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Knie-und Rückenschmerzen

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  • Knie-und Rückenschmerzen

    Sehr geehrter Herr Professor Weber,

    ich bin weibl. und 37 Jahre alt und leide bereits unter ständigen Schmerzen. Ich habe seit 1989 insgesamt 18 Operationen gehabt, darunter u.a. 9 Knie-OP`s links, 2 Knie-OP`s rechts und 4 NNH-Operationen. Durch die ganzen Knie-OP`s habe ich bereits eine Fehlhaltung erhalten und dadurch erhebliche Rückenschmerzen. Die Diagnosen lauten: Z.n. mehrfachen VKB-Plastiken bd. Knie (11 x); Lumboischialgie bds; li-betonter NPP L5/S1; intraforaminale Enge L5/S1; lumbale Spondylarthrosen; Tendopathie li. Knie; OSG-Arthrose re..
    Dazu habe ich noch eine Allergie gegen ASS, welche eine chron. NNH-/Stirnhöhlenentzündung auslöst und allerg. Asthma. Durch diese Allergie ist auch nur eine beschränkte Einnahme von Medikamenten möglich.
    Das, was mir zu schaffen macht, ist die Kombination zwischen dem li. Knie und dem Rücken. Ich habe ständige Schmerzen im Knie als auch im Rücken! Lt. dem derzeitigen behandeltem Arzt ist nur noch Kortison möglich, um mir die Schmerzen erträglicher zu machen. Eine Behandlung mit Ostenil und EAP-Maßnahmen und/oder auch Krankengymnastik brachten keinerlei Besserung. Manchmal weiß ich schon nicht mal mehr, wie ich mir die Schuhe zubinden soll, da ich entweder mein Bein nicht nach oben anwinkeln kann oder aber nicht nach unter in die Hocke gehen und auch nicht meinen Oberkörper zu den Füssen runter lassen kann. Manchmal sitze ich da und komme mir vor, wie ein kleines Baby. Ich nehme schon ständig Schmerztabletten ein, aber selbst Tramal in hoher Dosis hilft nicht mehr. Das Laufen schadet dem Knie , ist aber gut für den Rücken; das Ruhen ist gut für das Knie, aber schlecht für den Rücken. Ich weiß schon nicht mehr, was ich überhaupt noch machen soll. Ich bin regelrecht am verzweifeln! Ich renne von Arzt zu Arzt, aber so richtig (wie ich mir das offenbar vorstelle) kann mir keiner helfen. Da man bei mir auch zwei (nachweisliche) Behandlungsfehler machte, hält man sich wahrscheinlich auch bedeckt und ist eher vorsichtiger. D.h. ich denke, dass die Ärzte schon genau so ängstlich sind, wie ich. Das Vertrauen in die Medizin ist schon stark gesunken, aber ich bin ständig auf Ärzte angewiesen. Ich kann nicht lange stehen, laufen, liegen, sitzen und auch das heben, bücken u.ä. macht große Schmerzen. Meine Leukozyten liegen bei 16,4 und ich habe seit einigen Monaten auch starke Sehstörungen. MS, Leukämie und/oder Rheuma ist durch ein Differenzialblutbild so gut wie ausgeschlossen worden. Weiterhin bekomme ich auch ständig blaue Flecken, ohne mich angestoßen zu haben. Fakt ist, das ich echt nicht mehr weiß, was ich machen soll! Seit einem Jahr bin ich auch bei einer Psychologin, aber nichts, aber auch garnichts, hat mir bisher wirklich geholfen. Anstatt das es Bergauf geht, geht es weiter Bergab - wie lange ich das alles noch schaffe, ich weiß es nicht.
    Haben Sie vielleicht einen Tip, wie ich aus dieser (für mich) fatalen Situation einen Ausweg finden kann? Ob Kortison auf Dauer eine gute Lösung ist, wage ich zu bezweifeln, da auch hier erhebliche Nebenwirkungen auftreten können.

