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Der weitere Weg... wo geht's lang?

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  • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

    Moin Alex,

    strenggenommen hat nichts im Leben einen Sinn. (Ganz neutral und sachlich gesehen allerdings; er steht ansonsten mit beiden Beinen relativ problemlos im Leben; kommt also mit einer solchen Sichtweise gut klar.)
    In einem Artikel im Netz stand vorgestern, auch kein Genie und Erfinder der Welt dürfte sich für etwas Besonderes oder Einzigartiges halten - die Entdeckungen, die er gemacht hat, hätte früher oder später auch jemand anders gemacht, einfach, weil die Zeit reif war. Sinngemäß zusammengefaßt.


    => Ich höre all diese Worte, ich verstehe sie rein rational-kognitiv.
    Aber sie entmutigen mich eher als daß ich in der Lage wäre, darin irgendeine Chance für mich zu erkennen.
    Ja, ich wüsste jetzt auch nicht welche Chance man darin erkennen sollte.
    Ich habe diese Einstellung schon seit meiner Jugend, sowohl in der Art wie beschrieben den Sinn betreffend, als auch die Entwicklung/Erfindungen, die ich für eine Form der Evolution halte, die eben sowieso irgendwann kommt.
    Ich halte diese Einstellung eher für hinderlich, als dass sie zur Aufmunterung taugen würde, gerade weil die Moral der Geschicht die Sinnlosigkeit der Existenz des Individuums ist und das Ende ist das Ende.

    Ich glaube auch nicht dass es eine Bedeutung hat, was man über Sinn und Unsinn denkt, das was uns leichter Leben lässt hat meiner Meinung nach ganz woanders sein Nest.
    Die Einstellung zu sich selber, dem eigenen kleinen Leben, auch wenn dir alles egal ist kannst du zufrieden sein, vielleicht auch gerade deshalb.
    Ich denke das Gemüt welches darüber entscheidet ob depressiver Zeitgenosse oder Lebenskünstler, wird, wird uns auch zum Großteil in die Wiege gelegt, oder im Kindesalter vermittelt.
    So dass die Menschen auch an vollkommen unterschiedlichen Dingen verzweifeln, den einen juckt dies, dem anderen ist es egal, während dieser wieder an etwas kaputt geht was den ersteren nicht juckt.

    Die Lösung liegt wohl im Umdenken, was aber eine Lösung ist die ich für fast unmöglich halte, zumindest in allen Bereichen nicht erreichbar, nur partiell.
    Dann sind da noch die guten Gefühle, die Hormone, wenn alles einfach mal stimmt und die Laune gut ist.
    Kennst du sicher auch, an solchen Tagen ist es vollkommen wurscht welche Einstellung man hat, es geht trotzdem gut, es spielt überhaupt keine Rolle wo es gerade zwickt und zwackt und am nächsten Tag geht es eigentlich genauso, nur die Stimmung ist schon wieder hinüber.
    Also liegt die Lösung wieder weniger an der Einstellung, als vielmehr in den Hormonen?
    Denn eigentlich kann es ja jedem mit jeglicher Einstellung gut gehen, oder nicht?

    Da sind wir wieder beim Huhn und dem Ei und dem Mischmasch welches sich ständig neu mischt, bis man nicht mehr weiß was daran nun Wichtigkeit für einen selber hat und was nicht.

    Ich hänge auch grad ziemlich durch, vielleicht liegts an der Jahreszeit.
    Früher war nach Weihnachten immer wieder alles besser, heute zieht und zieht es sich und mir fällt auch immer weniger auf wenn es denn mal wieder etwas besser wird.
    Da wird sicher auch noch die physische Gesundheit mit rein spielen, die je älter man wird immer unheimlicher anmutet und Leuten wie uns Angst macht, da habe ich grade ziemlich dran zu knabbern.

    So gesehen, wahrscheinlich ist es dann doch bei jedem wieder anders, jeder hat sein persönliches Waterloo, dass ihm die Freiheit des gut Fühlens nimmt.
    Das dürfte die Suche danach auch so schwer machen, niemand kann dir definitiv sagen woran es hängt, sondern nur woran es meist hängt, oder bei wem es wie war und was geholfen hat, aber für einen selber sind die Versuche und das Suchen ein Neuland.
    In diesem Land gibt es zwar Führer, die die Spuren ganz gut lesen können und viele Wege kennen, aber nicht kundig genug um sie Passgenau der einzelnen Seele zuordnen zu können, das muss man sich immer wieder selber erarbeiten und es bleibt auch niemals alles gleich.
    Wodurch man vielleicht an diesen Veränderungen des Seelenlebens und dem selber sehr flexibel reagieren müssens immer wieder scheitert, kaum hat man was über sich gelernt tut sich der nächste blinde Fleck auf.

    Kommentar



    • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

      Hallo Pustewind, hallo Tired,

      ich danke euch für eure Antworten. Tut gut, sich über diese Themen austauschen zu können

      Hallo Alex!
      Irgendwie interessant, dass Du Dir so viele Fragen um den Sinn des Lebens machst.
      Hmm, ich stelle mir weniger direkt Fragen nach dem Sinn des Lebens. Es läuft eher so herum ab, daß ich eine Aufgabe vor mir habe oder ein Hobby, eben bspw. abends oder am Wochenende, und ich mir dann sage "wozu mache ich das eigentlich - hat doch eh keinen Sinn". Wobei das auch nicht ganz so super pauschal ist - ähnlich, wie Du es selbst sagst: Wenn ich mit meinem Sohn Lego bauen soll/will, ist die Frage nach dem Sinn ziemlich schnell im Hintergrund. Wir haben gerade über die Ferientage zusammen viel Lego gebaut und gespielt, und da bin ich sogar vergleichsweise entspannt und motiviert dabei, durchaus soweit, daß ich echt im angenehmen Sinne die Zeit und alles vergesse und für ne Stunde darin aufgehen kann Und da spielt es dann wirklich auch keine große Rolle, ob und wofür und wie lange es Sinn macht - es macht einfach Spaß, mit ihm zusammen Lego zu bauen. Punkt.

      Ähnlich beim Cachen-gehen: Mir steht zwar nicht wirklich immer 100% die Stimmung danach. Aber ich weiß, daß mir die Bewegung gut tut, und ich erkenne genau darin einen gewissen Sinn - nämlich den, in Bewegung und damit gesund zu bleiben. Und Spaß macht es mir eben auch

      Oder gestern Abend bei Sohnemanns Freundin: Ich hab mit den beiden Kurzen noch ne Dreiviertelstunde Diktat geübt für Donnerstag. Ihr Vater/mein Freund meinte, ich hätte meine Berufung verfehlt - so ausdauernd und motiviert wäre seine Tochter beim Lernen sonst nicht (meiner allerdings auch nicht ), und so ruhig wäre da auch nicht dabei geblieben.
      Der Sinn bestand darin, daß unsere Kinder auf das Diktat morgen besser vorbereitet sind, mir hat's irgendwie Spaß gemacht, und unseren Kindern auch - da kam 45 Minuten nicht einmal die Frage, wann wir endlich fertig wären *g*!

      Vorletztes Wochenende zusammen mit meinem Sohn Wäsche zusammengelegt - ich meine und die meiner Frau, unser Sohn seine eigene. Ich bin davon ausgegangen, daß er spätestens nach dem zweiten Kleidungsstück keine Böcke mehr haben würde *g* - aber er hat am Ende zwei komplette Körbe durchsortiert und zusammengelegt! - ich brauchte dann nur noch einräumen (so war auch die Abmachung vorher). Und wir haben uns unterhalten, haben zwischendurch Liedchen gesungen und einen Spaß dabei gehabt, wie ich nie dachte, daß man beim Wäsche-Zusammenlegen Spaß haben könnte
      Fragen nach dem tieferen Sinn dahinter hab ich mir nicht wirklich gestellt.


      Aber dann eben gibt's wieder so ne Phase wie jetzt, wo ich jeden Handgriff bezüglich seiner Sinnhaftigkeit hinterfrage...

      Ich hab am letzten Freitag und Samstag abends noch jeweils zwei Stunden mit nem Freund online Computer gespielt, noch dazu ein vergleichsweise hektisches Spiel, nen Sci-Fi-Shooter. Bin dann jeweils erst gegen eins ins Bett, im Bewußtsein natürlich immer noch die gedankliche Aktivierung aus dem Spiel. Das hat dann an den Folgetagen morgens natürlich, wie im letzten Post beschrieben, zu einigen "Startschwierigkeiten" bei mir geführt und einer latenten Streßanfälligkeit schon mit dem Aufwachen.

      Wenn dann jetzt die letzten zwei drei Tage die Frage meines Kumpels kam, ob wir ne Runde zusammen spielen wollten / könnten, hab ich immer abgelehnt:
      Zum einen kann er aus privaten Gründen immer erst so gegen halb zehn, zehn herum - wenn wir dann ne Stunde spielen, ist es mindestens elf. Und so dann wieder direkt ins Bett, ist eben wohl nicht optimal.
      Zum anderen hab ich aber auch den Eindruck gewonnen - womöglich auch durch die 3-Wochen Zwangs-Abstinenz durch das abgegebene Stromkabel -, daß ich mal mindestens im Augenblick sehr viel sensibler auf mindestens dieses PC-Spiel reagiere.

      => Was für mich dann bei der Frage nach der Abendgestaltung die Sinnfrage dergestalt aufwirft: Wenn das PC-Spielen für mich mittlerweile zu aufregend ist, worin besteht dann noch der Sinn darin? Spaß haben - ja - aber zu welchem "Preis"?
      Andererseits bin ich aber auch neueren Spiel-/Kinofilmen gegenüber, wie schonmal beschrieben, deutlich sensibler, wie mir scheint. So sehr mich manche neuen Filme grundsätzlich von der Thematik her interessieren würden - die Art der Kameraführung und der Detailgrad mancher Szenen (Morde, Kämpfe, Tatort-Untersuchung) sind mir mittlerweile einfach zu hektisch und plastisch - das brauche ich nicht vor dem Zu-Bett-gehen.

