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D.Glöckner! Brustentfernung als Vorsorgemaßnahme ?

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  • D.Glöckner! Brustentfernung als Vorsorgemaßnahme ?

    Klingt vielleicht seltsam, aber ich habe gelesen daß sich manche Frauen aus Angst vor Brustkrebs die ( noch ) gesunden Brüste entfernen ließen. Ist das wirklich möglich und unter welchen Voraussetzungen ? Zahlt das die Krankenkasse ?
    Frage in persönlicher Sache :In meiner Familie kommen väterlicher- u. mütterlichseits gehäuft Krebserkrankungen vor. Beide Schwestern meiner Mutter und etliche Cousinen sind z.B.an Brustkrebs erkrankt . Jetzt auch meine Mutter !
    (Forumsbeitrag SiggiR.)
    Mir selbst wurden in 3 Op`s bereits ca. 15 Axillare Lymphknoten entfernt, da sie sich stark vergrößert haben , Gottseidank ohne Befund. Außerdem habe ich ( 38 J. ) eine Mastopathie, die " regelmäßig kontrolliert werden sollte ". Was die Mammographie als Vorsorge angeht: meine Mutter war im Juli zur Untersuchung, war nichts zu sehen, 9 Monate später 2 Tumore ! Selbst bei einer jährlichen Mammographie also keine Sicherheit. Von dem damit ausgehenden Risiko durch die Strahlung irgendwann sowieso Krebs zu bekommen ganz zu schweigen. Wenn also der Nutzen einer vorsorglichen Brustentfernung das Risiko, an Krebs zu erkranken überwiegt , würde ich es in Erwägung ziehen. Sch... auf die Dinger, mein Leben ist mir wichtiger. Habe 2 Kinder die mich brauchen !


  • RE: D.Glöckner! Brustentfernung als Vorsorgemaßnah


    Bevor man sich zu so einer radikalen Maßnahme entschließt, würde ich einen Test auf Veränderungen der sogenannten Brustkrebs-Gene empfehlen.
    Diese Veränderungen werden am häufigsten in zwei Genen gefunden, die man BRCA1 und BRCA2 nennt.

    Wenn eine Frau ein verändertes BRCA1 oder BRCA2 Gen geerbt hat, hat sie ein erhöhtes Risiko, an Brustkrebs oder an einem Ovarialkarzinom zu erkranken. Trotzdem wird nicht jede Frau mit einem veränderten BRCA1 oder BRCA2 Gen an einem dieser Tumore erkranken, weil es noch andere Faktoren gibt, die das Brustkrebsrisiko beeinflussen. Das veränderte BRCA Gen allein reicht nicht aus, damit ein Brustkrebs oder ein Ovarialkarzinom entsteht

    Wenn man die Drüsenkörper entfernt und beispielsweise durch Silikon-Implantate ersetz, hat man ein deutlich geringeres Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Allerdings ist es auch hier nicht ganz null.
    Und dann haben Trägerinnen dieser veränderten Gene auch ein höheres Risiko für einen Eierstockkrebs....

    Kommentar


    • RE: D.Glöckner! Brustentfernung als Vorsorgemaßnah


      Danke für die schnelle Antwort.
      Werde mich auf das veränderte Gen hin untersuchen lassen.
      Laut m.www.de wird Trägerinnen des Gens auch zur vorbeugenden Entfernung der Eierstöcke geraten. Wie sind hier die Erfahrungen ?

      Kommentar


      • Eierstockentfernung als Vorsorgemaßnah


        Man kann das sicherlich machen.
        Aber auch das bringt keine absolute Sicherheit, da es durchaus in seltenen Fällen Eierstockkrebs nach Entfernung der Eierstöcke gibt.
        Offenbar ist da Gewebe beim Eisprung verschleppt worden...

        Man muss da wirklich sehr genau Nutzen und Risiken gegeneinander abwägen.

        Kommentar



        • RE: D.Glöckner! Brustentfernung als Vorsorgemaßnah


          Liebe Besorgte:

          die Operation hat leider leider nicht den geringsten Effekt auf das Überleben. Des suggerierte Geschäft: "ich gebe meine Brust, dafür bekomme ich längeres Überle" ist NACHWEISLICH ein Irrttum.
          Die operativen und anderen lokalen Maßnahmen (also auch die Bestrahlung) haben keine Ausirlkugn auf die MEtastasenbildugn. Die Metastasenbildung ist es aber, die schließlich das Leben bedroht.
          Daher macht es niemals Sinn, die ganze Brust zu entfernen. Auch bei größen Knoten kann die Brust fast immer erhalten werden. Leider wird dies noch nicht überall in Deutschland erkannt. Die großen Internationalen Studien zu dieser Frage habe uns längst die Antworten gebracht: Brusterhaltung hat die gleichen Überlebenschancen wie Brust ab. Also: Finger weg von der Brust! Und schon gar von der gesunden Brust!
          Gute Zeit mit Nachdenkenund ohne Panik
          wünscht FMP

          Kommentar


          • RE: D.Glöckner! Brustentfernung als Vorsorgemaßnah


            Hallo,
            ich weiß nicht, woher Sie Ihre Informationen haben, aber so ganz korrekt sind sie leider nicht.

