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Chron. Schmerzen: Hände, Unterarme

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  • Chron. Schmerzen: Hände, Unterarme

    Guten Tag Abend,

    ich bin 37 Jahre alt, weiblich und leide seit über einem Jahr an heftigen Schmerzen, die im rechten Handgelenk begannen und mittlerweile in den ganzen Unterarm ausstrahlen. Zugrunde lag zuerst eine lange Zeit unbehandelte Sehnenscheidenentzündung an mindestens vier Punkten, die zum Zeitpunkt der Feststellung schon chronisch war. Die Ruhigstellung zuerst über einen Oberarmgips, dann über eine Schiene brachte nur einen minimalen Erfolg, entzündungshemmende Medikamente ebenso. Nach dreieinhalb monatiger Ruhigstellung des Unterarms traten die Beschwerden während meiner Wiedereingliederung in den Beruf nach wenigen Wochen in gleicher Intensität wieder auf, obwohl ich zu diesem Zeitpunkt als Schmerzmittel 2 mal 100 mg retardiertes Tilidin nahm.
    Während der Krankschreibung wegen der Hand bekam ich schwere Rückenschmerzen und eine Lähmung im Unterschenkel. Laut CT habe ich einen Bandscheibenvorfall an L5/S1 nach links ausbrechend) mit kritischer Spinalenge und Einklemmung des Ischias sowie einen an L4/5 (nach rechts) bislang ohne Nerveneinklemmung. Ich habe mich nicht operieren lassen, sondern wurde ambulant mit Peridural-Injektionen und später Gabapentin gegen den langanhaltenden Nervenschmerz in meinem linken Bein behandelt. Dazu kam dann Physiotherapie.
    Seit Mitte März läuft meine Wiedereingliederung. Mein AG sieht das allerdings nicht als langsamen Wiedereinstieg, sondern ich musste von Anfang an 100 Prozent leisten. Weil meine Beschwerden immer schlimmer wurden und ich aufgrund der Schmerzen in Hand und Rücken schlussendlich ein nervliches Wrack war, bekam ich immer stärkere Schmerzmedikamente. Derzeit bin ich bei Hydromorphon, 16 mg, einmal pro Tag. Damit schaffe ich meine derzeitigen fünf Stunden.
    Meine Frage ist nun: Wie lange kann man das so machen? Ein soll starkes Medikament nehmen, um damit einige Stunden arbeiten zu können? Was sagt die Krankenkasse dazu, wenn man dieses Medi vielleicht über Jahre braucht, wenn an der Ursache der Schmerzen nicht mehr viel "zu machen" ist?
    Für meine rechte Hand/Unterarm habe ich bereits Physiotherapie, Ultraschall, Iontophorese, Elektrotherapie erhalten, ebenso Kortisonspritzen. Alles ohne großen Erfolg. Die Schmerzen blieben und wurden erst durch den Wirkstoff Hydromorphon auf ein erträgliches Maß reduziert. Bei stärkerer Belastung spüre ich sie aber dennoch. Der Schmerz an sich ist sehr aggressiv und beinträchtigt meinen Alltag sehr.


    Ich finde auf diese Fragen alleine keine Antwort. Wie, wo finde finde ich Hilfe?

    Vielen Dank,

    Lina

    PS: Vielleicht noch wichtig. Ich arbeite als Nachrichtenredakteurin und scheibe viele viele Seiten am Tag. Diese Belastung gilt auch als ursächlich für meine Beschwerden, nicht nur wegen der Menge, sondern auch wegen Stress und Anspannung.


  • Re: Chron. Schmerzen: Hände, Unterarme


    Sie nehmen mit Hydromorphon (vermutlich Jurnista) ein sehr gutes und modernes Medikament ein. Auch auf sehr lange Sicht sind prinzipiell keinerlei Schäden oder Nebenwirkungen zu erwarten.
    Ich halte es für meine Patienten in der Regel so: mir ist wichtig, dass Sie nach Möglichkeit wieder in ihr Arbeitsleben und soziales Umfeld reintegriert werden können. Dies ist oftmals nur mit Medikamenten möglich. Die Krankenkasse macht eher Ihrem Arzt als Ihnen persönlich Probleme. Sie haben also nichts an Folgen zu erwarten.

    Ganz dringend möchte ich Ihnen aber raten sich Gedanken über die Belastung, den Stress und die Arbeitsweise zu machen. Vielleicht gibt es zunächst elektronische Hilfen (Spracherkennungsprogramme), die Sie benützen könnten. Ich biete meinen Patienten sehr regelmäßig Kurse/ Coaching in Stressreduktion und Entspannung an. Ohne Veränderung der Belastung und Verhaltensmuster ist oftmals eine Therapie langfristig frustran.

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    • Re: Chron. Schmerzen: Hände, Unterarme


      Hallo Herr Dr. Wachter,

      ja, ich nehme genau dieses Medikament und bin damit an sich auch sehr zufrieden. Davor hatte ich das andere mit dem selben Wirkstoff, das habe ich aber nicht so gut vertragen (sehr schlimme Kopfschmerzen, exxtremes Schwitzen). Was die soziale Reintegration betrifft, geht es mir seitdem bedeutend besser, ich habe das erste Mal seit über einem Jahr wieder Besuch bei mir empfangen. Dies war vorher wegen der Schmerzen und der psychischen Bellastung nicht mehr möglich.
      Über die Belastung und den Stress und meine Arbeit mache ich mehr sehr viele Gedanken, komme da aber zu keiner Lösung. Klar ist definitiv, dass ich nicht mehr Vollzeit arbeiten kann in diesem Beruf. Ich bin jetzt mit der Wiedereingliederungszeit am Ende der 12 Wochen und schaffe maximal 5 Stunden, ohne dass es ganz schlimm wird (trotz Medi). Meinem Arbeitgeber (AG) ist meine Krankheit leider herzlich egal. Vergangene Woche ist der Rest des Teams auf eine Messe verschwunden, ich durfte im "Innendienst" die ganze Arbeit machen. Generell war es nach meinem Wiedereinstieg so, dass ich die selbe Arbeit wie davor zu leisten hatte, nur jetzt in der Hälfte der Zeit. Alle Gespräche dessenthalben waren bislang nutzlos. Seitens meines AG hieß es lediglich: "Wir haben hier alle Stress, du kennst die personelle Situation". Einen Betriebsrat oder Ähnliches gibt es bei uns nicht.
      Das belastet mich zusätzlich, da ich absolut keine Ahnung habe, wie ich diese Situation meistern soll. Wenn das dort so weitergeht wie bislang, ruiniere ich meine Gesundheit weiter. Meine rechte Hand wird immer unbeweglicher und ich habe schon Bedenken, dass sie eines Tages nicht mehr funktioniert.

      Viele Grüße

      Lina

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      • Re: Chron. Schmerzen: Hände, Unterarme


        Vielleicht ist eine alternative Arbeitsstelle oder eine Selbständigkeit eine neue Möglichkeit. Wenn sich der Stress wirklich nicht vermeiden läßt und auch der eigene Umgang mit dem Stress hinterfragt worden ist, ist es wohl Zeit sich grundsätzlich Gedanken zu machen. Vergessen Sie bitte nicht: Stress ist ein unglaublicher Krankheitsfaktor.

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