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Der weitere Weg... wo geht's lang?

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  • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

    "Menschen wurden erschaffen um geliebt zu werden. Dinge wurden geschaffen um benutzt zu werden. Der Grund warum sich die Welt im Chaos befindet, ist weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden.

    Dalai Lama"


    Danke, Hans Georg, den Ausspruch kannte ich noch nicht.




    Nichts zu danken, gerne...dieser Ausspruch, lassen sich nicht alle Probleme von uns Menschen darauf herunterkürzen? Immer wenn wir andere zu Objekten machen, wir zu Objekten gemacht werden...geht es an unserem "Menschsein" vorbei?

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    • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

      Elektraa Schönes Gedicht von Hesse...mir gefällt "Im Nebel" von ihm

      Seltsam, im Nebel zu wandern!
      Einsam ist jeder Busch und Stein,
      Kein Baum sieht den andern,
      Jeder ist allein.

      Voll von Freunden war mir die Welt,
      Als noch mein Leben licht war;
      Nun, da der Nebel fällt,
      Ist keiner mehr sichtbar.

      Wahrlich, keiner ist weise,
      Der nicht das Dunkel kennt,
      Das unentrinnbar und leise
      Von allen ihn trennt.

      Seltsam, Im Nebel zu wandern!
      Leben ist Einsamsein.
      Kein Mensch kennt den andern,
      Jeder ist allein.

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      • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

        Find ich sehr passend, es ist tatsächlich so.

        Ich habe auch immer wieder das Gefühl, es ist dicker Nebel um mich herum, ich seh nur, wenn ich unmittelbar davor stehe, was jetzt dran ist, was los ist, was geschieht. Wie wenn alles Fiktion ist, nur das, was gerade im Moment ist, das ist echt.

        Ich bin neugierig, was ich so alles auftauchen seh noch in Zukunft. Ich lass mich überraschen. Heute konnte ich leiden, mir war danach und siehe da, aus diesem Zustand heraus hat sich etwas ergeben, das ich gut brauchen kann. Wie wenn sogar Geheule brauchbar und real gesehen wichtig ist, im rechten Moment. Dunkelheit im rechten Moment ist, so dämlich es klingen mag, der Helligkeit Helfer, kommt mir vor.

        Ich könnte niemals da gelandet sein, wo ich heute bin, hätte ich diese Zuflucht ins Dunkle nicht erhalten vom Leben. Es war äusserst brauchbar und nützlich für mich, im Nachhinein gesehen, mal finster zu haben und zutiefst alleine zu sein.

        Kommentar


        • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

          Dieser "Nebel" in dem wir uns bewegen und einsam sind...sind wir nicht nur einsam, wenn wir uns selbst und anderen Menschen nicht mehr als Menschen begegnen (können)?
          Sehr passend dazu finde ich diese Worte:

          Wir sind hier, weil es letztlich kein Entrinnen vor uns selbst gibt. Solange der Mensch sich nicht selbst in den Augen und Herzen seiner Mitmenschen begegnet, ist er auf der Flucht. Solange er nicht zulässt, dass seine Mitmenschen an seinem Innersten teilhaben, gibt es für ihn keine Geborgenheit. Solange er sich fürchtet, durchschaut zu werden, kann er weder sich noch andere erkennen - er wird allein sein.

          Wo können wir solch einen Spiegel finden, wenn nicht in unseren Nächsten? Hier in der Gemeinschaft kann ein Mensch erst richtig klar über sich werden und sich nicht mehr als den Riesen seiner Träume oder den Zwerg seiner Ängste sehen, sondern als Mensch, der - Teil eines Ganzen - zu ihrem Wohl seinen Beitrag leistet. In solchem Boden können wir Wurzeln schlagen und wachsen; nicht mehr allein - wie im Tod - sondern lebendig als Mensch unter Menschen.


          ~Richard Beauvais~

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          • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

            Ich habe noch keinen Menschen getroffen, der nachvollziehen kann, wie es mir echt geht, der alles wissen will, wie es mir wirklich geht und wie ich gestrickt bin und wie ich lebe, gelebt habe und was ich brauch und mag und will und möchte, all das, was ich so denke, meine, glaub- das hat echt noch nie wen wirklich interessiert.
            Ich habe also noch nie wen getroffen, der wirklich, richtig alles nachfragt bei mir und auch zuhören möchte.

            Das würde jeden überfordern, vermute ich...alles herzuzeigen, was da ist, da reicht ein Leben nicht aus.

            Mit meinen langjährigen Kameraden haben wir das mal festgestellt- obwohl wir uns sehr viel sehen, auch viel sprechen miteinander, uns viel berichten und mitteilen, wir kennen uns nur in Bruchteilen wirklich.

            Heute war meine Tochter da, ich habe stundenlang mit ihr geplaudert, erfahren habe ich ein zehntausendstel über sie. Die Zeit reicht nicht, jemanden wirklich kennen zu lernen, meinst du nicht?

            So viel Erbarmung, wie ich bräuchte, so viel Zuspruch, so viel Ermutigung, so viel Trost, so viel Anerkennung, so viel Lob und Interesse, wie ich wirklich nötig hätte, das hab nur ich für mich und zum Glück gebe ich mir das auch, weil sonst eh keiner dafür in der Lage wär.

            Lieber Hans-Georg, bei manchen Beitragschreibern wünsch ich mich an dessen Seite, einfach nur deshalb, weil ich heraushöre, der hat das Zeugs, mit dem wärs nett Zeit zu verbringen, Gespräche zu führen, sich zu vertiefen in Gedanken und Ideen, in Austausch zu treten- den also mehr kennen zu lernen, weil er mich bewegt hat. Der weiß etwas, was ich wissen möchte, der hat etwas, das ich erfahren möchte, wer ist das, was denkt dieser, was hat er mitgemacht, erlebt, erfahren, erkennen können?

            Das habe ich mich bei dir zum Beispiel öfters gefragt. Wer ist das? Der zieht mein Interesse an, der lässt mich aufhorchen.



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            • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

              Liebe Elektraa,
              es geht glaub nicht darum, dass andere alles über einen wissen müssen...ich glaub mehr mit sich selbst mit dem was einem passiert ist, im Reinen zu sein, kein Problem damit zu haben mit anderen über sein Innerstes reden zu können...ohne Angst davor haben zu müssen "durchschaut" zu werden...sondern einfach so sein zu können, wie man ist, wer man ist...authentisch zu sein...sonst sind wir auf der Flucht...nicht nur vor anderen, sondern vor allem vor uns selbst...

              Ehrlich zu sich selbst zu sein...ist glaub das härteste was es im Leben gibt? Ich glaube, wir haben nur einen Feind in unserem Leben...uns selber...unsere Einstellungen und Haltungen, die eine "Perspektivwechsel" nicht zulassen...

              Das du wissen möchtest wer ich bin...sehe ich als großes Kompliment, danke...

              Wer ich bin...weiß ich selber nicht...was ich erleben, und dadurch habe erfahren und erkennen können...alles aus einer Geschichte, weswegen ich wenn irgendmöglich am 11. Mai in Köln sein werde
              https://hpd.de/artikel/genitalbeschn...-den-usa-16724
              Denn was ich und andere Männer habe erfahren dürfen...uns gibt es eigentlich nicht, wir sind die "Parias" der Medizin, Politik, Gesetzgebung, Medien, man will uns nicht sehen, wahrhaben, wahrnehmen...

              Kommentar


              • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                Liebe Elektraa,
                es geht glaub nicht darum, dass andere alles über einen wissen müssen...ich glaub mehr mit sich selbst mit dem was einem passiert ist, im Reinen zu sein, kein Problem damit zu haben mit anderen über sein Innerstes reden zu können...ohne Angst davor haben zu müssen "durchschaut" zu werden...sondern einfach so sein zu können, wie man ist, wer man ist...authentisch zu sein...sonst sind wir auf der Flucht...nicht nur vor anderen, sondern vor allem vor uns selbst...
                ..
                Es ist ähnlich, wie wenn man jemanden in seiner Behausung herumspazieren lässt und alle Schubladen öffnen lässt und in alle Ecken schauen lässt. Manche machen das ohne Weiteres, denken sich nichts dabei und manchen ist das ein Graus.