            Brusterhaltend operierte Frauen haben mit einer Bestrahlung der verbliebenen Brust die gleichen Heilungschancen, wie Frauen, denen die Brust vollständig entfernt wurde. Das ist korrekt, wenn es sich um einzelne Tumore handelt.
            Sind es mehrere in der Brust, noch dazu an unterschiedlichen Stellen, dann sollte man die Brust nach wie vor vollständig entfernen, da diese multizentrischen Karzinome sonst eben nicht ausreichend behandelt sind.
            Auch bei sehr großen Tumoren sollte man eher dazu greifen.
            Allerdings haben brusterhaltend operierte Frauen ein etwas erhöhtes Rezidiv-Risiko, was sich aber nicht auf das sogenannte Gesamtüberleben auswirkt.
            Daher sind die Heilungschancen eben schon identisch.

            Die Sache mit der prophylaktischen Mastektomie stimmt leider so nicht!

            Prophylaktische bilaterale Mastektomie und Ovarektomie
            Die Brustamputation (Mastektonomie) ist eine präventive Maßnahme, die bei familiärem Risiko und auf Wunsch der Frau durchgeführt wird. Die größte retrospektive Analyse von Hartmann et al (2001) wies nach 13,4 Jahren mittlerer Nachbeobachtungszeit (5,8-28,5) kein Mammakarzinom in der Gruppe der operierten Frauen auf. Für Mutationsträgerinnen wird durch die prophylaktische bilaterale Mastektomie somit eine Risikoreduktion von 89.5-100% erwartet.
            Allerdings bestätigen nur wenige prospektiv erhobene Daten in vergleichbaren Risikokollektiven diesen aus retrospektiven Analysen errechneten Nutzen der Mastektomie.
            Trotz des nachgewiesenen Vorteils der prophylaktischen Mastektomie wählen lediglich 10% der ratsuchenden Frauen diese Option. Die Entscheidung für diese Möglichkeit ist mit starker Brustkrebsangst korreliert und nicht mit den objektiven Risikoparametern. Bei Mutationsnachweis entscheiden sich 17% der Frauen für eine Mastektomie und 33% für eine Ovarektomie, 35% sehen die prophylaktische Ovarektomie und 76% die Ovarektomie zumindest als wichtige Option an.
            Das National Institute of Health Consensus Development Panel empfiehlt Frauen bei ausgeprägter familiärer Ovarialkarzinombelastung nach abgeschlossenem Kinderwunsch die prophylaktische Ovarektomie. Allerdings muss einschränkend erwähnt werden, dass 10 (23%) von 43 prophylaktisch ovarektomierten Frauen dennoch erkranken.
            (Quelle: www.brustkrebsvorbeugen.de)

            Dazu kann ich nur auf aktuelle Studien verweisen:

            Prophylaktische Mastektomie bei Patientinnen mit einer pathogenen BRCA-Mutation.
            Nach einer ersten Studie 1999 nun die zweite, die zeigt: umstritten aber wirksam! Patientinnen mit BRCA-Mutation tragen ein lebenslanges Risiko eines invasiven Mammakarzinoms von 55 - 85%.
            76/139 BRCA-Patientinnen entschlossen sich zu einer prophylaktischen Mastektomie, 63/139 wurden regelmässig kontrolliert.
            Bei einem mittleren Follow-up von 2,9±1,4 Jahren wurden in der mastektomierten Gruppe keine, in der Beobachtungsgruppe über 3,0±1,5 Jahre 8 Mammakarzinome beobachtet.
            Eindrücklich - aber Langzeitresultate
            sind unumgänglich. Alternative?: Ovarektomie
            plus Tamoxifen plus engmaschiges Screening.
            ( Meijers-Heijboer H et al. Breast Cancer after
            prophylactic mastectomy in women with a
            BRCA1 or BRCA2 mutation. N Engl J Med
            2001;345:159–64 / Editorial 207–8.)

            http://www.medknowledge.de/abstract/...ektomie-da.htm

            http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=15488

            Original-Abstract: http://www.jco.org/cgi/content/abstr....2004.04.188v1 (in englisch)

            Results: Breast cancer was diagnosed in two (1.9%) of 105 women who had bilateral prophylactic mastectomy and in 184 (48.7%) of 378 matched controls who did not have the procedure, with a mean follow-up of 6.4 years. Bilateral prophylactic mastectomy reduced the risk of breast cancer by approximately 95% in women with prior or concurrent bilateral prophylactic oophorectomy and by approximately 90% in women with intact ovaries.

            Conclusion: Bilateral prophylactic mastectomy reduces the risk of breast cancer in women with BRCA1/2 mutations by approximately 90%.

            weitere Publikationen:
            http://www.jco.org/cgi/content/full/22/6/981

            http://www.uni-wuerzburg.de/humangen...aekologie.html

            ein Erfahrungsbericht:
            http://www.medizin-2000.de/streitpun...ktomie_dt.html

            Sie sollten also nicht nur mit Studien argumentieren, sondern diese auch nennen.
            Dass das Thema nicht unumstritten ist, ist völlig klar. Und ich bin sicher kein ausgesprochener Befürworter solch radikaler Lösungen.
            Aber um objektive Zahlen kommt man nicht herum!

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