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Pankreasschwanzkarzinom - Frage an Dr. Hennesser

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  • Pankreasschwanzkarzinom - Frage an Dr. Hennesser

    Sehr geehrter Herr Dr. Hennesser,

    bei meinem Vater (67) wurde Ende 03/2005 ein Pankreasschwanzkarzinom mit zystisch wirkenden Lebermetastasen diagnostiziert.

    Ich schütte Sie jetzt leider mit Informationen voll, hoffe aber, dass Sie diese auch weiter nutzen könnten:

    Anamnese:
    Manifeste Hyperthyreose (wird behandelt)
    Insulinpflichtiger Diabetes mellitus

    CT-Auswertung:
    Im vorderen Mediastinum zeigen sich mehrere kleine Lymphknoten, die weniger als 1 cm messen (Ima 66). Unauffällig miterfasste Schilddrüsenanteile. Mittelständiges Mediastinum. Normal großes Herz. Seitensymmetrisches Thoraxskelett. Keine ossären Destruktionen. Minimalste Pleuraergüsse beidseits, mit angrenzender Minderbelüftung. Im Lungenfenster keine Infiltrationen oder Rundherde abgenzbar.

    Normal große Leber mit fast kompletter Durchsetzung von Hypodensitäten, die teilweise einen hyperdensen Randsaum zeigen. Die großen Hypodensitäten liegen im rechten Leberlappen, eine im Segment IV a (ca. 3,6x5,6 cm) sowie iene im Segment VII, ca. 4,6x3,8 cm (Ima 135 und 141). Keine Erweiterung der intra- oder extrahepatischen Gallengänge. In der Gallenblase keine verkalkten Konkremente. Milz unauffällig. Das Pankreas zeigt im Schwanzbereich eine ca. 4 x 5 cm große, cystisch wirkende Raumforderung mit einem dezenten hyperdensen Randsaum (Ima 149). Locoregionär (oberhalb der RF) Darstellung eines ca. 1,3 cm großen LK.

    Zarte Nebennieren beidseits. Normal große Nieren beidseits mit unbehinderter KM-Ausscheidung. Darstellung von multiplen Hyposensitäten in beiden Nieren. Paraaortal vermehrter Lymphknotenbesatz. Harnblasenkonturen glatt. Uentral in der Prostate Darstellung von mehreren kleinen Hyperdensitäten.

    Beurteilung:
    Verdacht auf BSD-Schwanz-Karzinom mit cystisch wirkenden Lebermetastasen. Die Hypodensitäten in den beiden Nieren entsprechen am ehesten Nierencysten. Protstatakalk.

    Immuncytochemische Untersuchung:
    Pankreassschwanz auf CEA:
    In den angerfertigten Präparaten finden sich keine intakten Tumorzellen. Eine qualitative Auswertung ist daher nicht möglich.

    Leberpunktat rechter LL:
    Die atypischen Zellen sind CEA vereinzelt positiv. Das CA 19-9 ist positiv.

    Der immuncytochemische Befund passt zu einem primären, metastasierenden Pankreas-CA.

    Laborwerte bei Einlieferung u.a.:
    Gamma-GT 319 U/l, alkalische Phosphatase 267 U/l, Bilirubin gesamt im Referenzbereich, CRP 49,2 mg/l (87 mg/l bei Entlassung KKH)

    Speiseröhre, Magen, Zwölffingerdarm, Blase und Prostata sind gespiegelt - Normalbefund.
    Darmspiegelung ist nicht erfolgt.

    Derzeit ist letzten Freitag 2. Chemo mit Gemzar erfolgt.
    Wir erwägen noch eine Immuntherapie zusätzlich.

    Wie gesagt, lese ich mich seit ca. 3 Wochen schlau - Bericht vom KH vom 12.04. - und bin mir nicht sicher, ob Primärtumor richtig ermittelt ist.

    Als Histologie ist angegeben:
    PAP Kl. V. Mäßig differenziertes Adenokarzinom..

    Sollten wir nicht lieber ein Zweitgutachten erstellen lassen, oder ist das wirklich eindeutig?

    Der Befund der Leber macht mir am meisten Sorgen, wobei der GGT bei 319 nicht erschreckend hoch ist, oder?

    Der Blutzucker spielt seit Tagen völlig verrückt, ist ständig unter 100 (mit Insulin), wobei ich mich als Laie frage, ob die Einheiten nicht langsam mal angepasst werden müssten.

    Gegen die Schmerzen auf Leberseite gibt es mittlerweile ein Morphinpflaster + Novalgin.

    Gibt es denn rein gar nichts mehr, was helfen könnte?

    Wie sieht es mit Misteltherapie aus bzw. was kann man zur Stärkung des Immunsystems tun?

    Es tut mir wie gesagt leid, dass ich Sie mit meinem Text so drangsaliere, aber es liegen echt die Nerven blank und je mehr man liest, desto verunsicherter wird man.

    Vielen, vielen Dank für Ihre Antwort und ganz lieben Gruß, Inga


  • RE: Pankreasschwanzkarzinom - Frage an Dr. Henness


    Der Befund (Histo und Immunzytochemie) sind so eindeutig, daß keine Zweitdiagnose nötig ist. Da gibt es (leider) keine Zweifel. Was man nun macht, hängt von jedem selber ab. Stützt man sich auf die sinnvollen Maßnahmen, dann ist eine Therapie mit Gemzar das Einzig sinnvolle. Evtl. kann man später mit 5-FU/Folinsäure kombinieren. Eine Immuntherapie z.B. mit Erbitux ist in der Erprobung, ich bezweifle aber große Erfolge beim Pankreaskarzinom. Mistel kann in Einzelfällen das Befinden bessern, auf den Tumor hat es keinen Einfluß.

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