    Danke im voraus

    anjafa


  • RE:


    Sehr geehrte anjafa,
    mit "Tips" kommt man hier sicher nicht weiter: Sie haben inzwischen eine chronische Schmerzkrankheit und das erfordert konsequentes Handeln aller Beteiligten. Sicher steht ein langer weg vor Ihnen, aber es dauert um so länger, je später man damit anfängt.
    Lassen Sie mich als ein Beispiel sagen: Wenn Tramadol nicht (ausreichend) wirkt, muss nach anderen Medikamenten gesucht werden. Die Allergie auf ASS spielt keine Rolle, da dieses Medikament für die Behandlung chronischer Schmerzen ohnehin nicht in Frage kommt.
    Die Einbeziehung eines Psychologen ist zu begrüßen.
    Aber Medikamente und Psychotherapie sind nicht alle therapeutischen Optionen.
    Ich empfehle Ihnen, sich bei einem Schmerztherapeuten vorzustellen.
    cfw

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    • RE:


      Sehr geehrter Herr Prof. Weber,

      zunächst einmal sage ich vielen Dank für Ihren "Tip/Rat".
      Die Odyssee mit einer Schmerztherapeutin habe ich auch schon hinter mir. Dort versuchten wir es mit Katadolon, Amitriptylin, Teufelskralle und auch Tramadolor. Auch der Einsatz eines Tens-Gerätes wurde ausprobiert. Nach ca. 11 Monaten konnte aber auch hier nichts Besserung bringen. Die Therapeutin meinte, dass ich schon immun gegen die Schmerztabletten sei. Letztendlich vermochte auch Sie mir nicht zu helfen bzw. eine Besserung zu erreichen, so dass am Ende letzlich alles auf die Psyche abgetan wurde - dies ist ja oft auch das einzige was den Ärzten noch bleibt. Nun ja, wie ich bereits vorher schon erwähnte, bin ich auch in psychologischer Behandlung, die ich aber selbst von mir aus, noch bevor ich zur Schmerztherapeutin ging, anfing. Ich komme aber überhaupt nicht weiter und meine Schmerzen sind immer weniger zu ertragen.
      Gibt es vielleicht noch andere Möglichkeiten, oder hab ich schon zu früh aufgegeben?? Sollte ich vielleicht noch einen anderen Schmerztherapeuten aufsuchen?? Ich weiß es nicht! Danke

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      • RE: Was tun


        Liebe anjafa,
        als allererstes sehe ich einen Widerspruch: Sie haben (was ich gut finde) von selbst einen Psychotherapeuten aufgesucht, andererseits schreiben Sie, wir Mediziner würden "alles auf die Psyche" schieben - DEM IST ABER EBEN NICHT SO! Schmerz und Psyche hängen untrennbar zusammen.
        Nun zu Ihrer anderen Frage: Ich schrieb schon einmal früher, dass alles seine Grenzen hat, damit auch jeder Mensch und jeder Arzt - sogar wir Schmerztherapeuten... ;-)
        Es tut mir zwar weh, aber ich gebs gleich zu: ICH AUCH!
        Also müssen wir unsere Kräfte bündeln - denn mein Kollege hat zwar auch seine Grenzen, aber vielleicht nicht auf dem gleichen Gebiet wie ich...
        Ich empfehle Ihnen also
        1. nicht aufzugeben und
        2. die Vorstellung in einer Schmerzkonferenz - das ist ein Gremium von mehreren Schmerztherapeuten verschiedener Fachrichtungen, in dem die Krankheitsbilder von Patienten diskutiert werden, beio denen der einzelne nicht vorankommt.
        Herzlich
        cfw

