kindheitstrauma durch die Ärzte war latent oder wie man sagt, und durch die neue Diagnose Morbus Crohn 2016 und das gleichzeitige Trauma im KH hat das alles eigentlich erst recht hervorgerufen. Und jetzt ist einfach alles viel zu viel.

                            Ich weiß gerade nicht, wie es bei mir weitergehen wird.

                            Aber ich wünsche dir auf jeden Fall, dass du es weiterhin schaffst mit deinen Krankheiten weiter so gut umzugehen.

                            LG July

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                            • Re: körperlich und dadurch auch psychisch am Ende

                              Eigentlich bräuchtest du jemanden der dafür sorgt dass du nicht in den Strudel hinein rutschst, aber leider geht das ja nicht.
                              Hast du es schon mal mit einem Player versucht, mal testen ob Musik, Hörbücher, Entspannungstechniken oder etwas selber zusammengestelltes was beruhigend wirkt, eine positive Wirkung haben könnte, zumindest im Wartezimmer?

                              Kommentar


                              • Re: körperlich und dadurch auch psychisch am Ende

                                Ich habe schon vieles versucht. Wenn die Panik schon beim Aufstehen so groß ist, hilft gar nichts. Insb. nach Alprträumen. Und dann eskaliert es halt extrem.

                                In anderen Fällen, wenn keine extreme Panik sondern nur Angst/Phobie da ist, aber nicht so stark verknüpft mit Trauma, dann hilft Handyspiele, Musik etc. Und die Infusion läuft meistens recht gut, wenn auch in der Praxis selbst alles soweit passt.
                                Aber wenn ein Trigger kommt, ist es vorbei...

                                Kommentar


                                • Re: körperlich und dadurch auch psychisch am Ende

                                  Ich bin momentan sicher nicht depressiv. Aber wenn das so weiter geht, eine neue Krankheit nach der anderen, weiß ich echt nicht, ob es sich nicht doch irgendwann zu einer Depression entwickeln könnte.

                                  Deshalb frage ich mich, wie ich es frühzeitig erkennen könnte, wenn es wirklich Richtung Depression gehen würde. Gibt es da irgendwelche typischen Symptome oder Alarmzeichen?

                                  Momentan steht ja auch die Diskussion im Raum wegen Insulin spritzen beim Diabetes. Und ich glaube, ich brauche niemanden sagen, wie schlimm dass für jemanden mit extremer Spritzenphobie ist. Das mich das gerade ziemlich runterzieht ist auch klar. Klar heule ich auch mal und will von dem ganzen Scheiß einfach nichts mehr wissen, und habe einfach auch mal nicht mehr die Kraft zum Kämpfen.
                                  Aber es sind nur kurze Momente. Irgendjemand baut mich dann meistens wieder auf. Ich bin eigentlich auch ein sehr positiv gestimmter Mensch. Mach gerne Musik, lache gerne. Hab den Ausgleich. Deshalb momentan ist es sicher keine Depression. Aber die Frage bleibt im Hinterkopf, wie es sich entwickeln könnte...

                                  Kommentar


                                  • Re: körperlich und dadurch auch psychisch am Ende

                                    Ich denke wichtig ist es, dass du gut für dich sorgst, Quellen hast wo du deine Akkus aufladen kannst, abschalten kannst, auch mal ohne Gedanken der Belastung einfach du bist.
                                    Wenn man das nicht hat, dann besteht immer eine Gefahr dass die Psyche leidet, man muss seine Grenzen kennen und wissen wie man diese verteidigt.

                                    Depressionen äußern sich meiner Meinung nach unterschiedlich, nicht nur durch Antriebslosigkeit, sondern durchaus auch durch Aktivität, die ja auch eine Flucht sein kann, der Versuch sein Leben aufrecht zu erhalten, eine Verlagerung von dem was belastet auf das was Lebensfreude vortäuscht.

                                    Sicher ist Antriebslosigkeit ein Zeichen, Gedanken kreisen, sich in die innere Welt zurück ziehen, immer wieder an den gleichen Themen zu hängen und sich darin zu verlieren, oder festzustellen dass man nun zwei Stunden einen Film geschaut hat und vom Inhalt rein gar nichts mitbekommen hat weil man mit den Gedanken in der eigenen düsteren Welt fest hing.
                                    Wenn man sich zu dem was früher leicht fiel, ewig lang überreden muss, es dann immer öfter doch sein lässt.
                                    Wenn man sich zu seinen Aufgaben hin quälen muss, ein ungutes Gefühl hat sobald man gefordert wird.
                                    Wenn man damit ausgelastet ist seinen Alltag zu bewältigen, nur noch Routinen abspult wie ein Programm, andere Unternehmungen immer seltener werden, oder man keinen Sinn darin sieht sich überhaupt aufzuraffen um z.B. Freunde zu treffen, weils einfach keinen Spaß mehr macht bzw. zu anstrengend ist.