      => Ich konnte das alles aber mal sehr gut "ab".
      Welchen Sinn ergibt es dann noch, sich mit solchen Dingen zu beschäftigen, wenn ich es mittlerweile nicht mehr so ordentlich vertrage und verpacke?

      Andererseits hab ich in den letzten vier Jahren durchaus auch die (positive) Erfahrung gemacht, daß ich mich durch solche (scheinbaren) Überreizungen manchmal auch einfach durchbeißen kann, dann springt irgendwann ein Funke über, und das gleiche, was mich ne Woche oder nen Tag vorher noch gestreßt zurückgelassen hat, entspannt mich heute...


      Ich denke daher, ein großer Teil meiner Sinnkrise rührt einfach auch daher, daß vieles von dem, wie ich es in der Vergangenheit gewohnt gewesen bin und vertragen habe, mal mindestens aktuell nicht mehr so automatisch funktioniert wie ehedem.

      Hab ich mich vielleicht mit meinen Hobbies und Aktivitäten zu sehr identifiziert? So daß nun tatsächlich ein Teil von mir bröckelt / schwächelt, der mir bis dato / bis vor vier Jahren Lebenssinn gegeben hat?

      Wie gesagt:
      Es geht, irgendwie, ich halte mich über Wasser
      Aber trotz aller Bemühung um Ruhe und Gelassenheit verunsichert es mich immer wieder, wenn mich diese depressiven Phasen scheinbar all dessen berauben, was mir einmal Spaß gemacht hat und wovon ich immer fest ausgegangen bin, daß da niemals auch nur irgend etwas dran würde rütteln können. So ja auch mit dem Modellbau - ich hab seit praktisch 3-4 Jahren keinen Pinsel mehr angefaßt; 1-2x zwischendurch, und das auch ohne jeden Elan und jede Schaffenskraft.


      Vielleicht habe ich als berufstätiger Familienvater (berufstätige Familienmütter natürlich genauso) einfach immer soviel zu tun, noch im Hinterkopf, sieht auch Zuhause alle möglichen Dinge, die sich stapeln und schon lange mal erledigt werden müßten, daß ich es einfach nicht mehr schaffe, für diese ganzen Hobbies in Ruhe abzuschalten.
      => Was hat es für einen Sinn, mich an meinen Schreibtisch zu setzen und mit dem Modellbau anzufangen? Früher konnte ich locker ein bis zwei, drei Stunden am Stück basteln, weil es nicht so viel zu tun gab und ich die Zeit dafür einfach "übrig" hatte. Heute sitze ich im Zweifelsfall kaum ne halbe Stunde, ist schon wieder irgendwas zu tun - und wenn ich Sohnemann nur versprochen habe, Lego zu spielen, oder mir selbst vorgenommen hatte, bei dem Sonnenschein, der gerade rauskommt, zwei Stunden cachen zu gehen. Was mir wie oben beschrieben ja eigentlich sogar alles Spaß macht - aber mit einem Mal (also seit ein paar Jahren) muß ich mich da aufteilen...
      Und von einem gestiegenen Aufkommen an Geschirr, das in den Spüler und wieder eingeräumt werden muß, zusätzlichen Wäscheladungen oder Einkaufstouren gar nicht erst zu reden.
      Ich meine: Klar teilen meine Frau und ich uns das auf, das bleibt nicht alles an mir hängen; ganz im Gegenteil macht meine Frau unter'm Strich wahrscheinlich immer noch etwas mehr als ich.
      Aber mich werfen diese zusätzlichen bzw. in der Menge gestiegenen Verpflichtungen irgendwie zusätzlich aus der Bahn - eben wahrscheinlich auch bzgl. der ganzen Sinnfragen: Wozu mit diesem oder jenem anfangen, wenn ich sowieso nicht weit komme damit? Wozu damit anfangen, wenn ich hinterher nur gestreßt bin, weil ich es nicht in Ruhe erledigen / machen / spielen konnte?


      Irgendwie schwer zu beschreiben... Klar ist es irgendwo auch die Frage nach dem großen Sinn des Lebens. Aber eigentlich steckt der Teufel bei mir da wohl mehr im jeweiligen Detail - welchen Sinn hat eine bestimmte Aktivität oder Unternehmung in diesem Augenblick, wofür, weshalb, warum? Wenn mir fünf Minuten oder ne Viertelstunde später wieder irgendetwas ungeplantes in die Quere kommt?

      Im Prinzip geht es in die Richtung, die Du selbst schreibst:
      Die alte Frau sagte: Ach was habe ich mir oft umsonst einen Kopf um alles gemacht und am Ende kam es doch anders.
      Nur daß ich mir blöderweise trotzdem noch immer nen Kopf mache und mich mit manchem wohl immer noch nicht vernünftig abfinden kann.
      Wobei mir wieder der Begriff der Anpassungsstörung einfällt, die mein HA mir vor zwei oder drei Jahren mal diagnostiziert hatte... das trifft es ja irgendwie schon.

      Ich halte diese Einstellung eher für hinderlich, als dass sie zur Aufmunterung taugen würde, gerade weil die Moral der Geschicht die Sinnlosigkeit der Existenz des Individuums ist und das Ende ist das Ende.
      Beruhigt mich etwas, daß ich das nicht nur allein so sehe

      Ich hänge auch grad ziemlich durch, vielleicht liegts an der Jahreszeit.
      Wie gesagt: Bisher ging's eigentlich. Der Jahresanfang 2017 war um Längen bescheidener bei mir. Und eigentlich hab ich mir vorgenommen, daß es nach dem durchwachsenen Jahr 2017 in 2018 jetzt wieder besser laufen wird.

      Aber in der Tat: So einfach ist es dann doch nicht

      Kommentar


      • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

        (Mal wieder viel länger geworden als geplant

        ...

        Denn eigentlich kann es ja jedem mit jeglicher Einstellung gut gehen, oder nicht?
        Jepp, das ist es ja, was ich an meinem Arbeitskollegen so faszinierend finde. Wir haben uns gestern nicht nur über den Sinn des Lebens unterhalten - das war erst gegen Ende der Mittagspause auf dem Rückweg -, sondern vorher schon über den gesellschaftlichen Umgang mit modernen Kommukationsmedien wie beispielsweise e-Mails und WhatsApp im Vergleich zu Briefen noch vor 20 oder 30 Jahren. Wie ungeduldig wir heutzutage geworden sind, wenn jemand nicht zeitnah antwortet, man aber bspw. in WhatsApp eben sehen kann, daß der Empfänger die Nachricht gelesen hat.
        Mein Arbeitskollege legt da eine beneidenswerte, fast schon buddhistische Ruhe an den Tag: Er antwortet, wenn er Lust hat, und wenn nicht, dann nicht. Es ist ihm egal, wie der andere darüber denkt, weil er mit sich selbst da im Reinen ist und sich auch kein schlechtes Gewissen machen läßt, sich den allgegenwärtigen Schuh nicht anzieht, er müsse immer sofort und jederzeit von überall aus antworten und reagieren. Und obwohl er sehr technik-, wissenschafts- und computerafin ist, sagt er, hätte er überhaupt kein Problem damit, wochenlang in einer einsamen Hütte mitten in der Natur allein zufrieden leben zu können - er würde immer und jederzeit etwas finden, was ihn interessiert und womit er sich beschäftigen könnte, wo er etwas neues lernen könnte etc.
        Und da es / er doch sehr authentisch in der Hinsicht rüberkommt, bin ich geneigt, ihm das auch ernsthaft abzunehmen.
        Wirklich beneidenswert.
        Da fällt mir erstmal auf, wie sehr ich selbst doch vom Feedback meiner Umwelt abhängig (geworden? schon immer gewesen?) bin - dieses Schielen auf's Smartphone und speziell WhatsApp ist mir leider auch schon zu einer eher unschönen Angewohnheit geworden...
        Umgekehrt stellt aber gerade auch der "live"-Kontakt zu meinem besten Freund und meinem Bruder über WhatsApp immer wieder einen gewissen Anker in unsicheren Momenten für mich dar.


        Alles nicht ganz einfach, aus der Nummer / den Nummern wieder rauszukommen.
        In der Theorie zwar schon - aber spätestens wenn sich in der Praxis Unruhe und ein mulmiges Grundgefühl einstellen, wird es schwierig... Mit irgendwas muß ich mich ja gleichzeitig erden, wenn ich es als Ganzes schon nur akzeptieren und annehmen kann.
        Oder?

        Kommentar


        • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

          Ja, die Technik beherrscht uns mittlerweile so sehr und wir merken es meist nicht.
          Wie hat das Leben nur ohne Smartphone funktioniert?

          Ich habe da etwas Glück, mit meinem Verhältnis zu diesen Errungenschaften, vielleicht weil meine Generation erst spät zu dieser Technik kam.

          Ist etwas neu, wie Facebook oder WhatsApp damals, dann hänge ich auch ziemlich lange davor, aber nach einiger Zeit ödet es mich komplett an und ich benutze diese Funktionen kaum noch.
          Im Grunde ist das Smartphone nur zum Telefonieren da, wichtige WhatsApp Kontakte sind zwar aktiviert, finden aber wirklich nur statt wenn etwas wichtig ist.
          Alle anderen sind auf Stumm geschaltet und ich schaue alle paar Tage mal rein.
          Facebook widert mich mittlerweile regelrecht an, besonders wenn ich sehe was da manche verbreiten von denen ich dachte dass es recht vernünftige Menschen sind.
          Da gucke ich also so gut wie nie rein, mit allem anderen geht es mir ähnlich (Nur Onmeda ist meine Schwäche), aber wenn ich sehe und lese wie sehr die Leute mit ihren Smartphones und Socialmedia beschäftigt sind, da bin ich wirklich gut weggekommen und laufe sicher vor keine Straßenbahn weil ich gerade ne Nachricht lesen muss.;-)
          Aber möglicherweise bin ich auch einfach nicht so kommunikativ wie die anderen, bei mir schlafen die Kontakte nicht nur virtuell irgendwann ein.:-)

          Vielleicht solltest du das mal etwas einschränken, oder außer die ganz wichtigen Dinge alles komplett weg lassen.
          Ich glaube du wirst dich wundern wie viel Zeit und Muße plötzlich vorhanden sind und vielleicht hilfts auch bei der Selbsterkenntnis.

