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Zuversicht, das Warum und der "heilige" Grund

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  • Re: Zuversicht, das Warum und der "heilige" Grund

    Fan seiner Hoheit Herr Alex Schreibgern. DAS ist doch sicher beglückend, dich hinzusetzen und dich ausgiebig schreiben zu lassen, ist das etwa nichts? Das ist Fülle pur!

    Ich denke, in dem Punkt haste mich auf jeden Fall ertappt...

    Ja, ich schreibe gern. Hab schon als Kind gern geschrieben - obwohl es da Geschichten waren und keine Texte zu ernsten Themen. Hab auch mal nen richtigen Roman angefangen, ist aber nie fertig geworden - hatte das Gefühl, das hat alles schonmal irgendjemand geschrieben und wird mittlerweile zigtausendfach tagtäglich verkauft...

    Viel Spaß beim Dachboden-Baden

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    • Re: Zuversicht, das Warum und der "heilige" Grund


      Ich denke, in dem Punkt haste mich auf jeden Fall ertappt...

      Ja, ich schreibe gern. Hab schon als Kind gern geschrieben - obwohl es da Geschichten waren und keine Texte zu ernsten Themen. Hab auch mal nen richtigen Roman angefangen, ist aber nie fertig geworden - hatte das Gefühl, das hat alles schonmal irgendjemand geschrieben und wird mittlerweile zigtausendfach tagtäglich verkauft...

      Viel Spaß beim Dachboden-Baden
      Es ist nicht nur das Schreiben- es ist zugleich ein Forschen, ein Fühlen, ein Geben, ein Nehmen, ein Miteinander pflegen, und vieles mehr- das noch dazu von zu Hause aus!

      Alex, du hast meiner Meinung nach nicht nur eine Erfüllung gefunden, sondern viele andere noch dazu! Vater sein und in einem Familienverband leben, wen bei sich zu haben am Abend, tagsüber, wen um sich zu haben, Sex zu haben, eine EIGENE, richtige Familie gegründet haben, sich einen Wohnplatz geschaffen zu haben, in monatlichem Einkommen zu leben, sich seine Kost selbst zusammenstellen zu können, leben mit Händen, mit Beinen, mit sehenden Augen, mit funktionierendem Gehör und hunderttausend anderen SEHR WOHL gesund laufenden Feinheiten.......meinst du nicht, das alleine ist schon eine Traumerfüllung, die nicht jedem gelingt, obwohl das wie ein Grundbedürfnis wär?

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      • Re: Zuversicht, das Warum und der "heilige" Grund

        Das "kleine Kind in uns", das wird sich depressiv fühlen, weil es noch nicht genug Leid erfahren hat und noch nicht genug dankbar ist.... hihihi...

        Ich war mal so "arm" und tief unten, dass ich vor einem Amt im großen Aschenbecher nach Zigaretten gesucht habe, ggg...oder heimlich im Dunkeln in der Mülltonne vom Supermarkt nach Fressbarem für meinen Hund gesucht habe, auch für mich. Was da alles weggeworfen wird, wahnsinnig- originalverpackte Delikatessen und die allergrößte Delikatesse ist und war, dass ich das erlebt habe! Das war erzieherisch sehr, sehr wertvoll und ich bin seither sehr, sehr viel bewusster am Genießen und mich freuen, über selbst "bloß" Wasser und Brot. Nicht nur das, ich habe extremste Mühen schon erlebt und erlebe sie immer noch- nur heut bin ich irrrrrrsinnnnig froh, die Kraft zu haben wieder, das schaffen zu können. Ich beklage mich nicht mehr über Arbeit, seitdem ich monatelang bloß vegetieren konnte im Krankenhaus.. das war Erziehung - das alles hat mich zu einem glücksfähigen Menschen gemacht.

        Und was deine Freunde betrifft, die meinen, ach, weißt du, du liebst dich nicht genug, die frag mal, was sie darunter verstehen.
        Das ist ein abstrakter Begriff- Liebe. Mich in Mülltonnen suchen lassen nach Nahrhaften, das WAR Liebe, Liebe pur!! Mich von einem Mann fast erwürgen zu lassen, das war Liebe pur- sonst wäre ich nicht abgekommen von einem Weg, der schlichtweg falsch war und nicht zielführend.

        Mein Ziel ist, mich friedlich und ungestört fressen, kacken, schlafen zu lassen, umgeben von vielen Nettigkeiten, die zusätzlich da sind. Das habe ich erreicht- du ebenso, oder willst du lieber Hetze, als hin und wieder "Langweile"?

        Also, falls jemand meint, du liebst dich nicht genug, dann denk dir, das wär der Fall, wenn ich Karriere machen würde, keine Zeit mehr hätte für Sohn zusehen, oder hier eben mitmachen- oder locker mit wem plaudern, einem Kollegen- nicht einem Journalist, der dich ins Regionalprogramm bringt, als Star des Tages. Du wärst so arm, wenn du reich wärst!

        Merks endlich. Ich habe es bereits bemerkt und daher.... lol..hipp hipp hurra, man lebt so, wie man lebt, recht wunderbar- wenn man sagt, genug, das reicht, das ist bereits paradiesisch, so wie es ist.

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        • Re: Zuversicht, das Warum und der "heilige" Grund

          Hi Alex!
          Mir fällt immer wieder auf, dass dein Job dich so runterzieht. Wie wäre es denn, wenn du mal eine professionelle Jobberatung in Anspruch nimmst? Dich mal genau beraten lässt, was machbar wäre. Vielleicht sogar neue Ausbildung bzw Umschulung?
          Es macht 8 Stunden jeden Tag von deinem Leben aus und immer, wenn du begründest warum es dir so mies geht, steht nicht Stress mit Kind und Frau im Vordergrund, sondern der schei... Job.
          Ich weiß es ist nicht so einfach einen guten neuen Job zu bekommen , aber du kannst doch erstmal ne Beratung machen und dann weiter schauen.

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          • Re: Zuversicht, das Warum und der "heilige" Grund

            Liebe Elektraa ,

            Alex, du hast meiner Meinung nach nicht nur eine Erfüllung gefunden, sondern viele andere noch dazu!
            .......meinst du nicht, das alleine ist schon eine Traumerfüllung, die nicht jedem gelingt, obwohl das wie ein Grundbedürfnis wär?
            Du hast 100% Recht.
            Um Mißverständnissen vorzubeugen: Mir ist das alles bewußt, schon seit Jahren. Ich WEISS, was ich HABE. Und ich sage mir das auch immer und immer wieder, die komplette Palette, wenn's mir nicht so gut geht, inkl. des Vergleichs mit ganz armen Menschen, denen es wirklich richtig dreckig geht. Nicht zuletzt deshalb bin ich ja auch auf den eingangs zitierten Artikel über Hawkings aufmerksam geworden und drauf eingegangen.
            Ich habe definitiv ALLES, um wenigstens zufrieden wenn nicht gar glücklich zu sein.
            Inklusive eines Jobs, der mir einen sicheren Arbeitsplatz und ein sehr gutes geregeltes Monatseinkommen garantiert!

            Trotzdem fühle ich mich oft genug nicht erfüllt und zufrieden - und ich weiß trotz genau dieser Gründe, die Du schreibst, bis heute nicht so genau, warum und weshalb...


            Dr. Riecke hat anempfohlen bedürftigen Menschen zu helfen, eine soziale Tätigkeit auszuüben. Das hat nämlich in sich, dass man merkt, mir geht es eigentlich besser als vielen.
            Ich sehe mich bereits nach einer ehrenamtlichen Tätigkeit um, wobei es mich in Richtung Umwelt- und Naturschutz zieht. Für den Bereich bedürftiger Menschen bin ich mir je nach konkretem Betätigungsfeld nicht sicher, ob ich da mit etwaigen zwischenmenschlichen Konflikten so gut zurecht komme...
            Weiterhin ist noch die spannende Frage, wie sich das mit meinen Arbeitszeiten vereinbaren läßt: An zwei Tagen in der Woche bin ich nachmittags nach der Arbeit für meinen Sohn zuständig, an den anderen drei Tagen muß ich entsprechend länger im Büro machen und bin erst zwischen sechs und halb sieben Zuhause... Samstag wäre punktuell noch ne Option, aber da ist ja oft genug auch irgendwas im Familienleben und im Haushalt.

            Ich werde den Gedanken aber auf jeden Fall weiterverfolgen und nächste Woche mal Kontakt mit dem örtlichen NABU aufnehmen. Deren Büro ist leider nur montags bis donnerstags Vormittag telefonisch erreichbar; heute geht da leider nix.
            Aber das wäre ne schöne Sache , und vor allem auch eine, die ich problemlos auf Sohnemann mit ausweiten könnte, wenn er Interesse daran findet.