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        • RE: Was tun


          Lieber Herr Prof. Weber,

          ganz herzlichen Dank für Ihre Beantwortung und Ihre Vorschläge. Zu dem Widerspruch, den Sie ansprachen, kann ich nur folgendes sagen:
          Ich wollte selbst auch sicher gehen, dass ich nicht schon nur einfach psychisch Krank bin, denn dann hätte ich mir die Wege zu anderen Ärzten sparen können und mich allein auf die Psychischen Symtome konzentrieren können. Ich weiß aber heute, dass meine Krankheiten nicht rein psychischer Natur sind, da man auch gewisse Krankeitsbilder und Blutergebnisse auch nicht psychisch beeinflussen kann. Was mich manchmal ärgert, ist dass ein Arzt, der nicht mehr weiter weiß, dann doch eher dazu geneigt ist, dass man nur psychisch Krank ist. Ich hatte auch, was meine Kniegeschichte angeht immer gedacht, dass ich mir schmerzmässig etwas zusammen spinne. Heute weiß ich, dass ich meinen Körper richtig kenne, denn meine Schmerzen sind und waren zu jeder Zeit begründet (bestätigt durch ein Gutachten). Ich muss heute gleich mit zwei, wenn nicht sogar mit drei Behandlungsfehlern leben und mit dazu mit dessen Folge-
          schäden. Das war eigentlich mehr der Grund, warum ich zur Psyhologin ging - weil ich zum einen wissen wollte, ob ich mir was zusammen spinne (das Gutachten kam erst Monate nach Beginn der Behandlung bei der Psychologin) und weil ich mit der ständigen Arztgeherei nicht mehr klar kam. Ich wollte einfach mit jemandem über meine ganzen Leiden sprechen und dazu gehören leider auch nicht nur meine gesundheitlichen Probleme.
          Nun ja, letztlich weiß ich, dass nicht alle Ärzte gleich sind und auch Ärzte nur Menschen sind. Dies alles nur noch mal zur Klarstellen wegen des Widerspruches, den Sie sahen. Doch so ganz unrecht haben Sie auch nicht, denn mir ist schon auch klar, dass ein fröhliches Leben sich besser auf den Schmerz auswirkt als eine weniger fröhliches Leben. Ich denke, dass man es vielleicht auch nicht unbedingt wahrhaben will, dass man auch psychisch krank ist. Ich weiß zumindest heute, dass ich psychisch als auch körperlich krank bin und darum mache ich die Psychotherapie auch weiter - brauche aber dennoch Hilfe, was meine Schmerzsituation angeht.
          Also nochmal ganz herzlichen Dank für alle. Ich hätte nun am Ende doch noch eine letzte Frage! Wie komme ich den an so eine Schmerzkonferenz heran!? Muss ich hier nur meinem Hausarzt was sagen, so dass er mich entspr. weiter überweist oder muss ich etwas anderes veranlassen? Den Vorschlag finde ich echt Klasse, denn wenn sich mehrere den Kopf über eine Krankheitsgeschichte zerbrechen, kommt man vielleicht eher zu einem Ergebnis, was einen auch zufrieden stellt.

          Herzliche Grüsse und Danke

          Kommentar


          • RE: Was tun


            Liebe Anjafa,
            danke für Ihr ebenso warmherziges wie ehrliches Schreiben.
            Darf ich noch auf zwei Stellen Bezug nehmen ;-) ?
            Sie unterscheiden noch zu sehr zwischen Psyche und Körper: Beides bildet wirklich - und nicht nur rhetorisch - eine Einheit. Und das ist eben gerade so sehr deutlich beim chronischen Schmerz; und daher ist das, was Sie schreiben, und was Sie selbst erlebt haben, auch vollkommen einleuchtend. Leider kam die Erklärung zum körperlichen Teil später - ach, wenn wir's als Ärzte doch selbst immer wüßten...
            Und: "...sind nur Menschen": Was heißt "nur" ;-)?
            Wir sollten es immer sein. (wollen...)
            Nun zur Schmerzkonferenz: Jeder Arzt kann einen Patienten in einer Schmerzkonferenz vorstellen. Wenn er das nicht will, kann er Sie auch an einen Schmerztherapeuten überweisen; dieser weiß dann bestimmt, wo in Ihrer Nähe eine Schmerzkonferenz stattfindet.
            Sollte der Weg für Sie nicht gangbar sein, melden Sie sich noch einmal; dann müssen wir einen anderen Weg finden und werden das auch.
            Zunächst erst mal viel Erfolg und
            herzliche Grüße
            Ihr
            cfw

