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Resistenz nach Chemotherapie

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  • Resistenz nach Chemotherapie

    Sehr geehrter Herr Dr. Hennesser,

    kann es sinnvoll sein, eine Medikamentenkombination, die bereits in einer First-Line-Therapie eingesetzt wurde, noch einmal ein halbes Jahr später zu verabreichen?
    Meine Frau (61) hat Bronchialkarzinom (Adeno) mit Pleurabefall und multipler pulmonaler Metastasierung. Sie erhielt von April bis August 03 in der First-Line 1000mg/qm, nach dem ersten Zyklus 800mg/qm, Gemcitabin und AUC5 Carboplatin (1+8, 21, später 1+8, 28). Es wurden 5 Zyklen durchgeführt, teilweise auch mit Verschiebungen innerhalb der einzelnen Zyklen wegen starker Neutropenie und Thrombopenie, der sechste Zyklus wurde dann nicht mehr verabreicht. Eine wesentliche Veränderung im Tumorgeschehen, zumindest nach den Spiral-CTs-Befunden war nicht festzustellen. Nachdem seit Januar 04 nun aber gewisse Beschwerden (Ziehen und Druck) in der Gegend der befallenen Lungenseite sich bemerkbar machen und auch das CEA von 15 auf 30 innerhalb von zwei Monaten gestiegen ist, meinten wir handeln zu müssen. Es wurde uns daraufhin vorgeschlagen, dieselbe Medikamentenkombination noch einmal zu probieren, um sich für eine spätere Therapie noch eine Alternative zu bewahren (Taxane oder ä.). Begründet wurde dieser Vorschlag auch damit, dass das Ansprechen meiner Frau auf diese Kombination sehr langsam erfolgte.
    Kürzlich las ich, dass durch Chemotherapie resistent gewordene Krebszellen möglicherweise durch die weitere Gabe derselben Kombination aggressiver würden. Ist das richtig?
    Für Ihr Interesse danke ich Ihnen ganz herzlich.
    Mit freundlichen Grüßen
    Hans-Henning


  • RE: Resistenz nach Chemotherapie


    Beim Adeno-Ca muß ein Tumorstillstand unter der Therapie als Teilerfolg gewertet werden. Wenn es nach Absetzen der Therapie zum Wachstum kommt, dann ist die Wiederaufnahme derselben Therapie durchaus sinnvoll. Was mich stutzig macht ist die problematische Verträglichkeit, die eigentlich unter Carboplatin und Gemzar recht selten ist. Daher sollten Sie besprechen, ob Carboplatin nur am Tag eins (auch AUC5) gegeben werden sollten mit Wiederholungstag 21. Dieses Schema ist ebenso als erfolgreich erprobt und beschert Ihnen wahrscheinlich deutlich weniger Nebenwirkungen ohne Erfolgsaussichten zu vermindern. Die Gemzardosierung kann so beibehalten werden, wahrscheinlich sind dann auch 1000mg/m2 kein Problem mehr.

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    • RE: Resistenz nach Chemotherapie


      Sehr geehrter Herr Dr. Hennesser,

      vielen Dank für die schnelle Antwort. Wichtig für mich ist, dass die erneute Gabe derselben Medikamente nach einem halben Jahr nicht mehr Schaden als Nutzen bringt.

      Ich habe mich wohl nicht eindeutig genug ausgedrückt: Carboplatin wurde bereits jeweils immer nur am ersten Tag des neuen Zyklus infundiert, also Tag 1 Carboplatin und Gemcetabin, am Tag 8 nur Gemcetabin.
      Zu meiner zweiten Frage: Mögliche Erhöhung der Aggressivität des Tumors bei Resistenz durch nochmalige Gabe derselben Medikamente haben Sie sich noch nicht konkret geäußert. Würden Sie das freundlicherweise noch nachholen?
      Vielen Dank und freundliche Grüße
      Hans-Henning

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      • RE: Resistenz nach Chemotherapie


        OK, dann ist der Zyklus so gegeben worden wie man das normalerweise macht. Ich hatte interpretiert, daß Sie mit Tag 1+8 die Gabe BEIDER Medikamente meinten bei Wdh.Tag 28. Das hätte mich sehr gewundert.
        Hinsichtlich einer Züchtung resistenter Tumorzellen brauchen Sie keine Angst zu haben, die Tumoraggressivität wird durch das beabsichtigte Vorgehen nicht erhöht!

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