            Liebe Pustewind ,

            Wie wäre es denn, wenn du mal eine professionelle Jobberatung in Anspruch nimmst? Dich mal genau beraten lässt, was machbar wäre. Vielleicht sogar neue Ausbildung bzw Umschulung?
            Es macht 8 Stunden jeden Tag von deinem Leben aus und immer, wenn du begründest warum es dir so mies geht, steht nicht Stress mit Kind und Frau im Vordergrund, sondern der schei... Job.
            Ich weiß es ist nicht so einfach einen guten neuen Job zu bekommen , aber du kannst doch erstmal ne Beratung machen und dann weiter schauen.
            Ich weiß... *seufz*

            Zwei Haken:
            Im Rahmen meiner studierten Betriebswirtschaftslehre fasziniert mich nicht wirklich was... *grins-gequält* - kann man sich bei dem Fach wahrscheinlich auch leicht vorstellen
            Da bin ich also ziemlich Breitband allesamt auf Tätigkeiten festgelegt, bei denen ich im Prinzip mittel- bis langfristig nur Pest gegen Cholera tausche. Und auch meine BWL meinte ich primnär, als ich gestern den Vergleich mit der Landung auf dem Mars brachte - genau genommen wollte ich da nie hin. Bin jetzt aber nunmal dort.

            Der zweite ist, daß ich bereits seit neun Jahren außer-tariflich im unteren Leitungsmanagement/Fachgebietsleiter angestellt bin und und da praktisch kaum runter komme. Formal ohne Arbeitszeitverkürzung werden von mir 41+ Stunden pro Woche erwartet, und gemessen an meinen zwei drei Vorstellungsgesprächen in den letzten zwei Jahren geht's mir damit noch gut: In vielen Fällen sind 50 Stunden üblich, mit Dienstreisen etc. schnell auch 60. Bei schlechterer Bezahlung.
            Und: Ich HABE bereits Arbeitszeitverkürzung auf 36 Stunden - das steht mir bei einem neuen Arbeitgeber frühestens nach nem halben oder ganzen Jahr zur Verfügung, und der Arbeitgeber muß dann dabei überhaupt mitspielen.

            Zwei bisherige Versuche, mich auf "normale" Tarifstellen zu bewerben, sind bisher mit Absagen gescheitert; an anderer Stelle wurde mir signalisiert, daß ich zu hoch qualifiziert und zu teuer sei. Selbst mit massiven Zugeständnissen meinerseits war da keine Einigung möglich.

            Auf Anraten eines Freundes habe ich mich auch zweimal bei IT-nrw beworben - zwei Absagen. Warum auch immer...

            Eine professionelle Jobberatung wäre evtl. eine Option, ja, will ich nicht wegdiskutieren
            Aber wie ich parallel zum Job, Familie, Haushalt und meiner aktuellen psychischen Situation noch eine Ausbildung oder Umschulung hinbekommen soll, ist mir ein Rätsel. Ich habe keine Ahnung, wie andere das schaffen - ich selbst kenne aber wenigstens ein Beispiel eines Kollegen, dem es sehr gut geht, der keinerlei Beeinträchtigungen hat, und der es spätestens seit der Geburt seiner Tochter vor acht Jahren auch nicht mehr hinbekommt, seinem Zusatzstudium geregelt nachzugehen.

            Ich hatte mir ja von der sgd auch schonmal Unterlagen für die Ausbildung zum psychotherapeutischen Heilpraktiker zukommen lassen. Aber ich hab's in zwei Wochen Probezeit nicht hinbekommen, mich konzentriert mit den Unterlagen zu beschäftigen. Und hier mal zehn Minuten, dort mal zehn Minuten, bringen nix.


            Bitte richtig verstehen:
            Ich würde den Kurswechsel zur Venus (um bei dem Bild zu bleiben) gern hinbekommen.
            Aber ich bin im Landeanflug auf den Mars, die Schwerkraft hat mich eingefangen, und wenn ich es mit meinen begrenzten Treibstoffreserven doch noch hinbekommen will, habe ich wahrscheinlich nur einen Versuch. Wenn der nicht klappt, hänge ich schlimmstenfalls irgendwo im Nirgendwo, bestenfalls kriege ich noch ne Bruchlandung auf dem Mars hin und bin schlechter dran als jetzt


            Ich will es auch nicht über-dramatisieren.
            Aber Fakt ist:
            Nach allem, was ich im Laufe der Jahre mitbekommen habe, haben die meisten, die einen größeren, deutlichen Kurswechsel doch irgendwie hinbekommen haben, vorher sehr viel aufgeben müssen oder zwangsweise verloren - Job, Frau, Kind, Haus, Rücklagen, Gesundheit... Ich wage zu behaupten, daß nur wenige in dem Punkt etwas wirklich essentielles ändern konnten, und gleichzeitig blieb drumherum alles beim Alten.

            Ich weiß nicht, ob ich das Risiko einzugehen bereit bin.

            Nein - ich bin mir sogar ziemlich sicher, daß ich dafür nicht mutig genug bin.

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            • Re: Zuversicht, das Warum und der "heilige" Grund

              Ich würde dennoch einen Jobbberater aufsuchen. Also keinen vom Arbeitsamt, sondern so nen Coach. Vielleicht hat der noch ganz andere Ideen.
              Du sollst ja auch nicht nebenher studieren, sondern überlegen was Du alternativ arbeiten kannst oder eine neue Ausbildung. Kenne nun mehrere Erwachsene die das mit Ü30 bzw Ü40 noch gewagt haben.
              Ich kenne mich mit BWL nicht aus, aber was ist z.B. mit Berufsschullehrern? Werden doch auch immer gesucht oder oder oder. So ein Jobcoach kann einen denke ich realistisch informieren und bringt vielleicht Wege hervor ,die du nicht bedacht hast. Und zwei Bewerbungen, verstehe ich das richtig? , sind ja seeeeeehr wenig Alex. Nimm ein paar Tage Urlaub und in der Zeit legst du dir so einen Termin.
              Du bist Anfang/ Mitte 40...das sind noch 20 Jahre da versauern.

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              • Re: Zuversicht, das Warum und der "heilige" Grund

                Ich würde dennoch einen Jobbberater aufsuchen. Also keinen vom Arbeitsamt, sondern so nen Coach. Vielleicht hat der noch ganz andere Ideen.
                Ich hatte Dich da schon richtig verstanden
                Ich gucke mich mal nach so jemandem um.

                Ich kenne mich mit BWL nicht aus, aber was ist z.B. mit Berufsschullehrern?
                Ich denke, lehren und anderen etwas beibringen, könnte ich, und das macht mir auch irgendwo Spaß.
                Der Haken ist hier wieder die BWL:
                Um die klassischen Kernkompetenzen eines BWL'ers habe ich schon im Studium so früh wie möglich einen Bogen gemacht - Rechnungswesen, Steuern, Controlling, Finanzen, etc. Ich muß gestehen, daß das teilweise auch böhmische Dörfer für mich sind, und sobald es in Richtung Aktienmärkte & Co geht, will ich davon auch nichts mehr wissen, weil ich diese Instrumente in ihrer modernen Form für moralisch-ethisch höchst fragwürdig halte.

                Für Wirtschaftsinformatik wiederum habe ich allerdings keine tieferen Referenzen, sondern nur ein Semester, einen Schein und die (fachliche) Mitarbeit an zwei IT-Projekten vorzuweisen. Das taugt als Fundament auch nicht wirklich.

                Und zwei Bewerbungen, verstehe ich das richtig? , sind ja seeeeeehr wenig Alex.
                Zwei Bewerbungen, auf die ich Feedback bekommen habe und Vorstellungsgespräche. Zwei weitere bei IT-nrw sind wie gesagt direkt mit ner Absage gescheitert. Eine weitere letztes Jahr scheiterte im Vorstellungsgespräch auch wieder an der Einigung. Macht in Summe also fünf - was sicher auch nicht die Welt ist, keine Frage.

                Aber wenn ich mir mit meinem fachlichen Background die in Frage kommenden Stellenausschreibungen bei stepstone & Co ansehe, spricht mich davon das meiste absolut nicht an - wie oben beschrieben: Ich tausche nur Pest gegen Cholera. Das meiste paßt fachlich nicht, weil ich eben kein klassischer BWL'er bin, würde mich aber auch nicht wirklich interessieren. Und das, was theoretisch passen könnte, rein von der Materie her, verlangt zu viele und zu hohe Zugeständnisse meinerseits: Finanzielle Einbußen, Wochen-Arbeitszeit und/oder viele Dienstreisen, womit ich seltener Zuhause wäre und mehr Lebenszeit im Stau auf den Autobahnen, auf Flughäfen und Bahnhöfen verplempern würde.

                Das ist ja das, was mich mit so kirre macht:
                Ich komm von dem Level, den ich erreicht habe, nicht mehr ohne weiteres runter. Das ist, als stünde ich auf einer Leiter, und unter mir hat jemand die ganzen Sprossen entfernt, die ich bräuchte, um wieder runterzukommen... Womit ich sicher nicht der Einzige bin - unsere gesamte Gesellschaft ist so aufgebaut - schneller-höher-weiter.

                Klar gibt's Leute, die es geschafft haben. Ich hab auch schon von solchen Beispielen gelesen.
                Ich persönlich kenne aber niemanden, der es geschafft hätte. Egal, mit wem ich mich im Freundes- und Bekanntenkreis unterhalte - Verbesserungen nach "unten" sind extrem schwierig.