                Da sollte man sich fragen, warum ist das zu fürchten, wenn sich jemand bei mir genau umsieht?

                Mich( uns, weil mein Freund dabei war) hat mal jemand hereingebeten, bei dem es schrecklich unaufgeräumt war und versaut und verschmutzt. ( Berge von Müll auf allen Flächen, Fußboden, Sitzbank, Tisch und Stühle, Arbeitsfläche- da waren Türme von Mist überall gestapelt) Es war sogar die Frau daheim und da dachte ich mir, wieso traut sich dieser seine Tür zu öffnen, der müsste sich ja schämen, wenn nicht er, dann müsste sie verhindern, dass das wer sieht!
                Mir war so peinlich zumute, ich war praktisch total betroffen......wenn man mich so antreffen würde, ich würde versinken wollen in den Boden, so schämen würd ich mich und dann würde ich aufräumen gehen, denn so eine Peinlichkeit wär ein heilsamer Schock für mich.

                Es ist also gut möglich, dass darum und deshalb so mancher nichts preisgibt, weil er sich vermüllt vorkommt, ( obs stimmt ist eine andere Geschichte) und irgendwie damit verhindern will, dass man ihn deskreditiert deshalb.

                Der Bekannte, der uns Einblick gegeben hat in sein Haus, der ist ein wahnsinniger Unfriedenstifter, der schimpft hintenrum über alle und jeden und seine Frau behandelt er schlecht, er ist gemein und hinterlistig und noch dazu ein lästiger Angeber, mit dem man nicht normal reden kann, für den zählt immer, was verdient der, was hat der, was ist der..er ist unflätig und macht andere ständig zur Sau. Jetzt verbinde ich wieder mal eins mit dem anderen- wer so haust, der kann nicht koscher sein.
                Lieber Hans-Georg, du siehst, ich bin nicht vorurteilsfrei und wegen dem bin ich nicht bei jedem offen und ehrlich und eher auf der Flucht, als dass ich mich zeige. Weil ich davon ausgehe, man ist vielleicht ähnlich wie ich. Ein Urteiler, der sich was ausdenkt.
                Denkt sich jemand Fieses aus über mich, dann könnte er mein Feind werden und eine Meute gründen gegen mich. daher schütze ich mich und mein Haus vor Einblicken und erzähle wenig, was umgedreht und missverstanden werden kann.
                Liebenden Blicken setze ich mich aber gern aus.
                Das bedeutet also, ich kann mich nicht öffnen, will es nicht, wag es nicht, wenn mir jemand gegenüber steht, mit dem ich nicht in Freundschaft verbunden bin- bzw. jemand gegenüber, dem ich nicht trau.
                So wie es aussieht, zieht der am friedlichsten herum, der nirgendwo aneckt. Das ist aber sehr schwer, wenn man eine Ausnahme ist.

                Solange man sich nicht liebevoll und sorgfältig respektvoll würdigt und wertschätzt, ist keine Offenheit machbar. Ich nehme an, dass auch du sorgfältig bist und selektierst, wen du Einblicke gewährst, wen nicht.

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                • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                  Guten Morgen zusammen

                  Da komme ich aus zwei Wochen Norwegen-Urlaub zurück und sehe: Der Thread lebt ja!!!

                  Elektraa
                  Ich habe jetzt ein paar Beiträge mitgelesen und hör raus: liebe Leut, was ich auch mach, was ich auch tu, ich finde einfach keine Ruh...
                  Ja, gewissermaßen ist es das.
                  Ich hatte auch in den zwei Wochen Urlaub jetzt zwei drei kleinere Heulkrisen... und wahrscheinlich liegt es auch hier an zu wenig Ruhe im ausdrücklichen Sinne: Wir haben eine große Rundtour mit dem Auto gemacht, und es war einfach nur wunderschön und beeindruckend. Aber leider eben doch auch recht anstrengend...

                  Zuletzt dann vergangenen Mittwoch, als ich bei meinem Chef per Mail einen Tag Urlaubsverlängerungen angefragt hatte, weil wir gestern erst spät abends nach Hause gekommen sind - und mir das abgelehnt wurde - ich würde "DRINGEND" benötigt... Is klar... In den letzten anderthalb Stunden stand noch nicht ein Mensch an meinem Schreibtisch, geschweige denn mein Chef...

                  Meine Frau meinte während des Urlaubs auch, ich würde mich immer noch und immer wieder übernehmen und mir zu wenig Ruhe und Pausen gönnen. Und ja: Genau, wie sie es sagte, hab ich mir früher (vor Sohnemanns Geburt) für so etwas mehr Zeit genommen, hatte tatsächlich auch mehr ausgesprochenen Ruhephasen. Wenn wir seinerzeit zu meinen Eltern oder meinen Schwiegereltern gefahren sind, habe ich da halbe Tage im Bett verbracht, gelesen, gedöst, geschlafen, mich ausgeruht. Am Wochenende nach dem Frühstück nochmal ne Stunde zurück ins Bett und die Augen zugemacht.

                  Ist alles in der Tat irgendwie nicht mehr... weil der Tag seit der Geburt unseres Sohnes selbstverständlich voller geworden ist, und da ich trotz allem auch ungern Abstriche bei meinen Hobbies mache bzw. gemacht habe, ging das alles irgendwo auf Kosten meiner Ruhezeiten.

                  Zu wenig Zeit zur Regeneration.

                  Was, wie ich ja schon seit längerem weiß, eben auch in Depris und Ängste münden kann. Zusätzlich zu allem anderen "Unfug" und "Mist", der sich in den vergangenen Jahren immer mehr um mich herum abspielt - Job, Gesellschaft, Umwelt, Politik, zunehmende allgemeine Verunsicherung...
                  Bzw.: Auf der einen Seite nimmt der Streß in all den Facetten sowieso schon zu, auf der anderen Seite wrd die Zeit zum Ausruhen, Verarbeiten, Sammeln und Regenieren knapp... Das sind zwei Aspekte, die zusammenpassen wie A**** auf Eimer

                  Ich muß mal sehen, wo ich mir die Ruhe-Freiräume wieder mehr eingebaut bekomme; sommers fällt mir das ein kleines bißchen leichter, weil da auch schonmal der Liegestuhl im Garten lockt
                  Klar ist aber auch, daß da eine grundsätzliche Veränderung in meinem Lebensrhythmus und Alltag her muß - ich hab nur noch keine konkrete Vorstellung davon, wie die aussehen muß...
                  Ist eben etwas blöd, wenn Körper und vor allem Psyche mehr Ruhe fordern, als Zeit zur Verfügung steht.

                  Hans Georg
                  Menschen wurden erschaffen um geliebt zu werden. Dinge wurden geschaffen um benutzt zu werden. Der Grund warum sich die Welt im Chaos befindet, ist weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden.

                  Dalai Lama
                  In der Tat ein sehr schönes Zitat, in dem leider Gottes sehr viel Wahrheit steckt.

                  Auch eure anderen Zitate bestätigen ja gewissermaßen, daß all die Leiden, die wir durchleiden, nicht unbedingt neu sind. Wie bewiesen, haben darüber schon deutlich berühmtere und gerühmtere Persönlichkeiten philosophiert, gedichtet und geschrieben als wir.

