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Folfox4 und Erbitux

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  • Folfox4 und Erbitux

    Sehr geehrter Herr Dr.

    meine Mutter bekommt nach erfolgter Colon CA Op mit Lebermetastasen, seit 11 Monaten Folfiri und Avastin. Die Metastasen sind anfänglich um 50 % zurück gegangen und sind seit 2 Monaten stabil. Die Chance auf eine Leberresektion sind laut dem behandelnden Onkologen sehr gering, obwohl ihr Chriug bei einen weiteren Rückgang der Metastasen ein Op in Aussicht gestellt hat. Die jetzige Chemo scheint nicht mehr so zu wirken, dass ein weiterer Rückgang zu erwarten ist. Wir möchten nun den Versuch wagen, die Chemo auf Folfox 4 und Erbitux umzustellen. Der Onkologe hat uns aufgeklärt, dass die Gefahr besteht das bei einer Umstellung nicht der erwünschte Erfolg eintritt und dann so gut wie alle Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft sind. Er hält es für sinnvol die jetzige weiterzumachen da die Metastasen stabil sind. Auf die Gesamtüberlebenszeit mag dieses Sinn machen, aber meine Mutter möchte das Risiko eingehen und es mit der o.a. Chemo probieren um noch die kleine Chance zu haben die Metas operabel zu machen. Der Onkologe tut sich damit schwer und will lediglich anstatt Irinocetan Oxiliplatin verabreichen, meiner Meinung nach ist es sinnvoller wenn schon eine Umstellung zu risikieren dann auf die max. wirksamste. Nach Aussage des Onkologen ist die Zusammensetzung Folfox4 und Erbitux noch nicht genügend erforscht, sondern nur Folfiri und Erbitux. Nach meinen Recherchen ist Folfox 4 und Erbitux doch eine gängige und wirsame Chemo. Deshalb ist meine Frage ob Folfox4 in Kombination mit Erbitux verabreicht werden kann und vielleicht welche Studien die Wirksamkeit dieser Chemo belegen.


  • RE: Folfox4 und Erbitux


    sollte man vor einsatz von erbitux nicht erstmal prüfen ob der tumor bzw. sein wachstum überhaupt vom EGF abhängt?

    außerdem scheint das avastin den tumor ja gut am wachsen zu hindern, würde das absetzen nicht zu schneller angiogenese und damit zu schnellem tumorwachstum führen?

    wie sind die möglichkeiten eine EGF-abhängigkeit des tumors zu bestimmen? biopsie und dann kultivierung mit und ohne EGF oder eine molekularbiologische analyse des EGF-Rezeptors zB Sequenzanalyse über mRNA, wie es bei chronisch myeloischer leukämie zum nachweis des philadelphia-chromosoms (für die therapie mit glivec) üblich ist?

    wie ist da die klinische praxis? wird soetwas vorher ausgetestet oder wird einfach auf verdacht erbitux eingesetzt und auf wirkung gewartet..?

    auf diesem wege möchte ich loelli06s mutter alles gute wünschen....

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    • RE: Folfox4 und Erbitux


      Die Zulassung von Erbitux ist beschränkt auf die Kombination mit Irinotecan, das muß bei der Überlegung auch berücksichtigt werden und man muß klären, wer die Kosten trägt. Aber dies ist nicht entscheidend, sondern: Ein stabiler Tumor ist in dieser Konstellation grundsätzlich kein Grund, eine Chemo abzubrechen. Ob eine Operabilität besteht vermag ich ohne Kenntnis der Befunde nicht zu beurteilen. Ich verstehe Ihren Wunsch nach maximalem Erfolg. Grundsätzlich kann jeder Chirurg operieren, wenn sich der Tumor nur weit genug zurückbildet. Erfahrungsgemäß kann dies aber durch einen Wechsel einer anhaltend erfolgreichen Therapie auf ein anderes Regime nicht erzielt werden. Ich will Ihnen da keineswegs Hoffnungen nehmen, zumal ich die Befunde nicht kenne. Aber mein allgemeiner Eindruck aus Ihren Schilderungen weckt eine gewisse Zurückhaltung auch gegenüber der Aussage des Chriurgen.