                Aber ich danke Dir für den Tipp mit dem Job-Coach
                Ist vieleicht wirklich ganz nützlich, wenn da mal von außen jemand drauf guckt mit weniger Scheuklappen

                Was gleichzeitig trotzdem wenig daran ändert, daß ich nicht weiß, was ich lieber möchte - ich bin von den letzten zehn Jahren im Berufsleben, in dieser Firma und auch von dem, was ich außerhalb beobachte, lese und höre, mittlerweile so ernüchtert...
                Vielleicht habe ich auch zu hohe Erwartungen...


                Keine Ahnung - vielleicht stimmt auch ganz einfach und lapidar irgendwas nicht mit einem Transmitter-Haushalt. Punkt. Und jede Anstrengung, die ich unternehme, verschafft mir zwar kurzzeitig Linderung, löst aber die Ursache nicht.


                Schei**e - selbst nach fünf Jahren drehe ich mich immer noch im Kreis.

                Wenn's nicht gleichzeitig so übel bis tragisch wäre, wäre es glatt zum Totlachen

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                • Re: Zuversicht, das Warum und der "heilige" Grund

                  Ich mache zwar Fortschritte, ich lerne, zu akzeptieren, mit den Symptomen zu leben, mal besser mal schlechter, mich immer wieder aufzubauen, mich immer wieder positiv zu motivieren, durchzuhalten, nicht aufzugeben, usw. Ich habe schon viele mögliche Ursachen und Katalysatoren identifiziert.

                  Aber ich bin dem eigentlichen Kern meines Problems noch nicht einen Schritt näher gekommen. Und mit einem Problem, dessen eigentliche Ursache und Kern ich nicht kenne, kann ich schlecht um - weil ich nicht weiß, wo ich ansetzen soll. Nach fünf Jahren würde ich mal langsam deutlichere Fortschritte erwarten

                  ... andererseits gibt's genug Menschen, die 20, 30 oder 40 Jahre mit so etwas leben... und auch noch deutlich schlechter teils dazu...

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                  • Re: Zuversicht, das Warum und der "heilige" Grund

                    Dann frag mal nen Coach wie und wo du unterrichten könntest.

                    Ja...habe das Ganze schon gut 20 Jahre und weiß genau, dass ich es nie ganz los sein werde. Es gibt sehr gute Phasen dennoch. Allerdings habe ich mich noch nie nach dem Sinn des Lebens gefragt wie Du. Ich versuche vieles zu genießen und möchte auch was Gutes für mich. Ich frage mich wohl sehr oft warum das Leben so ungerecht ist und warum manchen Menschen oder gar Kindern schreckliche Dinge geschehen, während manche Menschen im Glück baden.

                    Ich glaube aber dass die Arbeit ein wichtiger Teil ist. Im Moment macht mir meine Arbeit echt wieder Spaß, klar auch stressig, aber hab oft Situationen die auch schön sind. Wenn ich mir nun vorstelle ich müsste 8 Stunden nen Job machen , der mich frustriert und nervt, wäre ich auch schlechter Dinge.
                    Geh zumindest zu nem Coach und dann kannst du nochmal überlegen was du willst.

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                    • Re: Zuversicht, das Warum und der "heilige" Grund

                      Mache ich, danke Dir
                      Nicht zuletzt für Deine Mühe und Deine Geduld

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                      • Re: Zuversicht, das Warum und der "heilige" Grund

                        Du kommst mir vor, wie der Fisch, der dauernd fragt, wo nur das Wasser ist, von dem er immer hört, es soll lebenswichtig sein, es soll der heilige Sinn sein, er muss es finden. Dass er darin lebt, das ist ihm nicht bewusst.

                        Alex, einen gut bezahlten Job, der noch dazu nicht überanstrengt, das ist bereits ein Lottotreffer.
                        "Ich möchte mich aber verwirklichen..."" Möcht was machen, das mir mehr liegt..."

                        Sagst du nicht selbst, dass du schwächelst und nicht gut bist in deiner Konstitution? Es ist bei dir tödlich, wenn du dich mit einem Neubeginn konfrontieren willst, das ist für dich doch zusätzlicher enormer Druck und Stress.
                        Das alles, um dir zu beweisen, dass du ganz gut unterrichten kannst, dass du auch ein toller Lehrer sein kannst, dass du so was von gefragt sein kannst und so was von tolle sein kannst?
                        Pass auf, was der Grund ist, diese Spekulationen zu hegen- Eitelkeit??? Geltungsdrang??? Selbstbeweihräucherung???
                        Da seht her, ich bin so was von gut!! Das dachtet ihr nicht von mir, gelle??? Hähä.. jetzt habe ich es euch aber gezeigt...ich bin kein Looser, ich bin ein Topmanager, wenn ich darf, was alles drin steckt in mir!!!! Boah, seht alle her!!

                        Du sollst auch nicht bei Green-peace vortreten im Glauben, jetzt bist du besser.
                        Hör doch mal auf, dich dauernd zu treten!!! Gib dir doch Zeit und Muße, statt dir noch was aufzuhalsen, nur damit du gut dastehst!!!
                        Lass dich mal in Ruhe, miss nicht dauernd deinen Puls, hör doch auf mit einem Gesundheits-Stress und Wahn!
                        Du bist genug!! Mehr als der Schnitt, gib dich mal zufrieden mit dir!

                        Nein, ich könnte noch mehr glücklich sein... es dürfte sich noch etwas ausgehen für mich, noch bin ich nicht zufrieden- vielleicht, wenn ich Lehrer bin und dann wem gegegenüber prahlen kann???

                        Denk mal nach, wem du eins auswischen willst, wer in der Umgebung von dir stichelt über dich und dich bemitleidet und belächelt...

                        Für die treibst du dich so an. Vergiss die doch. Die sind unwichtig!!

                        Deine Frau ist wichtig, deine Kindheit ist wichtig- sei mit denen untwegs, kümmere dich ausreichend um dein Mädchen, um dein Söhnchen, um den Alixilein, der nicht mehr weiß, wie es ist, wenn man bloß in der Kabine einer Sauna sitzt und grinst, weil es so gemütlich ist da drin.
                        Statt dich einzuschreiben in einen weiteren Aufgabenbereich, stelle dich auf Urlaubsmodus, lass es dir mal endlich gut gehen!!! Das hast du verdient!!!
                        Genieße mit deiner Familie die Couch, die Luft da draussen, plant euer Miteinander präzise nach Plan M- Miteinander- Mitsammen- Mituns.

                        Deine Mitte findest du am ehenstens, wenn du streichelst, wenn du mit deiner Familie kuschelst, wenn du sie bekochst, wenn du für sie etwas tust, etwas extrem Schönes. Das muss keín Event sein, das ist keine Hexerei, sich überaus froh und gern dem häuslichem Familienleben auszuliefern, voller Hingabe, nicht so halb und nebenher. Mach mit deiner Frau auf beste Ehe und redet viel miteinander. Macht Zukunftspläne, wie ihr den nächsten Urlaub verbringt, streicht miteinander die Wände, reguliert euch in Richtung herzhafter Freud aneinander.
                        Das wäre dein sozialer Beitrag, der ansteht.
                        Nicht reden von : wie geht es MIR so heute, fragen, hallo Schatz, Liebstes, geht es euch eh gut...??
                        Dein Trachten muss sein, glücksbringend zu sein. Das macht selbst glücklich.

                        Nimm ja keinen weiteren Job an, erledige deinen daheim mal ordentlich.

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                        • Re: Zuversicht, das Warum und der "heilige" Grund

                          Ich denke, dir würde gut tun, mit ein paar Tausender mal das besorgen, wonach deine Kleine schon lange lechzt... wo sie dann meint, boah, nie hätte ich gedacht, dass dieser Traum mal wahr wird...
                          Männer mögen nicht gerne viel Geld ausgeben für ihre Frauen- für alles andere schon, aber nicht für ihre Sonderwünsche. Vermutlich weißt du gar nicht mehr, wie es ihr so richtig geht..vor lauter nachforschen, was dir so alles fehlt.
                          Bitte nicht böse sein, aber das sehe ich auch bei dir- dass es dich irgendwie anzipft daheim, dass du raus möchtest, statt herrlich auszustatten, was eures ist, mit ihr zusammen. Die Keimzelle menschlicher Gesundheit ist Geborgenheit daheim. Nicht auswärts, daheim.

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                          • Re: Zuversicht, das Warum und der "heilige" Grund

                            Glaub ich nicht. Ich glaube ein erfüllter Job, der ihm Spaß macht, ist mehr wert, als das viele Geld und sich da jeden Tag hinquälen. Ich kenne auch andere, die irgendwann an den Punkt kamen wo sie sagten lieber 500 € weniger aber endlich wieder zufrieden.