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            • RE: Knie-und Rückenschmerzen


              Hallo Anjafa, ich bin kein Arzt, aber die geschilderten Problembereiche erinnern mich an Symtome bei einer Borrelioseerkrankung. Gruß : Hans

              Kommentar



              • RE: Ganz herzlichen Dank


                Lieber Herr Prof. Weber,

                ich bedanke mich ganz herzlich für Ihre Worte und werde nun versuchen alles weitere zu veranlassen. Falls ich nicht weiter komme, nehme ich gerne Ihr Angebot an, mich noch einmal zu melden.
                Mit dem .... "nur" Menschen meine ich, dass wir Patienten doch oft den Arzt als Gott in weiß bezeichnen und auf diese heraufsehen. Aber wir stellen manchmal fest, jeder nach seinem Leidensweg und Erfahrung, das Ärzte keine Götter sind, sondern eben auch "nur" Menschen wie wir, die auch einmal Fehler machen können. Das nur, weil wir Kranken die Ärzte immer als etwas wesentlich höheres ansehen, als wir uns manchmal selbst. Ich kann aber was das angeht natürlich nur von mir sprechen! Ist ja eigentlich auch egal.

                Also, vielen lieben Dank für all Ihre Informationen und Ihre für mich ebenfalls warmen Worte.

                Herzliche Grüße
                anjafa

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                • RE: Knie-und Rückenschmerzen


                  Ebenfalls Hallo Herr Hans Arlt,

                  entschuldigung, aber mit diesem Wort kann ich leider garnichts anfangen. Habe das Wort bzw. diese Erkrankung noch nie gehört - kann das nur in Verbindung mit Zeckenbissen bringen. Komme ich dem nahe, oder bin ich weit davon entfernt!? Wäre schön, wenn Sie mich aufklären könnten. Sage aber auch, dass ich nicht wüßte jemals von einer Zecke gebissen worden zu sein. Auch eine Zeckenimpfung habe ich schon seit längerem. Fieber habe ich auch nicht.
                  Bitte, wenn ich falsch liege, klären Sie mich doch netter-weise auf. Ich werde auch noch einmal nachschauen, was diese Krankheit "Borreliose" ist.

                  Herzlichst
                  anjafa

                  Kommentar


                  • RE: Knie-und Rückenschmerzen


                    Hallo Anjafa, gegen Borreliose gibt es keine Impfung - nur gegen FMSE
                    (Sommermenengitis).
                    Beiliegend sende ich Ihnen eine Liste, an Hand derer Sie überprüfen können,
                    ob eine evtl. Borrelienerkrankung bei Ihnen vorliegt. Ich denke, wenn man
                    etwa 50% davon mit ja beantworten kann, so sollte mal in diese Richtung
                    gedacht werden.
                    MfG Hans Arlt
                    ----------------------------------------------------------------------------
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                    C4 Checkliste der Symptome

                    Die folgende Liste ist nicht als diagnostisches Werkzeug gedacht, sondern
                    sollte die Sprechstunde gezielt ausrichten. Beschwerden, die bestimmten
                    Organsystemen zugerechnet werden, stehen untereinander, um eine
                    multisystemische Beteiligung besser hervorzuheben.


                    Risikoprofil (Bitte ankreuzen)



                    O Zecken-Endemiegebiet?

                    O Häufige Freilandaktivität (Wandern, Fischen, Campen, Gartenarbeit, Jagen)?

                    O Zecken an Haustieren?

                    O Zeckenstich erinnerlich? Wann?

                    O Wanderröte erinnerlich?

                    O Andere Hautrötungen?

                    Folgende Symptome?

