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Verdacht auf exulceriertes Mammacarcinom

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  • Verdacht auf exulceriertes Mammacarcinom

    Guten Tag Herr Glöckner,
    ich hoffe, Sie können ein wenig Licht in das Dunkel bringen durch eine "Übersetzung" des vorläufigen Arztberichts:

    Meine Mutter, Anfang 70, ist vor drei Tagen mit einer offenen Geschwulst an der Brust, die seit Januar laut ihrer Aussage eitert und blutet und ein olivengroßes Loch aufweist zum Internisten gegangen, der sie gleich ins Krankenhaus zu weiteren Untersuchungen eingewiesen hat. Da ich 500 Kilometer entfernt wohne, konnte ich nur die telefonischen Informationen der Ärzteschaft und meiner Mutter entgegennehmen. Gestern ist meine Mutter zur ambulanten Weiterbehandlung und der Empfehlung zur Durchführung einer Knochenszintigrafie wieder aus dem Krankenhaus entlassen worden.

    Diagnose: Verdacht auf exulceriertes Mammacarcinom, arterieller Hypertonus, Adipositas
    Therapie: Mamma-Stanze, Staginguntersuchungen

    Mammographie- und Röntgen-Thorax-Ergebnisse folgen
    Oberbauchsonographie kein Anhalt für Leber-Metastasen
    Tumormarker CEA 10,41ng/ml CA 15-3 97,7 kU/l

    Laborwerte bei der Entlassung: Leukos 6.800/ul, Erys 4,77 Mill./ul, Hb 14,6 g/dl, Hkt 42,3%, MCV 88,7 fl, MCH 30,5 pg, MCHC 34,4 g/dl, RDW 13,0%, Thrombos 225.000/ul, Natrium 140,5 mmol/l, Kalium 4,11 mmol/l, Calcium 2,28 mmol/l, Chlorid 104,6 mmol/l, Kreatin 0,8mg/dl, BZ 104mg/dl, CRP 2,6mg/l, Quick 118%, INR 0,89

    Mit wurde am Telefon gesagt, dass diese nach Außen tretende Geschwulst bösartig ist, weil sie eitert und blutet und man davon ausgehen sollte, dass er gestreut hat. Die betroffene Brust muss auf jeden Fall entfernt werden, vorher wird zur Verkleinerung des Tumors 3x Chemo gemacht. Die Ärztin hat sich gewundert, dass meine Mutter nach dem von meiner Mutter abgebrochenen Gespräch am Tag vor den Untersuchungen doch zu den Untersuchungen im Krankenhaus erschienen ist und meinte: " Damit habe ich nicht gerechnet - ich bin davon ausgegangen, Ihre Mutter bleibt zuhause und genießt jetzt die ihr noch verbleibende Zeit..."

    Wir haben große Angst um unsere Mutter und möchten ihr beistehen so gut wir können. Deshalb bitte ich Sie herzlich um eine Aufschlüsselung der ersten Ergebnisse. Vielen Dank dafür im Voraus!

    susisorgtsich


  • Re: Verdacht auf exulceriertes Mammacarcinom


    Es kommt immer mal vor, dass ältere Frauen nicht zu Untersuchungen/Behandlungen erscheinen, weil sie meinen, dass es in ihrem Alter keinen Sinn mehr mache.

    Man sollte die peration aus meiner Sicht auf jeden Fall machen, wenn sich der klinische Verdacht bestätigt, also ein aufgebrochener Brustkrebs. Da dieses Geschwür von allein nie wieder heilt, ist die Operation sinnvoll, um auch weiter am sozialen Leben teilnehmen zu können, da die Wunde eitert und irgendwann auch heftig riecht.

    Die Chemotherapie ist zuweilen nötig, um den Tumor operabel zu machen, indem er kleiner wird.
    Wenn der Brustkrebs gestreut haben sollte, dann ist er nicht vollständig heilbar. Aber man kann dann sehen, dass man das Wachstum hemmt und Komplikationen verhindert.

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    • Re: Verdacht auf exulceriertes Mammacarcinom


      Vielen Dank für die Information, sie hilft mir sehr weiter.