                                    Ich sehe als Folge von Depressionen auch eine innere Flucht, wo man tut wozu man noch in der Lage ist, wodurch es im Alltag gar nicht so auffällt dass jemand depressiv ist und auch die abgeflachten Emotionen mit schauspielererischem Talent ausgeglichen werden.
                                    Wo man alles weitere immer mehr meidet, sich lieber zurück zieht als Kontakte pflegt, weil diese entweder keine Freude mehr machen oder weil sie ohnehin nicht verstehen was mit einem los ist.
                                    Sie sind auch eine Reduzierung auf bestimmte Themen und Belastungen, die ständig im Kopf herum schwirren, für Dinge die einfach nur Freude machen und gut tun gibt es immer weniger Platz.

                                    Depressionen erkennt man vielleicht auch durch das zählen der inneren Wolken die aufziehen und dem schauen ob sie mehr geworden sind, länger da sind als früher und als die Zeit in der es keine Wolken gibt und welche Gedanken und Gefühle damit verbunden sind.

                                    Man verändert sich, die Wahrnehmung und auch die Einstellung früheren Zielen und Beschäftigungen gegenüber, es wird einfach alles negativer, sinnfreier, hoffnungsloser.
                                    Und, das Ruhebedürfnis steigt, auch wegen der ständigen Überforderung.

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                                    • Re: körperlich und dadurch auch psychisch am Ende

                                      Danke Tired für deine ausführliche Beschreibung.

                                      Da bin ich noch weit weg von zum Glück.

                                      Obwohl jetzt die nächste Hiobsbotschaft kam heute, mein Morbus Crohn spinnt auch rum. Darm ziemlich entzündet. Da brauche ich jetzt auch wieder stärkere Medikamente. Ich bin gerade nur noch am Heulen. Das kann jetzt echt nicht mehr war sein. Was kommt als nächstes???

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                                      • Re: körperlich und dadurch auch psychisch am Ende

                                        Was kommt als nächstes???
                                        Vielleicht ist damit die Serie beendet.
                                        Ich kenne das auch und sicher viele andere, es gibt Zeiten da kommen über einen langen Zeitraum ständig schlechte Nachrichten, machen einen regelrecht kaputt und zerstören das Urvertrauen dass es auch wieder gut wird.
                                        Es wird aber wieder besser werden, so etwas hat auch immer ein Ende, versuch trotz allem positiv zu bleiben und darauf zu vertrauen dass auch schlechte Nachrichten nicht unendlich sind.

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                                        • Re: körperlich und dadurch auch psychisch am Ende

                                          Ich versuche es. Aber es ist sehr schwer.

                                          Seit fast drei Jahren war ich relativ gut mit dem Crohn eingestellt. Dann kamen die Gelenkbeschwerden und nach und nach leichte Bauchschmerzen dazu. Wir haben dann nach längerem hin und her die Dosis erhöht. und ich hatte von Dezember bis Februar fast 7 Wochen keine Beschwerden mehr. Jetzt sollte es kontrolliert werden, ob es jetzt wirklich passt. Ich hatte ganz fest daran geglaubt. Mir ging es gut, bis auf einen Tag vor der Infusion, da finden die typischen Beschwerden wieder an. Nach der Infusion verschwanden sie wieder. Und jetzt das..

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                                          • Re: körperlich und dadurch auch psychisch am Ende

                                            Ich habe jetzt den nächsten Schlag einstecken müssen.

                                            Meine Hausärztin, die ja sowieso oftmals schnell an die Decke geht, hat mich so dermaßen angeschrieen und fertiggemacht, weil sie von Gastroenterologen und Diabetologen keine Befunde bekommen hat. Das war dann meine Schuld, laut ihr. Und ja, jetzt stehe ich in dem ganzen Chaos auch noch ohne Hausarzt da.. Dabei bräuchte ich jetzt gerade echt dringend Unterstützung. Den Reha-Antrag hat sie natürlich auch nicht ausgefüllt. Jetzt hoffe ich, ein Facharzt macht das. Sonst kann ich die Reha auch vergessen.

                                            Ich kann langsam einfach nicht mehr.

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                                            • Re: körperlich und dadurch auch psychisch am Ende

                                              Das ist bitter, Ärzte sind leider auch nur Menschen und können durchaus ihr Überforderung so kommunizieren.

                                              Du solltest dich aber nicht darauf fixieren, sondern darauf eine neue HÄ zu finden.
                                              Versuch es abzuhaken.

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                                              • Re: körperlich und dadurch auch psychisch am Ende

                                                Ja, ich werde mir jetzt einen neuen Hausarzt suchen.

                                                Das Problem ist halt, dass es ewig dauert, bis ich zu einem Arzt Vertrauen aufbauen kann. Bei meiner Gastroenterologin ist es momentan bald erreicht. Da bin ich aber jetzt auch schon drei Jahre..
                                                Und bei einem neuen Arzt bei Null anfangen, wo es mir momentan sowieso nicht gut geht, ist einfach wahnsinnig schwierig. Aber mir bleibt ja nichts anderes übrig.

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