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Nebenwirkungungen von Tamoxifen u. Femara

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  • Nebenwirkungungen von Tamoxifen u. Femara

    Hallo, Herr Dr. Glöckner,
    Ich bin 69 Jahre alt, wurde im Nov. 2008 an Brustkrebs operiert.
    TNM Stadium pT1c(2cm), pNOsn(0/1),G2,RO,LO,VO
    Wächter-Knoten war metastasen-frei, Östrogen-Rezeptorenositiv(80%)
    Progesteronrezeptoren:negativ

    Eine Chemo habe ich abgelehnt, eine Bestrahlung fand 35 X statt.
    Anschließend bekam ich Tamoxifen mit der Auswirkung, daß ich mich bereits
    nach einigen Tagen hundsmisserabel fühlte. Alle bekannten Begleiterscheinungen
    sind bei mir aufgetreten. Ich setzte das Mittel nach einigen Wochen ab.
    Mein Frauenarzt empfiehlt mir nun Femara, hat aber bereits auf gravierende Neben-
    wirkungen hingewiesen.
    Sollte ich eine Therapie mit Anti-Östrogene ablehnen um wenigstens noch ein paar
    Jahre angenehm leben zu können würde mich doch sehr interessieren wie hoch das
    Risiko einzuschätzen ist, daß mich der Krebs erneut befällt.
    Meine behandelten Ärzte, zu denen ich großes Vertrauen habe, halten sich in Verbindung
    mit sämtlicher Krebsnachbehandlung mit Aussagen doch sehr bedeckt.
    In diesen Nöten fühle ich mich eigentlich sehr allein gelassen.
    Können Sie mir etwas weiter helfen?
    mfg Jutta


  • Re: Nebenwirkungungen von Tamoxifen u. Femara


    Nebenwirkungen sind auch ein Zeichen für eine Wirkung. Man sieht: Da passiert etwas.
    Klar, das ist nicht angenehm, macht aber durchaus Sinn.

    Ganz früher haben die alten Chirurgen die Brust nur weggeschnitten. Als der Tumor wieder da war, haben sie mehr weggeschnitten, bis hin zum Brustmuskel. Gebracht hat es nicht viel. Besser wurde die lokale Kontrolle nach Einführung der Bestrahlung. Dann hat man aber feststellen müssen, dass an anderen Orten Metastasen auftraten, die die Frauen vorher gar nicht erlebt haben. Hier hat man erst mit der systemischen Therapie, also Chemotherapie und Hormontherapie echte Verbesserungen erreicht.

    Sicher, man muss auch gar nichts machen. Aber man erhöht sich damit das Risiko für ein Rezidiv. Wenn man das weiß und sich bewusst dafür entscheidet, ist das auch okay.
    Wie hoch das Risiko für einen selbst ist, kann aber niemand vorhersagen.

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    • Re: Nebenwirkungungen von Tamoxifen u. Femara


      Was tun, wenn die Nebenwirkungen massiv auftreten??

      Meine Mutter (67) hat im März 2008 das zweite Mal die Diagnose BK erhalten. Es folgten Bestrahlung und AHT.
      Angefangen mit Femara zeigten sich sehr schnell Symptome, die der einer Demenz gleichen. Gedächtnisverlust, Zerstreutheit, geistige Abwesenheit. Hinzu kamen Muskel und Gelenkschmerzen.
      Nachdem wir beim Neurologen waren und uns eine zweite Meinung bei einer anderen Gynokologin eingeholt haben, wurde im Februar 2009 das Medikament auf Arimidex umgestellt.
      Fazit der Ärzte: der Neurologe ist der Meinung das meine Mutter eine "leichte" Depression hat und verschrieb ihr das Antidepressiva Mirtozapin 1A 15mg. Die Gynokologin meinte dass das Antihormon die Symptome einer Depression verstärken können.

      Die jetzige Situation ist so, das es meiner Mutter nicht besser geht. Im Gegenteil, die Gelenk und Muskelschmerzen sind so groß, dass sie jeden Morgen zusätzlich das Medikament ASS100 nimmt. Die Symptome der Depression werden auch schlimmer. Manchmal bekommt sie die einfachsten Dinge nicht mehr hin, ist oft bei Gesprächen geistig abwesend, oder steht mitten im Gespräch auf und geht. Manchmal sieht es aus, als wenn sie einfach einen Schalter umlegt, und dann ist sie nur noch körperlich anwesend.

