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Viertel Jahr "Vollgas" und jetzt geht gar nichts mehr!

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  • Viertel Jahr "Vollgas" und jetzt geht gar nichts mehr!

    Hallo,

    ich möchte vorweg eigentlich nicht zu viel über meine Person erzählen. Falls jemandem meine Geschichte bekannt vorkommt, so ist es nicht verwunderlich. Ich musste meinen Benutzernamen ändern. Aufgrund von familiären Problemen war es mir zu gewagt, unter meinem alten Nickname hier aufzutauchen.

    Nun zu meinem Problem. ich habe eine ziemlich anstrengende Lebensphase hinter mir. Vor einem viertel Jahr trennte ich mich von meinem Mann. Danach folgten Anschuldigungen, Rechtfertigungen vor zahlreichen Ämtern und Rechtsstreit um zwei kleine Kinder. Letztendlich wurde ich in einen Wohnort gezwungen, es gab Streß mit der Wohnung ...
    Jetzt langsam kehrt Ruhe ein und dann passierte es plötzlich. Einfach so abends bekam ich eine Panikattacke. iCh hatte es ganz gut im Griff, weil ich es aus der Vergangenheit schon kannte, aber seitdem fährt mein Kopf wieder Karussell. Ich hinterfrage alles, habe Angst vor der nächsten Attacke, alles ist mir zu viel. Und allgegenwärtig natürlich die Angst, Schwäche zu zeigen. Mein Noch-Mann beobachtet mich auf Schritt und Tritt und nimmt alles was ihm recht ist, um mir das liebste in meinem Leben zu nehmen.

    Habt ihr Ratschläge für mich, wie ich aus diesem Teufelskreis wieder herauskomme und neue Kraft schöpfen kann?

    Ich bitte euch vielmals, da es leider in der Vergangenheit einige Menschen gab hier im Forum, die meine Beitrage nicht nachvollziehen konnten: Bitte keine Anschuldigungen von wegen "dazu gehören immer zwei", "Warum haust du auch ab" ... Ich kann es nicht mehr hören!
    Danke Vielmals!



  • Re: Viertel Jahr "Vollgas" und jetzt geht gar nichts mehr!

    Hi

    Jetzt langsam kehrt Ruhe ein und dann passierte es plötzlich.
    Du kennst sicher das Phänomen, das man immer nur im Urlaub krank wird, während der Arbeit funktioniert man recht gut und kaum hat man ein paar Tage für sich, dann liegt man flach.

    Ich denke du warst so mit deinem Kampf um ein neues Leben beschäftigt, dass du deiner Seele nicht viel gutes tun konntest und dich übernommen hast ohne die Akkus wieder aufladen zu können.
    Wahrscheinlich ist dir auch ein gut Teil des natürlichen Sicherheitsgefühl abhanden gekommen, überall lauert Gefahr, nirgends bist du sicher und damit immer in Alarmbereitschaft.
    Gerade wo es nun ruhiger ist, spürst du die Auswirkungen, das was die ganze Situation mit dir gemacht hat und welche Spuren dabei hinterlassen wurden.

    Vielleicht sagt dir dein Unterbewusstes dass es nun an der Zeit ist dich um deine Seele zu kümmern, die Altlasten aufzuarbeiten, dein Vertrauen in die Welt wieder zu finden?

    Bist du denn nun deinen Ex los, läuft dein Leben wieder in geordneten Bahnen?
    Ist die Sache insgesamt für dich gut ausgegangen, mit dem Sorgerecht usw., hast du Ruhe vor deinem Ex?

    Deine Psyche scheint dir sagen zu wollen dass nun die Zeit ist um die Wunden zu heilen, dich darum zu kümmern, dich um dich selber zu kümmern.
    Ich denke da gibt es viel aufzuarbeiten, viel Überzeugungsarbeit zu leisten um wieder Vertrauen zu finden dass ein schönes Leben möglich ist und nicht überall der Supergau lauert.
    Du solltest versuchen zu leben, dein Leben auch zu genießen, viel zu unternehmen mit anderen, aber auch alleine z.B. durch viel Bewegung im Freien und das alles richtig aufzuarbeiten damit du dich nicht mehr vor dem Unberechenbaren fürchtest.

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    • Re: Viertel Jahr "Vollgas" und jetzt geht gar nichts mehr!

      Hallo Tired,
      ja so ist es , ich war nur mit kämpfen beschäftigt.
      Und leider ist es auch nicht so ausgegangen, wie ich es mir vorstellt habe. Mein Mann wollte die Kinder gänzlich, es hätte auch funktioniert, hätte ich nicht im letzten Moment meine Pläne über den Haufen geworfen und seinen Nachbarort gezogen. Nun betreuen wir die Kinder 50 : 50. Das was ich nicht wollte ... Denn in seiner Familie herrschen keine guten Worte für mich. Nur noch Hass und Unterstellungen.