                  Aber in der Tat dürfte die neuzeitliche, moderne Häufung in unserer zunehmenden digitalisierten Welt massiv zugenommen haben. Weil einerseits der Druck und der Streß zunehmen, andererseits aber eben auch immer weniger Rückzugs- und Auffangmöglichkeiten bestehen. Man ist da mit seinen "alten" Problemen, die die Menschheit wahrscheinlich in den letzten 2-4000 Jahren immer schon hatte, immer mehr allein, muß aber gleichzeitig auch immer mehr funktionieren, um nicht abgehängt zu werden. Oder wir glauben das zumindest, daß wir dauernd funktionieren müßten...

                  Aber wie ich ja an mir selbst feststelle, ist es eben gar nicht so einfach, aus diesem Moloch auszusteigen. Ich habe das die Tage noch ein wenig mit dem Bergklettern und -steigen verglichen, weil wir eben auch in Norwegen gut gewandert und dabei hin und wieder etwas gekraxelt sind: Bergauf ist es anstrengend, aber man sieht halbwegs, wo man seine Steigeisen reinschlägt, kann etwas besser einschätzen, wo es langgeht. Bergab ist es schwieriger, weil man sich im wahrsten Sinne des Wortes mit seinem eigenen Körper permanent selbst im Weg ist. Da will jeder Schritt und Tritt bergab klug überlegt sein, da ist nicht viel mit Vorfühlen mit der Hand, ob der Stein locker ist...
                  (Und nein: Ich bin selbst kein Bergsteiger, leite das aber aus meinen in dieser Form gelagerten Erfahrungen im Kletterwald oder der Kletterhalle ab )

                  Wäre schön, wenn manche Dinge so einfach wären, wie sie oft immer formuliert und dargestellt werden

                  Und es wäre schön, wenn man hier in dem Forum Photos posten könnte - dann würde ich mal zwei drei schöne Bilder aus dem Urlaub hochladen - Skandinavien und speziell Norwegen sind echt der Hammer Waren das erste Mal dort und sind allesamt schwer begeistert. Vor allem der Hardangerfjord, Bergen und der Preikestolen haben mich beeindruckt

                  LG
                  Alex

                  Kommentar


                  • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                    Moin zusammen,

                    mal wieder eine kurze Statusmeldung von mir:

                    Mir geht’s heiter bis wolkig, beschi**en, aber nicht hoffnungslos…
                    Soll heißen: Ich hatte auch in den vergangenen zwei drei Jahren vor allem schonmal deutlich bessere Zeiten, aber es könnte mir definitiv noch sehr viel schlechter gehen.
                    Ich komme zwar irgendwo nicht über den Berg, aber meine Bewältigungs- und vor allem Durchhaltestrategien funktionieren – irgendwie… Manchmal weiß ich nicht, woher ich die Kraft da immer wieder hernehme – aber ich bin froh und stolz drauf, daß ich sie habe

                    Letztlich komme ich beim Grübeln auch immer wieder auf die gleichen Punkte – da tut es dann ganz gut, wenn mir Veit Lindau in seinem Podcast zum Thema Loslassen gewissermaßen meine eigene Vermutung bestätigt, daß ich wohl auch zu viele „open loops“ habe, was sich gleichzeitig auch ziemlich mit meinem inneren Perfektionsdrang, meiner grundsätzlichen Gewissenhaftigkeit und dem ganzen Druck beißt, den ich mir da immer wieder selbst mache. Aber wie er auch sagt: Ganz so leicht ist das mit dem Loslassen eben auch nicht… auch das tut gut, das auch mal von einem „Guru“ bestätigt zu bekommen

                    Auf jeden Fall habe ich mich jetzt dazu entschieden, eine Reha-Kur mit psychotherapeutischem Schwerpunkt zu machen. Ich habe das gestern mit meinem Hausarzt angesprochen, Montag in zwei Wochen habe ich den Abstimmungstermin mit meinem Psychiater, und will ich mal sehen, daß ich aus den drei Wochen Kur noch Neues und Stabilisierendes für mich rausziehen kann Hoffe, der Optimismus, den ich im Augenblick verspüre, hält sich solange – vor allem in den letzten Tagen schwankt meine Stimmung fast stündlich zwischen gerade noch ok, leicht depri, etwas mehr depri…

                    Schau mer mol…


                    Wie geht’s euch?

                    LG,
                    Alex

                    Kommentar


                    • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                      Wie geht’s euch?
                      Dito.:-)
                      Ist auch klar dass es immer schwieriger erscheint, weil ja schon alles was so einfällt versucht wurde und das Speil dennoch immer wieder von vorne beginnt.
                      Von daher ist die Idee mit der Kur sicher eine gute, neuer Input und Ruhe.

                      Kommentar



                      • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?



                        Wie geht’s euch?

                        LG,
                        Alex
                        Gleich wie dir geht es mir... wenn ich mich auf dieser Ebene umsehe und mir geht es ganz anders, wenn ich diese Wahrnehmungsspur verlasse.

                        Was du beschreibst, das könnte (glaub ich ) auf jeden zutreffen, natürlich auch auf mich. Man strampelt und strampelt und Ende nie in Sicht, ständig wird man wieder zugemüllt und muss sich dann wieder aus einem neuen Mistberg befreien, tagtäglich von vorne, nie ist Ruhe.

                        Unterlässt man dieses strampeln, sich zusammenreissen, sich bemühen, dann unterliegt man- also, täglich eine DoTo-Liste, Bücher lesen, sich Rat holen, Freunde um sich sammeln, sich gegenseitig motivieren, sonst hat man verloren... ggg

                        Ich glaub, das hat etwas damit zu tun, dass wir uns dauernd vergleichen und mithalten wollen mit "Vorbildern" und dass wir- wie du so toll beschrieben hast, perfekt sein möchten- so wie eben diese Vorbilder.

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                        • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                          Wieso identifizierst du dich mit diesem Alex, dem es immer wieder mies geht? Das bist doch nicht du, das ist auch nicht mein Kern, so zu sein. Es ist eher so: du lebst, als hättest du Grund Angst zu haben, du lebst, als müsstest du ununterbrochen Leistung vollbringen und bestmöglichst irgendwelche Kämpfe durchstehen. Das ist aber ein eingebildetes Leben, eine von vielen Daseinsebenen, in die man sich hineinstudieren kann, hineinversetzen und hineinbeamen kann.

                          Ich hoffe, nicht nur bei mir, auch bei euch blitzt immer wieder durch, mann, so blöd aber auch, was ich da grad "durch"mache, oder denke, oder glaub.

                          Bitte entspannen... man kann auch ganz leicht immer wieder aussteigen aus diesem Film, in den man sich hineingesetzt hat. Zum Beispiel, lachen wir mal über das alles und finden wir dieses Leben witzig, wo man meint, sich abstrampeln zu müssen, sich ständig in Waage bringen zu müssen, sich vor etwas fürchten zu müssen, oder gar schwer schuften zu müssen, um zu bekommen, was man anstrebt in dieser Identifikation.

                          Ich hoffe, du bist auf der Kur mal nix wichtig, und schläfst viel und atmest normal, plauderst friedlich dahin, und regst dich über nichts und niemand auf und ruhst gelassen und relaxt nichtstuend in deinem Schoß, in deiner Mitte. Mach mal Pause von dieser Realität, die keine ECHTE ist.

                          Hab ich mich zu weit in diese Hetzerei verfrachtet, dann komme ich davon wieder los, wenn ich mich darauf besinne, ach, was wollte ich..? Friedlich dahingrasen, gemütlich genießen, mich freuen..einfach nur so, weil ich bin. Das geht. Man darf halt nicht vergessen, dass es geht.

                          Kommentar


                          • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                            Hi Elektraa,

                            Wieso identifizierst du dich mit diesem Alex, dem es immer wieder mies geht?
                            Mach mal Pause von dieser Realität, die keine ECHTE ist.
                            Nun ja, wahrscheinlich, weil da viel über Selbst-Hypnose und Autosuggestion funktioniert.
                            Ich hab dazu heute ein sehr schönes Video von Veit Lindau gesehen, und darin sagt er, daß jeder von uns für sich selbst immer der weltbeste Hypnotiseur und gleichzeitig der allerbeste Hypnotisant ist: Was wir uns selbst erzählen, glauben wir uns immer am besten.

