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Der weitere Weg... wo geht's lang?

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  • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

    Hi Alex, wie schön, dass du hier einen Schnittpunkt mit deiner Frau gefunden hast! Über solche gemeinsamen künstlerischen Neigungen kann eine Beziehung eine neue Ebene erreichen. Vielleicht tretet ihr mal gemeinsam auf. Hat dein Sohn auch solche Fähigkeiten bzw. hast du das schonmal getestet? Sonst könntet ihr irgendwann vielleicht als die "Alex"-Family gemeinsam auftreten ;o)
    Aber mal im Ernst, deine Idee bzw. die Ausführung (!) ist einfach super, denn du brauchst Spaß und Freude im Leben!!! Sieht so aus, als hättest du einen "richtigen" Weg gefunden! Da geht's lang! Geh da weiter! Alles Gute für dich und die Menschen, die du liebst und die dich lieben!
    LG, Venus

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    • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

      Ja genau, dir wird unterstellt für die Affinität deines Sohnes die Verantwortung zu haben, auch wenn es wohl nicht so ist, so sieht man das automatisch mit anderen Augen und Ängsten.
      Mal angenommen er würde in vielen Jahren Süchtig, zu ahnen dass es dann für andere der Papa war, das ist schon hart und hat rein gar nichts mit dem was wirklich ist zu tun.
      Man kann niemanden dafür verantwortlich machen, dass ein Kind das gerne tut was fast alle Kinder gerne tun, zu lieben was limitiert ist und es auszunutzen wenn die Schranken fallen würden.
      Ich danke Dir für Deine Antwort

      Und ja:
      Erstens besser Tablet/Smartphone/PC als nix, und zweitens immer noch besser als manch anderes, was da sein oder kommen könnte.

      Und ebenso argumentiere ich ja auch:
      Durch mich bekommt er da eine gewisse Lenkung und eben auch Prävention rein. Ich spiele zum Beispiel eben auch manchmal EgoShooter, allerdings praktisch nur im Star Wars-Setting. Oder eben auch Fantasy-Rollenspiele, auch aus der Ego-Perspektive, wo man eben auch schonmal gegen Monster oder Banditen kämpft. Hat mein Sohn alles schon x-mal bei mir gesehen - und ich denke und bin da sehr zuversichtlich, daß er meine äußerst differenzierte Sichtweise zu diesen Themen wie Kampf, Töten, sich verteidigen etc. bereits aufgenommen hat.
      Ich kann in solchen Spielen beispielsweise auch nie einen Bösewicht spielen. Gibt ja vielfach die Möglichkeit, sich beispielsweise einer Diebesgilde anzuschließen oder Attentäter zu werden. Bei manchen Spielen sind es dann quasi trotzdem noch "edle" Ziele und nicht wirklich 100% Verbrechertum - aber schon die "leichte" Variante kann ich nicht spielen, geht mir einfach von meinem Naturell her komplett gegen den Strich.
      Und ich hab den Eindruck, auch das bekommt er mit.

      Okay - aktuell spielt er in so nem Dino-Spiel unheimlich gern Raptoren und Tyrannosaurus, also Fleischfresser. Aber da kann ich mich selbst noch dran erinnern: Solche Dinos sind einfach cool Wobei er nach und nach auch auf den Geschmack kommt, mal nen Langhals-Pflanzenfresser oder Stegosaurus zu spielen. Kommt also

      Aber wie Du selbst sagst:
      So hab ich wenigstens ein bißchen nen Überblick und ne Kontrolle darüber, was er spielt. Noch, jedenfalls
      Ist ja nun nicht auszuschließen, daß er ohne meine "Anleitung" von vorneherein gleich mit ganz anderen Spielen in Kontakt gekommen wäre. Vielleicht erst später, aber dann vielleicht eben ohne mein/unser Wissen, was er genau spielt.

      Ob das dann besser gewesen sein würde...? Hab ich ehrlich gesagt meine Zweifel dran...

      Du / ihr seht also:
      Ich bin durchaus (jetzt wieder ) in der Lage, das ganze etwas ruhiger zu argumentieren und die Vor- und Nachteile ausgeglichener gegeneinander abzuwägen.


      Trotzdem gibt's eben diese Scheiß Momente, wo die negative Sicht auf die Dinge die Überhand gewinnt.

      Klar komme ich da früher oder später auch immer wieder raus. Aber leider eben auch immer wieder mal rein...

      Umso mehr danke ich euch für eure Antworten, eure Sicht und daß ihr mir dabei helft, alles wieder in eine objektivere Perspektive zu rücken


      Wir waren da auch nicht anders, da ging es halt um Fernsehzeit, aber wesentlich weniger Sendungen wie heute, um Sammelobjekte, um die Zeit zu der man zuhause sein musste usw. uns ging es genauso nur wurden wir nicht überall damit konfrontiert und es waren Regeln die meist auch auf alle Freunde zutrafen.
      Heute ist das anders, heute wird schon im Kindergarten von Shooterspielen berichtet, von einem WE vor dem PC, da braucht es keinen Papa der auch gerne mal selber spielt, um das auch haben zu wollen.
      Im Gegenteil, mal mit Papa spielen und zu sehen dass er es auch nicht dauernd macht obwohl er es mag, ist da sicher bessere Prävention als immer nur das Schlechte hervorzuheben und sich Sorgen zu machen.

      Gerade das fehlt uns doch als Erwachsene, Dinge die etwas besonderes sind, die wir machen wollen aber nicht so oft machen dürfen/können, das ist das kleine Glück, Spaßzeit ohne sich einen Kopf zu machen.

      Wer von euch hat denn so etwas noch als Erwachsener, besondere Dinge auf die ihr euch länger freuen könnt und die auch dauerhaft etwas besonderes bleiben und dadurch die Freude darüber am Leben erhalten.
      Man freut sich auf was und wenn das Paket ankommt beginnt die Freude zu schwinden, ist nicht halb so schön wie die Vorfreude.
      Kinder haben das noch und wenns denn der PC ist, naja, besser als nix.:-)[/QUOTE]

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      • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

        Hört sich an als würde deine Frau dir mit ihrem Kommentar einen Zweifel ins Hirn pflanzen, der dann immer wieder aufkommt.
        Und was wenn sie doch recht hat?
        Was wenn ich unseren Sohn ins Unglück stürze?
        Was wenn ich Fehler mache?
        Was wenn sie nicht mehr gut zu machen sind?

        Was, wenn dir diese Gedanken vor allem dann kommen wenn du überfordert bist, wenn du in einem Tief festhängst und einfach an dir zweifelst, Angst hast was verkehrt zu machen?
        Selbstzweifel, ein Merkmal von vielen psychischen Erkrankungen und leicht zum lodern gebracht wenn jemand anderer einen kritischen Kommentar anbringt.

        Kommentar


        • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

          Moin zusammen

          So, hab mich wieder was gefangen, denke ich, fühle mich ein gutes Stück besser heute.
          Scheiß Talsohle... *hrmpf*

          Aber so isch äs äbe...

          Was, wenn dir diese Gedanken vor allem dann kommen wenn du überfordert bist, wenn du in einem Tief festhängst und einfach an dir zweifelst, Angst hast was verkehrt zu machen?
          Selbstzweifel, ein Merkmal von vielen psychischen Erkrankungen und leicht zum lodern gebracht wenn jemand anderer einen kritischen Kommentar anbringt.
          Ja, irgendwie sowas in der Richtung wird es sein.
          Solange ich das Gefühl habe, daß "alles" in die richtige Richtung läuft, kommen mir auch deutlich weniger Zweifel.

          Und wahrscheinlich ist die beste Prävention für alles mögliche, was Sohnemann mal zustoßen könnte, jetzt und nach wie vor immer wieder Interesse für ihn und seine Interessen zu zeigen. Fällt mir ja grundsätzlich auch nicht schwer, und man kann sich auch echt toll mit ihm über alles mögliche unterhalten - das genieße ich sehr

          Ich "muß" nur eben einfach lernen, meine Stimmungs- und Gefühlsschwankungen nicht auf ihn zu projizieren, wenn er mal nicht so dolle drauf ist - schlimmstenfalls kreiere ich damit auf Dauer nur ne selbsterfüllende Prophezeiung, mir geht's dadurch auch schlechter, und im besten und wahrscheinlichsten Fall ist bei ihm eben doch alles in Ordnung und wird es immer bleiben.

