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Mutter hat sich umgebracht

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  • Mutter hat sich umgebracht

    Ich weiß gar nicht so recht wie ich damit anfangen soll oder wieso ich das hier schreibe ... aber
    meine Mutter hat sich gestern das Leben genommen. ich bin 18 Jahre alt, lebe also noch zuhause und habe gerade mein Abitur fertig. Meine Mutter litt seit 2 Jahren an Depressionen und einer hysteonischen Persönlichkeitsstörung. Sie war tot unglücklich, Elanlos, konnte teilweise nicht zur Arbeit...
    ihr ging es wirklich nicht gut aber ich hätte nicht gedacht das sie Suizid begeht. Ich dachte, dass sie mich dafür zu sehr lieben würde (was sie auch tat!). Wir hatten ein sehr sehr gutes Verhältnis , wobei es gegen Ende immer öfter zu Alltagsdiskussionen zwischen uns kam, als zu netten Gesprächen.
    Ich kam vom abistreich in unserer Schule nach Hause und wollte mit unserem 7 Monate alten Labrador (den sie sich in ihrer manischen Phase geholt hat, aber um den sie sich nicht kümmern konnte) gassi gehen. Ich hatte mich gewundert weil die Tasche meine Mutter noch vor der Tür stand aber habe mir nichts dabei gedacht. Als ich vom gassi gehen wieder kam wollte ich duschen, da ich danach mit meiner besten Freundin und ihren Eltern abiballkleider kaufen wollten. Ich ging also Richtung Bad und kam an ihrem Zimmer vorbei. In dem Zimmer lag ihr Handy und ihre Brille - das verwunderte mich sehr und ich hatte eine schlimme Befürchtung. Die Badezimmertür war abgeschlossen doch ich konnte sehen, dass das Licht an war. Ich Schlug gegen und rief : 'Mama mama' doch es kam keine Antwort. Ich stellte mich auf einen Hocker und konnte somit durch ein kleines Fenster ins Bad schauen. Da sah ich sie.. an der Heizung hängend. Den Kopf befestigt mit einem Gürtel.

    Jede Hilfe die ich sofort holte kam zu spät.
    ixh bin am Boden zerstört. Weiß nicht mehr weiter .. meine Familie und mein Freund sind unglaublich für mich da aber der Schmerz geht nicht weg. Ich weiß dass die Krankheit sie zu dieser Tat gebracht hat. Es war nicht ihr eigener Willen - das hätte sie mir nicht angetan.
    heute (einen Tag nach ihrem Tod) ist die Abiturverleihung gewesen, wo alle Schüler mit ihren Eltern hingehen. Ich konnte da nicht hin. Nächste Woche ist der abiball. Meine Mutter hatte auch eine Karte - wir haben sogar schon überlegt was sie anziehen könnte. Ich weiß echt nicht mehr weiter . An all diesen Veranstaltungen kann ich nicht mehr teilnehmen . In diesem Sommer sollte das wahre Leben beginnen . Ich habe tolle Reisen/Festivals geplant. Ich bin 18 : mein Leben geht erst los. Aber das kann ich mir jetzt alles abschminken. Mit diesem Hintergrund , zu wissen das der wichtigste Mensch meines lebens sich das Leben auf solch eine schreckliche Art & weise genommen hat und ich habe dieses Bild die ganze Zeit vor Augen wie sie da hing. Nächste Woche habe ich ein Termin beim Therapeut.

    Hat jemadn erfahrungen mit ähnlichem? Wie lange wird diese Trauer andauern? Wann kann ich mein Leben wieder genießen?
    Ixh bin so fassungslos und auch leicht wütend . Das kann doch nicht wirklich passiert sein


  • Re: Mutter hat sich umgebracht

    Hi,
    das tut mir sehr leid für dich, gerade dass du sie gefunden hast gibt dem nochmal eine zusätzliche Dimension.

    Das du wütend bist ist normal, da musst du dir auch keinen Kopf drüber machen, du darfst wütend sein.
    Genauso wie du weißt dass es die Krankheit war, leider hilft Liebe zu einem anderen Menschen, in dem Fall zu dir, dann doch nicht durch alle Täler hinweg, ganz egal wie groß diese Liebe sein mag das Tal ist dunkler.
    In der Suizidalität wird alles andere so klein, und irrelevant, dass es nichts großes mehr gibt was das Leben festhalten könnte.

    Du wirst aber wieder ins Leben finden, wenn du deinen Frieden damit gemacht hast und ausgiebig trauern konntest.
    Ein wichtiger Teil dabei sind die Vorbereitungen zur Beerdigung, für viele ist es auch immens hilfreich sich danach noch mit der Trauergemeinschaft zu treffen, ja sogar gemeinsam zu lachen über die verbindenden Erinnerungen.
    Hab da keine Zurückhaltung, von wegen das gehört sich nicht, alles gehört sich was dir hilft, weinen genauso wie lachen, oder schweigen.