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          • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

            Hi

            Vielleicht solltest du das mal etwas einschränken, oder außer die ganz wichtigen Dinge alles komplett weg lassen.
            Ich glaube du wirst dich wundern wie viel Zeit und Muße plötzlich vorhanden sind und vielleicht hilfts auch bei der Selbsterkenntnis.
            Ja, da hast Du einerseits sicher Recht.
            Andererseits: So viel Zeit und Muße wird das am Ende dann auch nicht sein - der Tag ist ohnehin immer schon rappelvoll...

            Nachdem ich den Geburtstagsbesuch bei meinem Vater halbwegs verdaut hab, es mir jetzt anderthalb Wochen verhältnismäßig gut ging und der Januar insgesamt einer der besten Monate seit Beginn meiner täglichen Stimmungsaufzeichnungen (302 Tage am Stück) gewesen ist, kippelt es seit ein zwei Tage wieder merklich...

            Wahrscheinlicher Auslöser: Dauerstreß aufgrund von Terminen, Verpflichtungen, Haushalt, Verantwortung hier, Verantwortung da...

            Ich komme immer wieder auf eine schon ältere Erkenntnis zurück, daß - platt gesprochen - all der tägliche Dauerstreß plus Ausnahmesituationen wie eben der Geburtstag meines Vaters, Streit mit meiner Frau, gestern Abend ein längeres Telefonat mit meinem "schwierigeren" Bruder usw. mich immer wieder ziemlich schnell an die Belastungsgrenze führen.
            Ich steh morgens auf, muß sehen, daß Sohnemann pünktlich fertig ist, damit ich ihn mitnehmen kann, wenn ich zur Arbeit fahre, bringe dann den Tag im Büro rum, hab nachmittags entweder selbst Termine (z.Zt. Akupunktur, Coaching) oder unser Sohn, dann Abendessen mit etwas Familienzeit, Minimal-Aktion im Haushalt (Geschirrspüler oder Waschmaschine), Sohnemann-ins-Bett-bringen - bis ich dann wirklich endlich Zeit für mich selbst habe, ist es frühestens halb neun, neun herum. Und da bin ich dann teilweise auch schon wieder so platt und mitunter leicht deprimiert, daß ich oft genug einfach nur selbst ins Bett gehen möchte.

            Jetzt am kommenden Wochenende habe ich Rufdienst, kann also zumindest morgens auch nicht ausschlafen etc. Morgen Nachmittag muß dann dringend ein bißchen was im Haus aufgeräumt werden, da kommen wir seit Wochen nicht mehr hinterher mit; auf meinem Schreibtisch stapelt sich unsortierte Post,... Sonntag bin ich dann dem Büro zwar wieder für die Sauna verabredet und werde mir das auch definitiv gönnen - aber ob ich dabei grad so richtig loslassen und entspannen kann, bleibt auch noch die spannende Frage.

            Meine Morgen"meditation" bei der Autofahrt mache ich seit zwei Wochen wie vorgenommen.
            Aber in der Tat schaltet mein Gehirn immer öfter auf Durchzug, weil ich/es den Text des Hörbuchs bereits kennt und ein gewisser Gewöhnungseffekt eintritt. Dummerweise schweifen meine Gedanken dann immer wieder zu schnell in die "falsche" Richtung ab...

            Dabei ist es durchaus nicht so, daß ich mir nicht zwischendurch hier und da Kleinigkeiten gönnen könnte und würde. Aktuell gehe ich montags nach der Akupunktur immer noch gemütlich ein Eis essen - allerdings muß ich danach dann auch gleich meinen Sohn vom Sport abholen. Klar genieße ich das Eis, und ich freue mich immer sehr auf meinen Sohn und die Zeit mit ihm.

            Aber ein anderer Teil von mir möchte immer noch und immer wieder in regelmäßigen Abständen einfach nur Ruhe, Ruhe, Ruhe. Und wenn er dann tatsächlich mal etwas Ruhe hat oder haben könnte, kommt entweder was dazwischen, oder ich versage es mir selbst, das zu genießen, weil ich gedanklich schon wieder mit irgendeiner eigentlich dringender zu erledigen Aufgabe beschäftigt bin, bspw. eben dem Aufräumen Zuhause...

            Bildlich gesprochen ist ein bißchen wie das kurz geratene Kleidungsstück: Egal, wie ich mir das Unterhemd oder die Hose zurecht ziehe, irgendwo paßt's immer nicht.

            Klar, das ist die aktuelle Lebensphase.
            Aber wenn es Leute gibt, die damit zurechtkommen, muß es ja irgendwie gehen. Auch klar - reden auch nicht immer alle darüber, wie es ihnen tatsächlich geht. Und manchen geht es sicher noch schlechter dabei.

            Ändert aber alles nix daran, daß es sich gerade mal wieder ein bißchen zäh wie ein uralter Kaugummi anfühlt...

            Wird schon. Kommen und gehen lassen, Auf und Ab und wieder Auf und wieder Ab und wieder Auf usw.
            Trotzdem blöd ... :-/

            LG,
            Alex

            Kommentar


            • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

              Hi Alex,

              Jetzt am kommenden Wochenende habe ich Rufdienst, kann also zumindest morgens auch nicht ausschlafen etc. Morgen Nachmittag muß dann dringend ein bißchen was im Haus aufgeräumt werden, da kommen wir seit Wochen nicht mehr hinterher mit; auf meinem Schreibtisch stapelt sich unsortierte Post,... Sonntag bin ich dann dem Büro zwar wieder für die Sauna verabredet und werde mir das auch definitiv gönnen - aber ob ich dabei grad so richtig loslassen und entspannen kann, bleibt auch noch die spannende Frage.
              Ich kann mir vorstellen dass dies einer der springenden Punkte ist.
              Zumindest geht mir so dass ich auch nie Abstand zu den belastenden Dingen bekomme, die Arbeit mit nach hause nehme und unvorhergesehene Belastungen dann umso mehr an mir nagen, auch nicht mehr aus dem Kopf gehen.
              Dazu kommt noch dass sich ewig alles wiederholt, im Prinzip gibt es kein Entkommen aus der Tretmühle, ob nun Alltag oder Arbeit.
              Es geht immer so weiter, also ist nur manchmal etwas Land in Sicht, mit dem Wissen dass es bald wieder so weiter geht wie zuvor.

              Ich glaube das wäre auch ein Thema für deine Therapie, hat ja auch ein bisschen was mit der Lebenseinstellung zu tun.
              Ich denke mal die meisten Menschen haben das nicht so extrem, sei es nun weil sie ihren Job lieben, oder sofort auf Freizeit umschalten sobald Feierabend ist und der Großteil erlebt so etwas eher in kurzen Phasen, als über Jahre hinweg.
              Wer das nicht so gut kann, das Loslassen, der stolpert natürlich irgendwann zusätzlich in eine Sinnkrise.
              Wozu immer dasselbe machen und dann noch mit extra Belastungen herum ärgern, ohne dass sich etwas verändert?

              Tja, Namen gibt es glaube ich schon immer für diese unterschiedlichen Typen, der eine Lebenskünstler, Luftikus, der alles leicht nehmen kann, der andere melancholisch/depressiv am Grübeln und dann noch allerhand dazwischen.

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              • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                Jepp, das trifft es. Gerade auch diese Tretmühle, bei der (scheinbar) kein Ende in Sicht ist.
                Dabei wüßte ich ehrlich gesagt noch nicht mal so genau, wie das "Ende" denn genau ausschauen sollte - im Prinzip ist mein Leben schön und in Ordnung, und das sage ich nur zum Teil aus Rationalität, zu einem anderen Teil erfahre und spüre ich das durchaus noch immer mal wieder. Aber eben nicht mehr kontinuierlich, dieses dauerhaft tragende Gefühl von Sicherheit, Stabilität und Urvertrauen im Untergrund ist eben irgendwo verloren gegangen.
                Zusätzliche negative Erfahrungen wie eben mit meinem Vater oder meinem Bruder, die weniger schöne und erstrebenswerte Veränderungen demonstrieren, machen es eben wie gesagt auch nicht leichter.

                Wo ist der Sinn von all dem...?

                Klar - der Weg ist das Ziel. Ich versuche, mich auch immer wieder daran zu erinnern und meine Geisteshaltung entsprechend einzustellen. Aber meine Gedanken sind teilweise so flüchtig... einmal nicht "aufgepaßt", schon ziehen sie wieder negativere Kreise. Klar - ich sag mir dann eben auch selbst immer wieder, wie ich es ja selbst auch empfehle, daß die Gedanken nur Gedanken sind, mir nichts tun können, kommen und wieder gehen... Aber weder garantiert das bisher sofortige und nachhaltige Besserung, noch kann es ja Sinn des Lebens sein, permanent seine Gedanken und Gefühle dahingehend zu beobachten und "in Schach zu halten".

                "Ich löse mich von meinem Bedürfnis, Bitterkeit, Wut und Schuldgefühle zu hegen." Solche und ähnliche Sätze sage ich mir seit zwei Wochen wieder häufiger.
                Kann mir nur niemand so richtig garantieren, daß acht Wochen derartiges Gedankentraining wirklich den gewünschten Erfolg bringen - ganz im Gegensatz zum Vokabeln-Pauken o.ä.