          Echt kacke, wenn mich solche Phasen immer wieder die Objektivität und einen klareren Blick auf Dinge kosten... *hrmpf*

          Wird schon alles.
          Schritt für Schritt.
          Eins nach dem anderen.
          Wie die Elefanten
          Wie immer

          Kommentar



          • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

            Vor allem kannst du nicht wirklich beeinflussen wie sich dein Sohn entwickelt.
            Mal abgesehen von den Standards die du ja erfüllst, Liebe, Aufmerksamkeit, Grenzen setzen, reden.......

            Es gibt keine guten oder schlechten Eltern (die Extremfälle mal ausgenommen), die meisten tun ihr Bestes und mehr geht nicht.
            Solange man nach bestem Wissen und Gewissen handelt, solange ist das was kommt keine Schuldfrage, oder die Frage eines Verdienstes, auch keine Frage ob es zu vermeiden gewesen wäre wenn.......
            Man kann auch nicht überall Einfluss nehmen, wenn die Persönlichkeit eines Kindes ein wenig kritisch wird, oder eben das Gegenteil.
            Du kannst nicht immer beeinflussen was in Kindergarten und Schule vor sich geht, was mit den Freunden ausbaldowert wird, wer als Vorbild ausgeguckt wird, was die Ziele werden, wie die Psyche beschaffen ist usw.

            Du kannst nur in deiner kleinen Welt einen gewissen Einfluss haben, der aber mit dem Größer werden schwindet.

            Es heißt immer man muss lernen die Kinder loszulassen, wenn sie ihre eigenen Wege gehen.
            Der Zeitpunkt stimmt aber nicht, es ist ein beständiges loslassen und darauf vertrauen dass Kinder gut zurecht kommen.
            Mit dem ersten Tag den ein Kind im Kindergarten verbringt, muss man darauf vertrauen dass es klar kommt, auch mit Konflikten und Verführungen, man kann es stützen und stärken, man kann ihm aber nicht soziale Prozesse abnehmen, auch nicht wenn es noch ganz klein ist und man nicht vorhersehen wie diese auf es wirken.
            Und man kann auch nicht vermeiden dass Kinder nicht gut drauf sind, oder traurig, das wäre auch nicht gut, dann kämen sie in dieser Welt gar nicht mehr zurecht dass es zu einer gesunden Entwicklung dazugehört damit umgehen zu lernen.
            Weswegen es nicht gut drauf ist, ist gar nicht der Hauptpunkt, wie es damit umgehen lernt schon eher.

            Du tust dein Bestes Alex und aus meiner Sicht ist das auch verdammt gut, mehr geht nicht und über welche Auswirkungen etwas auf was haben könnte, darüber sollte man nicht nachdenken.
            Denn das ist ein normaler Prozess an dessen Punkt wir einfach nur noch darauf vertrauen können dass es schon gut gehen wird und wenn nicht dann gehört auch das zu den normalen Widrigkeiten unseres Daseins.
            Lieber ein authentischer Vater, als einer der sich alles verkneift weil er Angst hat einen negativen Einfluss zu nehmen, das wäre sicher negativer als dass dein Sohn weiß dass du ganz gerne mal zockst.

            Man weiß ja auch, alles was zuhause verboten ist oder nicht stattfindet, das wird gerne in der Pubertät ausprobiert und wenn nie gelernt wurde was für ein Umgang der beste damit wäre, weil es zuhause nicht stattfand, dann sind die Gefahren sicher größer als wenn es zuhause in Ausnahmefällen auch mal mehr stattfindet als pädagogisch empfohlen.
            Das was vermittelt wird zählt, es ist wichtiger zu lernen dass am PC gesessen werden darf wenn alles andere erfüllt ist, als zu lernen dass man dort sitzt um den Anforderungen zu entgehen.
            Und das lebst du doch prima vor, sicher seid ihr auch draußen mehr unterwegs als manch andere Familien, setzt die richtigen Prioritäten, du/ihr macht doch alles so richtig wie man es als Eltern nur machen kann, soweit ich es aus deinen Beiträgen schließen kann.

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            • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

              Alex, du hast gefragt, wie ich da hin gekommen bin....weißt eh, nicht mehr so schnell in die Knie gehen, nicht so niedergedrückt sein, nicht so hoffnungslos sein und so weiter...oder wenn mich so eine Laune überrollen sollte, dann schnell wieder aussteigen können..

              Da bist du doch auch schon längst auf dem Weg dahin. Deine Tiefgänge sind ja auch schon viel seltener geworden und wenn, dann gehst du doch schon längst nicht mehr in diese komplette Verzweiflung.

              Es wird sicher alles seine Zeit brauchen, bis die ganzen Synapsen und grauen Zellen sich aufgebaut haben wieder, falls etwas zerstört wurde durch den Dauerhagel und Stress.

              Dein Sohn und du, ihr sitzt beieinander, ihr gebt euch zusammen einer Sache hin, ihr versteht euch, ihr tut was miteinander, ihr verbringt Zeit miteinander, seid ein Team, er ist geborgen an deiner Seite, nicht alleine gelassen, nicht weggeschoben, nicht beschimpft und geschlagen, und daher find ich, wieso soll das so schlecht sein???

              Es ist EINE von vielen Möglichkeiten, wie man sich beschäftigen kann. In dieser Zeit heute sind die Kinder unvorstellbar gut im Reagieren, können so viel zugleich steuern und lenken, blitzschnell schauen und überschauen, das hat sicher mit diesen virtuellen Sachen zu tun.

              Er wird darin geschult, vielleicht braucht er das später für seinen Posten, den er mal belegen muss.


              Für euch muss das Allerwichtigste sein, so oft wie möglich einfach entspannt und ganz ohne Hektik und ganz normal zu laufen...während dieser "Ruhephase" legen sich ganz bestimmt viele "Schalter" da oben wieder richtig hin und alles kann fließen. Nicht aber, wenn man im Zorres ist, das weiß doch jeder, dass das alles durcheinander wirft.

              Dein Kind hilft dir und du deinem Kind gesund zu bleiben.

              Deine Frau kann man ja akzeptieren lernen, in ihrer Art, wie sie umgeht mit dem. Sie denkt, das ist schädlich. Schädlich wär, wenn du sie und den Bub hauen würdest, ständig mit ihnen streiten würdest, fies gegen alle kämpfen würdest und für Horrorstimmung daheim sorgen würdest.

              Bring sie ab und zu zum Heulen vor Freud, bei mir reichts da oft schon, wenn man mir überraschend ein Bussi im Vorbeigehen auf die Schulter drückt, oder mich streichelt "so nebenbei". Da hören sofort die Ideen auf, ich bin alleine auf der Welt, keiner weiß, dass es mich gibt und dass ich lieb bin...





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              • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                Ja, ihr habt absolut Recht

                Letztlich ist mir ja auch all das irgendwo klar, und das ist das Leben. Ein Teil von mir versteht auch nicht, warum ich mich mit all dem oft so schwer tue... aber wahrscheinlich ist Wissen eben was anderes als Verstehen und Begreifen... Gerald Hüther läßt grüßen

                Schon heftig, wie einem so manch unliebsame Sache in Fleisch und Blut übergehen kann, obwohl man da eigentlich nicht wirklich was zu beiträgt.
                Außer hin und wieder ein paar blöden Gedanken...
                ... so ab und zu...
                ... immer mal wieder...

                Ich find's grad echt mal wieder faszinierend, wie stark offenbar doch die Kraft unserer/meiner Gedanken ist. Gleichzeitig frustriert es mich bei aller Faszination etwas, daß negative Gedanken offenbar so viel mehr Macht und Durchschlagskraft haben als positive... Auch hier sind mir die evolutionären Gründe natürlich bekannt - trotzdem ist es ätzend: Es ist scheinbar so leicht, sich innerhalb von fünf Minuten mit negativen Gedanken für Stunden in die Tiefe zu ziehen. Wenn ich jedoch versuche, mich da mit positiven Gedanken wieder rauszuziehen, ist die Wirkung lange nicht die gleiche - es reicht oftmals zwar zum Bremsen des Abstiegs - und gleichzeitig klingen all die positiven Argumente, die ich mir sage und bringe, in so einer Situation oftmals so hohl, leer und sinnlos, daß es eben kaum für nen ordentlichen Auftrieb reicht. Klar - da funken eben auch immer wieder negative Gedankenimpulse zwischen, von wegen "hohl", "leer" und "sinnlos", klar. Aber ich wünschte, mir würden mit derselben Vehemenz auch mal positive Gedankenimpulse dazwischenkommen, wenn's mich grad runterzieht *huuäääh*, *grins*

                Und während all diesem Gedankenmist, der einerseits bedeutungslos ist wie die vorüberziehenden Wolken am Himmel, andererseits aber doch auch so eine Schaffenskraft hat, soll man/ich auch noch "funktionsfähig" bleiben und die alltäglichen Anforderungen - möglichst auch noch mit Freude! - erfüllen...