      Mittlerweile sind die ersten Ergebnisse da, es handelt sich bei meiner Mutter um ein bösartiges Karzinom der Brüstdrüse, welches sich noch im frühen Stadium 1 befinden soll.

      Ob der Brustkrebs gestreut hat, soll die Knochenszintigrafie zeigen; einen Termin dafür hat meine Mutter aber erst in knapp drei Wochen. Nun heisst es warten, was dann anhand dieses Ergebnisses bei der Thomakonferenz frühestens am 14.04. herauskommt...

      Meine Mutter fühlt sich gut, hat auch den Eindruck dass die Brustspannung nachgelassen hat und kleiner geworden ist und Wunde juckt. Für meine Mutter Anzeichen für: alles wird gut.

      Viele Grüße,

      susisorgtsich

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      • Re: Verdacht auf exulceriertes Mammacarcinom


        Wenn es ein Stadium 1 sein soll, dann ist eine Exulzeration eher unwahrscheinlich. Denn bei einer Tumorausbreitung auf die Haut wäre es, auch bei einem kleinen Tumor ein Stadium 4.
        Er ließe sich dann aber gut behandeln.

        Kommentar



        • Re: Verdacht auf exulceriertes Mammacarcinom


          Heute wurde die Knochenszintigrafie gemacht. Es wurden Metastasen in der Hüfte, der Wirbelsäule, einem Oberarm und einem Ellenbogen gefunden.

          Was bedeutet das nun für die Behandlung bzw. den weiteren Verlauf der Krankheit?

          Passt die Metastasenbildung überhaupt mit der Aussage des Hausarztes "Stufe 1" überein? Ich bin völlig verwirrt und meine Mutter hat nun (auch) große Angst.

          Kommentar


          • Re: Verdacht auf exulceriertes Mammacarcinom


            Die Angst ist nicht ganz unbegründet, muss ich leider sagen.
            Knochenmetastasen sind mit dem Stadium 1 nicht in Einklang zu bringen. Bei Fernmetastasen ist es in jedem Fall, unabhängig von der Tumorgröße, ein Stadium 4.

            Eine Heilung im eigentlichen Sinne ist damit nicht möglich.
            Aber: Man kann auch damit noch Jahre gut leben.

            Für die Behandlung hieße es, dass man auf jeden Fall noch Bisphosphonate geben sollte.

            Kommentar


            • Re: Verdacht auf exulceriertes Mammacarcinom


              Hallo Herr Glöckner,

              heute habe ich den schriftlichen Bericht und die Beurteilung des Knochenszintigramm vorliegen:

              "Im Skelettszintigramm zeigen sich bei histologisch gesichertem Mamma-Ca. rechts multiple metastasentypische Läsionen: am linken Oberarm, den cranialen Rippen, an BWS und LWS sowie in den proxymalen Oberschenkeln und am Beckenskelett. Radiografisch sind die Läsionen überwiegend inapperent, lediglich im 4. LWK V. a. osteoblastische Metastase. Mehrere hot spots in Höhe der HWS und am linken OSG sind DD mit degenerativen Veränderungen vereinbar. Gg. weitere Abklärung (insbesondere des Achsenskeletts) mittels MRT."

              Könnten Sie mir das bitte bitte auch noch übersetzen, ich möchte es gerne verstehen? Ist es so, wie es mir am Telefon gesagt wurde oder kommt da noch mehr auf uns zu? Vielen Dank.

              Kommentar



              • Re: Verdacht auf exulceriertes Mammacarcinom


                Einigermaßen deutsch hieße das:

                Im Skelettszintigramm zeigen sich, bei feingeweblich gesichertem Brustkrebs rechts, mehrere metastasentypische Veränderungen: am linken Oberarm, den oberen Rippen, an Brustwirbelsäule und Lendenwirbelsäule sowie in den körpernahen Oberschenkeln und am Beckenskelett. Im Röntgen sind die Veränderungen überwiegend nicht darstellbar, lediglich im 4. Lendenwirbelkörper besteht der Verdacht auf eine osteoblastische (=eine bestimmte Form) Metastase. Mehrere Anreicherungsorte für das radioaktive Material in Höhe der Halswirbelsäule und am linken Oberschenkelgelenk sind differentialdiagnostisch mit altersbedingten Veränderungen vereinbar (können also eher harmlos sein). Gegebenenfalls weitere Abklärung (insbesondere der Wirbelsäule) mittels Magnatresonanztomografie.