                            Wenn ich mir selbst also immer wieder erzähle, wie mies es mir geht mit der Depri und Angst, dann glaube ich mir das. Wenn ich dann in dieser meiner Realität feststelle und tagtäglich bestätigt bekomme, daß es mir mies geht, verstärkt das diesen Glauben noch.

                            Veit Lindau bringt an einer Stelle einen sehr schönen Satz:
                            "Hölle ist, wenn wir in dem von uns selbst gebauten Traum hängenbleiben und in diesem Traum leiden und leiden und leiden."

                            => Das ist offenbar viel viel Wahres dran.

                            Zwar bin ich auf Autosuggestionen und Selbst-Hypnose schonmal vor Jahren gestoßen. Aber ich hab das Thema nach dem Lesen des damaligen Buches lediglich noch ein paar Tage und Wochen und ab und zu mal so ein bißchen verfolgt. Entsprechend habe ich zwar die Erkenntnis und ein gewisses Grund-Bewußtsein dafür, aber es hat sich eben auch noch nicht wirklich viel oder genug geändert. Folglich identifiziere ich mich eben in der Tat sehr mit diesem Alex, dem es tendenziell schlecht geht.


                            Und hinzu kommt eben auch der schon oft erwähnte, altbekannte Streß im Büro.


                            Kurz: Ich bin eben in der Tat immer noch in dieser meiner Realität "gefangen" und bemühe mich immer noch um einen nachhaltigen Ausweg.


                            Zuguterletzt habe ich das Medikament jetzt doch schon mehr oder minder zufällig abgesetzt: Rund zwei Monate lang hab ich die 5mg-Dosis genommen, bis sich jetzt vor knapp ner Woche der Schlendrian eingeschlichen hat und ich die Einnahme vergessen habe.

                            Da es mir aber in den Wochen davor auch schon zunehmend schleichend nicht mehr so gut ging wie einst, s. letzter Beitrag, nutze ich die Gelegenheit jetzt und lasse es auf einen weiteren Versuch ankommen.

                            Ich denke und bin annährend davon überzeugt, daß mir 30-40mg des Fluoxetin die schlimmsten Spitzen genommen haben.
                            Ich denke aber mittlerweile auch, daß viel von der Ursache eben in dieser meiner eigenen Realität und Wahrnehmung begründet liegt. Diese Wahrnehmung kann das Medikament ein wenig positiv beeinflussen, aber eben nicht komplett verändern (von extremen, gesundheitsschädlichen Dröhnungen mal abgesehen ).


                            Es ist mühsam, es ist anstrengend, es fühlt sich nicht gut an.

                            Aber schon diese Sätze spiegeln ja irgendwo tiefer liegende Überzeugungen wider. Wenn es mir gelingt, diese Überzeugungen mit all dem, was ich mittlerweile weiß und gelernt habe, zu transformieren, dürfte die Welt gleich schon ganz anders aussehen

                            Ein gewisser Optimismus ist mir also durchaus gegeben und erhalten geblieben.

                            (Wenn's nur so anstrengend wäre, so langsam voranginge, soviel Geduld und Zeit erfordern würde... ich schreib das jetzt extra mal so auf, damit Du/ihr versteht, wie da ein Gedanke auf den anderen folgt und wie schnell eben auch ein positiver, optimistischer Gedanke wieder "überschrieben" ist. Klar wißt ihr das selbst von euch auch; da ticken alle Menschen gleich. Aber ja: Wäre für den Anfang schonmal schön, wenn ich so einen positiven Gedanken auch mal einfach so stehen lassen könnte, ohne daß mir meine inneren Kritiker und Zweifler da immer wieder sofort in die Suppe spucken würden...)

                            LG,
                            Alex

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                            • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                              Hey alex_77

                              Wie gehts dir und euch, habe länger nicht mehr hier bei euch reingeschaut. Würde mich freuen von dir zu hören.

                              lg Natureboy aus den Bergen

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                              • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                                Hallo Natureboy78 ,

                                es geht... so lala... mal besser, mal schlechter.

                                Ich nehme ja jetzt seit rund 3-4 Wochen kein Medikament mehr und gewinne immer mehr die Überzeugung, daß es mir die extremen Spitzen nach unten genommen hat, ohne nach oben hin zuviel zu kappen. Das war im Großen und Ganzen eine Situation über rund 2 Jahre @20-40 mg, mit der ich vergleichsweise gut leben konnte, und auch die 10 über den letzten Herbst und Winter waren eigentlich den Umständen entsprechend sehr gut.

                                Gemessen daran krebse ich jetzt doch ziemlich herum: Ich hab immer wieder ein paar bessere Tage, dann geht's wieder etwas bergab, dann geht's wieder etwas hoch, usw. Insgesamt liegt das Niveau laut meinem langjährigen Stimmungstagebuch auf jeden Fall erkennbar niedriger.

                                Aber ich gebe nicht auf und will's weiterhin ohne Tabletten versuchen. Immerhin liegt meine letzte Heulattacke nun schon 10 Tage zurück - man könnte sagen, es geht aufwärts

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                                • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                                  (wieso hat der jetzt die untere Hälfte des Textes abgeschnitten... ?!? Bin ich froh, daß ich mir angewöhnt habe, vor dem Abschicken immer nochmal alles in den Zwischenspeicher zu kopieren )


                                  Zuguterletzt will ich gucken, daß ich wirklich mal so 5-10kg runterkriege in der Hoffnung, daß ein Teil meiner derzeitigen Trägheit auch vom Körpergefühl kommt - 82-84kg sind eben doch rund 10kg schwerer als nach BMI empfohlen, und ich bilde mir in der Erinnerung durchaus ein, daß ich mich mit max. 75kg ein ganzes Stück leichter gefühlt habe Verwunderlich wäre es zumindest nicht.


                                  Wie steht's bei Dir? Fortschritte?

                                  LG vom Niederrhein, Alex

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                                  • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                                    (Jetzt stimmt gar nix mehr - im Mittelteil fehlt jetzt was ... )

                                    Dafür stehen die Zeichen gut, daß ich zumindest meine große Lebenssinn-Frage und -krise vor ein paar Tagen lösen konnte. Und wie so oft im Leben kannte ich die Antwort eigentlich schon lange - aber sie lag "woanders" und ich habe sie nie mit dieser Frage, die mich jahrelang beschäftigt hat, übereinander gebracht
                                    Mit etwas Glück, Geduld und Zeit kann ich diese Baustelle also hoffentlich langsam schließen, und das wird mir sicher auch ansonsten langfristig weiterhelfen.

                                    (Jetzt sollte alles komplett sein )

                                    Kommentar


                                    • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                                      Vor ein paar Tagen blitzte es durch und die Lebenssinnfrage schien gelöst und dann kam eine Wolke und man sieht dieses Spektrum nicht mehr, krebst wieder rum...

                                      Lieber Alex, mir kam grad eine Aussage in den Sinn: wenn ich nicht wüsste, dass ich schon mal alles wusste...

                                      Erzähl mal, was hast du vor ein paar Tagen bemerkt? Was gabs da Neues?

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                                      • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                                        Kann man nicht sagen, dass wir in Stimmungen "fallen"?

                                        Bei mir ist es so, dass ich nur an Kränkungen denken brauche und schon ist meine Stimmung dort gelandet. Oder ich denke an Lachhaftes und dann befinde ich mich in dieser Ebene, wo mir zum lachen ist.

                                        Du hast dich also vor zehn Tagen ins Heulen gebeamt und vor ein paar Tagen machtest du einen Ausflug ins "AHA, ich habs! "

                                        Ist das nicht irgendwie wie Pfützenhüpfen, ggg??