                Ein Spagat am anderen *g*

                All sowas kann echt nur Mönchen und Philosophen einfallen, die den ganzen Tag nichts anderes machen müssen, als zu beten, zu meditieren und über den Sinn von allem nachzudenken *g*
                Etwas arg überspitzt und etwas provokativ ausgedrückt

                Und trotzdem haben sie Recht... *Kopf-kratz*

                Kommentar



                • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                  Guten Morgen zusammen

                  Mal ne Frage zur Diskussion:
                  Hat jemand ne Idee, wie man seine innere Einstellung nachhaltig korrigiert bekommt?

                  Ich mache heute Morgen mal wieder die Erfahrung, daß es eine Sache ist, was ich mir immer wieder bewußt sage - nämlich daß eigentlich alles ganz einfach und entspannt ist -, aber ne ganz andere, was eine innere Stimme, die aus tieferen Einstellungen und Überzeugungen zu kommen scheint, dagegen argumentiert - nämlich daß in der Realität dann doch alles mehr oder weniger schwierig und anstrengend ist.

                  Ich würde so gern mal wieder ne richtig lange Phase haben, in der das, was ich mir sage - daß alles eigentlich ganz einfach und entspannt ist - mit der inneren Einstellung - daß alles ziemlich einfach und entspannt ist - übereinstimmt...

                  Ich hab nur immer noch nicht raus, wie ich meine innere Einstellung korrigiert bekomme, solange mir die jetzige immer wieder dazwischenfunkt...
                  Kein Wunder, daß es gefühlt immer wieder nach "Kampf" (gegen sich selbst) aussieht...

                  Und mit "einfach" und "entspannt" ist es ja nun auch nicht wie mit irgendwelchen Tätigkeiten, bei denen man sagen kann: "machen - mach doch - einfach" - ich kann "einfach" und "entspannt" ja irgendwie schlecht "machen"...

                  Dagegen ist Cello-lernen fast ein Spaziergang - da muß ich kein altes Wissen verdrängen, überschreiben oder korrigieren - da kommt einfach neues dazu, die Synapsen bilden und vernetzen sich, und es entwickelt sich einfach. Und halbwegs entspannt


                  Jemand ne Idee - am besten ein Patentrezept ?

                  LG und einen schönen Donnerstag einstweilen,
                  Alex

                  Kommentar


                  • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                    Ich habe heute Morgen zugehört ( meinen Gedanken) bin gefolgt und war im tiefen Frust. Es ging wieder um die bevorstehende "Anstrengung", die Hochzeit am Samstag, wo ich mich aus meiner Komfortzone bewegen muss.

                    Der innere Schweinehund mag keine Mühe. Der ist sofort Lebensmüde, wenn es um Dinge geht, die ihm nicht liegen.

                    Ich bin nach dieser Meditation des Nonsens aufgestanden vom Stuhl und hoch ins Atelier und hab ein Billet gebastelt, ganz konzentriert und mit Hingabe ( das mag der Wuffi auch nicht in uns und schaltet dann weg) . Es ist ein Glitzerkouvert geworden mit gestanzten Schmetterlingen in Gelb-Lila-Rosa und richtig nett. Schöne Worte dazu und Geld rein, auch wenn das auch gegen meinem Wuffi ist, der ist geizig und gibt nicht gern was her...

                    Nun bin ich echt froh, diese Hürde mal geschafft zu haben. Nachher kam wieder ein Kampf auf mit dem Wuff, lang schauen, oder Muskeln aufbauen... ich hatte die Wahl. Die ersten dreihundert Meter war ich knapp am Herzkasperl, musste immer stehen bleiben und scchnaufen, weil es steil bergauf ging und weil mein Yorky so witzig ist beim Schneehüpfen musste ich mehrmals herzlich lachen und gluckern. Linie überschritten, Grüner Bereich erreicht, Krise überwunden, endgültig. Es war so was von beglückend dahinzugehen, den knirschenden Schnee unter meinen Füßen, die beginnende Dämmerung, die zauberhafte Kulisse, ich war einfach hin und weg und so was von happy, so was von angetan von diesem Zauber rundherum, das ist unbeschreiblich.

                    Zuhause angekommen habe ich als erstes gedankt. Danke lieber Gott.. so lieb von dir, mir zu helfen...mich zu überwinden, mich immer wieder hochzuheben, dir entgegen.. ich bin so Alex, ich bin so geworden, weil ich ganz krass den Unterschied kenne mittlerweile. Liebe es, oder hasse es, du wirst völlig unterschiedliche Erfahrungen machen.

                    Genausogut hätte ich den Weg lang fluchen können, wie blöd ich bin, mich so zu verausgaben, wie deppert, mich durch diese kalte verlassene Welt zu schleppen, wozu, so sinnlos, so unsinnig!! Scheiß Schnee, scheiß Winter, depperter Hund, mistiger Köter, grausiges Leben....nein, ich habs anders gemacht. In meinem Blut schwimmt jetzt eine Extraportion Serotonin, oder was auch immer, statt Adrenalin oder wie das alles heißt, das Zeugs, wo man ganz wurlig ist immer und sich bedroht fühlt und genervt und in ständigem Fluchtmodus und natürlich stets frustriert und krank und leidend.

                    Kommentar


                    • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                      Am Samstag gehts weiter...ich kann mich fürchten, ( so viel Verwandtschaft, was werden die wieder sticheln, ich muss mich wappnen, mach auf scheißfreundlich, gebs ihnen aber, schone keinen..) oder ich freu mich, echt, aufrichtig und von ganzen Herzen, über die Isabella, die wunderschöne Braut, meine Nichte und über unser Zusammenkommen wieder, nach so langer Pause und über die Fahrt dorthin zum Chiemsee und über die Option, meine Überkniestiefel unterm Kleid zu tragen und während der Fahrt den Saum zu heben, keck, frech, verspielt und vielversprechend..weißt eh..zu was hat man einen Partner, wenn nicht auch für kleine Sauereien..) und dann gibts feines Mittagsbüffet und am Abend dann Galadiner..ich ess gern, erst recht, wenn es was Besonderes ist. ..und so wird es dann ein netter Tag. Das habe ich entschieden.
                      Es gäbe auch andere Variationen...scheiß Leut, komm, fahren wir gleich wieder, hast du gesehen, die geht nicht her und grüßt mich nicht..so ein dussliger Aufwand für dieses Theater..
                      Nein, es ist ein extrem sorgfältig hergerichtetes Fest, mit größter Mühe alles organisiert, damit es wirklich schön wird. Man muss das sehen und anerkennen und natürlich von Herzen dankbar sein, dass wir uns alle haben, seit Anfang und bis zum Ende- Familie. Liebenswerte gute Freunde und na klar, herzlich sind sie auch. was sonst- als Rückmeldung auf meine Herzlichkeit und die von meinem Gefährten.
                      So macht man das, sagt der da oben und ich geb ihm recht.

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                      • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                        Nachttrag: der da unten machts anders, aber man muss dem ja nicht nacheifern.

                        Kommentar


                        • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                          Ich hab nur immer noch nicht raus, wie ich meine innere Einstellung korrigiert bekomme, solange mir die jetzige immer wieder dazwischenfunkt...
                          Kein Wunder, daß es gefühlt immer wieder nach "Kampf" (gegen sich selbst) aussieht...
                          Ich denke Autosuggestion wäre eine Möglichkeit, dauert aber sehr lange, weiß ja, einmal kurz einen Mist angewöhnt und Jahre gebraucht um ihn sich wieder abzugewöhnen, so ist es auch mit der Denke.