                "Ich werde niemals aufgeben! Weil ich dann nicht erfahren würde, ob es morgen oder nächste Woche, nächsten Monat, schon überstanden wäre." Es funktioniert. Irgendwie. Mal besser, mal schlechter. Aber mehr, als die Zeit so gelassen wie möglich durchzustehen und gleichzeitig im Rahmen der Möglichkeiten halbwegs aktiv zu bleiben und zu versuchen, mich hier und da doch zu motivieren, kann ich kaum machen... vielleicht ist das auch schon alles und das Beste, was ich überhaupt tun kann. Und wenig ist es eigentlich auch nicht grad, auch, wenn es sich nicht immer nach viel anfühlt...

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                • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                  Moin zusammen

                  Alle die Frostwoche gut überstanden?

                  Ich soweit schon, war teilweise richtig angenehm, die frische, klare Winterluft, auch, wenn ich dank Büro nicht allzuviel davon abbekommen habe.

                  Ansonsten ist es das übliche Auf und Ab - wobei der Februar auch wieder ein ziemlich guter Monat gewesen ist, unter'm Strich.
                  Leider ist es nur immer noch kein Selbstläufer - ich muß mich fast jeden Morgen auf's Neue und ganz bewußt darauf fokussieren, den Tag genießen zu wollen, Schritt für Schritt zu machen, die Ruhe zu bewahren, usw. Mein morgendliches Meditationshörbuch höre ich immer noch; allerdings kenne ich die Sätze und Botschaften rein vom Wissen her mittlerweile wirklich auswendig, so daß die Konzentration und die Gedanken dann doch immer wieder zügig abschweifen.

                  Die Woche / heute Abend will ich noch zwei Bewerbungen fertigmachen. Aber auch hier schwankt es arg zwischen leichter Entschlossenheit und etwas stärkerer Unsicherheit, ob ich das richtige tue...

                  Zwischendurch hab ich immer wieder auch mal kurze Momente der Entspannung. Eine richtige Gelöstheit wie früher stellt sich aber praktisch nie ein.

                  Ist vor allem auch der Spagat zwischen Job und Haushalt - zur Zeit ist das gerade auch mal wieder heftiger. Eigentlich bräuchte ich/wir mal ne Woche frei, nur, um uns um den Frühjahrsputz etc. zu kümmern. Aber woher nehmen, wenn nicht stehlen...? Und wenn wir dann mal nen Tag oder so frei haben, ist der eigentlich schon irgendwie teilweise verplant, und den Rest der Zeit will und muß man sich ja dann auch irgendwann mal ausruhen.

                  Tja, und zuguterletzt hat mal wieder Wetterumschwung mit dem rasanten Temperaturanstieg in den letzten ein bis zwei Tagen sicher mit dazu beigetragen, daß meine Stimmung ohnehin wieder etwas gedämpfter ist - auch da muß ich mir wohl langsam wirklich eingestehen, daß ich offenbar wetterfühliger geworden bin.


                  Ich denke aber trotzdem, daß ich grundsätzlich auf dem richtigen Weg bin - seit November herum geht es eigentlich konstant leicht aufwärts, so daß ich durchaus einen gewissen Fortschritt erkennen kann, wenn auch manchmal nur sehr marginal. Aber immerhin.

                  Also weiter am Ball bleiben, die Ruhe bewahren und eins nach dem anderen


                  LG, und einen guten Start in die neue Woche,
                  Alex

                  Kommentar


                  • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                    "und einen guten Start in die neue Woche"

                    Danke, Alex.

                    Schön, dass Sie sich immer mal melden.

                    Sicher können viele so an Ihrem Leben teilnehmen und sich über den derzeitigen, kontinuierlichen Anstieg mitfreuen.

                    Kommentar


                    • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                      Hallo zusammen,

                      tja, was gibt's zu berichten:

                      Es ist und bleibt ein stetiges Auf und Ab.
                      Mühsam zeitweise, sehr sogar, dann wieder besser. Ganz weg geht's nicht.

                      Ich hatte mir vorletzte Woche wohl die Grippe eingefangen, aber noch Glück gehabt, daß ich sie nach ner knappen Woche herum wieder quitt war. Hätte mir auch wie zwei Freunden ergehen können, und ich hätte zwei bis drei Wochen flachliegen können.

                      Dummerweise ist meine Stimmung nur seit rund zwei Wochen wieder latent depri, unmotiviert und lustlos, daß ich mich manchmal echt treten muß, irgendwas in Angriff zu nehmen.
                      Ich vermute, zur Zeit ist es mal wieder der Midlife Crisis-Anteil an meiner Story - der Gedanke und Glaube, eigentlich schon alles zu kennen, daß es kaum etwas neues gibt, was mich ein bißchen unter Spannung hält und mir Lebenslust (zurück)gibt. Ich beschäftige mich zwar mehr schlecht als recht, und gerade auch die Zeit mit Sohnemann und meiner Frau bereitet mir durchaus ne Menge Freude. Aber besonders jetzt, wenn ich Zuhause sitze um mich ordentlich auszukurieren, fällt mir teilweise echt und regelmäßig die Decke auf den Kopf.

                      Heute Nachmittag habe ich ein Vorstellungsgespräch, ich hoffe, das gibt was. Bis jetzt war der Kontakt sehr freundlich, auch weil ich wegen der Grippe einmal verschieben mußte. Wäre echt schön und super, wenn ich mir mit denen handelseinig würde und sowohl der Job als auch die Kollegen super wären. Klar - in solchen Krisen soll man nicht unbedingt so große Veränderungen in Angriff nehmen. Andererseits: Meine ganz schwer akute Krise ist überwunden, ich kann klar genug denken, und daß mich meine derzeitige Firma anko***, ist ja nun auch kein Geheimnis Wann sonst also, wenn nicht jetzt...? Ist ja eben auch gut möglich, daß mir genau das einen meiner fehlenden Impulse zurückgibt.

                      Trotzdem: Echt ne blöde Lebensphase... Warum langweilen mich jetzt schon seit Jahren immer wieder Interessen, die ich früher mit großer Freude verfolgt habe? Vor allem ist es ja nicht so, als hätte ich stattdessen jetzt die großen Wunschträume in der Hinterhand, die nur darauf warten, umgesetzt zu werden. Genau genommen weiß ich ja immer noch nicht genau, was mir eigentlich fehlt.
                      Oder hat man eben wirklich mit 40 sein Leben erstmal schon gelebt...? Ein Teil von mir ist immer noch und immer wieder soo müde...

                      Ich bin nur froh, daß ich mit der Zeit offenbar wirklich eine gewisse Form von stoischer Gelassenheit gelernt habe. Die innere Unruhe ist zwar manchmal nur schwer auszuhalten. Aber irgendwie geht es immer weiter. Und wenn es bedeutet, sich mal für ne halbe Stunde oder Stunde auszustrecken und wegzudämmern, ist das auch ok. Letzten Endes steht nirgendwo geschrieben, daß man permanent mit irgendwas beschäftigt oder aktiv sein müßte.

                      Anders wäre natürlich schöner und entspannter
                      Aber mit ein bißchen Glück läßt der Spuk im Laufe der nächsten Monate und Jahre weiter nach.


                      Ich wünsche euch einen guten Start in die neue Woche; werde jetzt mal einen kleinen Spaziergang machen und frische Luft und Sonnenlicht tanken

                      LG,
                      Alex

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                      • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                        Hi Alex,
                        alles Gute und viel Glück für dein Vorstellungsgespräch heute! Wenn du dich vom Leben gelangweilt fühlst, ist es eine gute Idee, etwas neues zu versuchen. Falls das Jobangebot doch nix für dich ist, nicht verzweifeln, dran bleiben. Du bist ja der Ausdauertyp, und deshalb wirst du letztlich auch Erfolg haben!
                        LG, crash

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                        • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                          Hallo Alex,

                          wie ist das Gespräch gelaufen?

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                          • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                            Hallo Alex!
                            Wie war dein Gespräch?
                            Ich lese hier regelmäßig mit. Solltest du den Job doch nicht bekommen, würde ich an deiner Stelle eine Kur beantragen. Mal Zeit für Dich und um herauszufinden was Dir wieder Spaß macht. Klar wäre deine Frau dann alleine, aber könnte sie nicht auch eine Mutter- Kind-Kur für sich nehmen oder danach einen Urlaub für ne Woche nur für sie und ne Freundin?
                            Ich finde das liest sich oft so als wenn ihr alle mal wieder den Akku aufladen müsstet.
                            Ich habe nun mit Sport begonnen. Nachdem ich mich da eeeeewig vor gedrückt habe. Und es tut nicht nur meinem Rücken gut, sondern ich merke enorm wie Sport meine Laune hebt. Es macht entspannt, müde und hebt dann die Laune.

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                            • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                              Hallo zusammen

                              Danke für's Daumen-drücken.

                              Es hat sich grundsätzlich gelohnt, auch, wenn ich da kurzfristig noch keinen Job bekommen werde. Für die Position, auf die ich mich beworben habe, bin ich überqualifiziert und zu teuer; hatte ich fast schon erwartet.

                              Aber: Das wußten sie vorher ja auch schon, und sie haben mich trotzdem eingeladen, um mich kennenzulernen. Wir haben uns eine Stunde lang unterhalten, über mich, meine Ziele, die Perspektiven des Unternehmens, in welche Richtung sie in den nächsten Monaten expandieren wollen. Es war ein nettes und angenehmes Gespräch, und gestern kam dann per Mail auch eine entsprechend positive Rückmeldung. Sie möchten auf jeden Fall meine Daten speichern und wollen sich wieder mit mir in Verbindung setzen, sobald sich eine Gelegenheit ergibt.

