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Hilfe! Dritter Bandscheibenvorfall mit 25!

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  • Hilfe! Dritter Bandscheibenvorfall mit 25!

    Hallo,

    nach langem Durchstöbern hoffe ich hier auf einen Rat oder ein wenig Hilfe.

    Bereits mit 20 Jahren erlitt ich meinen ersten Bandscheibenvorfall L5S1 mit Austrahlung ins linke Bein bis ins Knie. Damals war das schon mit mittelschweren Schmerzen verbunden. Weder Schmerzmittel noch Akupunktur haben geholfen. Nach einem mehrtägigen Krankenhausaufenthalt habe ich Kortisonspritzen unterm MRT bekommen und nach der 4 Spritze trat Linderung ein. Weiterhin habe ich von meinem Orthopäden Krankengymnastik verschrieben bekommen, was mir nach 3 monatiger Behandlung sehr geholfen hat. Hier und da mal hatte ich ein Zwicken im Rücken oder das Bein schmerzte, aber ich hatte nie ein Taubheitsgefühl und wusste durch Rückenschule wie man vorbeugt.

    Mit 23 habe ich mir meine Haare über Kopf geföhnt, was sich als fataler Fehler herausstellte. Es gab einen Knacks im Rücken und ich bin nicht wieder hochgekommen. Im Laufe des Tages entwickelten sich die Schmerzen so stark, dass ich nicht sitzen oder liegen konnte, an Laufen war gar nicht zu denken. Links und rechts habe ich mich an den Flurwänden festgehalten, weil mir die Beine weggesackt sind und ich keine Kontrolle mehr über meinen Körper hatte. Von meinem Vater wurde ich ins Krankenhaus getragen. Das hier nicht sehr beliebte Krankenhaus hat mir trotz bekannter Vorerkrankung mitgeteilt, es sei eine Bänderüberdehnung im Rücken ohne mich genau untersucht zu haben und mich eine Woche später wieder heim geschickt.
    Auch diesen Vorfall habe ich jedoch mit viel Geduld, erneut Spritzen unterm MRT sowie ganz viel Krankengymnastik einigermaßen in den Griff bekommen. Ich war nie schmerzfrei aber zumindest waren diese in einem erträglichen Rahmen. Egal welche Infusionen oder Schmerzmittel ich genommen habe, geholfen hat da nichts. Ich kann von Glück reden, dass mein Orthopäde mir oft und viel KG verschrieben hat.

    Nun der Dritte: Ich bin zwar auf den Beinen, aber ich merke im Kreuz, wie ich so langsam die Kontrolle verliere, nehme eine Schutzhaltung ein und hab Tag und Nacht bange, das ich wieder einen Knacks höre und nicht mehr selbstständig laufen kann. Also zum Arzt, wieder MRT, gleicher Befund. Nur diesmal ist es nicht nur Ausstrahlung ins linke Bein sondern ein stechender Schmerz bis in die rechte Pohälfte. Aber auch beim dritten Vorfall keinerlei Ausfälle oder Taubheitsgefühl.

    Nun stellt sich die Frage einer OP. Ich übe einen Bürojob aus, kann aber nicht mal eine halbe Stunde schmerzfrei sitzen. Das stellt sich bei einem 9 Stunden Tag als ein Riesenproblem heraus.
    Ich bin noch so jung und habe wirklich von Schmerzmitteln, bis zu Spritzen, Krankenhausaufenthalte, Krankengymnastik, Rückenschule, Schwimmen, Akupunktur so viel ausprobiert und gekämpft. Ich möchte einfach nicht mit 25 Jahren als Krüppel abgestempelt werden, weil ich dauerhaft nicht mal in der Lage bin, meinen Beruf auszuüben. Ich würde mich gern operieren lassen mit der Begründung, dass es eine Chance für mich wäre ganz schmerzfrei zu sein in diesem jungen Alter. Angst habe ich davor aber unheimliche, weil immer etwas schieflaufen kann.

    Ich würde mich sehr über einen Rat von professioneller Seite aber auch über Erfahrungsberichte freuen. Vielleicht gibt es ein paar in meinem Alter, die was berichten können?

    Martina


  • Re: Hilfe! Dritter Bandscheibenvorfall mit 25!


    Guten Tag,

    ich bin zwar nicht in Ihrem Alter, habe aber eine Vorgeschichte, die Ihrer sehr ähnlich ist - ähnlich, aber nicht gleich! Das sollte hier im Netz ganz im Vordergrund stehen und ist mir sehr wichtig.

    Der erste Vorfall war bei mir im Alter von 25 Jahren, immer wieder rezidivierende Beschwerden, der Höhepunkt mit 46 Jahren drei Vorfälle in Folge der LWS.

    Medikamente (mehr oder weniger wirkungslos), Krankengymnastik, Akkupunktur , Osteopathie. Alles recht erfolglos.

    Als Anästhesist habe ich viele dieser orthopädischen Eingriffe mitbetreut - und mich deswegen nicht zu einer OP durchgerungen.

    Auch Äußerungen auf orthopädischen Kongressen haben mich ebenfalls in dieser Richtung bestärkt. Eine Neurochirurgin z. B. sagte sinngemäß: "Jeder Vorfall heil irgendwann ohne OP aus. Die Leute wollen sich aber nicht die Zeit nehmen, das abzuwarten. Also operieren wir..."

    Ich gebe aber zu bedenken: es ist ein riesiger Unterschied, ob man sich mit Mitte 50 so entscheidet oder in Ihrem Alter.

    Wahrlich ein Gewissenskonflikt. Ich würde an Ihrer Stelle mehrere (kompetente) Meinungen einholen:

    z. B. die eines Orthopäden (aber ein nicht operierender!!!) und die eines Neurochirurgen. Im Zweifel auch die eines Neurologen.