                                        Wenn ich richtig traurig bin, dann macht mich das müde, erschöpft, ich bin dann schlecht zu haben für Jux und Herumreichen und Hergeben- da behalte ich alles für mich und schotte mich ab. Da mache ich meine Grenzen dicht und lass nichts raus und hol nichts herein.
                                        Mein Umfeld mags nicht, wenn ich traurig bin.... ..aber ich spüre, für mich bringts was. Wie wenn ich aus dem Kreislauf herausgehe mal, so ist das. Wie wenn man den kühlen Schatten aufsucht zum weglegen eines sonst ständig in Betrieb gehaltenen Leibes. Das braucht meine Psyche, das gehört bei mir dazu, wie die anderen Zeiten alle.

                                        Ich kann mir vorstellen, dass die Familie, die Mitmenschen lieber sehen, wenn wir nie aufhören möchten und wollen, betriebsam zu sein, fröhlich gebend und herumreichend zu sein. Die sorgen dann dafür, dass schnellstmöglich Medikamente geholt werden und rütteln an dir und schütteln dich und fragen dich: was ist los mit dir?? Komm, steh auf, sei da! ....

                                        Gönne dir doch deine Heultage, lieber Alex, oder deine Schniefzeiten. Bewahre sie dir und drück sie nicht weg. Depressionen sind oft ein zu guter Vorwand, um mal seine Ruhe zu haben. Depressionen sind eine anerkannte Krankheit, das soziale Umfeld nimmt dann Rücksicht auf dich, wenn du das hast. Wenn nicht so ( Betrieb mal zurücknehmen), dann eben durch ein deutliches Depressivwerden...

                                        Hauptsache, dir gehts gesund. Bussi, einen wunderschönen, traumhaften Tag, egal in welcher Stimmung und Laune.

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                                        • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                                          Hallo Elektraa ,

                                          danke Dir für Deine lieben Worte
                                          Ich hoffe, Du hattest ein schönes und erholsames Wochenende.

                                          Erzähl mal, was hast du vor ein paar Tagen bemerkt? Was gabs da Neues?
                                          Im Prinzip ist es in etwa so gewesen, wie Du es schreibst:
                                          wenn ich nicht wüsste, dass ich schon mal alles wusste...
                                          => Ich hatte die Antwort praktisch die ganze Zeit vor den Augen bzw. im Kopf - aber ich bin einfach nie auf den Gedanken gekommen, daß es so einfach, naheliegend und offensichtlich sein könnte:

                                          Im Prinzip besteht der Sinn meines Lebens genau in dem, was wir hier auch schon mehrfach ausgetauscht haben:

                                          In Freude und Spaß, Frieden, Liebe und glücklichem Zufriedensein.

                                          Ich hab's nur jahrelang nie ernsthaft in Betracht gezogen, diese Dinge als Antwort auf meine Sinnfrage zu sehen.
                                          Ich hab mir selbst (und auch hier) immer wieder die Frage gestellt, und ich habe u.a. auch diese Antwort erhalten - aber sie erschien mir immer als "zu wenig". 'Da muß doch noch mehr sein' - also bin ich der Frage jahrelang wie ein Bekloppter hinterhergejagt - dabei lag die Antwort schon lange griffbereit.

                                          Letzte Woche hat's dann irgendwann Klick gemacht, nachdem ich mir zwei Impulse von Veit Lindau angehört hatte, wo es um diese Frage ging. Und als er sagte, die Antwort auf diese Frage sei seiner Erfahrung nach - persönlich und von Klienten - meistens einfach. Was nicht heißen sollte, daß es immer einfach sei, diese einfache Antwort zu finden - aber in den allermeisten Fällen bestünde der Sinn des Lebens eben nicht in der Ersteigung des Mount Everest oder der Erreichung irgendwelcher anderer bahnbrechender Ziele o.ä.

                                          Da fing es plötzlich an, in meinem Kopf klick-klick-klick zu machen. Wahrscheinlich deshalb, weil mir das erste Mal jemand "erlaubte", diese Frage möglichst "einfach" zu beantworten.




                                          Fakt ist aber schon auch: Die ganz große Erleichterung ist nach wie vor ausgeblieben. Es geht mir nach wie vor ziemlich gemischt, meistens latent unsicher, mulmig, ängstlich und schon wegen manchen Kleinigkeiten ein schlechtes Gewissen habend.

                                          Es heißt ja gemeinhin, man solle negative Gefühle annehmen, akzeptieren, erforschen, wovon sie ausgehen. Denn eigentlich sind negative Gefühle immer ein Zeichen unseres Unterbewußtseins, daß gerade etwas nicht so ist, wie es - aus Sicht des Unterbewußtseins - sein sollte. Man solle negative Gefühle also immer auch als Chance betrachten, ergründen, was sie auslöst und dann versuchen, diese Ursachen zu verändern.

                                          Und da wird's bei mir eben nach wie vor happig:
                                          Ich krieg's einfach nicht raus, woher das alles immer wieder kommt. Ich bemühe mich durchaus, an mir zu arbeiten, habe auch viele schöne und positive Momente und Gedanken, die ich dann auch durchaus entsprechend honoriere - aber die negativen Denk- und Gefühlsautobahnen in meinen Synapsen weichen nicht. Scheint es mir jedenfalls.

                                          Sollten sie mich also wirklich auf irgendein Defizit oder eine Sache hinweisen wollen, die ich ändern soll, dann weiß ich nach wie vor nicht, welche.

                                          Käme ich auch rational-"objektiv" zu der Einschätzung, daß mein Leben zu bspw. 70-80% "Schrott" wäre, könnte ich das ja noch nachvollziehen, und dann wären garantiert richtig große Veränderungen sinnvoll.

                                          Aber ich bin eher davon überzeugt, daß ich zu 70-80% allen Grund habe, zufrieden zu sein.

                                          Ok - 20-30% Unzufriedenheit sind jetzt auch nicht grad wenig. Aber ich krieg sie nicht zu packen. Alles, womit ich im Alltag und in meinem Leben hier und da unzufrieden bin, ist nicht, womit sich nicht jeder von uns tagtäglich immer mal wieder herumreißen muß - Aufräumen, Kinder-erziehen, Job, sowas eben.

                                          Sollte da umgekehrt allerdings doch was größeres im Untergrund begraben liegen - bspw., daß meine "Seele" eigentlich auf dieser Welt ist, um etwas fundamental gegensätzliches zu dem zu erfahren, was sie derzeit erfährt (Single-Dasein ohne Kind, Handwerker-Tätigkeit, Einsiedlerdasein in einem Kloster, etc.) -, dann ist der Zug in der Hinsicht abgefahren. Klar - man kann immer sagen "alles ist möglich", letztlich sind wir alle nur Liebe, und unser Körper ist nur das materielle Gefäß; wir werden solange wiedergeboren, bis unsere Seele diese Erfahrung gemacht hat - aber ehrlich gesagt: Erstens würde ich selbst dann nicht Frau und Kind im Stich lassen, Seelenerfahrung hin, Seelenerfahrung her: Ich liebe beide, und abgesehen vom schlechten Gewissen, das ich dann hätte, würde mir definitiv etwas fehlen. Und zweitens klingt allein schon diese Vorstellung für mich ziemlich anstrengend, immer ganz akribisch auf sein Unterbewußtsein und seine Seele zu hören und sein Leben danach auszurichten... Ganz so ein Zufall kann auch das Leben, das ich aktuell führe, nicht sein.

                                          Auf der anderen Seite ist auch nicht auszuschließen, daß meine Depri-Ängste durch irgendwelche "Umweltgifte" im weitesten Sinne verursacht werden - fehlende Spuren- und Mikroelemente, evtl. Elektrosmog, Kerosinpartikel vom 30km entfernten Düsseldorfer Flughafen in der Luft, und haste-was-sonst-noch-alles-nicht-gesehen.
                                          Womit ich nicht sagen möchte, daß ich an alles davon glaube.