                Das spricht insgesamt doch für eine recht ausgeprägte Knochenmetastasierung.

                Kommentar


                • Re: Verdacht auf exulceriertes Mammacarcinom


                  Hallo Herr Glöckner,
                  meine Mutter bzw. der Krebs hat super auf die Chemo angesprochen, nach sechs wöchentlichen Einheiten ist der Tumor auf etwa die Hälfte geschrumpft. Jedenfalls ist er so "klein", dass meine Mutter schon vorgestern die Abnahme der rechten Brust hat machen lassen können. Es sind zwar mehr als vorhergesehene Lymphe unter der Achsel entfernt worden, dafür die die OP sehr gut verlaufen. Meine Mutter hat keine Schmerzen und es geht ihr wirklich gut, die Ärzte sind sehr zufrieden mit ihr.

                  Dank der vierwöchentlich verabreichten Bisphosphonate hat sie überhaupt keine Beschwerden in den Knochen mehr außer den üblichen Nebenwirkungen wie Mattheit und Abgeschlagenheit, das war´s dann aber auch schon.

                  In drei Wochen, nach Abheilung der Narbe soll die nächste Runde Chemo eingeleitet werden.

                  Das hört sich doch wirklich gut an, oder? Ich bin nun auch überzeugt davon, dass sie uns länger als bis Weihnachten erhalten bleibt...

                  Viele Grüße,

                  susisorgtsich

                  Kommentar


                  • Re: Verdacht auf exulceriertes Mammacarcinom


                    Das klingt wirklich gut.
                    Was Weihnachten angeht, so kann man natürlich die Länge unseres Lebens nie vorhersagen.
                    Aber normalerweise sollten wir uns hier nicht über Weihnachten unterhalten, sondern eher die Jahreszahl, die dahinter steht. Aber auch die kann niemand vorhersagen.

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                    • Re: Verdacht auf exulceriertes Mammacarcinom


                      Hallo Herr Glöckner,
                      meine Mutter ist am Montag aus dem Krankenhaus entlassen worden; heute war sie alleine zu der Besprechung, wie es weitergehen soll, im Krankenhaus.

                      Die Thomakonferenz hat sechs weitere Chemos im wöchentlichen Abstand empfohlen, die erste erhält sie schon Ende der kommenden Woche. Dazu erhält sie die Bisphosphonate jetzt in Tablettenform und eine Hormonkur, die über fünf Jahre durchgeführt werden soll. Außerdem sind mindestens 30 Bestrahlungen nötig, die direkt nach der Chemotherapie gemacht werden sollen. Für die Knochenszyntigrafie ist für Mitte der nächsten Woche ein Termin ausgemacht worden. Die Ärztin hat nichts wegen der Knochenmetastasen gesagt, oder meine Mutter hat nicht gefragt. Oder sie sagt mir nichts, das kann ich leider nicht beurteilen. Es geht ihr nach wie vor gut, sagt sie und sie sieht auch super aus. Seit sie die erste Gabe Bisphosphonate bekommen hat, sind alle Knochenbeschwerden verschwunden und das glaube ich ihr auch.

                      Sie hat auch zu der Ärztin gesagt, dass sie nach der Chemo erst mit uns in den Urlaub an die Nordsee fahren möchte und sich dann erst bestrahlen lässt, wenn sich das irgendwie einrichten lässt. Oder vielleicht kann sie dort am Urlaubsort auch die zwei Wochen weiter bestrahlt werden, da will sie sich noch erkundigen.

                      Ich bin so besorgt wegen der Knochenmetastasen, auch wenn sie sich momentan ruhig verhalten.

                      Viele Grüße und danke für Ihre Zeit!

                      susisorgtsich

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                      • Re: Verdacht auf exulceriertes Mammacarcinom


                        Die Chemotherapie und die Bisphosphonate sind die passende Behandlung für die Knochenmetastasen.
                        Auch sonst gehe ich mit den Vorschlägen völlig konform.

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