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Lebermetastasen nach Uteruskarzinom

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  • Lebermetastasen nach Uteruskarzinom

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    ich wende mich an Sie mit der Bitte um Ihre Meinung zur Therapie meiner Cousine.
    Am Ende füge ich die bisherige Krankengeschichte an.
    Falls sich morgen im MRT ein Wachstum der beiden Lebermetastasen bestätigt,
    rieten die behandelnden Ärzte ihr zu eine Chemo mit Cisplatin und Navelbine
    in Kombination mit Gestagenen.
    Ist Cisplatin wirklich sinnvoller als Carboplatin? Die Nebenwirkungen sollen
    bei Cisplatin noch stärker sein als bei Carboplatin. Außerdem fanden wir
    einen Hinweis, daß Navelbine die Nebenwirkungen von Cisplatin verstärkt. Ist
    diese Kombination überhaupt sinnvoll?
    Würden Sie eine andere Kombination wählen?
    Was ist mit Topotecan, Ifosfamid oder Gemzar?
    Sollte man trotz der schwierigen Lage der Lebermetastasen dennoch eine
    Biospsie versuchen, um einen Chemosensitivitätstest zu machen (auch wenn
    diese Tests noch umstritten sind)?


    Vielen Dank und freundliche Grüße,

    Wilma Klatte

    Nach Hautkrebs 1998 und Mammakarzinom 2001 im Jahr 2002 Uteruskarzinom:
    pT3a, G2/3, pN 1/4, R1, L0
    M war nicht angegeben, lt. Nachfrage ist es aber M1
    FIGO IV
    Hormonrezeptoren Östrogen mäßig, Progesteron stark, keine
    HER2-Überexpression
    Diagnose:
    endometrioides adenokarzinom des corpus unteri mit pelviner
    lymphknotenfilialisierung und netzmetastasierung

    zur histologie:

    hoch bis mäßig differenziertes, endometrioides adenokarzinom des corpus uteri mit infiltration des myometrium von 5-6 mm bei einer wandstärke von 30 mm und infiltration des parametranen gewebes links.
    tumorfrei: parametranes gewebe rechts, vaginalmanschette, adnexe beidseits sowie unauffällige douglaszytologie.
    lymphknotenmetastase in einem lk.
    3 tumorfreie lk von interiliakal beidseits und aus dem bereich der externa rechts.
    ausgedehnte netzmetastasen (es wurde ein 20 cm großes netzteil entfernt) eines stellenweise nur niedrig differenzierten adenokarzinoms mit tumornekrosen, am ehesten der metastase eines adenokarzinoms des endometriums entsprechend.
    (hier höre ich eine gewisse unsicherheit in der zuordnung heraus, an anderer stelle heißt es auch noch mal, dass die metas eher zum endometriumca. als zum mammaca. passen würden - es gibt aber wohl keine 100%ige sicherheit in der zuordnung.)


    bisherige Therapie:
    wertheimsche op modifiziert nach piver II mit adnexektomie, pelvinem
    lymphknotensampling und netzresektion
    Anschließend Bestrahlung des Bauchraumes sowie Chemo mit Carboplatin, Taxol
    und Anthrazyklin
    Im Dezember 2003 wurden zwei Lebermetastasen diagnostiziert, die beide nicht
    operabel sind.
    Eine Behandlung mit Gestagenen wurde begonnen.
    Vor einer Woche Gelbsucht. Im Krankenhaus wurde gestern ein Stent gelegt, da
    eine der Lebermetastasen den Gallengang versperrte.
    Laut Sonographie ist die eine Lebermetastase seit Dezember von 2 auf 3 cm
    gewachsen. Morgen erfolgt MRT-Kontrolle.



  • RE: Lebermetastasen nach Uteruskarzinom


    Die Therapiekombination ist sehr sinnvoll, die Navelbine-Nebenwirkungen auf die Blutwerte (v.a. Plättchen) müssen insbesondere bei der Kombi mit Platin streng überwacht werden. Erfolgt dies (und ggf. bei Blutarmut eine Therapie mit z.B. Darbepoetin-Spritzen) wird es da keine Probleme geben. Navelbine kann die Venen stark reizen, was aber keinen Einfluß auf die allgemeine Verträglichkeit hat. Cisplatin und Carboplatin sind in ihrer Wirkung sehr ähnlich, (der Preisunterschied ist jedoch enorm).
    Punktion der Lebermetastasen? Grundsätzlich ja, denn ebenso gut kann es sich um Metastasen der Brustkrebses oder sogar des Hautkrebses handeln, hier wäre Klarheit angebracht. Andererseits ist zu befürchten, daß Zustand und Lebenserwartung weniger von den Lebermetastasen als vielmehr von den Bauchfellmetastasen abhängen werden. Trotz der Resektion eines Teiles (20cm!) ist die Wahrscheinlichkeit verbleibender Metastasen groß. Somit "darf" man in diesem Falle auf die Leberpunktion verzichten. Die angesprochenen Therapiealternativen sollten dann zum Einsatz kommen, wenn es unter Platin/Navelbine zum weiteren Wachstum kommen sollte.

    Kommentar


    • Lebermetastasen - kurze Nachfrage


      Herzlichen Dank für die schnelle Rückmeldung.

      Sollte man zur Kombitherapie Platin/Navelbine noch die Gestagene hinzufügen?

      Wenn Navelbine die Venen reizt, könnte man doch Navelbine oral verwenden? Ist bisher nur bei Brustkrebs und Lungenkrebs zugelassen. Aber vielleicht sind die Metastasen ja von der Brustkrebserkrankung.

      Verstehe ich das richtig - Carboplatin ist erheblich teurer als Cisplatin? Der Preis spielt sicher keine Rolle.
      Könnte man Carboplatin wiederholt verwenden?

      Freundliche Grüße,

      Wilma Klatte

      Kommentar


      • RE: Lebermetastasen - kurze Nachfrage


        Ja, man kann Navelbine sicher auch als Chemo bei Brustkrebs interpretieren. Eine Alternative zur oralen Therapie wäre ein Porteinbau, der die Gabe von Cisplatin mit all seinen Begleitinfusionen erheblich erleichtern würde. So ein Port ist sogar ambulant problemlos implantierbar.
        Hinsichtlich des Preises haben Sie mich absolut korrekt verstanden.

        Kommentar



        • RE: Lebermetastasen - kurze Nachfrage


          Danke für die Antwort!

          Wilhelmine

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