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Postpartale Depression, Hashimoto/Schilddrüse, hormonelles Ungleichgewicht?

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  • Postpartale Depression, Hashimoto/Schilddrüse, hormonelles Ungleichgewicht?

    Sehr geehrter Herr Dr. Riecke,

    ich, 40 Jahre, leide seit der Entbindung unseren ersten Kindes im Sommer 2015 unter Stimmungsschwankungen. Ich bin normalerweise ausgeglichen, ruhig, zufrieden mit meinem Leben etc.

    Vielleicht kurz zur Vorgeschichte / bzw. einige medizinische Eckdaten, ich habe mit 36 die Pille nach langjähriger Einnahme zwecks Kinderwunsch abgesetzt, hier fiel erstmals ein niedriger Progesteronwert auf. Ich wurde zwar schnell schwanger, jedoch endete diese Schwangerschaft in einer frühen Fehlgeburt. Die weitere Schwangerschaft wurde durch Progesterongabe unterstützt und im Sommer 2015 konnte ich ein gesundes Kind entbinden. Des Weiteren stieg mein TSH Wert in der Schwangerschaft stark an, aufgrund der Unterfunktion der Schilddrüse nehme ich seitdem L-Thyroxin 100. Ein Ultraschall der Schilddrüse ergab, dass meine Schilddrüse keine Hashimoto typische Struktur aufweist aber sehr klein ist, insgesamt nur 6 ml Volumen. Im Blutbild wurden keine Hashimoto typischen Antikörper nachgewiesen. Während der Schwangerschaft bekam ich Celestan (Betamethason) zur RDS Prophylaxe fürs Baby. Die Entbindung wurde aufgrund Terminüberschreitung mit Misodel (Misoprostol) eingeleitet. Ich erwähne die verschiedenen Medikamente, die ich erhalten habe, falls diese einen Zusammenhang mit meinen jetzigen Beschwerden haben könnten.

    Nach der Entbindung begannen dann die Beschwerden: innere Unruhe, schlechter Schlaf, Gereiztheit, Streßintoleranz, Ungeduld, leichtes Herzstolpern, Grübeln, schlechte Konzentration, negatives Denken. Die Beschwerden habe ich bis heute phasenweise. Das interessante daran ist, dass die Symptome nicht pausenlos auftreten, sondern nur phasenweise. Eine Woche ist z.B. geprägt von starker Unruhe und schlechtem Schlaf etc. und am nächsten Morgen erwache ich und ich fühle mich wieder ruhig und normal. Ich hatte nie Gedanken, die sich gegen mein Kind richten und auch keine Probleme mein Kind zu lieben, wie es bei einer postpartalen Depression oft der Fall ist.

    Was kann die Ursache für die schlechten Phasen sein? Hormonelles Ungleichgewicht? Depression? Schübe der Schilddrüse? Nährstoffmangel?

    Hausarzt und Gynäkologe konnten nicht wirklich weiterhelfen, mir wurde die Einnahme von Mönchspfeffer empfohlen und Progesteroncreme gegen den Progesteronmangel. Zurzeit bin ich wieder schwanger und nehme außer Progesteron (wird aber der 16 SSW abgesetzt) nichts ein.

    Vielen lieben Dank vorab für einen Rat!


  • Re: Postpartale Depression, Hashimoto/Schilddrüse, hormonelles Ungleichgewicht?

    "Was kann die Ursache für die schlechten Phasen sein? Hormonelles Ungleichgewicht?"

    Das ist sehr gut möglich.

    Jahre lange Hormonbeeinflussung durch orale Antikonzeption, Schwangerschaft, die hormonelle Umstellung danach und nun die erneute Schwangerschaft sind für den Organismus eine enorme hormonelle Herausforderung. Das allein - auch ohne die SD-Dysbalance - erklärt schon die Situation.

    Ihr Kind und das zu erwartende haben aber das Potenzial, Sie für alles zu entschädigen. Vielleicht schaffen Sie es, das so zu sehen?

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    • Re: Postpartale Depression, Hashimoto/Schilddrüse, hormonelles Ungleichgewicht?

      Vielen Dank für die schnelle und kompetente Antwort. Wenn ich das richtig verstehe schließen Sie eine Depression aus? Also könnte ein Behandlungsansatz eher durch einen
      Endokrinologen erfolgen, statt der Therapie mit Psychopharmaka? Die Sichtweise dass die Kinder mich für alles entschädigen klingt gut, allerdings wäre es auch schön wenn ich dauerhaft wieder eine hormonelle Balance finden könnte mit konstant gutem psychischem Befindem.

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      • Re: Postpartale Depression, Hashimoto/Schilddrüse, hormonelles Ungleichgewicht?

        "Wenn ich das richtig verstehe schließen Sie eine Depression aus?"

        Nicht unbedingt.

        Aber eine depressive Symptomatik ist sehr oft symptomatisch für eine andere Störung, die man kausal behandeln sollte --- sei es nun endokrinologisch den gesamten Hormonhaushalt betreffend, oder auch nur eine Hypothyreose.

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