                                          Ich will nur darauf hinaus:
                                          Ganz gleich, was mir meine verfahrene Situation mitteilen möchte, daß ich ändern soll: Ich versteh's und seh's einfach nicht. Es ist, als liefe ich neben einem chinesisch sprechenden Therapeuten her, der mir mit Händen und Füßen zu erklären versucht, was die Ursache ist und was ich machen soll - ich verstehe ihn nicht, ich blick's nicht.

                                          Gönne dir doch deine Heultage, lieber Alex, oder deine Schniefzeiten. Bewahre sie dir und drück sie nicht weg. Depressionen sind oft ein zu guter Vorwand, um mal seine Ruhe zu haben. Depressionen sind eine anerkannte Krankheit, das soziale Umfeld nimmt dann Rücksicht auf dich, wenn du das hast. Wenn nicht so ( Betrieb mal zurücknehmen), dann eben durch ein deutliches Depressivwerden...
                                          Auch das mag sicher mit reinspielen und eine mögliche Ursache sein.
                                          Und grundsätzlich wäre ich auch bereit, das anzuerkennen. Ebenso, wie ich meine Heulattacken grundsätzlich auch akzeptiere und versuche, möglichst selbstliebend damit umzugehen - was rausmuß, muß raus.

                                          Ändert aber nix daran, daß diese Grundstimmung teilweise so mäßig bis mies ist. Ich hab grad gestern meiner Frau gegenüber noch versucht, diese Stimmung einem der Grundgefühle zuzuordnen - es gelingt mir nicht, außer, daß sie natürlich irgendwo auf der negativen Skala zu finden ist. Unsicherheit und Mulmigkeit spielen sicher mit rein. Unlust, Sinnlosigkeit, ein Hauch von Verzweiflung, Traurigkeit und ... und ... und ... ich krieg's einfach nicht zu packen, dieses Gefühl akurat zu beschreiben. Jedes der Gefühle einzeln und für sich genommen kann ich beschreiben bzw. kennt praktisch jeder - aber den Cocktail, der in der Mischung entsteht, kann ich kaum in Worte packen.

                                          Und wie dem auch immer sei:
                                          Irgendwie *muß* es ja nunmal weitergehen. Mich tage- und wochenlang im Bett zu verkriechen und einzuigeln, ist ja für nen Vollzeit berufstätigen Familienvater und Haupternährer keine langfristige Alternative; das funktioniert höchstens mal kurzfristig für 1-2 Wochen.


                                          Es wird schon irgendwie weitergehen - einerseits bin ich da optimistisch
                                          Aber gleichzeitig trete ich ziemlich auf der Stelle, und das entmutigt irgendwo... Ich kann mich an freudvolle Leichtigkeit und tiefe, ruhige Entspannung auch während eines Tuns noch sehr gut erinnern - die Erinnerung an dieses Gefühl ist da. Aber wie ich das wieder zurückbekomme, wenigstens für ne Handvoll Tage im Monat, ist mir echt noch ein Rätsel.


                                          LG
                                          Alex

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                                          • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                                            Zitat:...
                                            """Es wird schon irgendwie weitergehen - einerseits bin ich da optimistisch
                                            Aber gleichzeitig trete ich ziemlich auf der Stelle, und das entmutigt irgendwo... Ich kann mich an freudvolle Leichtigkeit und tiefe, ruhige Entspannung auch während eines Tuns noch sehr gut erinnern - die Erinnerung an dieses Gefühl ist da. Aber wie ich das wieder zurückbekomme, wenigstens für ne Handvoll Tage im Monat, ist mir echt noch ein Rätsel."""

                                            Ich glaub, das sind die Geschichten, die man sich selbst erzählt.... binnen Bruchteile von Sekunden kann man sich eine Vorstellung machen und die macht dann aus, dass man sich heruntergezogen fühlt, oder gelassen und heiter.

                                            Ich habe ja erzählt, dass ich diese geistigen Abläufe gerne "verlangsame" und in Zeitlupe anschaue. Ich mach jedenfalls eine Forschung aus diesem Phänomen und mich interessiert dieses Geschehen in mir, es deckt auf, wie ich gestrickt bin.

                                            Es denkt in mir zum Beispiel: ich habe sie so satt, diese Mühe, die ich mir mache, sie bringt nix, verlorene Investition, hier bin ich falsch ....und schon packe ich geistig zusammen und klappe weg, werd schwach und trübselig. In dieser Trübseligkeit kränke ich mich dann über meine Blödheit, so lange so dumm gewesen zu sein, mich so verarschen zu lassen und beschließe dann meist, ( wenn ich diesen Reden zuhöre und mitgehe in dieser Geschichte) weg mit allem, ich steig aus, ihr könnt mich alle.... so gehts mir dann und ich grüble dann "Böses", bin böse, hab böse Ideen und mir gehts bös, also schlecht.

                                            Das alles, weil ich nicht aufhöre, dieser inneren Geschichte zu folgen.

                                            Sowie ich diese feindselige Erzählung in mir umkehre, also mir eine gegenteilige Version erzähle gehts wieder andersrum, ich geh dann komplett zufrieden weiter machen, was ich grad mache und nix wird abgebrochen, nix angefeindet, nicht weggelaufen oder gar angegriffen und ausgebuchst.

                                            Es ist, wie wenn du beschließt zu lieben, oder zu hassen. Mach Experimente, mach absichtlich mal diese trübselige Geschichtenerzählerei in dir dingfest, orte sie, studiere sie und schau sie dir genau an. Du wirst merken, das ist liebloses Überlegen, da gibts kein Wertschätzen, da gibt es keine Froheit, da gibts nichts, das aufbaut, nur runterzieht und eigentlich einsam macht.

                                            In so einer Denke freut man sich nicht über sein Kind, man ist froh, wenn es weg ist und nicht stört. In so einer Denke mag man auch seine Lieben nicht umarmen, man will sie los sein. In so einer Denke findet man sich hässlich, fett und nicht richtig, man kann sich nicht leiden, sein Leben nicht und andere Mitmenschen erst recht nicht. Durchschau das einfach.

                                            Während du solche lieblosen Ideen hegst fühlst du dich angewidert, du bist müde, schlapp, schnippisch, übel gelaunt und schlecht drauf und was das Folgenschwerste ist, du vergrämst deine Leute, du magst nichts mehr, niemanden mehr... Die weichen dir dann aus und der Kreislauf ist geschlossen, dir kommt keiner mehr nahe und du bist erst recht aufgebracht dann über alle und jedes und so weiter und so fort... das geht alles einher mit dem, was du dir so ausdenkst und was du findest und meinst... .. glaubs mir, das ist ein einfaches und geniales Geschehen, so leicht geht es, unglücklich zu sein.

                                            Ebenso leicht geht es, wirklich happy zu sein.

                                            Wie war das nochmal? Veit Lindau hat dich hinsehen lassen, dass es dir eigentlich saugut geht und dass du echt zufrieden sein kannst. Du hast es für einen Moment sogar freudig angenommen und verinnerlicht, stimmt! Es ist so! und da gings dir tolle.





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                                            • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                                              Heute, nein gestern war eine Nachbarin da, sie hat mich angerufen, geheult, ihr geht es so schlecht.. ich habe sie zu mir geordert und dann saß sie da, ein Häufchen Elend. In etwa fünf, zehn Minuten haben wir schon miteinander gescherzt und gelacht und diese Trübsal war weg. Dazu hats nicht viel gebraucht, ich habe sie abgelenkt und sie über etwas reden lassen, das sie vergessen lassen hat, wo sie grad vor zehn Minuten steckte. ( ach mir gehts so schlecht..)

