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Keine "richtigen" Depressionen, keine Chance auf normales Leben

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  • Re: Keine "richtigen" Depressionen, keine Chance auf normales Leben

    Weißt du, wie ich damit umgehe? Ich kann mich beileibe nicht mehr so wie früher in echten Kummer und echten Schmerz vertiefen, weil ich Emotionen mitnehme, hinnehme, ihnen aber keine wirklich wichtige Bedeutung mehr gebe. Ich beobachte diese Emotionen und manchmal schreibe ich mit, was sich da alles regt und was sich da alles auftut- wie wenn ich ein Zuseher wäre von einem Spektakel, aber irgendwie ist es wie ein Hologramm, Show in mir. Nichts Wirkliches- eher Ausdruck, Kunst, Performance. Mal total theatralisch, mal irre deprimierend, mal völlig raus aus der Rolle, aber stets zu Ende, wenn ich damit ein Ende mache, mich also auf etwas anderes konzentriere.
    Schlecht fühlen gut und schön, aber meine Bettwäsche gehört trotzdem gewaschen, so irgendwie.
    Wie wenn das allesamt Feuerzünglein sind und ich bin der Hüter dieses Feuers. Flächenbrände kommen nicht mehr so leicht zustande, weil ich löschen kann. Ich kann grinsen über meine Befindlichkeiten, auch über sehr tragische. Das lernst du auch noch. Wart nur ab. Das ist eine Frage der Beherrschung und Kunstfertigkeit- also Übungssache.
    Über den Emotionen stehen, sie überragen, das müssen wir doch alle üben und lernen. Es darf nicht sein, dass sie uns beeinträchtigen und uns das Leben schwer machen.
    Ich trau jedenfalls meinen Emotionen nicht. Entscheidungen treffe ich, wenn ich nüchtern bin und klar im Kopf. Das habe ich gelernt, dass Gefühle irrsinnig schlechte Berater sind.
    Bin ich sehr verliebt zum Beispiel, dann lasse ich mich leicht über den Tisch ziehen- bin ich schwer beleidigt, dann bin ich nicht selten sehr ungerecht.
    Mittig ist gut. Eher heitere Gelassenheit , als zu weit links, oder zu weit rechts, das jedenfalls scheint mir die beste Spur.
    Du bist halt noch im Schleuderkurs und deine Mitte findet sich auch, warum nicht? Wir sind nicht lebenslang dramatisch gespurt.

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    • Re: Keine "richtigen" Depressionen, keine Chance auf normales Leben




      Ich habe auch nicht gemeint, dass ich nie wieder in meinem Leben eine Beziehung will. Nur, dass ich eben keine anderen sozialen Kontakte brauche.Aber jetzt wäre eben einfach auch kein passender Zeitpunkt.
      Das ist doch eine gesunde Haltung und Einstellung.

      Wie Energiesparen, weil der Strom knapp ist. In jedem Zimmer Licht brennen lassen ist nicht unbedingt klug, wenn man sich dort eh nicht aufhalten kann und mag.

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      • Re: Keine "richtigen" Depressionen, keine Chance auf normales Leben

        Bei dir habe ich das Gefühl, dass du ausziehst aus dem Leben, das du bisher gelebt hast und eh wie von selbst jetzt Step by Step dort hin gehst, wo es klimatisch besser ist. Umzug ist immer gut. Erst recht, wenn man sich unpassend fühlt irgenwie ständig. Das ist doch ein Zeichen, dass du da rauswachsen sollst aus diesem Geflecht, in dem du zehn Kummerjahre verbracht hast.
        Wer weiß, ob du nicht bald flennst, weil es so nett ist. Wundern würde es mich nicht.

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        • Re: Keine "richtigen" Depressionen, keine Chance auf normales Leben

          Hat vielleicht keiner mit gerechnet, aber ich bin noch mal hier...
          Danke noch mal für eure Beiträge...

          Mittlerweile habe ich heruasgefunden, dass Entspannung irgendwie haupfsächlich diese Zustände auslöst... also wenn ich einfach nur auf der Couch liege, lese, ne Serie schaue und quasi einfach entspannt bin...
          Aber es gibt ansonsten keinen anderen Auslöser nur Entspannung...

          Leider konnte ich nirgenswo eine Erklärung finden, warum das so ist...

          Vielleicht ist ea auch einfach ein organisches Problem in meinem Gehirn.... dass ich mich nicht wie ein normaler Mensch entspannen kann, sondern dass ich dann sofort in ein bodenloses Grauen falle...

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          • Re: Keine "richtigen" Depressionen, keine Chance auf normales Leben

            Was passiert, wenn du das einfach abwartest, bis es wieder weg ist? Das ist ja keine reale Bedrohung, das ist "Spuk", lästige Vorstellungen und Fantasien, die da "feuern". Vielleicht kann sich das am ehesten wieder einkriegen, wenn du gelassen bleibst? Probier mal beobachten, was da genau abläuft, wie wenn du zuschaust bei einem Gewitter.
            Ich habe mich damals, als ich solche Anwandlungen hatte in einem anderen Verhältnis gesehen- ich war in meinen Augen hilflos, also klein und diese Angst war groß, größer als ich. Heute geh ich eher über in Schmunzeln, wenns arg kommt. Was soll das, soll ich mich etwa fürchten..? So ungefähr.