                              Ist zwar etwas dümmer, was meine persönlichen kurzfristigen Wechselwünsche angeht. Aber ganz grundsätzlich ist es schon sehr gut gelaufen, und ich bin wohl auch recht gut angekommen
                              Alles weitere regelt hoffentlich die Zeit - vielleicht ja schon in zwei drei Monaten. Die Firma expandiert seit Jahren ordentlich, es vergeht eigentlich kaum ein Monat, daß da nicht jemand gesucht wird. Aber auch klar, daß man nicht so aus dem hohlen Bauch ne Stelle für mich stricken kann - das muß im Vorfeld alles geplant und auch "von oben" abgesegnet werden. Und ich hätte selbst auch gern mal wieder ein klar umrissenes, definiertes Aufgabengebiet und nicht dieses komische Hin- und Hergeschiebe, was ich im Augenblick seit Jahren erlebe...


                              Ne echte Kur ist, glaube ich, nix für mich... Hatte ich ja schonmal geschrieben: Zumindest das, was ärztlich verordnet wird, ist mir nach allem, was ich weiß, zu durchstrukturiert und verplant. Ich bin gesund, ich weiß, was ich kann (und was nicht ), und irgendwie widerstrebt mir der Gedanke, drei Wochen lang von morgens bis abends mit allen möglichen Therapien durchgetaktet zu werden.

                              Aber ich habe mich ja Mitte April jetzt für ne Woche zu dem Meditations-Retreat angemeldet, vom 10.-15. Das wird sicher ne interessante Erfahrung. Meine Frau findet die Idee auch gut und wird in den Tagen natürlich Sohnemann übernehmen, also alles kein Problem.
                              Hier übrigens der Link, der Vollständigkeit halber: Kraft der Stille - Meditationsretreat

                              Keine Ahnung, ob noch Plätze frei sind; ich hatte vor ein zwei Wochen jedenfalls noch keine Probleme, da noch was zu buchen. (PS: Hab mit meiner Anmeldung übrigens noch einen 10%-Gutschein für das Seminar geschenkt bekommen - falls also wirklich noch jemand Interesse haben sollte, bitte gern Bescheid geben, auch per PM, dann kann ich den Gutschein gern abgeben.)

                              Auf jeden Fall bin ich mal gespannt und freue mich da auch durchaus drauf. Aber es wird sicher auch total ungewohnt sein, fünf Tage mehr oder weniger komplett in Stille und Schweigen zu verbringen. N bißchen komisch wird das schon, und ein Teil von mir ist auch durchaus skeptisch und leicht desillusioniert, daß das was bringt…


                              Naja, und auch ansonsten, wenn ich mich so mit dem Thema „Midlife Crisis“ beschäftige und hier und da querlese: Das ist wohl wirklich nicht ohne Grund eine krisenbehaftete Zeit, und da „unbeschadet“ durchzukommen und nicht irgendwo hängenzubleiben, auch nicht immer ganz ohne. Mal geht’s was leichter, der Weg ist breiter – dann wieder ist es die übliche Gratwanderung und man weiß gar nicht so richtig, was man jetzt eigentlich richtig oder falsch oder überhaupt irgendwie macht…

                              Dabei hab ich ja noch nicht mal so viel dagegen, wenn es zur Zeit etwas langsamer und gebremster läuft – wenn da nicht gleichzeitig diese latente Unzufriedenheit, Lustlosigkeit und Müdigkeit in mir wäre. Nach viereinhalb Jahren habe ich zwar mittlerweile einiges an Durchhaltevermögen entwickelt, und es gibt auch immer wieder etwas dynamischere Phasen. Aber sich in den schlechteren Phasen zu irgendetwas zu motivieren und am Laufen zu halten… puuuh… Hoffe nur, die durchschnittliche Lebenszufriedenheit nimmt ab Mitte 40 bis 50 hin wirklich wieder kontinuierlich zu, wie ich es jetzt schon verschiedentlich gelesen habe – wobei ein kleines fieses Stimmchen in mir da durchaus seine Zweifel dran hat. Es soll ja auch die Fälle geben, die ihre Midlife-Crisis nicht so recht überwunden bekommen.

                              Ich wünschte einfach mal wieder, ich könnte da irgendwas konstanteres und aktiveres dran unternehmen, auch eben mit einer besseren Grundstimmung. Es ist so mühsam,
                              da immer wieder gegen den Sog anzugehen.

                              Ein bißchen Sport will ich jetzt demnächst auch mal wieder beginnen, sobald die Wetterlage etwas stabiler wird. Möglich, daß das dann auch wieder ein bißchen hilft.


                              Freue mich auf jeden Fall schon auf die nächste bessere Phase
                              Und ansonsten hoffe und warte ich einfach mal, ob und wann die sich nochmal wieder melden^^

                              LG,
                              Alex


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                              • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                                Hallo Alex!
                                In einer Kur ist nicht alles durchgetaktet. Du hast z.B. morgens Schwimmen und danach Fahrrad. Mittagessen, ein Gespräch noch und vielleicht noch Fango etc und ab 16 Uhr ist spätestens frei. Man hat dazwischen auch immer ne Stunde frei.
                                Dort hat man aber auch Infoveranstaltungen zu Stress oder Gesprächskreise. Du kannst Sport in der Gruppe machen, an Geräten oder Nordic Walking. Zu dem kommt Entspannung.
                                Ich finde das gibt enorm viel Kraft zum Auftanken und neuer Energie. Gerade weil du schreibst, dass du dich Dauermüde fühlst.
                                Ich glaube du stellst dir ne Kur total stressig vor....ist es aber nicht.

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                                • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                                  Wie hat denn das positive Feedback des potenziellen Arbeitgebers auf dich gewirkt?
                                  Geht da nicht die Stimmung etwas höher, einfach weil es so gut lief und an dir aktives Interesse gezeigt wird?

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                                  • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                                    Ich glaube du stellst dir ne Kur total stressig vor....ist es aber nicht.
                                    Ok, kann sein, daß ich ein vollkommen falsches Bild von einer Kur habe. Wahrscheinlich sollte ich dem vielleicht doch irgendwann in den nächsten Monaten mal eine Chance einräumen. Werde mich mal mit meinem HA besprechen.

                                    Geht da nicht die Stimmung etwas höher, einfach weil es so gut lief und an dir aktives Interesse gezeigt wird?
                                    Doch, schon. Aber eben auch nur "etwas". Das hält jetzt auch nicht lange vor, dazumal es ja am Ende erstmal auf Eis liegt. Klar bewahre ich mir den Optimismus, daß die sich melden werden - und das werden sie, da bin ich mir sicher Aber das nutzt mir in dem Augenblick, wo ich mich in meiner jetzigen Firma noch mit dem ganzen Schrott rumärgern muß, der 30 Jahre lang nicht aufgeräumt wurde, noch nicht allzuviel.

                                    Ansonsten ist es eben auch so: Ich weiß, was ich kann, und ich weiß, was ich nicht kann. Ich weiß, was ich grundsätzlich möchte, und ich weiß, was ich nicht möchte. Und blöderweise gibt es im gesamten Büro- und Angestelltenumfeld nichts, was ich kann UND was ich wirklich mag. Klar finde ich es schön, wenn ich eingeladen werde und Interesse an mir und meinen Fähigkeiten gezeigt wird - gleichzeitig hoffe ich immer, daß man mir nicht anmerkt, daß mich die Aufgabengebiete nur am Rande interessieren. Letzten Endes kochen alle Firmen nur mit Wasser, und auch, wenn ich im Detail sicher nicht wissen kann, was mich erwartet, so verschafft mir ein neuer Job in einer neuen Firma aller Voraussicht nach auch nur für zwei drei vier Jahre etwas Luft... Was auf jeden Fall besser ist als die jetzige Situation, sonst würde ich es nicht versuchen. Auf jeden Fall ein Schritt nach vorn in die richtige Richtung.
                                    Aber es ist eben auch nicht der große Befreiungsschlag.

                                    Natürlich hoffe ich ebenso, daß ich mich irre und ein komplett neues Arbeits- und Kollegenumfeld in einem gesünderen Klima sein übriges dazu beitragen wird, meine Stimmung und Einstellung nachhaltiger zu ändern Ich stecke meinen Kopf schon nicht in den Sand. Aber ich muß gestehen, daß bei mir auch eine gewisse Desillusionierung Einzug gehalten hat - und sicherlich ist diese sowohl mit eine Ursache für die Midlife Crisis / Depris wie auch eine Folge derselben.


                                    Ich hab die letzten Tage mal wieder ein älteres Buch rausgekramt speziell zum Thema Midlife. Und in der Tat beruhigt es mich mal wieder ganz enorm zu lesen, daß ich nicht der Einzige bin, daß es das Problem schon seit Jahrhunderten und Jahrtausenden gibt. Es ist eben offenbar wirklich so: Die ersten 20 bis 30 Jahre lebt man von Meilenstein zu Meilenstein, diese sind ausreichend nah beieinander, so daß das Gefühl einer längeren Durststrecke nicht lange währt, man ist als junger Mensch mit den Gedanken viel in der (noch positiver gefärbten) Zukunft und baut sich etwas auf.
                                    Ab Mitte 30 aufwärts haben sehr viele ihren persönlichen Zenit allerdings erreicht, und hintendran kommt ein großes, langes, flaches Plateau. Man kennt eben auch vieles im Leben schon, vieles kann man nicht mehr erreichen, der Blick geht häufiger zurück, usw.

                                    Und in der Tat sind es genau die Fragen, die der Autor auch in seinem Buch formuliert, die mir immer wieder durch den Kopf gehen:
                                    Das soll es schon gewesen sein?
                                    Wie soll es jetzt weitergehen?
                                    Die nächsten 20, 30, 40 Jahre lang immer derselbe Trott?
                                    usw.