                                              Dann kam ihre Freundin vorbei, die hat sie gesucht und bei mir vermutet und so kams dann wieder ganz anders. Diese Freundin hat einen ganz anderen Tonfall angeschlagen...mha, du arme, du kannst dich auf mich verlassen, ich bin immer da für dich, heut kannst du bei mir schlafen und so weiter und so fort... das bedeutet, diese Freundin hat ihrer Geschichte ( ich bin so arm) Nachdruck verliehen, sie sogar wieder in diese Geschichte zurückverfrachtet mit ihrer Art, wie sie umgegangen ist mit der Nachbarin.

                                              Ich habe den Blick von dieser Frau herausgeschwenkt aus diesem Tal des Klagens und die andere hat sie sogar reingeschupst. Absichtlich nicht, aber so ist es nun mal- der eine fokkusiert in diese Richtung, ich halt in die andere.

                                              Ich konnte an dem, was die Nachbarin sooooo unglücklich hinschauen lassen hat, nichts Schlimmes erkennen, ganz im Gegenteil, was ihr passiert war, das hat doch nur Vorteile, diese habe ich gesehen und mir fiel nicht ein, sie als arm zu sehen, sondern, he, welch Glück, sieh, jetzt hast du diese und jene Möglichkeit auf einmal wieder, du bist nicht arm! Die Freundin brachte sie aber wieder zurück und ging mit ihr ins "Armenland". Mir egal, ich sehe, die fühlt sich wohl da drin und mags, wenn sie sich arm fühlt. Ich mag mich da nicht weiter einmischen, aber falls sie mit mir zu reden anfängt, dann weiß sie, dass ich sie keinesfalls bemitleide.

                                              Dich Alex bemitleide ich auch nicht, ich finde, du bist sehr interessant und zusätzlich ein sehr netter Beispiel-Lieferant für meine Forschungen.

                                              Ich zwinkere dir schon die ganze Zeit zu und denk mir, spürst du es? Kommt nicht schön langsam ein Grinsen über dein Gesicht? Du bist klasse, deine Fühlwelt ist intensiv und wie du sie beschreibst und erzählst darüber solltest du endlich kapieren, wie machtvoll du bist.

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                                              • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                                                Veit Lindau erinnert dich wieder, wie es auch geht. Der fürchtet sich nicht, der denkt nicht dran, sich arm zu fühlen, oder gar als Trottel und verarschter Mann. Dieser Mensch hat dich aufgeweckt im wahrsten Sinn des Wortes, indem er dich hinsehen lassen hat, wie man NOCH sein kann, außer trübsinnig und müde und schwach... es blitzte in dir der Alex auf, der wie dieser Veiti ist und zu diesem Alex darfst du dich ruhig bekennen, der frech, gelassen, gut drauf ist und über dem allem stehen kann. Kannst du ja. Nur, du vergisst es halt hin und wieder und mir geht es auch so.

                                                Ich übe weiter, diese Spur zu überschreiben, es gelingt immer besser und immer öfters und darauf trinke ich mir heute einen an, ich feiere, weil ich nicht mit Armut, sondern Reichtum gesegnet bin. Ich sauf mich voll mit guter Laune und das Angebot: willst du nicht hassen, willst du nicht gekränkt rumhängen..??? ...das kann mich mal. , hab keinen Bock mich in diesen Geschichten zu verlieren. Verlier dich auch nicht an diese Ideen.
                                                Wenn ja, dann schnipse mit deinem Finger und zaubere dich in deinen Reichtum. Leuchte den mal aus, der ist riesengroß.

                                                Schönen Dienstag und herrliche Zufriedenheit, über alles, wie es ist. Bussi

                                                lieben Gruß

                                                Elektraa!

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                                                • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                                                  Hallo @Elektraa,

                                                  Sowie ich diese feindselige Erzählung in mir umkehre, also mir eine gegenteilige Version erzähle gehts wieder andersrum, ich geh dann komplett zufrieden weiter machen, was ich grad mache und nix wird abgebrochen, nix angefeindet, nicht weggelaufen oder gar angegriffen und ausgebuchst.
                                                  Da hapert’s bei mir noch viel zu oft:
                                                  Bei Depressiven ist eben so, daß sich im Gehirn aufgrund des dauerhaften Negativ-Denkens diverse „unvorteilhafte“ Synapsen ausgeprägt und stabilisiert haben. Je länger man entsprechend gedacht und „trainiert“ hat, umso dominanter sind diese. Entsprechend ist es für einen Depressiven eben nicht so leicht, „mal eben“ die positiven Umkehr-Gedanken zu denken, weil die „negativen“ Synapsen sofort gegenschießen: Unser Gehirn ist auf Energiesparen ausgelegt, und es ist für das Gehirn per se erstmal anstrengend, etwas neues zu lernen, was noch dazu verunsichernd sein könnte.

                                                  Bei mir ist es sicher nicht ganz so extrem; ich bin aber glücklicherweise auch nie schwer und schwerst depressiv gewesen (denke ich). Manchmal gelingt es mir tatsächlich, meine Stimmung mit den richtigen Gedanken und Bildern auch etwas nachhaltiger (also ein paar Stunden bis ein paar Tage) zu switchen.

                                                  Oft genug klappt das aber eben auch nicht – da ist dann schon der positive Gedanke oder das positive Bild wie hinter einem trüben Nebelschleier: Ich kann den Schemen der Sonne zwar sehen, aber wirklich viel Licht kommt da nicht durch. Und dann kann’s auch gut passieren, daß der etwas hellere Schemen auch gleich wieder weg ist, und ich muß wieder „pusten“, um die Wolken etwas beiseitezuschieben.

                                                  „Frequenz-wechseln“ nennt Veit Lindau das übrigens – auch darum ging es vor ein paar Tagen

                                                  Heißt also ganz klar, und da hast Du 100% Recht mit:

                                                  Es geht. Unbestritten.
                                                  Man kann sich grundsätzlich von jetzt auf gleich in die höchsten Höhen und kurz darauf in die tiefsten Tiefen und wieder zurück katapultieren, rein mittels Gedanken- und Vorstellungskraft.

                                                  Aber es setzt ein gewisses Training voraus, mindestens dann, wenn man angeschlagen ist.

                                                  Es ist ja nicht so, als würde ich es nicht versuchen. Gestern Nachmittag noch habe ich mir gesagt: „Ich wähle für den Rest des Tages Frieden, Leichtigkeit und Freude.“, und es hat halbwegs geklappt – zumindest war meine Stimmung für den Rest des Tages nur noch im gelb-grünen Bereich und nicht mehr im gelben
                                                  Ähnliches habe ich mir heute Morgen gesagt, und bis jetzt wirkt es ganz gut

                                                  Ich weiß aber auch, daß es wieder Momente und Tage geben wird, da wird mich der Strudel an Negativ-Gedanken sofort wie am Gummiband gezogen wieder in das Stimmungsloch zurückholen…
                                                  Okay… weiß ich auch… allein schon dieser Gedanke ist in sich schon wieder eine selbsterfüllende Prophezeiung

                                                  Ich bin zutiefst davon überzeugt, daß mein Gehirn sich wieder zurück umstrukturieren kann, hin zu einem glücklicheren, zufriedeneren und gelasseneren, leichten Leben. 100%.
                                                  Aber auch, wenn ich mir noch so oft sage, daß es gar nicht so schwer ist/sein wird, daß es mir leicht fällt/fallen wird – ich stelle einfach immer wieder fest, daß das Lernen von fundamental neuen, positiven Glaubenssätzen und Denkmustern nicht so einfach ist, wie das Lernen eines praktischen Schul-, Ausbildungs- oder Studienstoffs, bei dem Du Dir die jeweiligen Unterlagen vornimmst und sie durchpaukst, bis sie sitzen. Und weiterhin – habe zumindest ich damals die Erfahrung gemacht: Mathe, Englisch, Chemie, Physik oder was auch immer in der Art zu lernen, ist selten mit solchen Rückschlägen verbunden, wie ich sie beim rein mentalen Training erlebe: Entweder man ist grundsätzlich intelligent genug, die Materie zu verstehen – dann ist der Rest eine Frage von Talent und Fleiß. Oder man ist es nicht – dann kommt man über einen bestimmten Level eben nicht hinaus. Aber diese ausgesprochenen Rückschlag-Erlebnisse gibt’s da eigentlich nicht: Mathe verstehst Du nicht zwei Wochen lang, hast den Bogen raus, und dann setzt du die Arbeit mit ner 5 oder 6 in den Sand, weil du es plötzlich doch nicht begriffen hast; wenn das passiert, hat das andere Ursachen und Einflüsse. Aber nicht, daß Du den Stoff nicht grundsätzlich auf nem 3er, 2er oder 1er Niveau beherrschen würdest. Du hast vielleicht einfach nur nen Scheiß-Tag gehabt oder warst in der Vorbereitung stinkefaul.

