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Endstadium?

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  • Endstadium?

    Lieber Dr. Hennesser

    Folgende Frage:

    Meine Tante hatte Darmkrebs und Brustkrebs. Darmkrebs war wohl schon Handball groß. Vor einigen Monaten sind dann Metastasen aufgetreten. Leber scheint befallen und sie wurde seit 2 Wochen künstlich ernährt, da jeder Durchgang versperrt ist. Die Galle wird durch Schläuche abgeleitet.

    Die erste Chemo hatte sie gar nicht vertragen und hatte eine Sepsis (Vergiftung oder ähnlich).

    Die Ärzte haben gesagt, sie könnten nicht operieren wenn sie den Tumor nicht stark verkleinern können. Sie haben dann mit einer anderen Chemo behandelt.

    Nach der dritten Woche ist sie seit Sonntag nicht mehr richtig wach geworden. Maxmial immer für 2 Minuten, aber war noch klar und hat mich erkannt. Gestern ist sie gar nicht mehr aufgewacht und hat sehr schwer und unkonstant geartmet. Als ich heute ins Krankenhaus kam wurde sie gerade auf die Íntensivstation verlegt um künstlich beatmet zu werden. Die Ärzte sage, sie wissen nicht warum die Atmung so schwach ist und die Blutwerte in den Keller gehen, wo sich ja gestern der Blutzucker wieder beruhigt hat.
    Da sich der Tumor ein wenig zurückgebildet hat und auch der Blutkreislauf nicht vom Tumor betroffen ist denke ich, dass die extrem starke Chemo sie in den Zustand gebracht hat, da sie ohnehin schon sehr geschwächt war.

    Nun fragen die Ärzte uns, ob wir wollen, dass sie weiterhin künstlich am Leben erhalten wird.

    Auf meine Frage ob sie denn nochmal aufwachen kann sagen sie es sei möglich. Auf meine Frage ob sie eine Überlebenschance hätte meinen sie, dass auch das noch der Fall sein könnte, wenn ein Wunder passiert.

    Ich persönlich glaube nicht, nachdem ich Ihre Veränderung mitbekommen habe, dass sie realistische Chancen hätte zu überleben und ich denke sie würden mir da eher auch keine Hoffnung machen, oder?

    Wir als Familie sollen die Entscheidung treffen und ich habe 2 Gedanken:

    Einerseits ist es möglich, dass sie nochmal aufwacht und wir noch mit Ihr sprechen können, in der Hoffnung, dass Sauerstoffmangel das Gehirn nicht geschädigt hat. Wäre das auch gut für sie?

    Auf der anderen Seite war sie, als sie noch bei Bewußtsein war guter Hoffnung und hat fest daran geglaubt zu überleben. Wenn wir sie jetzt am Leben erhalten und sie nochmal aufwacht, dann wahrscheinlich nur, um zu erfahren, dass sie sehr bald sterben wird. Ist es da denn nicht gnädiger sie in guter Hoffnung und ohne noch längeres Leiden einschlafen zu lassen?

    Sie bedeutet mir/uns sehr viel und ich werde nach meiner Meinung gefragt, weiss aber nicht was das bessere für sie wäre.

    Vielleicht können sie mir ein wenig auf die Sprünge helfen.

    Alles Liebe, Peter


  • RE: Endstadium?


    Menschlich mag man den Zustand des Komas als gnädig erachten. Medizinisch ist es ungewöhnlich, daß der Tumor alleine sie plötzlich in einen solchen Zustand versetzt. Wenn irgendeine Infektion, die ja behandelbar ist, Auslöser für die Verschelchterung ist so würde ich diese behandeln und abwarten, ob sie sich erholt. Wenn aber der inoperable Tumor den Darm verschließt und über diesen Weg das Ganze ausgelöst hat so ist eine auch vorübergehende Erholung eher unwahrscheinlich. Auch eine Chemotherapie ist dann erfahrungsgemäß NICHT in der Lage, diesen Zustand zu revidieren, da würde ich persönlich sehr für eine Zurückhaltung plädieren.

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