Macht ein MRT bei Brustkrebs keinen Sinn?

[edita]

Sehr geehrter Herr Dr. Glöckner,
wie in einem Beitrag im Juli berichtet, habe ich im März ein Brustkrebs Rezidiv bei mir entdeckt. Und zwar war es ein ziemlich dicker Lymphknoten zwischen Brust und Achsel, den ich sehr gut fühlen konnte (-meine Ärztin 2 Wochen vorher bei der Nachsorgeuntersuchung nicht). Nach einer Stanzbiopsie (bösartig) wurde ich schnellstens zur Operation in die Kllinik geschickt. Es wurden die Mammografie und die Ultraschallaufnahme für eine Diagnose zu Grunde gelegt. Nach der Entnahme eines Teilstückes aus der Brust und von 10 Lymphknoten, kam man zu dem Ergebnis, dass die Brust herdfrei und alle entnommenen Lymphknoten metastasiert seien. Ich bekam 28 Bestrahlungseinheiten und werde mit femara und halbjährlich einer Bisphosphonatinfusion weiter behandelt. Auf meine Frage, ob nicht ein MRT sinnvoll sei, wurde mir gesagt, dass man daraus gar nichts ersehen könne. Es würde keine befallenen Lymphknoten erkenntlich machen. Es mache also keinen Sinn, eine Untersuchung zu verordnen, wofür man keine Begründung habe. Wenn es so ist, und Sie mir dies bestätigen, werde ich mit dieser Antwort auch zufrieden sein. Solange ich aber im Hinterkopf habe, dass man mehr tun könnte, um alles genau zu untersuchen, kann ich mich nicht zufrieden geben.
Ich bin gespannt auf Ihre Antwort und danke Ihnen im Voraus dafür! Edita

[D. Glöckner]

Re: Macht ein MRT bei Brustkrebs keinen Sinn?


Man könnte ggf. einen kleinen Herd in der Brust entdecken...
Ob es sinnvoll ist, danach zu suchen, hängt von der Gesamtsituation ab.
Wann war die erste OP? Wie war der bisherige Verlauf? Wie sind die aktuellen Befunde der Brust?
Dass man die Lymphknoten beim Brust-MRT nicht wirklich beurteilen kann, ist schon korrekt. Aber es bleibt die Frage, wieso man sich sicher ist, dass es nicht ein kleines Rezidiv in der Brust gibt...

[edita]

Re: Macht ein MRT bei Brustkrebs keinen Sinn?


Lieber Dr. Glöckner,
danke für Ihre prompte Antwort. Hierzu möchte ich Ihnen folgendes mitteilen: Meine 1. Brust-OP war vor 13 Jahren. Diagnose: Mammacarzinom links pT1a NO (0/7) MO. Therapie: Mamma-PE links nach Drahtmarkierung, weite Excision und Axilladissektion, anschl. Radiatio. Histologie: mittelgradig differenziertes, invasives Milchgangscarzinom. 7 Tumorfreie Lymphknoten, 0/7 G II. Geringgradig positiver Rezeptorstatus für Östrogen, mittelgradig positiver Rez.Stat. für Progesteron. (Bestrahlung u. Tamoxifen 5 J.)
Am 27.01.1998 Endoscopisch abgetragenes Sigma-Carcinom (Tumorstadium pT1, pN1, G2). Behandlung: 6 Zyklen adj. Chemotherapie.
Am 31.03.2009 weite Excision mit Axillaexploration links (bei 1 Uhr): Vier Lymphknotenmetastasen mit ausgepr. perinodaler Ausbr. u. Lymphangiosis;
(Nachresektat ob. äuß. Quadrant li.): Tumorfreies Fettgewebe;
(Axilla Level 1 li.): Eine Lymphkn.Metastase mit ausgepr. perinodaler Ausbr.u.Lymphangiosis;
(Axilla " 2 li.): Zwei Lymphknotenmetastasen wie vor;
(Axilla " 3 li.): Drei Lymphknotenmetastasen wie vor
Hercep-Test negativ, Oestrogen- u. Progesteronrezeptor je positiv IRS 12/12
28 Bestrahlungen, 6-monatl. Bisphosphonatinfusion, 5 J. Femara 2,5 mg.
Nun ist mein Brief leider sehr lang geworden. Ich bedanke mich im Voraus für Ihre Mühe und erwarte mit Spannung Ihre Antwort! Ihre Edita

[D. Glöckner]

Re: Macht ein MRT bei Brustkrebs keinen Sinn?


In diesem Falle sehe ich auch keinen Nutzen einer MRT. Die Achselhöhle kann man nicht beurteilen und wenn der Knoten aus der Brust sicher entfernt ist, bringt sie auch an der Brust keinen weiteren Nutzen.

[edita]

Re: Macht ein MRT bei Brustkrebs keinen Sinn?


Danke, dass Sie so schnell geantwortet haben. Ich muss Ihnen dazu jedoch sagen, dass sich in der Brust gar kein Tumor befand und auch kein Verdacht darauf bestand. Es handelte sich lediglich um einen (-wenn man das so sagen kann!) zwischen Brust und Achsel befindlichen geschwollenen Lymphknoten, den ich selbst 1 Woche nach meiner Nachsorgeuntersuchung entdeckt habe. Darauf hin wurde eine Stanzbiopsie gemacht, und da es sich um ein Rezidiv handelt und bösartig war, wurden insgesamt 10 Lymphknoten entnommen, die wie Sie aus meinem vorigen Schreiben entnehmen konnten, alle bösartig waren. Es folgte die dabei übliche Bestrahlung der Lymphknoten über dem Schlüsselbein und eine AHB. Zur Zeit bekomme ich nochmals Lymphdrainage, da mein Arm wieder ziemlich stark geschwollen ist, und ich gerade von einer Wundrose in dem operierten Arm genesen bin. Ich habe nur Angst, dass sich die Metastasen in die L-Kn. über dem Schlüsselbein ausbreiten können und keiner bemerkt es.
Danke, dass Sie sich Zeit für mich nehmen! Edita

[D. Glöckner]

Re: Macht ein MRT bei Brustkrebs keinen Sinn?


Ausschließen kann man ein Fortschreiten einer soclhen Erkrankung natürlich nie. Aber man könnte die Knoten dann da auch tasten.
Da die Region aber mit bestrahlt wurde, sollte es eher unwahrscheinlich sein, dass dort etwas wächst.