      Nun bin ich dabei, die Wohnung zu renovieren, morgen geht es los und ich weiß nicht, wie ich die Kraft noch aufbringen soll.
      Ich merke aber, wenn ich mich "hängen" lassen, gehen die Gedanken wieder los. Ich hab ein kleines Mantra im Kopf. "Wenn du dich hängen lässt, dann wird es nie besser!" und das darf einfach nicht sein.
      Ich stelle mir halt einfach die Frage, welchen Sinn alles noch hat. Unser Rechtsstaat, wenn man ihn so nennen kann, existiert für mich nicht mehr.

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      • Re: Viertel Jahr "Vollgas" und jetzt geht gar nichts mehr!

        Vielleicht gibt es ja die Möglichkeit eines Mediators, eventuell über das Jugendamt.
        So könnt ihr eventuell eine vernünftige Elternbasis finden, dazu kommen dass böse Worte tabu sind und einfach einen sachlich freundlichen Umgang miteinander finden.

        Oft gelingt das, aber da braucht es meist auch erst mal einige Zeit um Gras über das Geschehene wachsen zu lassen, damit ein Neuanfang als sich respektierende Eltern möglich wird und es darf halt keinen (alleinig) Schuldigen im eigenen Denken geben, was eben Zeit braucht.

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        • Re: Viertel Jahr "Vollgas" und jetzt geht gar nichts mehr!

          Ja das stimmt wohl und im Moment sind wir aber noch sehr weit davon entfernt, die Schuld nicht nur einem zu geben!

          Ich weiß nur nicht, was ich gegen die vielen neg. Gedanken in meinem Kopf machen soll!

          Kommentar


          • Re: Viertel Jahr "Vollgas" und jetzt geht gar nichts mehr!

            "Mein Noch-Mann beobachtet mich auf Schritt und Tritt und nimmt alles was ihm recht ist, um mir das liebste in meinem Leben zu nehmen."

            Das scheint im Moment wohl das Hauptproblem zu sein.

            Also geht es darum, nach außen hin so zu funktionieren, dass es keinerlei Handhabe gegen Sie gibt. Das ist sicher schwer, aber in seinem Charakter zum Glück temporär.
            Wenn Ihr (Noch)Mann erkennt, dass Sie sich keine juristisch verwertbare Blöße geben, wird er in seinem aktiven Argwohn nachlassen.

            Vielleicht hilft Ihnen gegenwärtig das Renovieren der Wohnung etwas, das Freuen am gelungenen Werk. Das funktioniert Richtung Selbstwert am sichersten, wenn Sie möglichst viel allein schaffen.
            Dann werden auch Unruhe und Panikattacken keinen Nährboden mehr finden.

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            • Re: Viertel Jahr "Vollgas" und jetzt geht gar nichts mehr!

              Sehr geehrter Herr Dr. Riecke,
              danke für ihre Worte. In der Tat hat mir das Renovieren ein wenig geholfen und auch meine Kinder. Sie sind jetzt wieder seit drei Tagen bei mir, morgen dann wieder zum Papa, aber die Mäuse helfen mir sehr. Ich weiß, für sie muss ich durchhalten, auch wenn es gerade schwer ist. Eigentlich ist ja nichts schwer, ich mache mir selber zuviel Streß. Ich weiß manchmal auch gar nicht mehr, warum ich mich sorge. Es hat sich einfach eingebrannt scheinbar.

              Wenn ich zurück denke, seit mein Sohn geboren ist, habe ich mir jeden Tag über Dinge Gedanken gemacht. Jetzt, mit dieser großen Änderung in meinem Leben, muss ich vielleicht erst einmal "klar kommen", wenn man es so sagen kann.
              Ich versuche mich, auf jeden Tag zu konzentrieren und ihn zu genießen. Ich versuche, mich abzulenken, Aufgaben zu haben.

              Seit drei Tagen hatte ich nun schon keine Panikattacken mehr. Die innere Unruhe und die Fragen kommen immer wieder, aber es ist nicht mehr so schlimm, dass ich gleich in Tränen ausbrechen könnte. Ich versuche, die neg. Gedanken zur Seite zu schieben. Ich hoffe, ich komme weiter vorwärts.

              Kommentar



              • Re: Viertel Jahr "Vollgas" und jetzt geht gar nichts mehr!

                "Ich versuche, die neg. Gedanken zur Seite zu schieben."

                Das machen Sie richtig, denn das ist auch trainierbar.

                Viel Erfolg weiterhin!