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                            • Re: Zuversicht, das Warum und der "heilige" Grund

                              Liebe Elektraa ,

                              Sagst du nicht selbst, dass du schwächelst und nicht gut bist in deiner Konstitution? Es ist bei dir tödlich, wenn du dich mit einem Neubeginn konfrontieren willst, das ist für dich doch zusätzlicher enormer Druck und Stress.
                              ...
                              Pass auf, was der Grund ist, diese Spekulationen zu hegen- Eitelkeit??? Geltungsdrang??? Selbstbeweihräucherung???
                              Da seht her, ich bin so was von gut!! Das dachtet ihr nicht von mir, gelle??? Hähä.. jetzt habe ich es euch aber gezeigt...ich bin kein Looser, ich bin ein Topmanager, wenn ich darf, was alles drin steckt in mir!!!! Boah, seht alle her!
                              Ja, Du hast Recht - diese Gedanken und Gründe stecken da teilweise mit dahinter.

                              Wenn ich mir allerdings die letzten Tage und besonders gestern Revue passieren lasse, ist die Hauptursache dessen und all meiner anderen Probleme:

                              Ich bin offenbar zutiefst verunsichert!

                              In so ziemlich jeder Hinsicht, persönlich, privat wie beruflich.

                              Ich hatte das an anderer Stelle irgendwann schonmal geschrieben, und ich denke, mein Hausarzt hat damals schon sehr sehr früh (2014) den Nagel auf den Kopf getroffen:
                              Er sagte zu meiner Frau (wir haben den gleichen HA), ich hätte mein Urvertrauen verloren.

                              Deine Zeilen von gestern haben mich ziemlich nachdenklich gemacht - denn ich stehe weder gern im Rampenlicht noch möchte ich Vorstandsmitglied von Greenpeace werden oder irgendjemandem etwas beweisen, weil mein Ego einen besonderen Geltungsdrang hat.

                              Aber ja - ich möchte etwas besonderes leisten und im Rahmen meiner (bescheidenen) Möglichkeiten darstellen, um meine Verunsicherung loszuwerden!

                              Beispiele:
                              1. Ich möchte meinen Job wechseln und etwas anderes machen, weil ich mich in dem Umfeld, in dem ich mittlerweile arbeite, unsicher und inkompetent fühle. Imkompetent nicht im landläufigen Sinne von wegen "dumm" und "unfähig", sondern aufgrund des Mobbings durch meinen Ex-Ex-Chef damals meiner einstigen Kompetenzen verbal "beraubt" und gleichzeitig aufgrund der gestiegenen Komplexität des schon mehrfach erwähnten Projektes einfach nicht mehr in der Lage, die mir gestellten Aufgaben zu überblicken, zu durchschauen und ihnen zu genügen.
                              Gleichzeitig weiß ich aber eben auch nicht, ob ich in einem anderen Aufgabenfeld genügen würde.
                              Verunsicherung. Angst, etwas falsch zu machen.

                              2. Gestern war ich mit meinem Sohn bei meinem Bruder in Bonn, und wir sind auf die Drachenburg hoch. Eigentlich eine sehr schöne Angelegenheit. Aber elternhausmäßig kommt mein Bruder aus dem gleichen "Stall", und er kann ähnlich wortkarg und griesgrämig wie unser Vater sein. Gestern war er dann zwischendurch auch immer mal wieder so, und ich hatte immer wieder das Gefühl, ich hätte was falsches gesagt, getan, oder schon meine Anwesenheit würde stören. Auf meine zwei drei Fragen, ob alles ok sei, meinte er nur, ja, schon, er sei nur etwas müde. Trotzdem zweifelt etwas in mir und versucht aus seinen Worten das herauszuhören, was er nicht gesagt hat...
                              Verunsicherung. Angst, etwas falsch gemacht zu haben.

                              3. Du schlägst vor, meiner Frau (teure) Geschenke zu machen. Zunächst einmal bin ich da nicht penibel, weder bei meiner Frau noch bei anderen. Im Gegenteil tendiere ich da mitunter zu zuviel Freigiebigkeit
                              Aber auch bei meiner Frau bin ich da mittlerweile vorsichtig geworden mit Geschenken aus dem blauen Himmel heraus: Ich habe ihr bei wenigstens zwei drei Gelegenheiten in den letzten 15 Jahren etwas geschenkt, von dem ich dachte, sie hätte daran ihren Spaß, nur um dann festzustellen, daß ich haarscharf daneben lag. Sie hat zwar gelächelt, aber ich hab's ihr an der Nasenspitze angesehen. Bis sie dann auch irgendwann mit der Sprache rausrückte.
                              Entsprechend habe ich ihr gestern vom Weihnachtsmarkt auf der Drachenburg auch nichts mitgebracht, obwohl ich ein zwei kleine Schmuckstücke im Auge hatte. Aber letzten Endes war ich mir einfach nicht sicher genug, ob ich ihren Geschmack damit getroffen hätte. Habe ich ihr heute Morgen auch gesagt, sie hat verständnisvoll gelächelt/gegrinst.
                              Verunsicherung. Angst, etwas falsch zu machen.

                              4. Ich sitze am PC und spiele, aber oft genug kommen Zweifel und die Frage hoch, ob das gerade richtig ist, was ich mache und nicht stattdessen etwas anderes machen sollte. - Ich gehe nach Feierabend ab und zu noch ne Stunde für mich allein cachen, weil Sohnemann in aller Regel abends um die Uhrzeit dazu eh keine Lust/Energie mehr hat. Aber nach dem Bürotag brauche ich die Bewegung. Trotzdem kommen Zweifel hoch, ob ich nicht besser Zuhause bei meiner Familie sein sollte. Obwohl ich weiß, daß viele Berufstätige exakt ähnliches machen; nach der Arbeit noch ins Fitnessstudio zu gehen, ist im Prinzip ja auch nix anderes. Meine Frau geht donnerstags abends immer zum Chor. Und wie viele - gerade Männer - gehen einmal wöchentlich regelmäßig zu ihrem Freundesstammtisch und scheren sich den Dreck um Frau und Familie.... Weiß ich ALLES! Trotzdem bei mir:
                              Verunsicherung. Angst, etwas falsch zu machen.

                              usw.


                              Ja, ich betreibe eine gewisse Nabelschau auf meine Gefühle, das ist richtig.
                              Aber ich tue es nicht aus Eitelkeit oder weil ich glaube, etwas besseres zu sein.
                              Ich tue es aus Verunsicherung und Angst.

                              Die Ursachen dafür liegen 100% in meiner Kindheit, Erziehung und Jugend, und eine Reihe besonderer Ereignisse in den vergangenen acht Jahren haben dazu beigetragen, daß diese Verunsicherung und Angst nun immer wieder schon beim kleinsten Anzeichen getriggert wird und mich aus der Bahn wirft.

                              1. Der Tod meiner Mutter. Das eigenbrötlerische, misanthrope Einsiedlertum meines Vaters. Der so störrisch, elitär, ehrlich, direkt und manchmal auch so extrem abweisend sein kann und alles andere als sensibel und empathisch, daß es wehtut und mich häufig zur Flucht drängt denn zum Verständnis und zum Bleiben.

                              2. Die Geburt unseres Sohnes und mit ihr Verantwortung und Verpflichtungen. Dabei Meinungsverschiedenheiten auch mit meiner Frau, wie sie bei der Erziehung eines Kindes niemals ausbleiben - wir sind uns zwar zu 80% einig, aber in manchen Punkten differieren wir eben auch. Insbesondere während der Baby-Zeit habe ich vielfach auch meine Frau entlasten müssen wegen post-nataler Depressionen, und auch diese Zeit hat mir wahrscheinlich viel von meiner Sicherheit, daß immer alles gut ist, genommen.

                              3. Erwähnter Ex-ex-Chef in der Firma, der meine bis dahin stets gelobten und geachteten Fähigkeiten komplett infrage gestellt und umgerissen hat. Klar - könnte mir sagen, was juckt es die Eiche, wenn sich ein Borkenkäfer an ihr reibt. Aber so ne Person hatte ich vor über zehn Jahren schonmal in meinem beruflichen Dunstkreis, und so ein Verhalten - um nicht zu sagen Mobbing eben von der Art und Weise her, wie es gelaufen ist - geht mir extrem nahe.

                              4. Meine anderthalb-jährige Gastritis, die mich um die Sicherheit meiner körperlichen Gesundheit gebracht hat.

                              5. Der (bewußt miterlebte) Tod meiner letzten Großmutter, dem mehrere Herzinfarkte vorausgingen.


                              Ich habe rund 30 bis 35 Jahre relativ "behütet" erleben dürfen, und dafür bin ich unendlich dankbar

                              Aber eben nur "relativ" - in Kindheit und Jugend lief beileibe nicht alles glatt, und wenn dann - scheinbar mit einem Mal, auf jeden Fall innerhalb kürzerer Zeit - viele Sicherheiten plötzlich wegbrechen, hab ich damit offenbar arg zu kämpfen.

                              Vielleicht ist das auch die tiefer Ursache meiner Sinnkrise:
                              Welchen Sinn hat dieses und jenes noch - das "Alles" -, wenn nichts sicher ist?

                              Natürlich habe ich immer GEWUSST, daß nichts wirklich sicher ist. Daß es Krankheit und Tod gibt, daß es auch Ar***löcher im Beruf gibt, daß das Leben insgesamt aus Veränderungen besteht.