    Wie oben schon erwähnt ist kein Fall vergleichbar und man mag in Ihrem Fall zu einer entgegengesetzten Meinung gelangen:

    Die Entscheidung müssen letztlich Sie selber treffen. Bei der Entscheidungsfindung wünsche ich Ihnen ganz viel Erfolg.

    Gruß aus NRW

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    • Re: Hilfe! Dritter Bandscheibenvorfall mit 25!


      Vielen lieben Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben zu antworten.

      Morgen früh habe ich einen Termin beim Neurochirurgen im Münsteraner Clemenshospital. Mein Orthopäde ( der übrigens nicht operiert) hat mich dort hinüberwiesen um eine zweite Meinung einzuholen.

      Mein jetziger Orthopäde betreut mich schon länger bei meinem ersten Bandscheibenvorfall jedoch habe ich viele verschiedene Orthopäden besucht und jeder hat mir etwas anderes erzählt. Der eine sagte, eine OP ist auf Dauer notwendig, da der Vorfall immer und immer wieder kommen wird. Ein anderer wieder, dass es sich mit anderen Methoden wieder legen kann. Mein Physiotherapeut ist strikt gegen eine OP, was aber wahrscheinlich eben daran liegt, dass es die Aufgabe eines solchen ist, ganz ohne OP Besserung zu verschaffen.

      Was mir zu Denken gibt, ist mein Bürojob. Ich schaffe es in meinem Alter nicht länger als eine halbe Stunde schmerzfrei zu sitzen, Es schmerzt so sehr und ich komme auch nicht vernünftig wieder hoch. Ein Arbeitstag am Schreibtisch ist unvorstellbar und ich habe mit meinen 25 Jahren doch gerade erst angefangen und möchte mich ins Arbeitsleben stürzen und mir sind die Hände gebunden.

      Ich werde mir morgen eine zweite Meinung einholen. Das Clemenshospital ist wie ich gehört habe bekannt für gute Beratung. Ich hoffe, das die mir weiterhelfen können.

      Nie den Kopf in den Sand stecken!

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      • Re: Hilfe! Dritter Bandscheibenvorfall mit 25!


        Hallo,

        ich wünsche Ihnen ganz, ganz kompetente Kollegen und weiterhin alles Gute für Sie!!!

        Kommentar



        • Re: Hilfe! Dritter Bandscheibenvorfall mit 25!


          Ich war heute beim Neurochirurgen und dieser meinte nach Untersuchung und den MRT-Bildern, dass es nicht zwingend notwendig ist zu operieren und natürlich ganz von meinen Schmerzen abhängig ist. Er sagt schon 5 Jahre ist eine lange Zeit und wenn ich alle möglichen Sachen ausprobiert habe ohne OP und diese nicht langwirig geholfen haben, das es keine schlechte Entscheidung wäre zu operieren aber dass diese Entscheidung bei mir läge.

          Ich werde mich jetzt nochmals mit dem Orthopäden meines Vertrauens beraten. Das Problem bei mir ist nämlich auch, dass ich unter chronischer Nesselsucht leide und keinerlei SChmerzmittel außer Paracetamol einnehmen darf, weil ich auf diese reagiere. Zum Einen habe ich umso mehr Angst vor einer OP und wie ich mit den OP SChmerzen klarkomme, zum Anderen habe ich gerade jetzt mit dem Rücken unheimliche Probleme und Schmerzen, da ich ja nur mit Paracetamol behandeln darf und das hilft nicht. Weiterhin darf ich keine Spritzen mit Kortison erhalten, da sich durch Kortison meine Nesselsucht zwar zunächst verbessert aber sobald das Kortison aus dem Körper raus ist, ich am ganzen Körper schrecklichen Ausschlag bekomme.

          Momentan tendiere ich zur OP, ich würde mich um eine andere kompetente Meinung freuen, sollte hier ein Arzt mal drüber gelesen haben.

          Vielen Dank!

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          • Re: Hilfe! Dritter Bandscheibenvorfall mit 25!


            Sie schreiben nichts von den NMR Befunden. Wenn diese die Schmerzen erklären können, dann ist eine Bandescheiben OP zumindest überlegenswert. Ein Neurochirurg sollte sich dann mit Ihnen überlegen, welche Chancen auf eine Schmerzlinderung durch die OP bestehen.Evtl kann auch eine Zweitmeinung eingeholt werden.
            Bei nicht klaren Befunden kann evtl auch ein Neurologe zunächst weiterhelfen.
            Immer gehört auch eine manualtherapeutische Unetrsuchung der Wirbelsäule dazu!!

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            • Re: Hilfe! Dritter Bandscheibenvorfall mit 25!


              Sorry, ich hatte die ganzen Kommentare noch nicht zu Ende gelesen gehabt, bevor ich obigen Beitrag geschrieben habe.
              Momentan stehen Sie sicherlich in einer Zwickmühle. Wenn ich Sie richtig verstehe, besteht keine absolute OP Indikation. Das sollte einem immer zu denken geben. Eine OP mit weiterbestehenden Schmerzen ist eine unschöne Option.
              Evtl sollten nochmals alle konservativen Möglichkeiten überdacht werden.

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              • Re: Hilfe! Dritter Bandscheibenvorfall mit 25!


                Vielen lieben Dank für Ihren Rat und das Sie sich die Zeit nehmen. Sobald mein behandelnder Orthopäde einen Bericht vom Neurochirurgen bekommen hat, werden wir uns zusammensetzen und nochmals alle Möglichkeiten überdenken.

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                • Re: Hilfe! Dritter Bandscheibenvorfall mit 25!


                  Das hört sich doch sehr sinnvoll an.

                  Kommentar

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