                          Ich glaube man muss es auch schaffen mit sich selber im Gespräch zu bleiben, sich selber von etwas überzeugen können, mit Argumenten und Gegenargumenten.
                          Mit zur Ruhe rufen, oder dem immer wieder bewusst machen wenn was falsch läuft.
                          Du brauchst einen Gegenüber, also dich den Gebeutelten der da nicht raus kommt und dich den vernünftigen, der ihn an die Hand nimmt und tröstet, erklärt warum es nicht so schlimm ist usw.
                          Zwiegespräche sind glaube ich, sehr hilfreich, wenn man es hinbekommt den richtigen Ton zu treffen.;-)

                          Kommentar


                          • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                            @ alex_77

                            Ich würde so gern mal wieder ne richtig lange Phase haben, in der das, was ich mir sage - daß alles eigentlich ganz einfach und entspannt ist - mit der inneren Einstellung - daß alles ziemlich einfach und entspannt ist - übereinstimmt...


                            Alex
                            Einfach nicht nachdenken, keine Lust und keine Zeit haben zum Überlegen, was du so alles für Gedanken hast, sondern deine Arbeit machen, obs dich nun freut oder nicht, das ist dran.

                            Ich glaub Alex, das Kleine in uns mag lieber Gedankenspiele spielen, als sich anstrengen und bei der Sache zu bleiben, Sache ist ein Ding, ein Ding ist real. Gedanken sind irreal. Erfundene Geschichten, Nonsens, auch wenn sie manchmal irre klug klingen und super gscheit, es ist ein Gefangen werden in Denke, ein Aufgehalten werden von der Arbeit, bzw. von der Realen Welt, die vor dir liegt, ganz echt.

                            Dein Grundtenor ist : mha, mich freut das alles net, das zipft mich an. Ich kann das nicht, was alle von mir verlangen, sie sind so blöd zu mir alle, keiner will mich nett finden, richtig und gut, alle nörgeln an mir rum, ich geh lieber Zocken, leb nicht gern, so mag und kann ich jedenfalls nicht gut drauf sein...

                            Das finden wir alle hin und wieder und das ist nun mal unser Los. Liebe gibts nicht, bevor du nicht gefällig bist und mich gut versorgst...so gehen wir miteinander um. Umsonst wird keiner lieb und nett gefunden, nur wenn er funktioniert und zuträglich ist. Stimmts nicht???

                            Kommentar


                            • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                              Hi Alex, ich mein, hier kann man deine Sache weiter besprechen, weil Freaky ja auf Urlaub ist.

                              Apropos Urlaub... bei dir wär der vielleicht, wenn du mal ins Krankenhaus gehst und dich krank schreibst und sei es bloß, um dich durchzuchecken, oder wegen einer Ausrede.

                              Ich kann mir gut vorstellen, dass du dich nicht mehr einkriegst vor Behaglichkeit und Gutfühlen, wenn du mal vier bis sechs Wochen Reha gehst für Burnoutler. Klingt vielleicht komisch, aber dort würdest du zur Ruhe kommen, da gibts nichts, was dich auch nur im geringsten überfordern würde.

                              Hast du mal darüber nachgedacht Alex? Mir kommt vor, du hinkst deiner Auszeit nach, die kann nicht kommen, sie wär schon längst fällig. Kein Zufluchtsort mehr, überall suchst du danach.

                              Kommentar


                              • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                                Zufluchtsort ist bei dir selbst sein dürfen. Nicht Vaterrolle einnehmen ( auch wenn der Sohn noch so lieb ist, er erwartet von dir den Vater), nicht Mann sein müssen, der Frau und Haushalt in seinen Händen liegen hat, oder Angestellter sein, alles ist Rollen einnehmen müssen, jemand darstellen müssen. Nur, wenn man mal ohne dem allem ist, dann ist Ausspannen möglich, bei dir besonders, weil man von allen Seiten Druck auf dich ausübt. Der ist mittlerweile unerträglich, siehe heute wieder.
                                Man muss sich umfallen trauen. Das läuft dir nach, dieses endlich wirklich umfallen. Du schiebst es immer wieder hinaus und kämpfst dagegen an, dabei wär das deine Hilfe, das wär angesagt! Oder meinst du, du bist von ungefähr so oft nahe dran? Tu es endlich, kipp allen weg und geh heim in deine Welt.
                                Ich konnte nur noch staunen, was sich da alles gelöst hat auf einmal, als ich "zusammengebrochen" bin. Das tat gut. Das war echt Urlaub.

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                                • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                                  Guten Morgen zusammen,
                                  Guten Morgen Tired ,
                                  Guten Morgen Elektraa ,

                                  gerade mit leichtem Erschrecken festgestellt, daß der letzte Eintrag in meinem eigenen Thread jetzt schon über ein halbes Jahr her ist :-O
                                  Ob das ein gutes Zeichen ist? - Naja, einerseits wahrscheinlich schon. Andererseits wißt ihr ja selbst, daß ich mich auch in Naturefreak40 's Thread immer nochmal zu Wort gemeldet habe.

                                  Bei mir ist uns bleibt es ein beständiges Auf und Ab.
                                  Wobei ich gestehen muß: So sehr mir das ganze Corona-Gedöns auf den Wecker gegangen ist und mir teilweise immer noch geht - das letzte halbe Jahr mit Home Office und Kurzarbeit war emotional und stimmungsmäßig die beste Zeit der letzten Jahre! Deutlich weniger Streß gerade auch durch den räumlichen Abstand vom Büro, ich bekomm' nicht mehr jeden Flurfunk mit, kann wesentlich leichter und ohne Rechtfertigung auch mal ne halbe Stunde in den Garten gehen, ggfs. auch mit dem Laptop, und wenn ich nach dem Mittagessen ne halbe Stunde die Augen zumachen will, geht auch das im Home Office problemlos. Klar, immer mit Handy daneben für den Fall der Fälle - aber glücklicherweise ist es auch insgesamt deutlich ruhiger geworden.
                                  Auch kann man Zuhause viele Sachen, von denen man im Vorfeld bereits weiß, daß sie noch anders kommen werden oder sogar ganz im Sande verlaufen, entspannter "aussitzen"

                                  Daneben nen Frühstückskaffee und das Mittagessen auf der Terrasse im Sonnenschein und unter blauem Himmel - hat schon was, könnte mir schlechter gehen

                                  Natürlich hab ich trotzdem nach wie vor meine Stimmungsdämpfer, auch mal etwas heftigere und auch immer wieder ein paar Tage am Stück, an denen ich tagsüber 2-4 Stunden im Bett verbringe mit Dösen und Schlafen... so what... Ich nehm mir da mittlerweile immer mehr unsere Katze zum Vorbild: Die macht das auch nicht unbedingt viel anders und ist damit glücklich und zufrieden

                                  Offene Loops und Aufgaben stressen mich natürlich trotzdem, und logischerweise auch umso mehr, je mehr sie mir bewußt sind. Oder ich darauf hingewiesen werde, gerade auch von meiner Frau Oft genug denke ich auch an "früher" zurück, an denen ich von morgens bis abends durchgehend irgendwie aktiv war - mit Arbeiten, einkaufen, selbst was zu essen kochen, Fahrrad fahren, lesen, Computer spielen, Freunde besuchen, TV gucken, ins Kino gehen, tanzen, basteln, etc. etc. - und wenn ich dann nach 1-2 Stunden (Nach)Mittagsschlaf erstmal nur mühsam wieder aus dem gemütlichen Bett und in die Gänge komme, frage ich mich schon, wie ich das damals geschafft habe, wo die Energie heute hin ist und daß es auch heute eigentlich noch mehr als genug gibt, womit ich meinen Tag füllen könnte - wenn ich wirklich wollte, mich nicht immer wieder latent erschöpft, müde und lustlos fühlen würde und den Arsch hochbekäme. Aber scheinbar will ein Teil von mir eben nicht wirklich. Wenn ich mich dann doch nochmal für zehn Minuten rumdrehe und danach erstmal in Ruhe nen Kaffee koche und auf dem Handy daddele, beruhige ich mein schlechtes Gewissen immer damit, daß ich mir immer wieder sage: "Das Leben ist kein Wettrennen. Ich muß nichts und niemandem (mehr) etwas beweisen. Alles mit Ruhe, alles mit der Zeit. Was sein soll, wird sein. Und der liebe Gott wird mir genug Kraft geben, um die Dinge zu tun, die getan werden müssen, wenn sie getan werden müssen."