                              Aber ich habe 30 bis 35 Jahre lang größtenteils etwas anderes ERFAHREN und GEFÜHLT. Und das, was nicht so schön oder gar leidvoll war - und davon gab's auch genug -, konnte ich offenbar ab 20 aufwärts erfolgreich verdrängen und in meiner gewonnenen Freiheit kompensieren.

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                              • Re: Zuversicht, das Warum und der "heilige" Grund

                                Zuguterletzt halte ich mich für einen ziemlich sensiblen und empathischen Menschen, auch meiner Frau gegenüber. Ich denke, ich weiß in vielerlei Hinsicht ziemlich genau, wie es ihr geht, was sie belastet und wo sie nicht glücklich ist - unter anderem über die Verzögerungen bzgl. ihres zweiten Kinderwunsches, den ich ihr leider selbst für Tausende von Euros nicht sicher garantieren kann - sonst würde ich es tun. Unser erster Inseminationsversuch vor drei Wochen hat leider nicht funktioniert... Jetzt im Dezember will sie noch keinen neuen unternehmen, erst im Januar. Aber das Thema kann ich ihr nicht nennenswert erleichtern, da muß sie mit sich selbst im Reinen sein und wissen, was sie wann will; alles andere wäre sowieso zum Scheitern verurteilt.

                                Ansonsten reisen wir ganz gern und machen jedes Jahr auch ein bis zwei Städtereisen alle Drei zusammen. Im September waren wir in Rom, das hat ihr super gefallen.

                                Und für den 26.12. habe ich bereits ein kleines Halbtags-Programm mit leckerem Weihnachtsessen und Besuch des Bochumer Planteriums organisiert. Von den Details weiß sie noch nichts - aber sie weiß schonmal, daß sie an dem Tag nichts kochen muß und wir als Familie was schönes unternehmen.
                                Und da bin ich mir ausnahmsweise auch wirklich ziemlich sicher, daß es ein schöner Tag werden wird und ich "alles" richtig gemacht habe

                                Aber leider sind diese Momente der Sicherheit und Gewißheit sehr selten geworden.

                                Und nach meiner persönlichen Erfahrung sind gerade Sicherheit und Gewißheit Gefühle, die man wirklich sehr instinktiv und automatisch spürt - ebenso wie Verunsicherung und Angst umgekehrt. Geht mir zumindest so. Wenn ich meine Reaktionen auf körperlicher Ebene hinterfrage, komme ich auf mehr oder weniger direktem Wege immer zu der Antwort, daß ich mir gerade nicht sicher bin, ob ich nicht einen Fehler gemacht haben könnte...

                                Eitelkeiten, Selbstbeweihräucherung, Protz und Pomp sind mir eigentlich seit jeher fremd. Ebenso wie Neid. Ich war schon als Jugendlicher ziemlich genügsam. Ganz so genügsam bin ich, seit ich gut Geld verdiene, sicher auch nicht mehr , aber ich achte eigentliche schon darauf, was und wofür ich es gerade ausgebe. Nicht zuletzt auch aus Umwelt- und Ressourcengesichtspunkten.

                                Trotzdem:
                                Es gibt so viel heutzutage, was "man" "falsch" machen kann...

                                Verunsicherung. Angst.

                                Dazu zählt dann auch, daß ich mir selbst am langen Ende nicht sicher genug bin, was ich wirklich will! Ich weiß da nur eines: Etwas möglichst einfaches und wenig komplexes, bei dem ich möglichst wenig falsch machen kann, was aber gleichzeitig auch nicht zu dröge ist...


                                Und damit hast Du insofern sicher Recht: Ein neuer Job hilft mir insofern nicht weiter, als er mir nicht per se Sicherheit und Gewißheit zurückgeben wird. Zuviel ist wieder von äußeren, unsicheren Rahmenbedingungen abhängig, und ein guter Chef geht in einer neuen Firma potentiell genauso und wird durch einen eventuell schlechten ersetzt, wie in meiner jetzigen auch...

                                Die Welt ist nicht so Friede-Freude-Eierkuchen, wie ich sie aktuell bräuchte. Inkl. der regelmäßigen Bestätigungen, daß es so ist!

                                Was heißt, daß ich meine eigene innere Unsicherheit dadurch zu kompensieren versuche, daß ich sie mir von außen hole...

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                                • Re: Zuversicht, das Warum und der "heilige" Grund

                                  Wow, danke Alex für diese Einblicke!

                                  Ich habe die ähnlichen Ideen, natürlich geht es mir wie dir ebenso- einerseits flennen, andererseits mehr oder weniger recht passabel leben. Das kommt darauf an, wohin ich gerade meine Denke richte- nur auf das!

                                  Die Welt, wo du der Alex bist, der verarscht ist, der in Trostlosigkeit und Hoffnungslosigkeit sinnlos dahinvegetiert, diese Welt ist es, die dich so runterzehrt.
                                  Wenn ich mich in dieser aufhalte, dann geht es mir doch auch so!

                                  Es ist die Geisteshaltung, die uns so zusetzt, man muss die verriegeln, zumachen, sie aussperren aus seinem Leben- oder ihr grinsend den Stinkefinger zeigen und herrlich leben trotzdem, auch wenn sie ( diese Denkspur) ständig einlädt zum trostlos sein, besinnungslos sein, versunken sein in solchen Gefühlen.

                                  Du säufst die falsche Brühe, wenn du dich diesen Gedanken hingibst weiter, dann brauchst du dich nicht wundern, dass du es schwer hast.

                                  Man wird nie froh, wenn man sich diesen Emotionen hingibt, die beschäftigen einem lebenslang, da kommt man nie, nie raus, es sei denn, man hört auf, sich damit zu befassen.

                                  Noch mal von vorne......

                                  Wir haben die Möglichkeit linksherum zu gehen, aber auch rechtsherum.

                                  Linksherum ist es gatschig, matschig, schlüpfrig, modrig, rechts herum ist fester Boden unter deinen Füßen.

                                  Wenn du mit deiner Familie am 26. Dezember fein essen gehst, dann bist du auf festem Boden. Du bist TÄTIG am Glück arbeiten und nichts weiter. Du bist nicht im Sumpf von Gedankenkreiserei.
                                  Wenn du zum Beispiel die Legokiste sortierst, dann bist du auf festem Boden, du tümpelst da nicht, du TUST etwas, das auch wichtig ist, gut, sinnvoll.
                                  Zähne putzen, Fingernägel schneiden, den Müll raustragen, den Tisch decken, die Fenstervorhänge öffnen, Licht hereinlassen, das alles ist fixes, festes Arbeiten am Glück.

                                  Lass dich nicht abhalten, glücklich zu leben.

                                  Gib einfach in dein Navi ein, ich will mit meiner Family behaglich und sehr, sehr nett leben.
                                  Dazu gehört alles, natürlich auch hin und wieder tümpeln mögen und flennen und heulen können- aber begrenzt, nicht so oft.

                                  Ich dachte bei Geld ausgeben für deine Frau garantiert nicht an Schmuck oder sonstigen Nonsens, was bloß herumliegt und nichts beiträgt zum Wohlbehagen. Ich dachte da eher an Türklinken reparieren, das alte Sofa raus, fertig machen, was angefangen wurde und mit ihr ein extrem behagliches SO-LEB-ICH-GERN mit meiner Familie planen und bauen.

                                  Es macht glücklich, wenn man sich zusammensetzt und miteinander rausfindet, was sie wie du immer schon wollte und soooo gern möchte .... das erzeugt Innigkeit und gute Laune. sich damit zu befassen, was dem andern Freude machen würde.

                                  Frauen freuen sich immer wieder über Nest-Herrichten, weil das ihre Bestimmung ist. Wenn sie riechen, dass sich ihr Mann gegen ihre Pläne stellt, dann hassen sie ihn und wenn er mitmacht, dann lieben sie ihn. Bei mir ist es so.

                                  Großzügigkeit ist bereits, zu ihr zu sagen, herrlich, wie du das alles schaffst, ich bin so froh, dich geheiratet zu haben, mit dir zusammen ist es schön... so irgendwie gehts rechtsherum.

                                  Wen anrufen und fragen, was soll ich machen, ich bin so unglücklich, das ist linksherum. Lieber die Klinke der Tür ölen, das ist besser. Da hst du mehr dazu beigetragen an deinem besseren, sinnvollem Leben. So ist es. echt.

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                                  • Re: Zuversicht, das Warum und der "heilige" Grund

                                    Du hast die Worte Angst und UNSICHERHEIT erwähnt.

                                    Mal ehrlich, das ist wohl berechtigt, Angst zu haben und sich sehr unsicher zu fühlen, anbetracht der unendlich vielen Beobachtungen, die wir machen. Wir sind Zeuge von extremsten Notständen und Grausamkeiten und wahnsinnig schlimmen Dingen ununterbrochen.