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            • Re: Keine "richtigen" Depressionen, keine Chance auf normales Leben

              "Vielleicht ist ea auch einfach ein organisches Problem in meinem Gehirn.... dass ich mich nicht wie ein normaler Mensch entspannen kann.."

              Es könnte eine Störung der Balance zwischen Sympathikus und Parasympathikus sein.
              Also sobald der Parasympathikus (der eigentlich nachts die Vorherrschaft hat) beim Entspannungsversuch seine Zuständigkeit überbetont, löst das bei Ihnen die beschriebenen Zustände aus.

              Eine wirksame Gegenmaßnahme wäre dann erhöhte Muskelaktivität - etwa beim Krafttraining im Fitnessstudio - , da die Produktion der sogenannten Myokine aus den Muskeln nicht nur einen sehr positiven Effekt auf die Psyche, sondern auch regulierenden Einfluss auf Dysharmonien des zirkadianen Rhythmus hätte.

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              • Re: Keine "richtigen" Depressionen, keine Chance auf normales Leben

                "Vielleicht ist ea auch einfach ein organisches Problem in meinem Gehirn.... dass ich mich nicht wie ein normaler Mensch entspannen kann.."

                Es könnte eine Störung der Balance zwischen Sympathikus und Parasympathikus sein.
                Also sobald der Parasympathikus (der eigentlich nachts die Vorherrschaft hat) beim Entspannungsversuch seine Zuständigkeit überbetont, löst das bei Ihnen die beschriebenen Zustände aus.

                Eine wirksame Gegenmaßnahme wäre dann erhöhte Muskelaktivität - etwa beim Krafttraining im Fitnessstudio - , da die Produktion der sogenannten Myokine aus den Muskeln nicht nur einen sehr positiven Effekt auf die Psyche, sondern auch regulierenden Einfluss auf Dysharmonien des zirkadianen Rhythmus hätte.
                Im Sinne von: Holz hacken gehen, wenn man Über-Erregt ist ..

                Das regelt bei mir auch sehr viel- mein Kopf geht zur Ruh, wenn ich ( sehr genau und konzentriert) eine Arbeit tu und umgekehrt- bei ruhenden Händen geht's Fantasieren leichter. Wie wenn man sein Licht-Energie-Bündel umlenkt.

                Liebe sC- wie es aussieht, geht bei dir die "Angst-Panik-Inruhe-Zone" im Kopf an, wenn du entspannt bist. Bei mir eher die Lust-Zone. Das ist im Prinzip alles das Gleiche, bloß anders "maskiert". Es sind Emotionale Vorgänge.
                Kann sein, dass das bei dir besser ausgebaut ist, als die anderen Emotionen? Was man oft denkt, fühlt, spürt, das merkt man sich besser, das ist trainierter.

                Ein Mädel hat mir erst kürzlich beschrieben, wie es ihr mit einer Kollegin im Büro geht- die lacht dauernd, ständig, immer, auch bei völlig ernsten Themen. Antrainiert, oder? Ebenso geht's einer Nachbarin- die heult dauernd, ständig, meist, ist doch auch gutes Training, oder?

                Was ist bei dir mehr beansprucht, also besser trainiert? Dein Lachmuskel ist es nicht in Verbindung mit Entspannung. Meiner Meinung nach bist du einfach ganz verkehrt konditioniert.

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                • Re: Keine "richtigen" Depressionen, keine Chance auf normales Leben


                  Medikamente:
                  Ja, habe schon verschiedene Antidepressiva versucht. Das Problem bei Medikamenten ist, dass ich mich immer extrem in die Nebenwirkungen reinsteigere. Und ich mich dann irgendwann nicht mehr ablenken kann. Ein Medikament hatte z. B. Einfluss auf den Herzschlag. Was für einen gesunden Menschen wahrscheinlich nicht schlimm ist. Aber ich hatte die ganze Nacht Panikattacken bzw. Angst, dass ich sterben könnte. In andere Nebenwirkungen steigere ich mich auch hinein. Und ich habe schon alle versucht... Ablenken, Beipackzettel lesen, nicht lese usw. Aber es endete immer damit, dass ich dann irgendwann nach ein paar Wochen das einfach nicht mehr konnte und die Medikamente von einen Tag auf den anderen nicht mehr genommen habe.
                  Ich teile deine Erfahrungen mit Antidepressiva. Sie haben mich anfangs wahnsinning nervös gemacht, Herzrasen, Kopfschmerzen, Übelkeit,... Ich hatte das Gefühl, als müsse ich durchdrehen. Dann habe ich das Tempo gedrosselt. Habe nur 1mg des Medikament genommen, gewartet, bis die Nebenwirkungen verschwanden, und um 1mg erhöht. Es hat 3 Monate gedauert, bis ich die empfohlene Dosis (20mg) erreicht hatte. Anders hätte ich es nicht ausgehalten.
                  Heute bin ich sehr froh darüber, dass ich drangeblieben bin. Das Medikament hilft mir ungemein.

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