    Es ist gut dass du in der Familie den nötigen Rückhalt und Trost hast, das hilft auch bei der Aufarbeitung, zu reden, sich zu erinnern, zu wissen dass jemand da ist der die Trauer mit einem teilt und man auch gemeinsam darüber reden kann.

    Es ist durchaus möglich dass sich nächste Woche schon viel tut, manch einer ist nach einer Woche durchaus in Lage zu einer Feier zu gehen, die Ablenkung tut gut und durch Pietät sollte man sich da auch nicht einschränken lassen.
    Wenn es dir besser geht und du es willst, dann mach das, wenn nicht dann eben nicht, wichtig ist dass du da deinem Gefühl folgst.

    Die schwere Trauer wird von Woche zu Woche etwas leichter, in der Seele wird es dich noch lange beschäftigen, aber du wirst es händeln können.

    Lass dich nicht unter kriegen, versuche deine Zukunft nicht als gelaufen zu sehen, denn natürlich wirst du deine Pläne verwirklichen können, nur nicht mehr ganz so unbeschwert und etwas verändert, aber auch im positiven Sinne.

    Kommentar


    • Re: Mutter hat sich umgebracht

      Liebe Sonja,

      ich finde es gut, dass Du nächste Woche einen Termin beim Therapeuten hast. Da kannst Du alles anvertrauen und aussprechen. Es wird dann ein großer Druck von Dir abfallen.

      Deine Mutter muss in großer seelischer Not gewesen sein und der sofortige Abschied war in dem Moment die einzige Befreiung für sie. Wahrscheinlich wäre sie nie wieder lebensfroh geworden und das spürte sie.

      Es heisst ja, dass lediglich der Körper eines Menschen stirbt und die Seele in die für uns unsichtbare Welt zurückkehrt. Dort, wo wir herkamen.

      Auch wird berichtet, dass sich die Seele noch einige kurze Zeit in der Nähe von den Hinterbliebenen aufhält.

      Also rede mit ihr. Sag ihr, wie es Dir geht mit dem plötzlichen unerwarteten Abschied. Weine, sage Danke, dass sie an Deiner Seite war und es Dir unendlich weh tut, dass sie sich verabschiedet hat.

      Ich habe das Buch gelesen von Kübler-Ross "Über den Tod und das Leben danach".

      Da habe ich eine 3-monatige intensive Trauerarbeit gemacht. Viel geweint. Dann habe ich bewusst meinen Alltag gelebt und habe wieder aktiv am Leben teilgenommen.

      Deine Mutter wäre sehr traurig, wenn sie in der geistigen Welt sähe, wenn Du ihretwegen nicht auf Reisen gehst oder unglücklich bist.

      Ihre Seele lebt weiter.

      Ich mir sicher, dass ein Mensch, der die irdische Welt verlassen hat, uns näher ist als wir denken.

      Du schaffst das !




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      • Re: Mutter hat sich umgebracht

        Ich höre hier zu und denke mir, ach Mensch, wie bist du begrenzt. Denkst, es ist aus, wenn ein Vorhang fällt.
        Liebe Sonia, falls du noch liest, es wäre arg, wenn wir nur das wären, was wir denken zu sein. Wir sind weit mehr, wir haben ein höheres Bewusstsein, ein "Leben", das jeden "Tod" überlebt, nur wissen wir das nicht.
        Wir erwähnen aber solche Worte wie: der ist jetzt "oben" und schaut auf uns herunter- der ist im "Himmel" usw., was aussagt, der ist raus aus der Ebene, wo er dachte, er wäre Gerd, oder Jutta, oder Liese.
        Mit jeder Gestalt, die wir annehmen lernen wir Neues dazu. Deine Mutter hat erfahren, wie es ist, zu meinen, es ist aus.

        Ich habe das übrigens schon mehrmals gedacht und war zwei, dreimal sekunden davor, mir das Leben zu nehmen, dann habe ich aber die Rolle getauscht und bin in eine andere Erfahrung gewandert. Ich weiß aber, wie es ist, sich am Ende zu fühlen. Heute lächle ich darüber, weil ich in so eine Situation wohl nie wieder reingehe, ohne dabei zu wissen, ist eh nur eine Variante, die man sich ganz genau anschauen kann, wie jede Lebensvariante, die man erlebt.

        Deine Mutter ist diesen Weg bis zuletzt gegangen, sei neugierig, welchen du wählst. Es ist dein Leben als Sonia, mach alles mit, was so eine Sonia so erfahren möchte und wird und sag dir, es ist alles Maja- so nennt man diese Bewusstseinsebene in der wir leben im fernen Osten.