                                    Der Mensch ist ein Tierwesen und ich habe das Gefühl, wir leben in ständiger Gefahr- man braucht bloß mal versehentlich die falsche Mülltonne benutzen und schon beisst einem wer ins Genick. Dafür, dass du Lohn kriegst allmonatlich hast du extreme Gefahren zu meistern täglich- bei einem falschen Kommentar bist du einer Meute von Bestien gegenüber die dich anknurrt. Mobbing ist ja nichts anderes, als nicht in Ruhe gelassen zu werden von Feinden, die dich ständig angreifen und attackieren- verbal, durch Blicke, durch Reaktionen und Aktionen aller Art.
                                    Ich kann extrem unsicher sein, ängstlich und total gehetzt und gestresst, wenn.....ich unter Feinden lebe.

                                    Dein Papa wird sich so fühlen. Darum ist er komplett zurückgezogen, bissig, abgrenzend. Ihr seid ihm wohl keine Freunde und er ist es nicht für euch.

                                    Da muss man halt Nachsehen haben und ihm diese Haltung vergeben. Lasst ihn mit Charme so sein und seid trotzdem ab und an da, mit Bonbons in eurer Tasche und einer Zeichnung vom Kleinen.

                                    Alex, wir sind wie kleine Kinder. Vergiss das nicht. Linksherum im Emotionalem wühlen, das ist kindisch- rechtsherum ist: ohne groß nachdenken praktisch, sachlich, nützlich sein, das ist erwachsen, gefestigt, erhaben sein, über den Emotionen Herr und Meister sein.

                                    Staubsaugen ist erwachsen, sich zusammengekrümmt vor allem menschlichen Dreck verkriechen ist kindisch. So etwa sehe ich das.

                                    Klatsch in die Hände und hol dich aus dem Kinderland heraus. Finde deine Kollegen lieber nichtig und blöd, als dass du in ihnen große Monster siehst. Das sind Mäuse, du bist ein Tiger.

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                                    • Re: Zuversicht, das Warum und der "heilige" Grund

                                      Wir haben die Möglichkeit linksherum zu gehen, aber auch rechtsherum.

                                      Linksherum ist es gatschig, matschig, schlüpfrig, modrig, rechts herum ist fester Boden unter deinen Füßen.
                                      Naja, ich denke, Du kennst ganz genau, was ich meine, wenn ich sage: Leichter gesagt als getan

                                      Der Schrott an der Psyche und den ganzen Mechanismen ist ja: Die emotionalen Reaktionen geschehen innerhalb von maximal 400 ms! Heißt, ich gucke mir etwas an, höre etwas, lese eine Nachrichtenschlagzeile - und dann erfolgt die Reaktion erwiesenermaßen bereits, bevor die Information in mein bewußtes Denken gelangt ist. Gerade am Beispiel "negative Nachrichten" stelle ich das bei mir immer wieder fest. Wenn dann noch im ersten Impuls ein zu der Verunsicherung und Beklommenheit passender Gedanke aufkommt wie "Oh Gott", "das geht ewig so weiter", etc., dann ist der "Schaden" erstmal angerichtet.

                                      Klar habe ich grundsätzlich die Wahl. Aber diese Abläufe geschehen so rasend schnell, daß gerade mal buddhistische Mönche mit einer jahre- und jahrzehntelangen Meditationspraxis eine Chance haben, knapp an die 400 ms heranzukommen. Jeder "Normalsterbliche" ist davon meilenweit entfernt.

                                      Was nicht heißen soll, daß es sich nicht lohnt, sich auf den Weg zu machen
                                      Das versuche ich ja auch. Und natürlich messe ich mich jetzt nicht mit einem praktizierenden Buddhisten, aber ich bin schon davon überzeugt, daß ich da mit der Zeit schon einiges erreichen kann
                                      So gesehen habe ich die Wahl, rechts herum zu gehen, durchaus getroffen.

                                      Blöderweise ist es derzeit vielfach immer noch so, daß das Auto nach links lenkt/rutscht, obwohl ich die Lenkung nach rechts eingeschlagen habe

                                      Ich dachte bei Geld ausgeben für deine Frau garantiert nicht an Schmuck oder sonstigen Nonsens, was bloß herumliegt und nichts beiträgt zum Wohlbehagen. Ich dachte da eher an Türklinken reparieren, das alte Sofa raus,
                                      ...
                                      Frauen freuen sich immer wieder über Nest-Herrichten, weil das ihre Bestimmung ist. Wenn sie riechen, dass sich ihr Mann gegen ihre Pläne stellt, dann hassen sie ihn und wenn er mitmacht, dann lieben sie ihn. Bei mir ist es so.
                                      Ja, neues Sofa wollen wir wirklich schon seit zwei Jahren oder so
                                      Kamen nur immer wieder andere Anschaffungen dazwischen und letztes Jahr eine üble Nachzahlung für die Ganztagsschule...

                                      Ansonsten tickt meine Frau in der Hinsicht auf jeden Fall ganz genauso, das stimmt. Nestausbau

                                      Der Haken ist daran nur auch, daß wir für das ein oder andere auch erstmal ein bißchen entrümpeln müßten, und da sind wir beide keine Meister drin Und meine Frau ist eine noch größere Sammlerin als ich

                                      Aber auch da muß man sagen, haben wir langsam angefangen. Geht eben nicht (mehr) alles von jetzt auf gleich.

                                      Dafür, dass du Lohn kriegst allmonatlich hast du extreme Gefahren zu meistern täglich- bei einem falschen Kommentar bist du einer Meute von Bestien gegenüber die dich anknurrt. Mobbing ist ja nichts anderes, als nicht in Ruhe gelassen zu werden von Feinden, die dich ständig angreifen und attackieren- verbal, durch Blicke, durch Reaktionen und Aktionen aller Art.
                                      Ja, so wirkt das auf mich in der Tat.
                                      Ich hatte das auch vor Urzeiten schonmal geschrieben, gestern aber in der Aufzählung vergessen:
                                      Auch noch bevor mein Ex-Ex-Chef mich rausgemobbt hat, war der Job alles andere als ein Zuckerschlecken. Ich war in der Auftragssteuerung zwischen unserer internen Produktion und unseren Kunden. Die einen haben auf eine möglichst hohe Produktionsmenge gepocht, unabhängig von Termin und Qualität, das war denen komplett wurscht (ist es ihnen heute noch) ; die anderen leg(t)en ihrerseits naturgemäß eben just Wert auf Termin und Qualität und haben wenig Verständnis für unsere internen Produktionseitelkeiten...
                                      Sechs Jahre lang habe ich den Spagat mitgemacht und halbwegs ordentlich hinbekommen und mir insbesondere auf Kundenseite und in der Abteilung selbst echt nen guten Namen gemacht.
                                      Aber wenn Du sechs Jahre lang jeden Morgen in den Betrieb gehst und Dir im Planungsgespräch anhören mußt, was alles nicht geht, ob unsere Kunden bekloppt seien, daß dieses und jenes nicht paßt, wenn Du zurück ins Büro geschickt wirst und dann dem Kunden Verzögerungen und Geht-nichts diplomatisch korrekt zu argumentieren, und wenn Du dann am nächsten Morgen reinkommst und siehst, was trotz der restlichen Absprachen dann alles auch nicht geklappt hat - dann ist mir das auf die Dauer, denke ich, schon ganz ganz hart an die Kritikfähigkeit gegangen.
                                      Was auch nicht heißen soll, daß gar nichts geklappt hat - sicher hat auch sehr viel geklappt, sonst hätte ich in der Zeit nicht das Standing beim Kunden und in der Abteilung gehabt.

                                      Ändert aber auch nichts daran, daß es manchmal harte Kämpfe waren.
                                      Und was das "standing" angeht, hatte ein Vorgesetzter zu der Zeit auch mehrfach geäußert, meine Standing bei dem einen Kunden sei nicht das Beste und da müßte man was tun; da sei meine Art nicht die Richtige. Daß der Kunde ein kompletter A*** ist/war, war ihm wurscht (nicht zuletzt wahrscheinlich deshalb, weil er selbst aus diesem Stall zu uns gewechselt hat...) - war ja einfacher, mir Verbesserungspotentiale zu offerieren, als mich vor dem Kunden in Schutz zu nehmen...

                                      Naja, wollte gar nicht so sehr ins Detail gehen.
                                      Sollte nur auch einen großen Brocken meiner entstandenen Verunsicherung nochmal verdeutlichen.

                                      Aber in der Tat: Je nach Job ist das teilweise echt ein übles Haifischbecken, in dem man sich bewegen muß, und da wird das Gehalt schnell zum Schmerzensgeld

                                      Alex, wir sind wie kleine Kinder. Vergiss das nicht. Linksherum im Emotionalem wühlen, das ist kindisch- rechtsherum ist: ohne groß nachdenken praktisch, sachlich, nützlich sein, das ist erwachsen, gefestigt, erhaben sein, über den Emotionen Herr und Meister sein.
                                      ...
                                      Klatsch in die Hände und hol dich aus dem Kinderland heraus.
                                      Nur, daß die Emotionen zu uns gehören. Und damit auch Teile des Kinderlands.

                                      Finde deine Kollegen lieber nichtig und blöd, als dass du in ihnen große Monster siehst. Das sind Mäuse, du bist ein Tiger.
                                      Ich versuch's. Danke

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                                      • Re: Zuversicht, das Warum und der "heilige" Grund

                                        Du musst ja nicht den Kopf hinhalten, wenn die Firma versagt bei den Kunden. Bleib stets gelassen und gib nicht den Vormann ab- dann merkts keiner, dass du da bist und keiner beisst dich...
                                        Wie im Parlament, die, die sich nicht wichtig machen, die haben am längsten ihren Job dort auch gleich viel Lohn, nur weniger Stress.