                                    An dem Satz von Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach ist jedenfalls definitiv etwas wahres dran:
                                    Am Ziel Deiner Wünsche wirst du jedenfalls eines vermissen: Dein Wandern zum Ziel.
                                    Oder um es mit einem (Gesellschafts)Spiel zu vergleichen:
                                    Manchmal ist mir, als hätte ich das Ziel erreicht und das Spiel "gewonnen".
                                    Jetzt würde ich durchaus gern ne neue Partie spielen, alles zurück auf Anfang und von vorn. Das jetzige Spiel weiterzuspielen ist, nachdem ich die wesentlichen Regeln durchschaut habe und weiß, wie ich es spielen müßte, irgendwie eintönig. Es ist wie bei einem Computerspiel, wenn man die KI durchschaut hat und genau weiß, was sie als nächstes tun wird: Man fängt die Aktion schon im Vorfeld ab und spielt die letzte halbe Stunde bis zur tatsächlichen Siegesmeldung einfach runter. Einserseits irgendwo schön und entspannend, es kann mir ja nix mehr passieren Andererseits... ne halbe Stunde abzusitzen ist eine Sache, die zweite Lebenshälfte ne ganz andere Größenordnung

                                    Bitte nicht falsch verstehen:
                                    Ich bin jetzt auch nicht mega-depri oder suizidgefährdet o.ä. - ich liebe mein Leben, und ich danke dem lieben Gott dafür, daß ich am Leben bin. Nur so kann ich herausfinden, ob sich irgendwann etwas an der Situation auch wieder ändern wird

                                    Aber ja: All solche Gedanken gehen mir eben schon durch den Kopf. Wahrscheinlich typisch für die Lebensphase bzw. ne Midlife Crisis...
                                    Man hört ja im Vorfeld immer viel über das Thema. Aber wirklich darauf vorbereitet ist man trotzdem nicht. Oder ähnlich wie es der Autor in seinem Buch beschreibt: Man ahnt zwar, daß es eine Sintflut geben könnte, die einem alles wegspült. Man kann sich auch eine Arche bauen und versuchen, das wesentliche darauf zu retten. Aber man kann die Sintflut selbst nicht verhindern oder aufhalten. Wenn sie kommt, dann kommt sie, und dann kann man nur versuchen, sie so gut wie möglich zu überstehen, bis es vorüber ist.

                                    Doof...


                                    (Solange ich meinen Humor nicht ganz verliere und ein bißchen darüber witzeln kann, geht's irgendwie weiter, denke ich )

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                                    • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                                      Moin zusammen

                                      Hattet ihr auch so traumhaftes Frühlingswetter am Wochenende? War ja mal richtig genial.

                                      Wollte mich ansonsten dann nur mal fix abmelden in mein Meditationsseminar. Morgen Früh fahr ich los, drückt mir mal die Daumen, daß ich gut und ohne große Staus durchkomme

                                      Und dann bin ich mal gespannt, wie das da wird. Ein klein bißchen komisch ist mir ja schon, auch, weil ich das erste Mal seit fast vier Jahren wieder so "lange" ohne family unterwegs bin Aber zum Glück habe ich bereits ein kleines Meditationserfahrung, so daß mir zumindest die Praxis als solche da anfangs hoffentlich nicht so viel Unbehagen bereiten wird wie man es von anderen schonmal hin und wieder hört.

                                      In diesem Sinne wünsche ich euch eine schöne Woche

                                      LG,
                                      Alex


                                      PS: Bei der zweiten Firma hab ich Ende des Monats meinen zweiten Termin, diesmal dann mehr en detail und Arbeitsplatzbegehung etc. Keine Ahnung, wie ich mich trotz meiner - beruflich gesehen - mittelprächtigen und frustrierten Grundstimmung so gut verrkaufen kann... Hoffe nur, daß, wenn das was wird - egal ob dort oder woanders -, ich dann auch wirklich die ersten Monate Probezeit und am besten auch darüber hinaus gut überstehe... Wenn ich nicht psychisch angeschlagen wäre, hätte ich definitiv diese Sorge weniger.

                                      Egal...

                                      Nächste Woche um die Zeit bin ich die Ruhe und Gelassenheit in Person *g*

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                                      • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                                        Hallo Alex,
                                        ja, das Wetter ist hier auch gerade sehr winterentschädigend.

                                        Dann wünsche ich dir viel Freude und hilfreiche Erkenntnisse beim Seminar, ist die Anreise erst geschafft lässt die Anspannung auch nach.

                                        Denk nicht über das kommende Bewerbungsgespräch nach, das Nachdenken lohnt erst wenn es schon stattgefunden hatte.;-)

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                                        • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                                          Moin

                                          So, zweieinhalb Wochen sind seit dem Retreat nun vergangen.
                                          Die Erfahrung war es definitiv wert, obgleich die Bezeichnung "schön" es nicht trifft. "Interessant", "bewegend", "wertvoll" trifft es eher Auf jeden Fall war es nicht langweilig, und Veit Lindau und seine Frau haben es wirklich klasse gemacht. In der Tat gingen zwei drei der Meditationen bei mir auch richtig tief, so daß währenddessen bzw. danach auch ordentlich Tränen geflossen sind - aber das ging nicht nur mir so. Vor allem die Quantum Light Breath-Meditation war echt heftig - aber auch wirklich sehr eindrucksvoll.

                                          Ist schon der Wahnsinn, was wir Menschen so alles in unserer Psyche an Klamotten mit uns herumschleppen und wo wir unbewußt (oder bewußt) Assoziationen herstellen...

                                          Im Ganzen haben mir die vier Tage auf jeden Fall gut getan, wenngleich es nicht immer leicht war. Es ist eben schon auch komisch, wenn so viele Menschen - insgesamt fast 100 - zusammen essen, meditieren, sich immer wieder über den Weg laufen, und keiner sagt ein Wort. Keine unangenehme Stimmung, weil es eben alle machen. Aber schon auch merkwürdig.

                                          Ich werde das auf jeden Fall irgendwann mal wiederholen. Genesen bin ich zwar (leider) dadurch auch nicht , aber das war ja auch nicht zu erwarten.
                                          Dazumal es auch hier sicher wieder die Praxis und regelmäßige Anwendung und Übung auch im Alltag machen...

                                          ... und der hat mich voll wieder.
                                          An den ersten zwei drei Tagen habe ich es noch mit Yoga und Meditation probiert. Aber es kam immer was dazwischen, nach längstens fünf Minuten war an Ruhe, Stille und Entspannung nicht mehr zu denken *seufz*. Sicher ist es zu einem Teil auch eine Frage der Prioritäten, aber so ist das eben, wenn im Alltag eben wieder alles zusammenkommt.

                                          Bis Sonntag ging's mir trotz allem ziemlich gut; insgesamt präsentatiert sich 2018 bisher als ein sehr gutes Jahr
                                          Seit Sonntag bin ich allerdings wieder latent unruhiger, flattriger, leichte Depri wieder spürbarer... Es kommt aber auch wieder viel zusammen: Bei mir immer noch der Jobwechsel, der nicht in trockenen Tüchern ist; zusätzlich der Gedanke und die fixe Idee an eine Selbständigkeit in ein paar Jahren, was zwar zunächst Euphorie ausgelöst hat, die aber mittlerweile eben auch wieder etwas abgeflaut ist; meine Frau hatte ein paar Wochen lang üblen Streß auf ihrer Arbeit, was sie sehr mitgenommen hat; und Sohnemann klagt seit rund zwei Monaten immer wieder über ein leichtes Stechen in der Brust im Ruhezustand... und Zuhause stapeln sich alle möglichen Dinge, Papiere und Unterlagen unaufgeräumt, daß ich echt keine Ahnung habe, wann und wie wir da mal wieder Boden unter die Füße bekommen sollen.

                                          Arg unlustig grad mal wieder...

                                          Ich meine: Ja, es wird auch wieder besser und aufwärts gehen.
                                          Trotzdem: Warum kann es nicht mal dauerhaft auf nem halbwegs stabilen Level bleiben...?

                                          Natürlich möglich, daß auch meine Dosisreduktion da etwas mit reinspielt: Ich hab vor zwei Wochen auf 20mg abgesenkt und will erst zum Herbst wieder auf 30 hoch. Einfach, weil ich die Hoffnung habe, daß es jetzt im Sommer mit mehr Bewegung und Sonne auch mit 10mg weniger gut geht.
                                          Komplett absetzen natürlich auf gar keinen Fall, das ist mir zu unsicher. Aber eigentlich sollten die 10mg weniger unter den äußeren Randbedingungen grundsätzlich jetzt nicht so kritisch sein... *Kopf-kratz*

                                          Naja...
                                          ... etwas mühsam grad mal wieder.

                                          Wünsche euch eine schöne Restwoche

                                          LG,
                                          Alex

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                                          • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                                            Hallo Alex, dankeschön erstmal für dein Retreatfeetback. Veit Lindau hatte ich mir bei youtube mal angeschaut. Kam mit seinen Meditationen aber nicht so klar. Ich habe nach langem Suchen mir eine kostenlose App aufs Handy geladen, mit der ich einigermaßen bei der Stange bleibe was Meditation betrifft. Sie heißt “meaning of life experiment“ von ashok gupta. Es ist ein 30 tage aufbauendes programm. Danach kannst du dir dann die meditationen so raussuchen wie du es brauchst. Es gibt auch erklärvideos selche ich sehr logisch finde. Bin aber erst bei tag 9. Und man kann zwischen 10 und 20 Minuten geführte Meditationen wählen mit unterschiedlichen Themen.
                                            Ich kämpfe mich seit Januar diesen Jahres auch aus einer Depression mit üblen Unruhe und Angstzuständen heraus.
                                            Als ich vor 5 Jahren meine erste Panikattacken hatte, brauchte es erst ein Jahr zu realisieren das es psychisch ist. Dann kam das volle Programm: Escitalopram, 8 wochen Tagesklinisch, dann Psychotherapie. Nach zwei Jahren dachte ich , ich bin übern Berg. Hatte auch das Escitalopram ausgechlichen und stand wirder stabil im leben. Bis zum 3. Januar 2018. So schlimm wie diesmal hatte ich noch nie zu kämpfen, da mir zwar eine Depression bescheinigt wurde damals im Krankenhaus, aber ich spürte sie nie so richtig. Bis eben zum januar. Da habe ich eine Depression mal im vollen Umfang erleben dürfen und jetzt auch noch unterschwellig. Mittlerweile nehme ich Laif 900 und Kytta sedativum. Ich möchte soweit es geht auf chemie verzichten, weil ich auch nicht weiß ob der Einbruch mit dem Absetzten des Escitalopram in Verbindung gebracht werden kann. Mein neurologe sagt zwar nein, aber unterschwellig hab ich so meine Gedanken.