        Es ist, wie wenn man träumt. Ich wurde schon mal wiederbelebt und seither sehe ich mich nie am Ende, selbst wenn es so ausschaut.

        Für mich ist mein Letzter Tag der Erste eines anderen Abschnittes. Ich hoffe, du lernst das auch so sehen.

        Kommentar



        • Re: Mutter hat sich umgebracht

          Ich weiß gar nicht so recht wie ich damit anfangen soll oder wieso ich das hier schreibe ... aber
          meine Mutter hat sich gestern das Leben genommen. ich bin 18 Jahre alt, lebe also noch zuhause und habe gerade mein Abitur fertig. Meine Mutter litt seit 2 Jahren an Depressionen und einer hysteonischen Persönlichkeitsstörung. Sie war tot unglücklich, Elanlos, konnte teilweise nicht zur Arbeit...
          ihr ging es wirklich nicht gut aber ich hätte nicht gedacht das sie Suizid begeht. Ich dachte, dass sie mich dafür zu sehr lieben würde (was sie auch tat!). Wir hatten ein sehr sehr gutes Verhältnis , wobei es gegen Ende immer öfter zu Alltagsdiskussionen zwischen uns kam, als zu netten Gesprächen.
          Ich kam vom abistreich in unserer Schule nach Hause und wollte mit unserem 7 Monate alten Labrador (den sie sich in ihrer manischen Phase geholt hat, aber um den sie sich nicht kümmern konnte) gassi gehen. Ich hatte mich gewundert weil die Tasche meine Mutter noch vor der Tür stand aber habe mir nichts dabei gedacht. Als ich vom gassi gehen wieder kam wollte ich duschen, da ich danach mit meiner besten Freundin und ihren Eltern abiballkleider kaufen wollten. Ich ging also Richtung Bad und kam an ihrem Zimmer vorbei. In dem Zimmer lag ihr Handy und ihre Brille - das verwunderte mich sehr und ich hatte eine schlimme Befürchtung. Die Badezimmertür war abgeschlossen doch ich konnte sehen, dass das Licht an war. Ich Schlug gegen und rief : 'Mama mama' doch es kam keine Antwort. Ich stellte mich auf einen Hocker und konnte somit durch ein kleines Fenster ins Bad schauen. Da sah ich sie.. an der Heizung hängend. Den Kopf befestigt mit einem Gürtel.

          Jede Hilfe die ich sofort holte kam zu spät.
          ixh bin am Boden zerstört. Weiß nicht mehr weiter .. meine Familie und mein Freund sind unglaublich für mich da aber der Schmerz geht nicht weg. Ich weiß dass die Krankheit sie zu dieser Tat gebracht hat. Es war nicht ihr eigener Willen - das hätte sie mir nicht angetan.
          heute (einen Tag nach ihrem Tod) ist die Abiturverleihung gewesen, wo alle Schüler mit ihren Eltern hingehen. Ich konnte da nicht hin. Nächste Woche ist der abiball. Meine Mutter hatte auch eine Karte - wir haben sogar schon überlegt was sie anziehen könnte. Ich weiß echt nicht mehr weiter . An all diesen Veranstaltungen kann ich nicht mehr teilnehmen . In diesem Sommer sollte das wahre Leben beginnen . Ich habe tolle Reisen/Festivals geplant. Ich bin 18 : mein Leben geht erst los. Aber das kann ich mir jetzt alles abschminken. Mit diesem Hintergrund , zu wissen das der wichtigste Mensch meines lebens sich das Leben auf solch eine schreckliche Art & weise genommen hat und ich habe dieses Bild die ganze Zeit vor Augen wie sie da hing. Nächste Woche habe ich ein Termin beim Therapeut.

          Hat jemadn erfahrungen mit ähnlichem? Wie lange wird diese Trauer andauern? Wann kann ich mein Leben wieder genießen?
          Ixh bin so fassungslos und auch leicht wütend . Das kann doch nicht wirklich passiert sein
          Liebe Sonia,

          wir haben hier schon länger nix mehr von Dir gehört. Hoffentlich hast Du dieses traumatische Erlebnis schon etwas verarbeiten können.

          Mich hat es zutiefst berührt, zumal ich mal so eine ähnliche Erfahrung machen musste und kann es nachfühlen, wie es Dir ergangen ist.

          Du hast mein tiefes Mitgefühl und es erfordert großen Mut, sein Erlebnis ins Internet zu stellen.

          Ich tat es damals auch, aber leider gab es eine einzige sehr geschmacklose und verletzende Rückmeldung, wo man mir noch den Tod angelastet und mich verspottet hat.

          Es gibt sehr sehr kranke und bösartige Menschen im Internet, aber wir lassen uns nicht unterkriegen und ziehen uns das nicht rein.

          Dir alles Liebe und Du machst es schon. Am besten, man teilt so etwas real mit einem vertrauensvollen Freund.

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