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                                        • Re: Zuversicht, das Warum und der "heilige" Grund

                                          Mann, Alexilein, du bist einer! Die Zahlung für die Ganztagsschule grad so hingekriegt und da willst du Änderungen in deinem Beruf durchziehen? Da brauchst du zuerst ein gutes, sicheres Standbein, dass du auch Rückschläge gut verarbeiten kannst. Das ist derzeit eben nicht drin. Später vielleicht, wart nur ab, deine guten Zeiten sind ja am wachsen, du hast dich ja schon aus extremeren Befindlichkeiten befreien können. Alles geht nicht auf einmal, aber die Richtung stimmt doch, oder nicht?
                                          Ich kann mich erinnern, dass du bloß nur noch bedrückt warst. ( da war der Kleine ein Baby, so lange kennen wir uns schon! boah! nett!)

                                          Apropos kennen, deine Frau kennt dich nicht wirklich, du sie auch nicht. Du hast viele Gesichter und ihr noch nicht alle gezeigt und sie hat natürlich auch ihre verborgen liegenden Neuheiten in sich, die du noch nicht kennst.

                                          Wenn du behauptest, es ist schwer, sich aus einem Strudel befreien zu können, dann stimmt das nicht.
                                          Man braucht dafür bloß EINMAL den Mund halten, statt etwas zu sagen ( was gerade auf die Zunge gehüpft ist, was man so halt sagen wollte) schon tritt ein Wunder ein. Man braucht nur EINMAL nicht reagieren, wie man üblicherweise reagieren würde und schon passierts, dass ein neues Geschehen angeschupst wurde, ein neuer Stein ins Rollen geraten ist.

                                          Wir lösen uns nie von alten Mustern, wenn wir ihnen immer folgen.
                                          Also, in diesem Sinne, heute zieh mal zwei verschiedene Socken an und wenn deine Frau fragt, wieso, dann sag, hab sogar noch ein zweites Paar davon im Schrank , hihi, haha und zu Ende ist das Quartal, wo ihr alles so ernst nehmt. Heute zumindestens.
                                          Heute geht es sich vielleicht noch aus, dass ihr googelt bei Ikea... nur so..ausmesst, nur so... Farbe ausdenkt...nur so..und fertig- mehr nicht. Das kann noch zwei Jahre dauern, bis es steht, aber nun ist fix, du bist kein Gegner ihrer Wertvorstellungen. Du teilst diese sogar, wunderbar..! Geknutscht wirst du dafür, das glaube mir- zumindestens wird sie für eine Weile mal nachdenken, ob sie dich nicht etwa ungerecht falsch betrachtet hat...??

                                          Bei mir steht und fällt meine Zuneigung mit dem Gesicht, das mein Freund aufgesetzt hat. So sind wir nun mal. Ist sein Blick mit Interesse und Zuneigung für mich, dann bin ich viel, viel netter zu ihm, als wenn er mich desinteressiert und so halb leer anschaut, als umgebe ihn ein unwichtiges Ding..
                                          Dabei bin ich so wichtig, ich mache die Wohnung endlicch richtig, ich bin fpr so viele nützliche Sachen da, da muss man mich anschauen und mit seinem Blicke sagen: hurra.. mich freuts so, du bist wunderbar!

                                          Das bist du, das ist sie, das ist der Kleine. Nicht vergessen!
                                          Hier daheim, da müsst ihr es am Schönsten haben- wo anders seid ihr bloß Gäste.


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                                          • Re: Zuversicht, das Warum und der "heilige" Grund

                                            Hallo zusammen,

                                            zunächst mal wünsche ich euch allen ein Frohes Neues Jahr, viel Glück und Gesundheit und Erfolg beim Umgang mit unseren Problemen und Leiden


                                            Ich hab relativ gemischte Weihnachtsferien gehabt:
                                            Die erste Hälfte bis 26./27. herum war ok bis sehr gut, wenn auch nicht komplett ohne "Leiden". Ab dem 27./28. ging's dann aber bergab, am 31. hab ich dann zur Abwechslung mal wieder heulend auf dem Küchenfußboden gesessen... Seitdem geht es wieder langsam aufwärts, aber es bleibt mühsam.

                                            Immer wieder kommt die Sinnkrise hoch, nicht nur in Bezug auf das Büro (seit gestern wieder), sondern auch ganz allgemein. Dann wieder hab ich mal ne halbe Stunde oder zwei, in denen es besser geht und ich was anpacke - und dann wieder Sinnkrise, Depri und ab und zu auch leichte Angst. Ätzend...

                                            Das, was Du schreibst, liebe Elektraa:
                                            Man braucht nur EINMAL nicht reagieren, wie man üblicherweise reagieren würde und schon passierts, dass ein neues Geschehen angeschupst wurde, ein neuer Stein ins Rollen geraten ist.
                                            funktioniert zwar, auch in meiner persönlichen emotional-psychischen Sicht - aber irgendwie nervt es, daß es derzeit gerade wieder so viele EINMAL's gibt. Immer und immer wieder und nochmal und nochmal rufe ich mich zur Ruhe, zum Atmen, zur Gelassenheit, und immer und immer wieder kommen Unruhe, Sinnkrise und Depri nach relativ kurzer Zeit wieder hoch.

                                            Über fünf Jahre mache ich damit nun herum. Und ich bin stolz darauf, es bis hierhin geschafft zu haben, und ich werde es auch noch viel weiter schaffen

                                            Aber, lieber Gott, laß bitte die Abstände mal deutlich größer werden. Ich hätte so gern mal wieder zwei, drei Monate oder sogar ein halbes Jahr komplette Symptomfreiheit und Ruhe in der Hinsicht. Meinetwegen kann's dann für zwei drei Wochen wiederkommen, ist eben so. Aber daß meine guten Phasen maximal drei Wochen halten, wenn überhaupt, ist schon immer wieder ernüchternd und demotivierend.

                                            Ich hab mich gestern noch mit einem sehr guten Freund darüber ausgetauscht, evtl. die Dosis zu erhöhen, das Medikament zu wechseln und/oder am besten auch den Psychiater.
                                            Aber auch in der Hinsicht schlagen irgendwie zwei Herzen in meiner Brust:
                                            Ich bin derzeit seit vier Monaten auf 10 mg. Mir geht's nicht immer prächtig, wie man sieht, aber ich komme zurecht, im Schnitt geht's mir ok bis gut, manchmal besser, manchmal schlechter, und es ist auszuhalten. Der Leidensdruck ist da, aber meistens zu ertragen.

                                            Wenn ich jetzt wieder erhöhe, waren das letzte halbe Jahr umsonst, ganz zu schweigen davon, daß ich schon von dem Fluoxetin selbst nicht 100% überzeugt bin, daß es wirklich das richtige Medi für mich ist. Ein Wechsel auf ein anderes Medikament würde aber erstens wahrscheinlich auch den Wechsel des Psychiaters erfordern, und zweitens hat jedes AD seine eigenen mehrwöchigen Nebenwirkungen, durch die ich eigentlich nicht auch nochmal wieder durchmöchte...
                                            Schließlich und am wichtigsten ist unsere Familienplanung eben auch noch nicht abgeschlossen, weder in der einen noch der anderen Richtung, und da kämen neue AD-Versuche auch zum "Unzeitpunkt".

                                            Und ganz allgemein: Ich bin 41 und hab mittlerweile schon von so vielen Patienten gehört, bei denen ihr AD nach zehn, 20 oder 30 Jahren nicht mehr wirkte und was neues ausprobiert werden mußte. Ok - sie hatten bis dahin einiges an weitestgehend komplett beschwerdefreier Zeit, das will ich gar nicht wegdiskutieren. Aber wenn man dann mit 60 oder 70 quasi wieder von vorne probieren muß, ob und was hilft, stelle ich mir das auch nicht gerade lustig vor... Dazumal ich die Sorge habe, daß man da dann eben auch jedesmal ne Schippe drauflegen muß. Von den Langzeitwirkungen der Einnahme von Medikamenten ganz allgemein und speziell AD hinsichtlich Transmitterstoffwechsel und Leber gar nicht zu reden - ne jahre- und jahrzehntelange Dauermedikation will ich mir und meinem Körper eigentlich erst zumuten, wenn es aus gravierenden Gründen wirklich gar nicht mehr anders geht.


                                            Naja, ich tröste mich immer wieder damit, daß es mir unter'm Strich wahrscheinlich immer noch ziemlich (sehr) gut geht und ich im Großen und Ganzen (ansonsten) gesund bin.