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                                            • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                                              Hallo Thekoa,

                                              tut mir echt leid, daß es Dich auch erwischt hat

                                              Ja, es ist schwierig, sich das alles zu Beginn einzugestehen. Und der Kampf ist phasenweise wirklich heftig, das versteht wirklich niemand, der es nicht durchgemacht hat bzw. immer wieder durchmacht. Mir geht es zwar konstant ziemlich gut - ich wage mal zu behaupten, 2018 ist das beste Jahr bisher. Aber die Unruhe und latenten Mulmigkeiten und Angstempfindungen sind immer noch nicht ganz weg, und sehr wahrscheinlich werden sie auch noch eine ganze Zeit lang nicht weggehen. Übel empfinde ich daran nach wie vor, daß mich die Sache dann immer bremst, ein bißchen lähmt, am liebsten komplett handlungs- und bewegungsunfähig machen möchte. Und worin besteht überhaupt (noch) der Sinn, sich da immer wieder hochzukämpfen - wieso nicht einfach alles fahren lassen und drauf gepfiffen...?!?

                                              Aber immer, wenn so ne Phase dann wieder vorbei ist und ich wieder klarer sehen kann, weiß ich dann doch wofür ich kämpfe. Und das öffnet mir mehr und mehr die Augen dafür, daß ich diese Momente, Stunden, Tage einfach nur irgendwie aushalten muß und trotzdem - langsamer und gebremst - praktisch alles weitermachen kann. Dann geht's auch irgendwann wieder vorüber und die Sonne scheint

                                              Falls Du schon etwas mehr von meiner "Krankheits-"Geschichte gelesen haben solltest, weißt Du ja auch, daß ich es schon seit einiger Zeit aktiv ablehne, hier von einer echten "Krankheit" zu sprechen. Das Wort "Krankheit" suggeriert hier einen Zustand, der einen Betroffenen automatisch (etwas) ausgrenzt und der zwangsläufig auch medikamentös behandelt werden müßte. Da die "Krankheit" weiterhin in vielen Fällen "unheilbar" ist, bedeutet das für viele die langjährige Einnahme von Psychopharmaka.

                                              Dabei bin ich definitiv nicht gegen die grundsätzliche Einnahme von AD - sie sind für mich durchaus ein Segen (gewesen), um mich zu stabilisieren und Zeit zu gewinnen zu verstehen, was da los ist.

                                              Aber ich habe mittlerweile auch begriffen und bin fest davon überzeugt, daß Depressionen und Angststörungen in unserer modernen Gesellschaft keine "echten" Krankheiten sind. Gewissermaßen Volkskrankheiten, ja, in einem weiteren Sinn des Begriffs.
                                              Aber eigentlich sind es Anpassungsstörungen des Menschen, sich an unsere schnellebige und von Kommerz, Werbung, Streß und Zeitdruck etc. geprägten Welt anzupassen.

                                              Die Tage erschien in GEO (online) ein sehr schöner Artikel zu dem Thema (im weitesten Sinne):

                                              https://www.geo.de/magazine/geo-wiss...iel-zu-tun-hat

                                              Dieser Beitrag bringt endlich mal öffentlich auf den Punkt, was ich mir schon sehr lange in Bezug auf mich denke und auch viele andere, die ich zwischenzeitlich kennenlernen durfte, und was ich mitunter nur noch richtig auszudrücken vermochte.

                                              Aber für mich wird immer mehr klar:
                                              Wenn wir Menschen so weitermachen, wie in den letzten 100 bis 250 Jahren - und das immer noch schneller, höher und weiter -, dann wird das nicht mehr lange gutgehen. Wir - unsere Körper, unser Gehirn und unsere Psyche - sind für diese Form des Lebens schlicht nicht gemacht und erschaffen, wir leben zunehmend oberhalb unserer Kompetenzen. Was in der Folge individuell immer öfter zu Streß, Versagen, Scheitern, Minderwertigkeitsgefühlen etc. führt - und dann zum Burnout, zu Depressionen, zu Angststörungen.


                                              Wie wir da rauskommen wollen, aus dieser Falle, ist allerdings echt noch ein Thema; das wird nicht einfach. Das kann im ersten Schritt nur immer erstmal jeder für sich selbst herausfinden und ausprobieren - und dann bleibt zu hoffen, daß es irgendwann insgesamt genug "Aussteiger" sind, die es verstanden haben, und es setzt sich von allein eine gesellschaftliche Veränderung in Gang.

                                              Auf jeden Fall schwierig...


                                              LG,
                                              Alex

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                                              • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                                                Oh Mann,
                                                seit ein paar Tagen ist es wieder merklich mühsamer. Permanent immer wieder leichte Sinnkrisen und -fragen - wozu, weshalb, warum das alles... *seufz* Ätzend...

                                                Der Mai mit seinen Feiertagen und kurzen Wochen ist vorüber, die Arbeitswoche hat wieder fünf Tage , und ab nächstem Montag darf ich vier Wochen lang Urlaubsvertretung für den Kollegen machen, den ich dann ab September auch noch beerben darf... Ich freu mich nen Kullerkeks :/

                                                Dabei läuft's in den letzten Wochen und Monaten unterm Strich echt gut, ich hab auch Pläne bzgl. eines Fernstudiums und evtl. Selbständigkeit in ein paar Jahren - ich hab allerdings echt noch keinen Plan, wie ich genug inneres Feuer entzünden soll, um da auch am Ball zu bleiben. Meine Idee begeistert mich zwar irgendwo - aber sobald ich mich dann nach Feierabend oder am Wochenende damit auseinandersetzen müßte, um voran zu kommen, tu ich's dann doch wieder nicht. Dabei steht der Sinn dahinter von außen betrachtet außer Frage, und ich hab's mir ja auch nicht ohne Grund überlegt und mich für das Studium angemeldet. Aber irgendwie...

                                                ... ich vermisse den früheren Biss, den Enthusiasmus, das Durchhaltevermögen.

                                                Auch, wenn's lange nicht akut oder kritisch ist, ist mir doch latent immer noch ziemlich viel zuviel. Ich würde gern wirklich ein paar Tage oder Wochen echtes Nichts-Tun machen und vor allem auch machen können - sowohl von den äußeren Restriktionen her als auch von meiner eigenen Fähigkeit her. Es ist so irre schwer, aus diesem Hamsterrad auszusteigen bzw. es auf eine erträgliche Geschwindigkeit abzubremsen, und selbst das kostet schon eine Menge Energie.

                                                Die Sache mit dem zweiten Kind schwebt auch immer noch wie ein Damokles-Schwert über uns, weil meine Frau derzeit ne Menge beruflichen Streß hat, Überstunden schieben muß, und ich schlicht nicht weiß, wann und wie mal der richtige Zeitpunkt in unseren vollgepfropften Tagesabläufen ist, um das Thema mal wieder in aller Ruhe und möglichst sachlich auf den Tisch zu bringen. Nicht, daß ich das Kind nicht wollte - ich würde es schon wollen, wäre damit einverstanden. Aber ich möchte das Thema langsam mal in trockene Tücher bekommen. Nicht zuletzt auch, weil wir ja nun auch nicht jünger werden - sowohl was die Erfolgschancen angeht als auch die spätere Er- und Großziehung des Kindes.

                                                Und gerade auch der oben verlinkte Geo-Artikel bringt es echt ziemlich gut auf den Punkt für mich:
                                                Es gibt in meinem Leben einfach so viel dermaßen viele offene Enden, Dinge und Aufgaben, die keinen sauberen Abschluß haben, immer wieder hochploppen...
                                                ... so daß ich denke, (mein) "Burn-Out" bezieht sich definitiv auch nicht nur auf den Job, sondern auch auf das Leben als Ganzes.
                                                Ich liebe mein Leben, und ich gebe nicht auf - aber manchmal kann ich den Moment nicht erwarten, wenn ich mit 70, 80 oder 90 "endlich" "friedlich" die Augen zumachen darf... Und ich hab grad mal erst die Hälfte... *ächz*

                                                Es wird auch wieder sonnigere Tage geben (aktuell auch im wahrsten Sinne des Wortes - es schüttet ), und ich bringe es auch fertig, meine Stimmung vergleichsweise neutral von außen zu betrachten und mich von dem Sog nicht zu sehr erfassen zu lassen.

                                                Aber ich hätte schon gern etwas mehr von meiner alten Lebensfreude, meiner alten Motivation und Biss zurück - wenigstens in Bezug auf meine Freizeit, meine Hobbies, meine Familie etc., wenn schon nicht im Job. Es gibt ja Leute, die das gut differenziert bekommen und mit dem Feierabend einigermaßen zufrieden und glücklich umschalten können (behaupten sie zumindest). Mir gelingt das definitiv lange nicht mehr so oft wie noch vor zehn Jahren...