                                  Klar ecke ich da in manchen Momenten auch bei meinem Umfeld an, zum Beispiel bei meiner Frau gerade was Haushaltstätigkeiten angeht...

                                  Aber im Ernst: Ich tue, was ich kann. Und ich tue durchaus ne Menge und ne Menge mehr, als andere tun oder auch nur tun können. Anstatt mich übermäßig zu geißeln (ganz bleibt's natürlich nicht aus), lobe ich mich für das, was ich schaffe, und da ist auch einiges dabei, was mir richtig gut gelingt.

                                  Vielleicht bin ich nicht mehr so fit und aktiv wie andere mit Anfang/Mitte 40.
                                  Aber ich bin eben auch keine 20 oder 30 mehr.
                                  Und vor 500 oder 2000 Jahren hätte ich froh sein können, mit 43 überhaupt noch zu leben und bei so guter Gesundheit zu sein.
                                  Und darüber bin ich auch froh.

                                  Ich bin die letzten paar Tage mal wieder ein bißchen in VR durch unsere Milchstraße geflogen und derzeit rund 5500 Lichtjahre von unserer Erde entfernt kurz hinter dem sog. Trifidnebel.
                                  Und wenn ich da so durch die Schwärze des Alls fliege, die ganzen leuchtenden Nadelpunkte entfernter Sterne sehe, um Sonnen kreise, riesige Gasriesen mit immensen Eis- und Gesteinsringen sehe oder auf kleinen Monden lande, auf denen ich einfache Lebensformen entdecke - wenn ich mein kleines Raumschiff mit meinem simulierten Alter-Ego vor diesem großen rotblau leuchtenden Nebel sehe, in dem es Aberdutzende von Sonnen- und Planetensystemen gibt, mit dem breiten, gelben Band des Milchstraßenzentrums dahinter - dann wird mir mal wieder bewußt, wie klein und unbedeutend ich bin, gleichzeitig aber auch einzigartig und besonders:

                                  In diesem unermeßlich riesigen Universum mit seinen mannigfaltigen Möglichkeiten habe ich das unglaubliche Glück, leben zu dürfen, auch, wenn es weniger als der Bruchteil eines Sekundenbruchteils eines Wimpernschlages ist!

                                  Wenn das bedeutet, daß es mir zwischendrin auch mal scheiße geht, ist das eben so, und wenn es in solchen Momenten Teil meiner Gedanken ist, mich auf "das Ende" zu freuen, ist das auch okay. Es wird trotzdem weitergehen, irgendwie. Denn wirklich sterben will ich nicht, noch nicht.
                                  Und ja: Sehr wahrscheinlich habe ich sehr sehr großes Glück im "Unglück", auch das ist mir bewußt - es ist schon nicht so, daß ich nicht nachvollziehen könnte, wenn es anderen Betroffenen oder sonst Schwerkranken so extrem mies und dreckig geht, sie nur noch Schmerzen und Qualen haben, daß der Tod wirklich eine Erlösung darstellt... *seufz-schnief*

                                  Aber bis dahin und falls es überhaupt jemals soweit kommt, werde ich nicht aufgeben und dem lieben Gott für jeden neuen Tag danken - denn selbst an schlechten Tagen gibt es immer etwas, über das ich mich freuen, für das ich mich loben und für das ich dankbar sein kann (Die allerschlechtesten in meinen beiden akuten Phasen 2013 und 2014 mal außen vor gelassen - an denen war wirklich nicht viel gut außer der Tatsache, daß ich sie überstanden habe.)


                                  Es geht also weiter

                                  Wenn's gut läuft, wird etwas gearbeitet, Haushalt gemacht, renoviert, gespielt, Cello geübt, cachen gegangen, klettern im Kletterwald, Fahrrad fahren, Fernsehen geguckt...
                                  ... wenn's nicht so gut läuft, wird eben etwas in Selbstmitleid gebadet, mehr geschlafen und bewußt weiter gelernt, Gedanken kommen und gehen, einfach passieren zu lassen, wie die Wolken am Himmel.
                                  Derzeit ist das immer noch mit mega-großem Abstand besser als aufzugeben

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                                  • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                                    Ich glaube man muss es auch schaffen mit sich selber im Gespräch zu bleiben, sich selber von etwas überzeugen können, mit Argumenten und Gegenargumenten.
                                    Mit zur Ruhe rufen, oder dem immer wieder bewusst machen wenn was falsch läuft.
                                    Du brauchst einen Gegenüber, also dich den Gebeutelten der da nicht raus kommt und dich den vernünftigen, der ihn an die Hand nimmt und tröstet, erklärt warum es nicht so schlimm ist usw.
                                    Zwiegespräche sind glaube ich, sehr hilfreich, wenn man es hinbekommt den richtigen Ton zu treffen.;-)
                                    Ja, das kriege ich immer besser hin.
                                    Das ist in etwas schwerfälligeren und schlechten Momenten eigentlich auch der einzige Weg, wie ich es mittlerweile hinbekomme, nicht komplett abzurutschen. Jedenfalls meistens. Letzte Woche Sonntag hatte ich zwar mal wieder nen kleinen Heulanfall, aber da lag auch etwas Knatsch zwischen meiner Frau und mir in der Luft, das hat dann leider mal wieder voll durchgeschlagen. Und da war dann natürlich auch irgendwo ne Aussöhnung mit ihr erforderlich, was wir dann aber auch hinbekommen haben.

                                    Aber ansonsten läuft es eben im Prinzip genau so, daß ich mir selbst gut zurede, mir selbst das entsprechende Verständnis und Mitgefühl entgegenbringe, mich zur Ruhe, Geduld und Gelassenheit mahne, und genau so, wie Du sagst: Mit ganzen Sätzen, direkter Ansprache, wie in einem Gespräch mit einem echten Gegenüber.


                                    Ich kann mir gut vorstellen, dass du dich nicht mehr einkriegst vor Behaglichkeit und Gutfühlen, wenn du mal vier bis sechs Wochen Reha gehst für Burnoutler.
                                    [...]
                                    Nur, wenn man mal ohne dem allem ist, dann ist Ausspannen möglich, bei dir besonders, weil man von allen Seiten Druck auf dich ausübt. Der ist mittlerweile unerträglich, siehe heute wieder.
                                    Man muss sich umfallen trauen. Das läuft dir nach, dieses endlich wirklich umfallen. Du schiebst es immer wieder hinaus und kämpfst dagegen an, dabei wär das deine Hilfe, das wär angesagt! Oder meinst du, du bist von ungefähr so oft nahe dran? Tu es endlich, kipp allen weg und geh heim in deine Welt.
                                    Ich konnte nur noch staunen, was sich da alles gelöst hat auf einmal, als ich "zusammengebrochen" bin. Das tat gut. Das war echt Urlaub.
                                    Ich bin mir nicht sicher, ob das bei mir klappt:
                                    Ich war ja 2014 für dreieinhalb Wochen in der Klinik zur Behandlung, und auch, wenn das vom Umfeld her sicher nicht mit ner Reha vergleichbar ist, hab ich mich da nicht allzu wohl gefühlt. Kann natürlich sein, daß das auch durch die akute Phase kam - aber ich kenne mich gut genug um zu wissen, daß ich mich Zuhause am Wohlsten fühle. Abgesehen davon, daß ich prinzipiell gern verreise, um mir etwas anzusehen und zu erleben, was ich schon immer erleben wollte, kann ich in meinen eigenen Wänden grundsätzlich am besten entspannen. Ich brauch keinen Bade- oder Faulenzerurlaub an der Ostsee, am Mittelmeer und auch nicht in der Karibik - wenn ich mal in die Karibik fliegen sollte, dann vorrangig deshalb, um sie mal zu sehen, spazieren zu gehen, mir Sehenswürdigkeiten anzusehen etc. - aber sicher nicht, um zwei Wochen im weißen Palmenstrand am Wasser zu liegen - da bekäme ich die Krise vor Langeweile *lach*

                                    Mir verursacht derzeit und nach wie vor grundsätzlich alles Streß, was ich nicht selbst aus mir heraus möchte und wird dann noch schlimmer, wenn ich keinen für mich nachvollziehbaren Sinn darin erkennen kann. Ganz übel eben bei meinem Job... dagegen ist Haushalt echt ein Segen an Sinnfülle und Nachhaltigkeit