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                • Re: Viertel Jahr "Vollgas" und jetzt geht gar nichts mehr!

                  Hallo Marena,

                  Ich weiß nur nicht, was ich gegen die vielen neg. Gedanken in meinem Kopf machen soll!
                  Der Umgang mit negativen Gedanken ist eine ziemliche Gratwanderung.

                  Am Anfang erging es mir wie Dir, und ich hatte auch einiges gelesen, und überall hieß es, man solle möglichst positiv denken, sich ablenken, den negativen Gedanken möglichst wenig Raum lassen.
                  Was soll ich sagen: Es hat bei mir nicht vernünftig funktioniert. Klar gab es Tage, da war ich abgelenkt, hatte kaum negative Gedanken, alles schien wieder auf dem Weg der Besserung. Aber dann gab es auch wieder die anderen Momente und Tage, und ich bekam die negativen Gedanken kaum in den Griff, was mich ziemlich runterzog.

                  Es hat eine Weile und eine weitere Zahl an Texten, Forumsbeiträgen und Büchern gebraucht, bis ich erkannt habe, daß dieses Runterziehen quasi in doppelter Hinsicht passierte: Zum einen waren es die negativen Gedanken selbst. Zum anderen aber auch meine Enttäuschung und Verzweiflung darüber, daß ich es nicht schaffte, sie immer und jederzeit beiseite zu schieben. Und ich war enttäuscht, wütend, verzweifelt und schließlich deprimiert darüber, daß es mir nicht gelang, mein Leben weiter zu genießen und zu leben.

                  Im Zuge weiterer Gespräche und eines Coachings jetzt bin ich schließlich soweit, wenigstens schonmal verstanden zu haben, daß negative Gedanken allein erstmal nicht das Problem sind:

                  Erst einmal sind Gedanken nichts anderes als Gedanken und damit elektrische Impulse bzw. Licht im Gehirn zwischen den Nervenzellen und Synapsen. Auch negative Gedanken sind erst einmal nur solche Impulse - Worte und Bilder in elektrischer Form. Mehr nicht.
                  Zum Problem wird es dann, wenn wir uns zu sehr mit ihnen beschäftigen, uns zu sehr mit ihnen identifizieren und auch gegen sie massiv ankämpfen.


                  Seitdem versuche ich, meine (negativen) Gedanken möglichst einfach kommen und gehen zu lassen. Ich kann im ersten Schritt nicht immer verhindern, daß ein bestimmter Gedanke auftaucht - aber ich kann entscheiden, wie ich ihn bewerte und wie ich mit ihm umgehe. Also lasse ich ihn möglichst als das stehen, kommen und gehen, was er ist: Einfach nur ein Gedanke, der kommt und geht wie die Wolken am Himmel. Manchmal sind es trübe Tage - da sind es viele solcher Gedanken, und einer folgt dem nächsten. Dann gibt es auch stürmische, regnerische Tage - da komme ich kaum hinterher, und am Ende fließen womöglich sogar minuten- oder ne Stunde lang die Tränen.
                  Und dann wieder gibt es aber auch lichtere und schönere Tage - gerade mal ein paar Wölkchen am Himmel und ansonsten Sonnenschein.

                  => Ein Satz bzw. eine Sichtweise, auf die ich im Zuge meiner eigenen Depression und Angststörung immer wieder gestoßen bin, ist die, daß es im Leben und im ganzen Universum immer eine Aufwärts- und eine Abwärtsbewegung gibt, und wieder Auf und wieder Ab und wieder Auf usw.

                  => Kein negativer Gedanke auf der Welt ist in der Lage, uns den ganzen Tag geschweige denn den Rest des Lebens zu vermiesen, wenn wir ihn nicht dadurch festhalten, daß wir ihm zuviel Beachtung schenken und bekämpfen wollen. Wenn wir ihn einfach nur wahrnehmen, akzeptieren, daß er kommt und auch wieder geht, dann wird er auch nur kommen und anschließend wieder gehen. Und sollte er noch ein- oder zwei- oder dreimal wiederkommen, ist das auch in Ordnung - er wird nicht ewig bleiben.


                  Also: Bekämpfe Deine (negativen) Gedanken nicht zu sehr, laß Dich aber auch nicht von ihnen überwältigen. Ignoriere sie nicht gänzlich, aber schenke ihnen auch nicht zuviel Beachtung.
                  Laß sie kommen, laß sie bleiben, solange sie wollen, und laß sie ziehen, wenn sie wieder gehen wollen.