                                                Hoffe wirklich, meine Pläne von der Selbständigkeit lassen sich umsetzen und verschaffen mir dann etwas mehr Freiheit und Frieden. Nur erstmal den Ar*** hochkriegen und auch die leichte Zögerlichkeit und Angst davor, es Ernst werden zu lassen - das ist ja dann definitiv auch ein großer Schritt.

                                                Wäre so schön, wenn das Leben etwas einfacher wäre... *seufz*
                                                Dabei ist es eigentlich auch gar nicht soo schwer, eigentlich ist das Meiste recht einfach. Und trotzdem...
                                                Vielleicht versteht ihr ja, was ich meine.


                                                Trotzdem schöne und liebe Grüße und ein schönes Wochenende schonmal
                                                Alex

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                                                • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                                                  Hallo Alex!
                                                  Ich finde es eher erschreckend , dass du dir wünscht alt zu sein um die Augen zu schließen.
                                                  Einen konkreten Rat habe ich nicht für dich, aber was ist mit deinen Wünschen und Zielen? Hast du nicht das ein oder andere Reiseziel was du noch verwirklichen willst, Ausflüge mit deinem Sohn etc? Es gibt doch soviel auf dieser Welt was man noch erleben oder machen möchte.
                                                  Meistens treibt mich sowas vorwärts. Diese fielen kleinen Dinge, die ich mit meinen Kindern noch erleben möchte, ihnen zeigen möchte.
                                                  Wenn ich an das Alter denke macht es mich eher traurig, da ich z.B. gerne sehen würde wie meine Kinder evtl eine Familie gründen, Kinder bekommen und ich befürchte, dass ich das vielleicht gar nicht mehr erlebe, da ich erst Ü30 Mama wurde.


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                                                  • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                                                    Guten Morgen Pustewind

                                                    Ganz so dramatisch, wie es klingt, ist es zum Glück auch wieder nicht. Es sind Momente, Minuten, immer mal wieder im Laufe der letzten Tage und Woche...

                                                    Ich vermute, da liegt sehr viel an meinem Job begraben: Endlose Aufgaben und Projekte, Arbeiten, die niemals vollständig abgeschlossen sind, immer klappt dieses nicht oder jenes nicht. Habe ich mal Ideen und Vorschläge, wird vieles davon abgelehnt, weil die Kapazitäten nicht da ("machen wir in Phase 2" - ja, nee, is klar...). Irgendjemand stößt mit dem Ar*** immer wieder um, was man gerade gemacht hat. Und das empfinde ich als ziemlich zermürbend und frustrierend, acht Stunden meines Tages mit solchen sinnlosen Tätigkeiten zu verbringen. Das killt mir meine Motivation, meine Kreativität, meine Enthusiasmus, meine Einsatzbereitschaft

                                                    Blöderweise strahlt das eben aber auch ganzheitlich auf mein privat-persönliches Leben aus: Wenn ich mir vorstelle, wie viele Modellbauideen ich mal hatte und immer noch habe, und wenn ich mir ansehen, daß ich davon in den letzten Jahren NICHTS angepackt habe, macht mich das traurig. Aber jeder Funken an Motivation in der Richtung ist genau das: Nur ein Funke. Er verpufft Minuten später wieder, spätestens, wenn ich mir vorstelle, jetzt wirklich eine Figur und einen Pinsel in die Hand zu nehmen. Anstelle dessen tritt Frust, Traurigkeit und Mulmigkeit.

                                                    Praktisch alles in meinem Alltag - bis auf ein paar Ausnahmen - bekomme ich eigentlich nur deshalb geregelt und erledigt, weil ich mich mit der Kraft meiner Rationalität und bewußten positiven Gedanken und Ermunterungen immer wieder auf Spur bringe. Aus sich heraus läuft aktuell fast nichts. Und eine latente Erschöpfung spüre ich unten drunter eigentlich immer, mal mehr, mal weniger.

                                                    Große Ziele in meinem Leben habe ich nicht mehr, ich habe mit 41 (schon 36, als es los ging) eigentlich alles erreicht, was ich erreichen wollte. Vielleicht habe ich aber auch nur das erreicht, was ich glaubte, erreichen zu müssen (Ausbildung/Studium, Job, Frau & Kind). Vielleicht bin ich da immer auch schon deutlich fremdbestimmter gewesen, als mir bewußt war.

                                                    Nicht, daß ich nicht auch eigene Ideen und Vorstellungen hätte: Ein bißchen reisen, ja, mein Modellbau, eine glückliche Beziehung mit meiner Frau, ein dauerhaft super Verhältnis zu meinem Sohn, und ansonsten viel Ruhe und Frieden.
                                                    Blöderweise hab ich den Eindruck, daß einem absolut nichts davon geschenkt wird - ausnahmslos alles ist mit mehr oder weniger Anstrengung verbunden. Dabei bin ich ein recht friedvoller und nach Harmonie, Liebe und Frieden strebender Mensch - aber genau das wird mir eben auch hier und da zum (kleinen) Problem; gerade auch in der Kindererziehung kann man nicht immer nur lieb und nett sein, man muß seinen Kindern auch immer wieder mit (liebevoller) Deutlichkeit klarmachen, was geht und was nicht geht. Weißt Du ja selbst

                                                    Und wenn ich wie gestern Abend auf der Terrasse sitze und meinen Salat esse, auf die Linden gegenüber gucke und den Vögeln zuhöre, bin ich zwar vergleichsweise entspannt und zufrieden - aber derzeit auch immer ziemlich erschöpft und platt und würde da am liebsten einfach nicht mehr aufstehen müssen - außer, um ins Bett zu gehen.

                                                    So habe ich dann um Viertel nach acht auch auf meine innere Stimme und meine Vernunft gehört und bin mit Sohnemann ins Bett. Wir haben uns noch eine Geschichte vorgelesen, das war richtig schön Und eventuell brauche ich eben die 8-9 Stunden Schlaf auch (derzeit).

                                                    Aber das soll mein Leben sein? => Aufstehen, aus dem Haus, acht Stunden arbeiten plus zwei Stunden Autofahrt, einkaufen/Haushalt, ne halbe Stunde Ruhe beim Abendessen, und dann Tag vorbei, ab ins Bett...? Puuuh...

                                                    Ich weiß, daß viel an der inneren Einstellung hängt, und grundsätzlich arbeite ich auch daran und denke, daß ich Fortschritte mache. Aber trotzdem kommen solche Gedanken immer wieder hoch und ermüden mich.

                                                    Ausflüge mit deinem Sohn etc? Es gibt doch soviel auf dieser Welt was man noch erleben oder machen möchte.
                                                    Meistens treibt mich sowas vorwärts. Diese fielen kleinen Dinge, die ich mit meinen Kindern noch erleben möchte, ihnen zeigen möchte.
                                                    Wenn man so will, ist mein Sohn wahrscheinlich das Einzige, was mich wirklich noch recht gut bei der Stange hält - ohne ihn wäre meine Motivation womöglich richtig im Keller. Und wenn ich daran denke, daß auch er älter wird, sich unser Verhältnis in den nächsten fünf bis acht Jahren verändern wird und er irgendwann auch aus dem Haus geht, macht mich das jetzt schon traurig und erfüllt mich mit leichter Angst... :/
                                                    Dabei ist es nicht so, daß ich so etwas gern und pausenlos denken würde - die Gedanken kommen einfach.


                                                    Ich hab eben nach wie vor keine genaue Ahnung, was ich im Innersten wirklich will und möchte. Dieses Leben ist dermaßen komplex und vielschichtig geworden, ich verliere mich in Optionen, kann mich nicht entscheiden, und am Ende ist es eigentlich eh alles egal...

                                                    Ich habe mich beispielsweise vor drei Wochen für ein Fernstudium angemeldet, auch um mittelfristig selbständig zu werden und dem fremdbestimmten Trott im Büro/Angestelltenverhältnis zu entkommen. Die Unterlagen liegen nun seit zwei Wochen Zuhause, einmal hab ich reingeguckt in die Einführung. Mehr war nicht drin, und ich weiß auch nicht, wie ich das 15-20 Monate hinbekommen soll.
                                                    Als mir die Idee vor zwei Monaten gekommen ist, war ich voller Enthusiasmus und Tatendrang. War mir sicher, das irgendwie hinzubekommen.
                                                    Jetzt ist da nur noch Ernüchterung: Denn abends nach acht/neun krieg ich mich dazu nicht mehr aufgerafft, vorher ist keine Zeit dazu, und am Wochenende habe ich in der Regel auch nur ein paar Stunden für mich - die Zeit anderhalb Jahre lang für das Studium zu verwenden, schreckt mich gerade auch eher ab. Dabei stünde der grundsätzliche Sinn - nämlich meine berufliche Selbständigkeit und Freiheit - außer Frage, das ist es ja, was mich daran auch so begeistert (hat)
                                                    Aber der Weg bis dahin ist steinig und anstrengend, und ich habe keine Ahnung, wie ich das hinkriegen soll, wenn ich mich schon jetzt am Anfang nicht dazu aufraffen kann, Zeit zu investieren.


                                                    Ich möchte Zeit, ich möchte Ruhe, ich möchte Frieden und Freiheit.
                                                    Nichts davon habe ich in ausreichendem Maße, so daß mal wieder ein bißchen so etwas wie ein leichtfüßiger Flow entstünde... wenigstens für ein paar Wochen und Monate.

                                                    Und das sind dann eben die Momente, wo ich mich ein bißchen nach der endgültigen Ruhe und dem endgültigen Frieden sehne... Nicht so sehr, daß ich mir jetzt etwas antun würde - dafür liebe ich mein Leben zu sehr, meine Frau, meinen Sohn, und auch all das, was ich noch erleben werde Aber doch genug, daß ich den Gedanken nicht ganz abschütteln kann.


                                                    Alex

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