                                    So gesehen ist ne Reha mit dem Programm, das ich da von morgens bis abends um die Ohren hätte, nicht unbedingt "Urlaub" in meinem Sinne - sondern ich tausche die einen ToDo's gegen andere ToDo's ein, und einige der ToDo's, die ich Zuhause gelassen habe, erledigen sich bis zu meiner Rückkehr auch nicht von allein...
                                    Vom schlechten Gewissen meiner Frau und meinem Sohn gegenüber on top ganz zu schweigen


                                    Optimal wäre evtl. so etwas wie ein Ferienhäuschen irgendwo, wo es mir gefällt. Bspw. in der Schweiz, Österreich, Schweden, Norwegen, und sicher gibt's noch viele andere Ecken, wo es mir gefallen könnte.
                                    Und dort dann immer wieder 2-3 Wochen verbringen, vorzugsweise eben auch mal komplett allein. Von morgens bis abends wirklich komplett tun und lassen können, was ich möchte, voll ausgestattet mit Küche, Mikrowelle, TV, Gaming-Computer, Fahrrad, Bastelraum etc. Spazierengehen, wann es mir paßt; zocken, wann es mir paßt; cachen gehen, wann es mir paßt; auch mal nen Tag verschlafen, wenn mir danach ist; einfache "Studentenküche" mit TK-Pizza, Nudeln mit Tomatensauce oder TK-Lasagne; beim Essen auf der Couch lümmeln und ne Serie gucken; insgesamt kein Zeitplan von nichts und niemandem, nach dem ich mich richten muß, außer den Öffnungszeiten von Supermärkten, Restaurants und Kinos - und am besten noch wie früher ein zwei gute Freunde in der Nähe, mit denen man sich 1-2x die Woche abends treffen kann

                                    Leider Wunschdenken *seufz* Und wenigstens das schlechte Gewissen meiner Familie gegenüber hätte ich natürlich auch in so einer Situation


                                    Mal gucken.
                                    Ganz von mir weisen will ich den Vorschlag mit der Reha nicht.

                                    Aber ich muß mal gucken, wann ich dafür Zeit, Ruhe und ausreichend Willen aufbringe.
                                    Evtl., wenn Sohnemann noch ein paar Jahre älter ist, mal ne Wochen Klassenfahrt hat oder einfach noch selbständiger, damit die ganze Familienarbeit in der Zeit nicht an meiner Frau hängenbleibt und sie meine Abwesenheit dann auch mehr "genießen" kann



                                    Wie geht's euch denn so?


                                    Liebe Grüße einstweilen,
                                    Alex

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                                    • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                                      Optimal wäre evtl. so etwas wie ein Ferienhäuschen irgendwo, wo es mir gefällt. Bspw. in der Schweiz, Österreich, Schweden, Norwegen, und sicher gibt's noch viele andere Ecken, wo es mir gefallen könnte.
                                      Und dort dann immer wieder 2-3 Wochen verbringen, vorzugsweise eben auch mal komplett allein. Von morgens bis abends wirklich komplett tun und lassen können, was ich möchte, voll ausgestattet mit Küche, Mikrowelle, TV, Gaming-Computer, Fahrrad, Bastelraum etc. Spazierengehen, wann es mir paßt; zocken, wann es mir paßt; cachen gehen, wann es mir paßt; auch mal nen Tag verschlafen, wenn mir danach ist; einfache "Studentenküche" mit TK-Pizza, Nudeln mit Tomatensauce oder TK-Lasagne; beim Essen auf der Couch lümmeln und ne Serie gucken; insgesamt kein Zeitplan von nichts und niemandem, nach dem ich mich richten muß, außer den Öffnungszeiten von Supermärkten, Restaurants und Kinos - und am besten noch wie früher ein zwei gute Freunde in der Nähe, mit denen man sich 1-2x die Woche abends treffen kann

                                      Leider Wunschdenken *seufz* Und wenigstens das schlechte Gewissen meiner Familie gegenüber hätte ich natürlich auch in so einer Situation
                                      Hallo Alex!

                                      Mich berühren immer wieder deine Zeilen und du hast mir in der Vergangenheit neben allen anderen auch sehr oft geholfen und mich ein Stück weit mitgetragen.

                                      Ich mache dir einen Vorschlag. Wir haben ja eine Hütte in den Salzburger Bergen von Österreich. Wenn du wirklich eine Auszeit brauchst dann kommst du zu uns auf die Hütte. Du kannst Sie in der Zwischensaison zu einem Bruchteil der üblichen Kosten nutzen. Was sagst du?


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                                      • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                                        alex_77

                                        Der Mensch Muss öfters Rast machen damit die Seele in wieder einholen kann!

                                        Eingebettet zwischen bis zu 3000m hohen Bergen befindet sich unsere Hütte. Man könnte meinen hier wäre die Zeit stehen geblieben. Keine Spur von Alltagshektik und Lärm. Vieles folgt noch den Gesetzen der Natur. Liebenswerte Menschen, tief verwurzelt mit Ihrer Heimat und Ihren Bräuchen.

                                        Unsere Hütte liegt am Rande des Nationalparks Hohe Tauern und im seit 2012 von der UNESCO als Biospährenpark Lungau/Kärntner Nockberge ausgezeichneten einzigartiger Landschaft, in sehr ruhiger Lage am Waldrand.

                                        Ja du hast richtig gelesen. Unsere Hütte befindet sich am Rande des größten Naturschutzgebietes der Alpen, DEN HOHEN TAUERN und liegt im BIOSPHÄRENPARK LUNGAU. Das heißt, es erwarten dich traumhafte Almen, Berge und Gletscher, kristallklare Bergwasser, tiefblaue Bergseen, atemberaubende Wasserfälle kombiniert mit einer Tier und Pflanzenwelt die du nirgendwo sonst mehr findest. Jede Jahreszeit bietet seine eigenen Highlights.

                                        In unserer Hütte wirst du dich garantiert wohlfühlen – sehr wohlfühlen. Mit der Holzbrücke übers kleine Bächlein vor der Hütte und schon kann der Urlaub beginnen. 10 Personen finden ausreichend Platz im Härtefall maximal 12 Personen (inkl kleinen Kindern). Die Schlafzimmer wurden sehr hell und freundlich in Fichtenmassivholz gestaltet. Der dunkle Nußholzboden vermittelt einen schönen Kontrast zur Einrichtung. Gleich ums Eck ist die voll ausgestattete Küche mit Eßecke.

                                        Das HIGH-LIGHT der Hütte ist aber sicherlich das große Wohnzimmer mit steingemauerter Bar, Holzofen, uuurgemütlichem Stammtischplatzerl, ausziehbarer Kuschelcouch und großem FLATSCREEN Fernseher. Eine zusätzliche Elektroheizung sorgt problemlos in der ganzen Hütte für Wärme. Das Wohnzimmer und ein Schlafzimmer sind sogar Fußbodenbeheizt. Weiters wurde der Sanitärbereich mit bequemer Dusche und 2 WC´s eingerichtet. Außerdem haben wir ordentlich Holz vor der Hütte damit du es im Winter schön warm hast– den im Lungau kann´s öfters ziemlich kalt werden. Zum Wellnessen gehst du in unsere einzigartige Fasssauna im Garten mit anschließendem abkühlen im Gebirgsbach vor der Hütte.

                                        Was sagst du?

                                        Lg Stefan




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                                        • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                                          Ihr seid sooo süß !!

                                          Wieder mal kann man deutlich sehen, das Kind im Manne....( auch im Weibe) hat es mal das, was es braucht, dann gehts wieder deutlich besser.

                                          Ein Teil von uns muss bestehen bleiben und die Existenz zu sichern verstehen, da ist aber noch ein Teil, der einfach nur happy ist, wenn Zeit ist für mal KEINE dauernden Anforderungen.

                                          Ich versteh euch so gut. Das Pressen, ziehen, schrauben an uns, damit wir nebenbei nicht aus dem Gefüge geworfen werden, das ist mitunter tödlich, wenn wir nicht genügend Erholungsphasen kriegen. Ich glaub, daran liegts echt, Alex, du hast selbst gesehen, Rückzug ist heilsam. Deine Ferien waren das. Nicht bloß ein Wochenende ein kurzes zum Einkriegen, endlich lang genug, im eigenen Reich, fast ungestört Flucht ins eigene Nest. Ich find das auch sooooo wichtig- fern zu sein vom müssen, nur machen, wie beliebt. Da geht doch auch viel weiter, mehr noch, als wenn man gedrückt und getrieben wird immer, ist es nicht so?