                  Es gibt dazu auch sehr schöne Metaphern, bspw. vom persischen Mystiker Rumi, "Das Gasthaus". Oder auch in diesem Link hier:

                  Das menschliche Dasein ist ein Gasthaus.
                  Jeden Morgen ein neuer Gast.
                  Freude, Kummer und Niedertracht -
                  auch ein kurzer Moment der Achtsamkeit
                  kommt als unverhoffter Besucher.

                  Begrüße und bewirte sie alle!
                  Selbst wenn es eine Schar von Sorgen ist,
                  die gewaltsam alle Möbel
                  aus deinem Haus fegt,
                  erweise dennoch jedem Gast die Ehre.
                  Vielleicht bereitet er dich vor
                  auf ganz neue Freuden.

                  Dem dunklen Gedanken,
                  der Scham, der Bosheit -
                  begegne ihnen lachend an der Tür
                  und lade sie zu dir ein.

                  Sei dankbar für jeden, der kommt,
                  denn alle sind dir zur Führung geschickt worden
                  aus einer anderen Welt.

                  Dieses Konzept ist für uns moderne, westliche Menschen anfangs teils schwer nachzuvollziehen - ich habe mich da am Anfang auch schwer mit getan. Wir werden jeden Tag von den Medien, der Werbung und wohlmeinenden Kommentaren mit Bildern und Geschichten von fröhlichen, zufriedenen und glücklichen Menschen überschwemmt, die scheinbar keine Sorgen mehr haben. Uns wird vorgegaukelt, wir bräuchten nur immer noch mehr materiellen Reichtum und Ablenkung, dann wären wir endlich glücklich und zufrieden.

                  Dem ist aber nicht so!


                  Wie eingangs gesagt: Es ist kein einfacher Weg, manchmal echt eine Gratwanderung - man will sich ja auch nicht komplett "hängenlassen" und im Selbstmitleid "versumpfen".
                  Negative Gedanken, Trauer und Wut aber mit Stumpf und Stil ausrotten zu wollen, wird auch nicht funktionieren - sie sind Teil unserer Gedanken- und Gefühlswelt, und sie werden eines Tages in unser Gasthaus kommen, ob wir es wollen oder nicht. Wir können nur versuchen, ihnen so wohlmeinend und freundlich wie möglich zu begegnen und warten bis sie weiterziehen.
                  Und das werden sie.


                  Geh also nicht zu hart gegen Dich vor. Lenke Dich ab - wenn es funktioniert, ist es gut Wenn es nicht funktioniert, ist es auch gut Wenn Du weinen mußt, dann weine, und wenn es in einem bestimmten Moment schlecht "paßt", dann erlaube Dir, später zu weinen - aber verbiete es Dir nicht! Trauer und Weinen sind nie schön (meine Frau und ich haben im August letztes Jahr unser zweites Kind verloren; Fehlgeburt; so Rotz und Wasser geheult hab ich noch nie in meinem Leben) - aber es sind normale menschliche Reaktionen auf Verluste, ebenso wie eventuell Wut, um damit zurechtzukommen zu lernen.

                  Erlaube Dir also, so zu denken und so zu fühlen, wie es gerade ist. Akzeptiere es, nimm es an, kämpfe nicht dagegen an - aber verlier Dich natürlich auch nicht darin.

                  Letzten Endes weißt Du, wofür Du das alles durchstehst, und deshalb wird es auch auf alle Fälle wieder aufwärts gehen.
                  Das tut es immer!

                  LG,
                  Alex

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                  • Re: Viertel Jahr "Vollgas" und jetzt geht gar nichts mehr!

                    Ich kann nicht verstehen, wie jemand bei so einem Thema mit Anschuldigungen gegen dich antwortet.

                    Ich kann deine Situation sehr gut verstehen. Es gibt oft Situationen, die extrem an den eigenen Kräften zehren und irgendwann denkt man, dass es nicht mehr weitergeht und dass man es nicht mehr schafft.

                    Ich steckte vor ca einem Jahr in der gleichen Situation, nur war bei mir der Auslöser mein Job und meine Arbeitskollegen. Aber die Unruhe war die gleiche. Ich hab für mich persönlich herausgefunden, dass mir Meditation sehr weiterhelfen kann. Mich selbst zu finden und auf meine innere Mitte zu hören, gibt mir Kraft und Zuversicht.
                    Ich habe außerdem entdeckt, dass mir pflanzliche Mittel sehr gut helfen können. Ich habe Sedariston genommen und meine innere Kraft wieder zu erlangen und dadurch wurde ich auch endlich meine innere Unruhe los. Ich konnte besser schlafen und habe dadurch neue Kraft erlangt.

                    Ich hoffe, dass du durch einen meiner Tipps auch mit voller Kraft Richtung Neuanfang starten kannst und hoffe, dass es dir bald wieder besser geht!

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