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Probleme mit der Strahlentherapie

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  • Probleme mit der Strahlentherapie

    Lieber Herr Dr. Glöckner,
    Im Februar 2009 wurde bei mir ein Mamma-Carzinom links festgestellt, 7mm klein, ohne Lymphknotenbefall und ohne Fernmetastasen. Operiert wurde brusterhaltend, 3 Wächterlymphknoten entnommen, anschließend in 35 Sitzungen bestrahlt.

    Dazu muß ich sagen, daß ich ziemlich große Brüste habe und der Brustmuskel hoch ansetzt, entsprechend war das Bestrahlungsfeld recht groß.
    Nach der 3. Bestrahlung setzte bei mir Übelkeit und Erbrechen ein, was mit Vergentan und Ondansetron bekämpft wurde. Mit Vergentan ließ es sich aushalten, mit Ondansetron und kombiniertem Abführmittel gabs Kreislaufprobleme trotz vielen Trinkens, mußte ich wieder absetzen obwohl es auf die Übelkeit besser gewirkt hat als Vergentan.

    Gleichzeitig wurde ich vergesslich, Wörter fielen mir nicht mehr ein, gegen Ende der Bestrahlung fing ich einen Satz an und wußte in der Mitte schon nicht mehr, was ich schreiben oder sagen wollte.

    Ungefähr nach der Hälfte der Bestrahlung gesellten sich Sehstörungen hinzu.

    Der Radiologe wollte nach 28 Sitzungen die Behandlung unterbrechen, weil ich während dieser Sitzung ohnmächtig wurde. Wir haben dann auf meinen Wunsch hin am nächsten Tag einen Test mit dem ersten Boost gemacht. Damit kam ich besser klar, Brechreiz und Sehstörungen hielten sich in erträglichen Grenzen, deshalb haben wir den Rest dann, wie geplant, durchgezogen.

    Die Haut im Bestrahlungsfeld war aufgerissen zu einer offenen Wunde, und auch heute noch, 3 Monate nach Ende der Radatio, ist das Bestrahlungsfeld rot, heiß und geschwollen trotz Kühlung und Bepanthen, eine Entzündung liegt nicht vor. Außerdem hat sich ein Lymphödem hinzugesellt, das ich einigermaßen mit Training der Arm-, Brust- und Schultermuskulatur in Schach halten kann.

    Die anderen Symptome sind nach Ende der Bestrahlung verschwunden, solange ich nicht in der Sonne sein muß. Dabei meine ich keine Sonnenbäder, sondern z.B. Herumlaufen bei schönem Wetter, läßt sich ja nicht immer vermeiden. Aber in der Sonne kommen praktisch sofort die Übelkeit und die Sehstörungen zurück.

    Die Ärzte hier können sich keinen Reim darauf machen, haben Sie vielleicht eine Idee, was mit mir passiert sein könnte? Was eventuell geklärt werden müßte? Denn nach allem was ich weiß, ist das doch wohl nicht mehr als normale Reaktion auf die Radatio zu bezeichnen. Ich war etwa 4 Stunden jeden Tag nach der Bestrahlung richtig krank; blind, dement, von Brechreiz geplagt, mit höllischen Schmerzen in Brust, Axilla und Arm.
    Und in abgeschwächter Form geht das in der Sonne so weiter.

    Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir antworten.

    Viele Grüße
    Lapis


  • Re: Probleme mit der Strahlentherapie


    So ausgeprägt habe ich das auch noch nie gehört.
    Da Onmeda mit Prof. Wust im Krebsforum einen ausgewiesenen Strahlentherapeuten verfügt, würde ich einfach vorschlagen, dass Sie sich dort mit dem Problem nochmal melden. Vielleicht hat er dies so schon mal erlebt.

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    • Re: Probleme mit der Strahlentherapie


      Hallo Herr Dr. Glöckner,
      vielen Dank für die schnelle Antwort, ich habe meine Frage in das Krebsforum gestellt, vielleicht sagt Herr Prof. Wüst etwas dazu.

      Vor allem die Sehstörungen sind nicht trivial, letzten Freitag ist es während der Fahrt nach Hause aufgetreten und ich habe nur Glück gehabt, daß es nicht mehr ganz so überfallsartig geht wie während der Strahlentherapie, so daß ich noch Zeit genug hatte, auf den Standstreifen zu fahren, um zu warten, bis sich die Schwärze wieder lichtet.
      Inzwischen arbeite ich wieder Vollzeit im Außendienst im sogenannten beratungsintensiven Investitionsgüterbereich, kann ich vergessen, wenn sich keine Lösung für die Sehstörungen finden läßt. Ich fühle mich von den Ärzten hier etwas allein gelassen und unverstanden. Nicht, daß sie sich nicht bemühen, mir zu helfen, aber eine Frau ist hier Hausfrau und nicht berufstätig in einer Männerdomäne. Ich passe einfach nicht ins Schema.

      Viele Grüße
      Lapis

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      • Re: Probleme mit der Strahlentherapie


        Beratungsintensiver Investitionsgüterbereich? Die Beratung würde ich mir bei jeder Investition wünschen...

        Aber im Ernst: Ich bin gespannt auf die Antwort von Prof. Wust. Ansonsten sollte ein Augenarzt und Neurologe vielleicht auch seine Meinung dazu abgeben. Vielleicht wäre auch ein MRT des Kopfes ratsam.

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        • Re: Probleme mit der Strahlentherapie


          Nachdem ich mir die Antwort von Prof. Wust angesehen habe, halte ich den Augenarzt und Neurologen, sowie das MRT für noch interessanter, um wirklich sagen zu können, dass es nur eine Überreaktion auf die Bestrahlung ist.
          Wenn keiner etwas findet, was die Dinge erklärt, dann kann man letztlich nur abwarten, dass es sich wieder gibt. Wie lange das dauert, kann man bei so ausgeprägten Erscheinungen aber nicht wirklich sagen.

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