                                                  Demgegenüber besteht beim mentalen Um-Trainieren lange Zeit (je nachdem, wie intensiv man die Zeit hat, bewußt und achtsam an sich zu arbeiten - und wer hat das schon, wenn er den Tag über immer auch wieder mit „normalen“ Alltagsdingen beschäftigt ist, die auch nicht alle nur positiv sind) die Gefahr, von den neuen, im Aufbau befindlichen und noch schwach ausgebildeten Synapsen auf die großen, perfekt ausgebauten negativeren Synapsen-Autobahnen abzurutschen. Und dann hängst du erstmal wieder da, mußt dich orientieren und gucken, daß du deine Synapsenbaustelle wiederfindest und da hinüber wechselst. Stelle gerade fest, daß ich mir das mit den ganzen künstlerischen Darstellungen unseres Gehirns und seiner Synapsen, die man ja immer mal wieder zu sehen bekommt, ziemlich gut so vorstellen kann Das eine ist wie das Balancieren mit einem Bein auf einem Drahtseil (anfangs, mehrere Wochen lang, vorausgesetzt, man schafft es, irgendwie kontinuierlich am Ball zu bleiben; sonst kann’s auch Monate und Jahre dauern) – das andere wie das Fahren mit einem Sportrennwagen oder fetten LKW auf einer perfekt ausgebauten, vierspurigen Rennstrecke… da *kannst* du gar nicht abstürzen, selbst wenn du es vorhättest


                                                  Bei mir ist es eben in der Tat so, daß ich mir das ganze Thema lange Zeit als „zu leicht“ vorgestellt habe:
                                                  Ich weiß schon seit Jahren – seit einem Streßbewältigungsseminar in der Firma 2012!! -, daß mentales Umtraining möglich ist, aber wenigstens 6-10 Wochen tägliches Üben und Trainieren erfordert, bis es sich automatisiert hat.
                                                  Das schreckt mein Ego regelmäßig ab: Ich habe es ja schon immer selten geschafft, praktischere Kurse und Trainings 1x wöchentlich durchzuziehen – und jetzt soll ich täglich üben, drei, vier, fünf, acht Wochen lang… wirklich jeden Tag? Vorzugsweise Achtsamkeit in jedem Augenblick praktizieren? – da rebelliert mein innerer Schweinehund

                                                  Dabei ist es ja nicht so, als machte ich nichts. Ich versuch’s ja durchaus schon seit Jahren „erstmal“ immer mit Kleinigkeiten hier und da. In der Hoffnung, daß es sich auch so automatisiert und von allein auf alles andere ausstrahlt.

                                                  Bringen tut das garantiert auch schon was; wer weiß, wohin ich abgerutscht wäre, wenn ich nicht noch rechtzeitig genug auf diese ganzen Themenkomplexe aufmerksam geworden wäre. Und auch noch wach, aufnahmebereit und interessiert genug dafür wäre.
                                                  Aber leider bleibt der dauerhafte Erfolg bis jetzt trotzdem noch etwas aus…

                                                  es blitzte in dir der Alex auf
                                                  Ja, es blitzt

                                                  Und ich möchte *glauben*, daß da noch so viel mehr geht.

                                                  Aber womöglich bin ich mittlerweile einfach an dem Punkt angelangt, ab dem mit „kleinen Bordmitteln“ hier und da ins Leben hineingetupft auch nicht viel mehr zu erwarten und zu erreichen ist…
                                                  Eventuell muß ich mich wirklich mal langsam damit anfreunden, an diesen Veränderungsprozessen strukturierter und über Wochen hinweg kontinuierlich zu arbeiten. Auch Veit Lindau hat seinen Erfolg nicht nur ein paar kleinen Aktionen hier und da verteilt über sein Leben zu verdanken – er hat an sich gearbeitet und tut es noch! Wobei er zumindest *den* Vorteil hat, daß er sein Interesse an persönlicher Weiter- und Erfolgsentwicklung auch zu seinem Beruf machen konnte – eine wahre Berufung gewissermaßen – das macht das mit der Work-Life-Balance zumindest etwas einfacher, könnte ich mir vorstellen

                                                  Für’s Erste hab ich mir da am Wochenende schonmal ne tägliche Meditation vorgenommen, 10-20 Minuten mindestens. Einfach mal wirklich jeden Tag eine längere gezielte Pause von allem einlegen – nur ich, mein Atem, mein Herz und der Meditationstrainer auf dem Handy.
                                                  Als nächstes will ich mir ein kleines „Vision Board“ erstellen und da ein paar wichtige, positive Glaubenssätze und Sprüche draufschreiben. Das kommt dann ins Schlafzimmer gegenüber vom Bett, so daß ich schon morgens beim Aufwachen sofort damit in Kontakt komme, ehe mein negatives Denken die Kontrolle gewinnt.

                                                  Und dann mal gucken…

                                                  Dich Alex bemitleide ich auch nicht, ich finde, du bist sehr interessant und zusätzlich ein sehr netter Beispiel-Lieferant für meine Forschungen.

                                                  Ich zwinkere dir schon die ganze Zeit zu und denk mir, spürst du es? Kommt nicht schön langsam ein Grinsen über dein Gesicht? Du bist klasse, deine Fühlwelt ist intensiv und wie du sie beschreibst und erzählst darüber solltest du endlich kapieren, wie machtvoll du bist.
                                                  Ja, ich spür’s

                                                  Und nein, Mitleid wäre auch das Falsche. Mitleid bewegt nichts, sondern lädt zum Opfer-sein und Liegenbleiben ein.

                                                  Mitgefühl, Liebe und Verständnis, Zuhören, sich gemeinsam Unterstützen, einander raten, wenn es dunkel ist – das ist der Weg

                                                  Und dafür danke ich Dir von Herzen

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                                                  • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                                                    Ich KANN besonders happy sein und du ebenso und nu is halt eben keine Zeit dafür, anderes ist dran.

                                                    Lieber Alex, MUSST du überdrüber fühlen? Das wär doch Energieverschwendung, die Lampen alle voll anzuschalten und in Höchstform rumzusausen.

                                                    Mir reichts, weil ich weiß, es geht und ich kann auch sehr zufrieden dahinleben, wenn ich auf Halbmast stehe.

                                                    Nimm dich halt in acht vor Rage- Zorn und dergleichen, weil das ja auch Hochleistung braucht und Energie vergeudet, die dich dann schlapp macht und ausgelaugt. Ein seichtes, halbwegs gemütliches Dahingehen tuts auch, keiner muss rennen und vor Lust und Überfluss strotzen. , mach das Gesicht des langweiligen Normalos, schließ Frieden mit deiner Situation und renn nicht ständig dagegen an, dann machst du wenigstens keinen Blödsinn und dir passiert nix.

                                                    Weißt eh- lege dich nicht mit deinem Frauchen an, nicht mit deinem Chef, klettere nicht zu hoch hinauf, überschulde und überlaste dich net... sollen doch die anderen sprühen und leuchten und die Topform anstreben, man geht auch im langsamen Tempo recht gut durchs Leben... ggg...

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