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      • RE: Folfox4 und Erbitux


        Um die EGF-Rezeptor-Frage zu ergänzen: Erbitux wirkt wahrscheinlich auch ohne den Nachweis eines EGF-Rezeptors, zugelassen ist es aber nur bei positivem Nachweis. Hincihtlich der Kostenfrage s.o.

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        • RE: Folfox4 und Erbitux


          Sehr geehrter Herr Dr,

          seitens des Chirugen wurde uns damals ein Op in Aussicht gestellt, da aber nach erfolgter Op nicht gewährleistet werden kann das genügend Lebermasse übrig bleibt haben wir von dieser Op Abstand genommen. Wir haben uns erhofft das durch eine Weiterführung der jetzigen Chemo ein weiterer Rückgang zu erwarten ist und bei einer Op dann genügend Lebermasse übrig bleiben kann. Die Lebermetastasen an den jeweiligen Aussenseiten der Leber könne ohne Probleme rausgeschnitten werden, aber es ist noch eine kleine Metastase in der Mitte vorhanden und die könnte man durch Ablation behandeln, aber wie bereits gesagt würde vielleicht zu wenig Lebermasse übrig bleiben. Da der erforderliche Rückgang der Metas um eine Operation wagen zu können ausgeblieben ist, sehen wir es als unsere letzte Chance an auf eine neue Chemo mit Folfox4 und Erbitux zu wechseln. Halten Sie nicht auch die Warscheinlichkeit eines nochmaligen Rückganges der Tumormasse mit dieser neuen Chemo für größer als unter der jetzigen oder macht es gar keinen Sinn diese Diskussion zu führen da eine Durchführung dieser Chemo gar nicht realistisch ist, da diese Regime nicht zugelassen ist.

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          • RE: Folfox4 und Erbitux


            Man hat ja viele Untersuchungen gerade zu solchen Konstellationen durchgeführt mit der Frage, ob eine möglichst radikale Metastasenresektion sinnvoll ist. Hier verbleibt offenbar eine nicht operable Metastase. Die Ablationstherapie ist zwar eine gute Methode, jedoch werden Metastasen damit nicht kurativ, sondern i.d.R. palliativ behandelt. Und für die Dauer der OP und Erholungsphase muß die derzeit erfolgreiche Chemotherapie ausgesetzt werden mit der Gefahr eines schnelleren Wachtsums weiterer, derzeit nicht sichtbarer Metastasen. Dies ist u.a. ein Grund, warum die meisten der durchgeführten Studien zeigen, daß es u.U. sogar Überlebensnachteile für operierte Patienten gibt. Der Glaube, daß ein Wechsel der Chemotherapie die Metastasen für immer verschwinden läßt ist nicht realistisch.
            Wie gesagt, es ist schwierig aus der Ferne eine Beurteilung abzugeben, zumal ich Ihre Hoffnung verstehen kann. Aber ganz offen gesagt teile ich die Zurückhaltung Ihres Onkologen.

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            • RE: Folfox4 und Erbitux


              Hallo loelli,
              ich möchte Dir einen guten Rat geben. Übersende die Leber-CT-Bilder doch mal an Univ.-Prof. Dr. Alfred Königsrainer, Abt. Allg.- und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum Tübingen, Hoppe-Seyler-Str. 3, 72076 Tübingen, und ersuche ihn um seine Meinung. Prof. Königsrainer ist ein hoch angesehener Spezialist in Sachen Leberresektionen. Vielleicht gelangt er zu einer ganz anderen Einschätzung.
              Alles Gute für Dich und Deine Mutter.
              Vinnie

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