#}
  • Sie können sich hier registrieren, um Beiträge zu schreiben. Registrierte Nutzer können sich oben rechts anmelden.

chemo ein muss?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • chemo ein muss?

    lieber hennesser,

    bei meiner mutter (48) wurde ein nodalnegatives mammakarzinom in der linken brust entfernt, der 2,2 cm groß war. die lymphknoten waren nicht befallen und metastasen waren auch nicht zu finden, die hormonrezeptoren sind positiv.
    dennoch haben sie meiner mutter geraten, eine chemotherapie zu machen(die erste hatte sie bereits letzte woche), mit 6*FEC und anschließend strahlentherapie.
    ich mache mir ein wenig sorgen darüber,ob diese "starke" therapie die richtige sie ist,denn immerhin wurde der tumor doch früh genug entfernt und hatte auch keine tochtergeschwülste gebildet?
    was ist ihre meinung dazu?
    außerdem habe ich gelesen, dass die orale chemotherapie eine alternative zu der üblichen chemo bietet und genauso wirksam ist.
    ist das richtig? der behandelnde arzt hat uns aber über diese form der chemo nicht aufgeklärt.
    ich wäre ihnen sehr dankbar, wenn sie mir weiterhelfen könnten.
    vielen vielen dank


  • Re: chemo ein muss?


    Eine orale Therapie ist beim Brustkrebs in dieser Situation (adjuvant) nicht etabliert und kann daher allenfalls als Versuch bspw. im Rahmen einer Studie angesehen werden. Meines Erachtens ist es sinnvoll - wenn man sich schon zu einer Chemo entschließt - auch eine etablierte Therapie zu wählen. Ob nun Chemo oder nicht ist hier gewiß eine Grenzentscheidung. Für eine Therapie spricht die Tumorgröße >2cm, möglicherweise auch der Differenzierungsgrad (G2? G3?, das müßte in Ihren Unterlagen sein, sonst fragen Sie mal danach). Etwas vereinfacht kann man auch sagen, daß eine Therapie bei jüngeren Patientinnen wesentlich stärker wirkt als bei Älteren(>74 J). Fakt ist auch, daß durch die spätere Hormontherapie ein stärkerer Effekt als durch die Chemo erzielt wird. Somit ist die Therapie in der gewählten Form vertretbar.

    Kommentar


    • Re: chemo ein muss?


      lieber herr dr. hennesser,

      vielen dank für ihre schnelle antwort! sie schreiben, mann solle eine "etablierte therapie" wählen, wenn man sich für eine chemotherapie entscheidet. was genau meinen sie damit?
      der differenzierungsgrad des Tumors beträgt G3.
      dazu sagen sie, eine spätere hormontherapie würde einen stärkeren effekt erzielen als die chemo. heißt das, die chemo ist zwar sinnvoll, aber danach sollte eine hormontherapie folgen? oder würde eine hormontherapie allein auch ausreichen?
      nochmals vielen dank

      Kommentar


      • Re: chemo ein muss?


        FEC ist eine etablierte Therapie im Gegensatz zur Tablettentherapie. G3 beschreibt, daß sich die Tumor sehr stark vom normalen Brustgewebe unterscheiden, was ein zusätzliches Argument für die Durchführung einer Chemotherapie ist. Eine anschließende mindestens 5-jährige Hormontherapie ist in der geschilderten Situation auf jeden Fall wichtig, denn man weiß aus Langzeitbeobachtungen, daß dies die effektivste Form der Nachsorgetherapie ist.

        Kommentar



        • Re: chemo ein muss?


          lieber herr hennesser,

          vielen dank für ihre ausführlichen und aufklärenden antworten, sie haben mir sehr geholfen!

          gruß

          Kommentar


          • Re: chemo ein muss?


            Alles Gute!

            Kommentar

            Lädt...
            X