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                                          • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                                            Hallo Naturefreak40 / Stefan ,

                                            vielen lieben Dank für das tolle Angebot. Ich komme da sehr gern drauf zurück, bin ja schon fast in Versuchung für die Herbstferien im Oktober *lach* Hab nur erstens keinen Urlaub mehr bzw. müßte dafür ein paar Tage aus Dezember verschieben, zweitens hab ich keine Ahnung, ob das Nebensaison ist oder nicht.
                                            Aber klingt wirklich toll, das werde ich bestimmt mal machen, danke

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                                            • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                                              Hallo Elektraa ,

                                              naja, "Ferien" waren das schon auch nicht - 1-2 Büro-Anwesenheitstage und 3-4 Tage Home Office die Woche, die dann mit ein paar Freiheiten, allerdings durchaus auch mit genug schlechtem Gewissen hier und da, weil ich garantiert mehr hätte für's Büro arbeiten müssen als ich getan hab Andererseits sag ich mir da auch immer: Das, was wirklich getan werden mußte, habe ich erledigt. Pünktlich und gut. Und bei dem allermeisten anderen Kram hab ich im Laufe der Jahre einfach gelernt, daß es sich nicht (mehr) lohnt, sich den Arsch dafür unnötig aufzureißen: Da mischen teilweise so viele Leute mit ihren Meinungen drin rum, dem einen paßt das nicht, dem anderen jenes nicht, mir wiederum natürlich auch nicht alles (so fair bin ich, das auch zu erkennen ); dann wieder geht jenes nicht, wie es eigentlich sollte; es muß aber wiederum so irgendwie gehen, weil wir eine Lösung brauchen; am Ende einigt man sich auf teils faule Kompromisse, mit denen niemand wirklich zufrieden ist; und rein fachlich-theoretisch denk ich mir manchmal "wie bekommen das eigentlich andere Firmen hin...? *aargh*". Wahrscheinlich auch nicht besser unter'm Strich... da klappt dann der eine Punkt vielleicht wirklich mal besser / optimal / nach Lehrbuch - dafür hakt's dann woanders...

                                              Aber wie dem auch immer sei: Das soll eigentlich nur deutlich machen, daß ich es ziemlich müde bin, für die Papiertonne zu arbeiten. Ja - streng genommen arbeite ich für mein Gehalt und das Leben, das ich mir davon leisten kann. Und das ist sicherlich kein schlechtes, sondern eher ein gutes - weiß ich Trotzdem verbringe ich / verbringt man in der Regel gute 8-10 Stunden am Tag direkt oder indirekt am Arbeitsplatz bzw. mit seiner beruflichen Tätigkeit, und ob die einigermaßen sinnstiftend und erfüllend ist, macht mir persönlich dann leider doch ne Menge aus.

                                              (PS: Just gerade eben gab's wieder ne Diskussion per Mail über nen Termin zu nem eigentlich dringenden Thema, den ich seit nem halben Jahr organisieren soll. Erst ging's vor den Sommerferien nicht wegen einer benötigten Kollegin, die langzeitkrank ist. Dann ging's jetzt letzte Woche auch nicht, weil die Kollegin noch nicht wieder da ist. Gerade hab ich versucht, den Termin auf den 05.10. zu legen - kommt die Antwort von den Betroffenen, da wäre Monatsabschluß September, und die eine Kollegin womöglich immer noch nicht da... nächste theoretische Möglichkeit nach Anwesenheitsagent von Outlook dann frühestens der 27.10. ... Ist zwar "nur" ein Projektziel für meine Zielvereinbarung 2020 - aber ehrlich gesagt geht mir das mittlerweile komplett am Allerwertesten vorbei... allein kann ich nix machen, ich bin "nur" die vorgebende Fachabteilung - umsetzen muß es die IT. Und wenn die wegen Unterbesetzung nicht können, ist das nicht mein Problem. So what... aber nur mal zur Verdeutlichung, wo mein beruflicher Frust herkommt - das ist ja keine Ausnahme, sondern mehr oder weniger Alltag; schon vor Corona; aber seit Corona und Kurzarbeit erst recht. Wie da Befriedigung und Sinn aufkommen sollen... - von "Erfüllung" gar nicht zu reden *lach* ... ? *tot-lach* )


                                              Das einzig beruhigende daran ist, daß ich erst gestern noch einen Artikel über ein Buch des jüngst verstorbenen David Graeber gelesen habe: Danach sind diversen Umfragen zufolge mindestens 1/3 oder sogar deutlich mehr aller befragten Berufstätigen unzufrieden mit ihrem "Bullshit-Job". Und zwar, soweit ich das dem Artikel entnehmen konnte, ohne das Buch bisher selbst gelesen zu haben, aus den gleichen oder zumindest ähnlichen Gründen wie ich:
                                              Einerseits sind viele Vorgänge automatisiert worden, die als geistlose, nervtötende Tätigkeiten gelten. Aber dadurch ist nicht das allgemeine Freizeitvolumen gestiegen, sondern es haben an anderer Stelle solche Posten zugenommen, die die Ausführung anderer geistloser, nervtötender Tätigkeiten be­inhalten und jenen, die sie bekleiden, hauptsächlich das Gefühl vermitteln, ihre Zeit mit Scheinbeschäftigungen zu vergeuden.
                                              Besonders zu den "Flickschustern" würde ich meine Tätigkeit zählen, wenngleich ich der IT-Entwicklung "nur" fachlich vorgelagert bin:
                                              Ganz anders gelagert ist dagegen das Phänomen der „Flickschuster“ – sie machen Jobs, deren Existenz nötig, aber im Grunde absurd ist, weil sie nur dazu dienen, einen an anderer Stelle entstandenen Mangel zu beheben. Als klassischer Fall für einen solchen Flickschuster zieht sich durch Graebers Buch der IT-Entwickler, der sein bezahltes Arbeitsleben damit verbringt, schlecht funktionierende Programme zu fixen, und seine eigentliche Qualifikation nur dann einsetzen kann, wenn er in seiner Freizeit unentgeltlich Open-Source-Software entwickelt.
                                              => Entstandene Mängel: Check
                                              => Fachliche Lösungen/Fixes für schlecht funktionierende Programme finden: Check

                                              Nehmen wir dann noch den grundsätzlichen Sparkurs für IT in meiner Branche hinzu, die Personalknappheit und den Qualifikationsmangel bzgl. aktueller Technologien, ist der Mix perfekt.

                                              Aber:
                                              Scheint "überall" so zu sein.
                                              Machste nix gegen.
                                              *Schulter-zuck*


                                              Also ja:
                                              Da kann ich (man) sicher nur versuchen, möglichst entspannt irgendwie das Beste daraus zu machen. Und wenn es am Ende eben auch viel Däumchen-drehen, Handy-daddeln, Kaffee-trinken, mit-Kollegen-schwatzen und auf-den-Feierabend-warten ist.
                                              Irgendwo hab ich mal gelesen, daß das eigentlich schon unter den Beamten im 19. Jhd. teilweise nix anderes war: Bleistifte gegen die Langweile anspitzen und auf den Feierabend warten *lach*

                                              Und wir werden dafür bezahlt!

                                              Worüber beschwere ich mich eigentlich...? *Kopf-kratz*

                                              Ich denke mal, bei mir ist es auch ein bißchen der Unmut darüber, Anstrengung für diese Scharade mit aufbringen zu müssen: Wenn es wie in den Befragungen von Graeber rund 37% oder mehr der Beschäftigten so geht, dann ist das alles eigentlich ein offenes Geheimnis. Berücksichtige ich dann noch andere Arbeitszeit-Studien, wonach ein Angestellter nur rund 3 Stunden seines Arbeitstages wirklich produktiv tätig ist und sich immer mehr für eine 4-Tage-Woche oder 6-Stunden-Tage aussprechen, ist das Bild eigentlich rund.

                                              Aber: Macht man den Mund entsprechend auf und sagt seine Meinung, verdaddelt seine Zeit am Arbeitsplatz am Handy, mit Zeitung-lesen oder quatscht ne Stunde lang mit nem Kollegen, ist man sofort im Rechtfertigungszwang! Es ist echt irre.