                    O Nicht erklärliches Fieber, Schwitzen, Frösteln, plötzliches Erröten
                    O Nicht erklärliche Gewichtsveränderung (Ab- oder Zunahme)
                    O Müdigkeit, Erschöpfung, geringe Ausdauer
                    O Nicht erklärlicher Haarausfall
                    O Geschwollene Lymphknoten, wo?
                    O Halsschmerzen
                    O Schmerzen an den Testes, in den Leisten
                    O Nicht erklärliche Menstruationsunregelmäßigkeiten
                    O Nicht erklärliche Milchproduktion, Brustschmerzen
                    O Blasenfunktionsstörungen
                    O Sexuelle Funktionsstörungen oder Libidoverlust
                    O Magenbeschwerden
                    O Veränderte Stuhlgewohnheiten (Obstipation, Diarrhoe)
                    O Schmerzen des Brustkorbs oder Wundgefühl über den Rippen
                    O Kurzatmigkeit, Husten
                    O Herzklopfen, Herzstolpern, Block im Herzreizleitungssystem
                    O Herzgeräusch (anamnestisch), Klappen-Prolaps
                    O Gelenkschmerzen, Gelenkschwellung, an welchen Gelenken?
                    O Gelenksteifigkeit (auch des Nackens oder des Rückens)
                    O Muskelschmerzen, Muskelkrämpfe
                    O Zucken der Gesichts- oder anderer Muskeln
                    O Kopfschmerzen
                    O Nackensteifigkeit, Nackenschmerzen
                    O Kribbeln, Taubheitsgefühl, brennende oder stechende Gefühlsstörungen,
                    einschießende Schmerzen
                    O Fazialisparese (Bell'sche Lähmung)
                    O Augen/Gesichtsfeld: Doppel-, Schleiersehen, Mouches volantes,
                    Lichtempfindlichkeit
                    O Ohren/Gehör: Brummen, Pfeifen, Schmerzen, Geräuschempfindlichkeit
                    O Reisekrankheit, Schwindel, Gleichgewichtsstörungen
                    O Benommenheit, Gangstörungen
                    O Tremor (Zittern)
                    O Verwirrtheit, Denkschwierigkeiten
                    O Konzentrations-, Leseschwierigkeiten
                    O Vergeßlichkeit, eingeschränktes Kurzzeitgedächtnis
                    O Desorientiertheit (Verirren, an falsche Plätze gehen)
                    O Sprech- oder Schreibschwierigkeiten
                    O Stimmungsschwankungen, Gereiztheit, Depression
                    O Schlafstörungen (zuviel, zuwenig Schlaf, frühes Erwachen)
                    O Alkoholunverträglichkeit, länger andauernder "Kater"
                    ----------------------------------------------------------------------------

                    Kommentar



                    • RE: Knie-und Rückenschmerzen


                      Lieber Herr Arlt,

                      zu aller erst muss ich sagen, dass ich echt über Ihren umfangreichen Beitrag geplättet bin. Vielen, vielen Dank für Ihre ganzen Informationen und die Zeit, die Sie dafür aufgebracht haben.
                      Ich muss mir das nun alles einmal in Ruhe zu Gemüte führen, da schon einige Punkte zusammen kommen. Was mich allerdings noch neugierig macht, ist die Frage, wie und ob man diese Krankheit durch ein Blutbild erkennen kann oder welche Untersuchungen notwendig sind um diese Krankheit zu bestätigen bzw. auch auszuschließen?
                      Evtl. hätte man ja sonst so etwas schon erkennen müssen! Also, ganz herzlichen Dank schon mal vorab für Ihre Mühe.