                                            Aber ändert auch wenig daran, daß die beste Krankheit nix taugt


                                            Vor allem diese schei** Sinnkrisen - wenn es mir leichter fallen würde, in diesem und jenem einen Sinn zu sehen (auch emotional), wäre es wahrscheinlich einfacher. Aber das ist einerseits praktisch nur bei meiner Frau, Sohnemann und Freunden gegeben, und ich kann mich ja nun nicht den Rest meines Lebens größtenteils auf anderen aufstützen, und zweitens scheint mich ja auch das nicht stabil genug zu tragen, wenngleich es mich sicher immer wieder vor dem Absturz bewahrt


                                            Meine Suche geht nun also auch in 2019 weiter - vielleicht finde ich ein paar neue Antworten. Solange ich lebe, suche und lerne, besteht Hoffnung
                                            Mühsam ist es trotzdem... manchmal wünschte ich mir, ich hätte noch all die kindlichen und jugendlichen Illusionen, die mich in den ersten 25-30 Jahren meines Lebens beschützt haben


                                            LG
                                            Alex

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                                            • Re: Zuversicht, das Warum und der "heilige" Grund

                                              Danke Dir auch ein gutes neues, Alex.

                                              Meine Suche geht nun also auch in 2019 weiter - vielleicht finde ich ein paar neue Antworten.
                                              Und täglich grüßt das Murmeltier.;-)
                                              Wenn du neue Antworten hast dann lass es mich wissen, die alten reichen auch mit nicht aus.:-)

                                              Aber, ist es nicht so dass Sinn und Zufriedenheit ein Zustand sind, eine innere Haltung und weniger eine Entscheidung, oder das Ergebnis einer Suche?
                                              Also nichts was du hörst und dann umsetzt, sondern etwas das du fühlst und wo es keine Ängste gibt.
                                              Am Ende hört es sich immer wieder an wie die Suche nach einem Glauben, das wird auch der Grund sein warum Glaube so erfolgreich ist, aber auch nicht für Jedermann annehmbar.

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                                              • Re: Zuversicht, das Warum und der "heilige" Grund

                                                Liebe Tired,

                                                schonmal lieben Dank für Deine Antwort - Du hast mir damit tatsächlich schon wieder ein klein wenig weitergeholfen:

                                                Aber, ist es nicht so dass Sinn und Zufriedenheit ein Zustand sind, eine innere Haltung ...
                                                So habe ich das in der Tat noch nicht gesehen, das ist wirklich ein interessanter Gedanke *Kopf-kratz-guck-nachdenklich-sacken-laß*
                                                Sehr gut möglich, daß Du damit Recht hast.
                                                Stellt sich mir nur die Frage: Wie erreiche ich diesen Zustand?

                                                Ganz blöd im ersten Schritt gedacht, würde ich getreu der modernen kognitiven Verhaltenstherapie nach vermuten, daß die Gefühle wie üblich den Gedanken folgen.

                                                Hieße also: Denke ich mir immer wieder, daß das "alles" keinen Sinn ergibt, schlägt das irgendwann auch gefühlsmäßig durch und raubt mir wirklich Sinn und Zufriedenheit.
                                                Umgekehrt müßten dann aber Gedanken wie "das macht Sinn; das macht mir Spaß" mit der Zeit ebenfalls gefühlsmäßig Sinn und Zufriedenheit wieder mehr ins Lot bringen.

                                                Richtig?

                                                *Kopf-kratz*

                                                Aber muß ich mich dann ab sofort für jede Tätigkeit entsprechend mit gedachtem "Sinn und Zufriedenheit" polen, in der Hoffnung, daß es irgendwann zum Automatismus wird? Klingt ziemlich anstrengend... *puuuh*

                                                Andererseits erkenne ich aber auch - ein bißchen frei nach Louise Hay: Wenn ich am Tag immer wieder Zeit habe, mir Dinge schlecht zu reden bzw. schlechter zu reden, als sie sind, sollte ich diese Zeit vielleicht sinnvoller dazu investieren, sie mir schön(er) zu reden...

                                                Oder?

                                                Blöderweise hängen die negativen Gedanken zu vielem mittlerweile bzw. immer noch ziemlich hartnäckig in meinem Kopf und melden sich oft ungefragt. Ich registriere sie zwar mittlerweile sehr viel bewußter - aber davon mache ich sie nicht rückgängig. Das einzige, was ich noch tun kann, ist mir zu sagen, daß ich nicht diese Gedanken BIN, also versuche, mich nicht noch unnötig mit ihnen zu identifizieren.
                                                Umgekehrt wirken viele positive Gedanken, mit denen ich mich bemühe, mir Motivation zuzusprechen und den Dingen den ein oder anderen Sinn, mitunter immer noch sehr hohl und leer. Nicht alle. Aber leider doch zu viele. (Ich weiß - das ist auch schon wieder eine Wertung )


                                                Kurz: Ich würde diesen Zustand gern erreichen, einfach Ruhe, Zufriedenheit und irgendwie einen grundlegenden, einfachen Sinn, der mir Frieden gibt.
                                                Aber irgendwie fehlt mir noch immer der zielgerichtete Weg dorthin. Und sollte ich doch schon auf diesem Weg sein - was ich durchaus irgendwo glaube -, wieso zieht er sich so endlos hin? Wann erkenne ich endlich mal den nächsten, nachhaltigeren Fortschritt?


                                                Fragen über Fragen, auf die eine Antwort natürlich nicht so leicht zu finden ist.
                                                Aber sie mußten mal raus aus meinem Kopf

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                                                • Re: Zuversicht, das Warum und der "heilige" Grund

                                                  Tja, vielleicht erreicht man das wenn es gelingt bestimmte Gedanken zu relativieren und andere zu fördern.
                                                  Es ist nicht schlimm wenn man sich mal so fühlt, es spielt keine Rolle wenn dies und das nicht gelingt, es ist nicht so wichtig.
                                                  Oder, das ist ein Wunder, ein Erlebnis, großartig, tief einatmen verweilen und genießen, betrachten.

                                                  Das eine auf den Alltag bezogen, das andere auf Eindrücke wie die Natur, das sich fügen, das Wesen dass du mit deiner Frau zusammen geschaffen hast.

                                                  Vielleicht muss man sich neu fokussieren und schauen dass man vor allem in diese Richtung denkt, das andere relativieren und schauen dass man, sobald man darüber zu tief nachdenkt wieder in die Richtung des Großen und Ganzen denkt.

                                                  Wenn du verstehst was ich meine.

                                                  Zu Gelassenheit kann man ja auch nur gelangen, wenn es gelingt die Dinge die da kommen nicht zu ernst zu nehmen, sie zu akzeptieren und hinzunehmen ohne damit zu hadern, Schicksal und das Gute was man hat zu genießen wie ein Geschenk.

                                                  Bitte nicht fragen wie, keine Ahnung.:-)))

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                                                  • Re: Zuversicht, das Warum und der "heilige" Grund



                                                    Ok, ich frag nicht


                                                    Die letzten zwei Wochen ging's / geht's mir eigentlich ziemlich gut. Ich hab angefangen, ein bißchen an meinem PC zu basteln, also Hardware-seitig, und das macht Spaß, lenkt ab und bringt sichtbare Ergebnisse. Hab mich sogar an die hardware-seitige Optimierung meiner Grafikkarte drangetraut (und mangels schlechter Performance wieder zurückgestellt), obwohl ich damit das Risiko eingegangen bin, mehrere Hundert Euro zu schrotten. Aber irgendwie - ich weiß da, was ich kann, und ich bin da sehr bedächtig, sorgfältig und konzentriert drangegangen, so daß alles wie am Schnürchen geklappt hat.

                                                    Ich hab da also echt was auf dem Kasten, so gesehen
                                                    Und es gibt mir in den Momenten wirklich einen gewissen Sinn - ich mache was, was ich mir selbst ausgedacht habe, ich bastele bzw. arbeite auch mit meinen Händen und Werkzeug, ich kann es nachher beim Spielen mit Spaß austesten, und ich sehe zum Schluß eben ein Ergebnis.

                                                    Und dann kommt wieder der Montag-Morgen, die Arbeit, und dieses Schei* Projekt hier - und meine Motivation ist absolut im Keller. Ok, ich komm' aus dem Bett, ich fahre ins Büro - aber erfüllend ist anders.
                                                    Ende März / April herum werden dann mit der Inbetriebnahme voraussichtlich auch noch etliche Wochen Schichtdienst auf mich zukommen - ich freue mich wie ein Kullerkeks.

                                                    Natürlich halte ich mich da mit den entsprechenden Mantras ganz gut über Wasser

                                                    Trotzdem ätzend, daß mich scheinbar unsinnige Tätigkeiten wie eben mein Job immer so an den Rand der Depri befördern.
                                                    Umgekehrt kann natürlich nicht jeder Tag nur aus sinnstiftenden Dingen und Ergebnissen bestehen, auch klar. Umso belastender und frustrierend immer mal wieder, daß sich da trotz oder gerade wegen meiner Rationalität in dem Punkt keine dauerhafte Grundzufriedenheit einstellen will. Ich erwarte keine Freudensprünge morgens um Viertel nach sechs , aber einfach etwas mehr Zuversicht in den Tag und ne allgemeine Lebensfreude wären schon ganz schön und hilfreich


                                                    Naja ... and the road goes on ...


                                                    Wünsche euch einen guten Wochenstart.

                                                    Alex

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