                                              Dabei will ich mich definitiv auch nicht gegen "echte" und sinnvolle Arbeit aussprechen! - ganz im Gegenteil: Wenn es etwas sinnvolles und dringendes zu tun gibt, wird das selbstverständlich unmittelbar erledigt, und zwar gut und richtig!
                                              Aber den Rest der Zeit so zu tun, als sei man extrem beschäftigt, unabkömmlich und permanent im Termin- und Aufgabenstreß, nur damit man nicht vom Chef oder nem nickeligen Kollegen blöd angemacht wird, ist irgendwo einfach dämlich.

                                              ... und streßt mich enorm.

                                              Weil es eben keinerlei wirklichen Sinn erfüllt, außer dem, das ganze Potemkinsche Dorf aufrecht zu erhalten.

                                              Einfach nur total banane *Kopf-schüttel-tot-lach*

                                              Dabei denke ich, daß eben gerade unsere zunehmende Automatisierung, die digitalen Technologien mit Fernzugriffen und auch der gesamte Wohlstand unserer (westlichen) Gesellschaft es locker zulassen würden, da flexiblere Arbeits- und Arbeitszeitmodelle zu finden und umzusetzen.
                                              Klar ist aber natürlich auch: Schwarze Schafe gibt's genug, Neidhammel und Bosnickel ebenso. Also werden alle in einen Topf geworfen, ausnahmslos jeder hat sich an die Regeln zu halten, und die Ehrlichen, die sehr wohl das Wichtige vom Unwichtigen, das Dringende vom Undringlichen und das Notwendige vom Nice-to-have unterscheiden könnten, müssen den Mist mitmachen, anstatt Leerlaufzeiten anderweitig sinnvoll und ggfs. auch für sich oder andere Projekte nutzen zu können, bspw. auch gemeinnützig oder wie auch immer.

                                              Ist schon ne komische Welt...


                                              Von daher - bevor ich noch mehr vom Hölzchen auf's Stöckchen komme:
                                              Echte "Freizeit" und "Urlaub" sehen definitiv anders aus für mich

                                              Aber ja: Der räumliche Abstand hilft schonmal sehr.


                                              Die Sinnkrise bleibt nur trotzdem irgendwo...

                                              Wenn ich mir dann wie gesagt meine kleine Existenz in diesem unermeßlich großen Universum vorstelle, hilft mir das seltsamerweise ein bißchen. Obwohl ich einerseits erst recht denke "wo ist da der Sinn?", erkenne ich dadurch viel bewußter, daß ich die Sinnfrage vielleicht auch nicht überbewerten sollte: Das Universum ist 14 Mrd Jahre alt, die Erde 4,6 Mrd Jahre, Pangea ist entstanden, aufgebrochen, Kontinente gewachsen und versunken, unzählige Lebewesen allein auf unserem Planeten geboren und gestorben - was sind da schon 80 Menschenjahre? Vielleicht ist der "Sinn des Lebens" wirklich "nur", möglichst gut, einigermaßen zufrieden und vor allem möglichst gesund da irgendwie durchzukommen - jetzt wirklich im positivsten aller Sinne, aber durchaus mit einer fatalistischen Nuance. Natürlich gucke und bemühe ich mich um möglichst viel Freude, Spaß und Erfüllung am und im Leben - aber wenn das eben auch mal in größeren Teilen ausbleibt, ist das vielleicht auch nicht so sehr ein Drama, wie es mir meine Psyche und mein dopamin-süchtiges Gehirn immer glauben machen will. Nicht jeder hebt die Welt mit seiner Existenz aus den Angeln und erreicht was Besonderes - jetzt mal überspitzt ausgedrückt - das ist aber sehr wahrscheinlich auch gar nicht notwendig.


                                              In jedem Fall muß ich aber auch diesen Weg erstmal richtig finden und ein Stück gegangen sein, bis ich ihm blind folgen kann. Meine Erziehung und mein Werdegang der ersten 30-35 Lebensjahre sitzen eben tief in meinen Wurzeln und lassen da nicht so leicht locker. Und nach wie vor werden die allerwenigsten von uns zur Lockerheit, Entspannung, Gemächlichkeit und Gelassenheit erzogen - obwohl wir es uns eigentlich problemlos leisten könnten, wenn wir mal kollektiv umdenken würden. Bzw. eigentlich ist es ja eben sogar schlimmer, siehe auch oben: Es wird zwar viel von "Entspannung", "Gelassenheit" und "Work-Life-Balance" gesprochen, Vereinbarkeit von Job und Familie - aber gleichzeitig erziehen wir immer noch zum Leistungsdruck und leben ihn tagtäglich vor. Und es heißt ja auch "nur" "Vereinbarkeit von Job und Familie" - von "Freizeit" und "persönlicher Selbstentfaltung", "Erfüllung" und "sinnstiftenden Tätigkeiten" ist im Alltag und allen möglichen Programmen nur selten die Rede. Wir wissen alle, daß der Mensch keine Maschine ist, hören es oft genug und immer öfter - aber wirklich etwas daran ändern tut sich in der Praxis nicht.

                                              Naja - ich geh schon wieder in die Tiefe


                                              Schluß für den Moment; "muß" jetzt nochmal was "produktiv" sein

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                                              • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                                                Regelmässiges Essen, Trinken, die Jungen durchfüttern können und auch selbst überleben können geht leichter, wenn man ein fixes monatliches Zuschüsschen kriegt.

                                                Was dafür zu tun ist, das gelingt dir, sonst wärst du ja schon gekündigt.

                                                Klopf dir auf die Schulter, dass du schaffen konntest, so eine sichere Geld-Quelle zu erschließen.

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                                                • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                                                  Ich frag mich auch manchmal, wahnsinn, wieviel Zeit es wohl gebraucht hat, bis ein Sandstrand entstehen konnte, der ja das Endprodukt eines immens langen Zersetzungsprozesses ist.
                                                  Hier, wo ich lebe, da war mal ein Meer.. das Steinchen im Fundament meines Hauses ist achthundert Millionen Jahre alt und die Erde unterm Feld ist ein Produkt aus tausenden Jahren Absterben und Mulchen mit diesem Leben, das nun "tot" ist.

                                                  Ich hab den Sinn meines Lebens gefunden. Ich bin Teil eines Zellhaufens, der lebt und auf meinem Buckel wachsen meine Enkel weiter und deren Enkel, auf mich praktisch draufgebaut.
                                                  Es kann ja sein, dass meine Nachkommen bereits jetzt leben können, weil ich sie füttere mit meinem Leben, bis ich nicht mehr kann und absterbe, die füttern dann ihre Nachkommen mit ihren Lebensstoffen, bis auch sie abgestorben sind und so weiter.
                                                  Eine meiner Enkelinnen macht bereits jetzt ähnliche Muster durch, wie ich mal. Vielleicht lebe ich in ihr weiter und bin bereits mit einem Bein in ihr integriert? DASS ich nicht umsonst da bin, das ist jedenfalls klar, wie auch keine Muschel umsonst da war, deren Schale nun ein Teil des wunderschönen Sandstrandes ist von den Malediven, oder von dem Hügel vor meinem Haus.

                                                  Ich hab grad ( dank deiner Impulse) Philostunde, nachher ist dran, die Büsche im Garten vorsorglich zu stutzen, damit sie mich nicht überwuchern. Die Zweige werden gehäkselt und in den Kompost gelegt, der wird Erde und in diese Erde schieben sich die Wurzeln der Nachwelt.

                                                  Im Wald oben, wo ich gern meine Runden dreh, ist ein verrotteter Baum, aus diesem Baum sprießen junge Bäume. Die Kartoffel im Garten war das Ende ihrer Generation, aus ihr wuchs heuer eine neue Generation Erdäpfel heran, mit dem Erbgut der Mama-Kartoffel. Die lebt praktisch jetzt weiter, neu, jung und knackig in ihren Sprößlingen. Mama züchtet Kinder, um in ihren Kindern noch einmal neu beginnen zu können. So seh ich das. Ich kann mich schon sehen als Teil meiner Kindeskinder und freu mich irgendwie schon drauf, geheim in ihnen weiterleben zu können später. Diese Geschichte erfinde nicht ich, sie ist überall zu bemerken in der Natur. Warum soll es bei uns nicht ähnlich ablaufen?

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