                      anjafa

                      Kommentar


                      • RE: Knie-und Rückenschmerzen


                        Hallo anjala, beigefügt einige Informationen zu dem Thema(die nicht von mir verfaßt wurden, sondern Ausschnitte aus einschlägigen Puplikationen sind). Tenor: Nur die klinischen Symtome sollten bei der Diagnosemaßgeblich sein. Der Bluttest ist lediglich ein zusätzliches Hilfsmittel.
                        Dieses B.-Thema ist sehr komplex.
                        Gruß: Hans
                        Anlage:
                        Die wichtigsten Bezeichnungen in einem serologischen Befund sind IgG und IgM. Der erhöhte IgG Titer deutet in der Regel auf eine überstandene Infektion hin, erhöhte IgG und IgM Titer sind Zeichen für eine akute Infektion. Doch gerade in der Spätphase, auf die anschließend noch näher eingegangen wird, sind in der Regel keine IgM-Antikörper vorhanden, obwohl noch lebende Borrelien existieren.
                        Immunbiologen sowie Forscher und Biologen der Pharmaindustrie haben hier also noch ein breites Aufgabenfeld vor sich.


                        Stadium 3: Tritt nach mehreren Monaten bis Jahren ein. Chronische Gelenkbeschwerden, fortschreitende neurologische Veränderungen sowie Hautveränderungen treten ein. Die dritte Hautmanifestation (Acrodermatis chronica atrophicans) ist eine entzündliche Hautveränderung, die sich bis zur starken Abmagerung infolge chronischer Ernährungsstörungen und anderer zehrender Krankheiten ausbreitet. Arthritis und Myostitis (Muskelentzündungen) sind ebenfalls Anzeichen des dritten Stadiums. In Deutschland ist das Bannwarth-Syndrom, eine Erkrankung der Hirnnerven oder der spinalen Wurzeln, die häufigste Manifestation der Borreliose. Bei diesem Syndrom leiden die Patienten an Schmerzen und leichten Lähmungen oder Schwächen eines Muskels oder von Muskelgruppen. Von allen Hirnnerven können Lähmungserscheinungen ausgehen. Treten die Schmerzen meist nachts auf, deutet dies auf ein Bannwarth-Syndrom hin. Zu den häufigsten Symptomen gehören weiter: Schwitzen, Frieren, Erschöpfung, Haarausfall, Schmerzen in den Weichteilen des Halses (keine Schluckbeschwerden, Blasenfunktionsstörungen, Kurzatmigkeit, Herzklopfen, Kribbeln oder Taubheitsgefühle, unkontrollierbares Zittern einzelner oder mehrerer Muskelgruppen, Konzentrationsschwierigkeiten, Sprachstörungen, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen, Lähmungen.



                        Eine bezüglich Zeckenstich leere Anamnese schließt eine Borreliose nie aus! von Anamnese und klinischem Bild abgesehen, beruht die Diagnostik hauptsächlich auf serologischen Methoden. Bei typischen Erythema migrans kann man die die Serologie verzichten, zumal sie zu ca. 50 % noch negativ ausfällt. Umso wichtiger ist die Serologie bei Neuro- und Arthroborreliose.
                        Die Borreliemserologie ist nicht standardisiert. Falsch positive Befunde bei akuten Infektionen durch Epstein-Barr-Virus und Varicella-Zoster-Virus möglich. Eine frühzeitige Antibiotikatherapie kann die Antikörperantwort unterdrücken. Das Standardverfahren ist derzeit der Enzymimmunoassay, mit dem man nach spezifischen IgM- und IgG-Antikörpern in Serum, Liquor und Gelenkpunktat suchen kann. Manche Labors führen noch zusätzliche Bestätitungsteste (z.B. Immunoblot) durch. die Befundinterpretation wird zusätzlich durch die relativ hohe Prävalenz von Antikörpern gegen B.burgdorferi bei Gesunden erschwert. Nach erfolgreich behandelter Lyme-Borreliose können Antikörper (sowohl IgM als auch IgG) noch längere Zeit persistiern; deswegen erübrigen sich serologische Verlaufskontrollen. Der Antikörpernachweis im Liquor ist entscheidend für die Diagnose einer Neuroborreliose.
                        Direktnachweis und Anzüchtung von B. burgdorferi sowie die Polymerase-Kettenreaktion spielen in der Routinediagnostik bisher keine Rolle.

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                        • RE: Knie-und Rückenschmerzen


                          Lieber Hans,

                          das ist ja echt alles sehr umfangreich, was Sie mir senden. Wahnsinn! Dafür, dass Sie kein Arzt sind, haben Sie sich echt mächtig ins Zeug gelegt. Meine Hochachtung.

                          Ich habe gleich mal nach meinen IgM und IgG geschaut, da ich erst am 01.09.03 eine Differenzialblutbilduntersuchung hatte! Das IgM liegt im Normalbereich und das IgG ist mit 632 unter dem Normalbereich. Was bei mir erhöht ist, ist das IgE mit 272 (Normal < 100), die Neutrophile und die Leukozyten mit 16,04 - Tendenz nach oben. Ich würde jetzt eigentlich sagen, dass ich diese Erkrankung, welche Sie mir als Möglichkeit nannten, nicht habe, aber zu meiner Beruhigung kann ich ja einfach meinen Hausarzt dazu und zu der Möglichkeit dieser Erkrankung befragen. Ich denke Fragen ist ja kein Problem.
                          Ich habe zwar mehr als 50% an den Symtomen, welche Sie ebenfalls so Superklasse aufgelistet haben, ankreuzen können, doch so richtig überzeugt bin ich da trotzdem noch nicht. All die Symtome die ich angekreuzt habe, können auch von meinen ganzen Operationen und den Folgeschäden sowie von Schmerztabletten kommen.
                          Letztlich ist es aber besser es dennoch im Auge zu behalten und wenigstens den Arzt zu Fragen, was er denn davon hält.

                          Also, lieber Hans, ich kann mich nur nochmal für die umfangreichen Informationen bedanken und muss auch sagen, dass ich dadurch viel dazu gelernt habe. Danke.

                          anjafa

                          Kommentar


                          • RE: Mittelalter in deutschen Kliniken


                            Hallo anjafa,

                            Die Frage an ihren Hausarzt können Sie sich schenken.
                            Die meisten Hausärzte haben keine Ahnung von Borreliose. Diese Erkrankung ist erst 1984 entdeckt worden und war bis jetzt noch nicht Bestandteil der Ärzteausbildung. Entsprechend sieht die Situation aus.
                            Die meisten Erkrankungen werden nicht erkannt und daher falsch behandelt. Cortison ist bei dieser Erkrankung das schädlichste, was Sie tun können. Serologische Untersuchungen haben keinen Wert, besonders im 3. Stadium, in dem Sie sich anscheinend befinden. Da hilft nur eines: Erst alle möglichen Informationen einholen und dann handeln. Trotz allem haben Sie gute Chancen, ihre Schmerzen los zu werden. Ich bin kein Arzt, aber ich weiß, wovon ich rede. Meine Borreliose wurde vor 17 Jahren als MS diagnostiziert. Informationen finden Sie auf folgenden Internetseiten:
                            www.systemische-borreliosetherapie
                            www.julius-hellenthal.de
                            www.borreliose.de
                            Ich bin der Meinung, daß Herr Arlt den Nagel auf den Kopf getroffen hat.
                            Und lassen Sie sich nicht den Psycho-Stempel aufdrücken. Natürlich gehen solche Schmerzen an die Nerven, sie lassen sich aber auf keinen Fall mit Psychopharmaka beheben.

                            gruß schwarzkittel

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                            • RE: Mittelalter in deutschen Kliniken


                              Hallo schwarzkittel,

                              mich erschreckt das ganze ein wenig! Die Ärzte müssen sich doch auch ständig fortbilden!? Ich bin ein wenig im Zwiespalt, denn heute morgen erhalte ich die erste Cortisoninjektion, da ich die Schmerzen mit anderen Medikamenten nicht mehr in den Griff bekomme. Diese Schmerzen führe ich eigentlich auf meine ganzen Operationen zurück, die zum Teil auch nicht richtig durchgeführt wurden und eben dadurch auch eine Vielzahl an Folgeschäden vorhanden sind.
                              Nun, wie auch immer, werde ich mich gerne auf den von Ihnen genannten Internetseiten informieren. Doch eines will mir nicht in den Kopf - wenn ich mich noch nicht einmal an einen Arzt wenden kann, an wen kann ich mich denn dann überhaupt wenden?
                              Wegen meiner Psyche brauchen Sie keine Angst zu haben, da habe ich auch schon einiges mitgemacht. Ich denke meinen Körper auch so gut zu kennen, dass ich selbst beurteilen kann, ob tatsächlich etwas ist oder nicht. Bisher hatte ich immer Recht, denn meistens wenn ich zum Arzt wegen einer neuen Sache gegangen bin, lande ich hinterher auf dem OP-Tisch. Ich gehe daher oft schon erst sehr spät zum Arzt, weil ich immer Angst habe, dass es wieder mal was ernsteres ist und ich selbst auch erst sicher sein will, dass ich mir nicht etwas zusammen spinne. Wenn ich mich davon überzeugt habe, dass tatsächlich etwas nicht stimmt, dann lasse ich mich auch nicht als "rein" psychisch krank abstempeln. Dann laufe ich von Arzt zu Arzt, bis die Ursache gefunden ist (Da freut sich doch die Wundhexe!) Am Ende hat man dann auch die Ursache für meine Probleme meist entdeckt und auch für die vorher behandelten Ärzte war es dann auch mal peinlich, dass nicht sie die Ursache herausfanden! Trotz allem wird man bei diesen ärztlichen Odyssen auch psychisch krank!
                              Nun, ist ja eigentlich auch egal - ich wollte Ihnen ja keinen Roman schreiben, aber ich habe Angst!!!!
                              Ich danke Ihnen auch für Ihren Beitrag und werde mich so bald es geht über diese "Borreliose" noch einmal eingehend informieren.

                              Gruss anjafa

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                              • RE: Gleitwirbel


                                Sehr geehrter Herr Prof. Weber,
                                im Sommer 1999 erhielt ich die Diagnose Gleitwirbel (4.u.5.Lendenwirbel nach Meierding), im Herbst desselben Jahres die Diagnose Eierstockkrebs, ich begann also mich zunächst um die Bekämpfung meine rKrebsform zu kümmern und stellte die Gleiwirbel an zweite Stelle, deshalb meine frage zu den Gleitwirbeln heute erst, denn so langsam ist längeres gehen oder stehen nur mit größeren Schmerzen verbunden. Natürlich befand ich mich auch in Fachärztlicher Behandlung, da die Aussagen jedoch sehr unterschiedlich sind, würde ich gern Ihre werte Meinung noch dazu hören! Die Empfehlungen gehen dahin das man mir geraten hat ein Stützgürtel zu tragen und eine Operation in der die Wirbel steif gelegt werden. Meine Frage ist, welche Möglichkeit habe ich tatsächlich meine Wirbel dauerhaft zu entlasten, so daß ich zumindest in der Lage bin, meine täglichen Augaben so zu verrichten, das ich nicht ständig durch Schmerzpausen unterbrochen werde?


                                Vielen Dank für die Beantwortung meiner Frage

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                                • RE: Gleitwirbel


                                  Eine mangelnde Stabilität mit Wirbelgleiten kann anfangs nicht selten durch Stabilisierung der stützenden Muskulatur ausgeglichen werden. Wird jedoch ein bestimmtes Ausmaß überschritten, hilft tatsächlich nur die Operation. Über durchzuführende Methoden sowie Folgeerscheinungen sollten Sie sich mit den Operateuren unterhalten (Orthopäden, Neurochirurgen). Es gibt eine Reihe von neuen Operationsmethoden gerade auf diesem Gebiet.
                                  Nicht selten ist schmerztherapeutische Begleitung erfoderlich.
                                  Gute Besserung!
                                  cfw

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