      Gestern habe ich zum wiederholten Male versucht mit ihr zu sprechen, da auch mein Vater seit März ein bösartiges Blasenkarzinom hat, welches operiert wurde. Ich wollte in diesem Gespräch rausfinden wie viel sie von der Situation meines Vaters kennt.
      Obwohl wir uns auch mit ihr schon darüber unterhalten haben, weiß sie nicht was mit meinem Vater los ist?? Und auch in diesem Gespräch hat sie irgendwann wieder den Schalter umgelegt.

      Am Dienstag hat meine Mutter den nächsten Termin beim Neurologen zu dem ich mitgehen werde. Im Augenblick weiß ich aber überhaupt nicht, wie es weitergehen soll, oder was man machen kann.

      Ich hoffe irgendwo, das sie mir weiterhelfen können.

      LG Susanne

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      • Re: Nebenwirkungungen von Tamoxifen u. Femara


        Kein leichtes Problem, muss man sagen.
        Letztlich muss man ggf. auch mal die AHT absetzen, um zu sehen, ob sich etwas bessert. Passiert dies nicht, dann sollte man ggf. auch mal an ein MRT des Kopfes denken, um Metastasen auszuschließen, gerade wenn es eben schon die zweite Erkrankung oder ein Rezidiv ist.
        Ein Zusammenhang zur AHT und zum Karzinom kann, muss aber nicht bestehen. Sowohl eine Demenz, als auch eine Depression können natürlich auch unabhängig davon auftreten. Für eine entsprechende Therapie wäre es aber schon besser, der Ursache etwas näher zu kommen.

        Kommentar



        • Re: Nebenwirkungungen von Tamoxifen u. Femara


          Hallo Dr. Glöckner,

          erst einmal vielen Dank für die schnelle Antwort!!

          Ich war gestern mit meiner Mutter beim Neurologen. Dort wurde noch ein Demenz-Test durchgeführt. Das Ergebnis war ziemlich niederschmetternd. Sie hat gerade mal 9 Punkte erreicht, und das ist dicht an einer sehr wahrscheinlichen Demenz. Auf meine Frage, ob er weiterhin eine Demenz ausschließen kann, sagte er nur, daß im Augenblick nur ein deutlicher Gedächtnisverlust erkennbar ist, der aber nichts mehr mit einer Depression zu tun hat. Die Familie (ich habe noch drei Schwestern) ,und in erster Linie mein Vater ist natürlich am Boden zerstört.
          Da sie aber die Vorgeschichte mit dem BK hat, wird jetzt noch einmal ein MRT und EEG angeordnet um Metastasen im Gehirn auszuschließen. Beides ist bereits schon mal untersucht worden. Das MRT im August´08 und das EEG im März diesen Jahres. Jedes mal ohne Ergebnis.
          Am 15.06. haben wir jetzt noch einen Termin bei ihrem Gynokologen. Dort muß ich erst einmal in Erfahrung bringen welche Klassifizierung ihr BK eigentlich hat! (Sorry wenn ich mich falsch ausdrücke, aber zur Zeit weiß ich es halt noch nicht besser!) Hinzu kommt die Frage nach einer erneuten Knochendichte-Messung, da ihre Knochen und Muskelschmerzen doch sehr groß sind.

          Meine Frage wäre jetzt: 1. Gibt es Diagnosen, die ein Aussetzen der AHT auf keinen Fall zulassen? 2. Kann man etwas gegen diese Schmerzen tun?

          Es wäre schön, wenn Sie mir antworten könnten. Würde mir helfen etwas besser vorbereitet in das Gespräch mit dem Gynokologen gehen zu können.

          Ein Wort auch an Jutta: Die Erfahrungen mit meiner Mutter müssten mich eigentlich veranlassen zumindestens skeptisch einer AHT gegenüber zu stehen. Doch ich weiß durch meine Schwiegermutter (auch 67 J.), daß es auch sehr viel besser geht!!. Sie hat so gut wie gar keine Probleme. Seit Januar´08 nimmt sie Femara, auch auf Grund eines BK-Befundes.

          LG Susanne

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          • Re: Nebenwirkungungen von Tamoxifen u. Femara


            hallo suse
            ich nehme auch arimidex und habe seidem knochen-gelenk und muskelschmerzen...bin vergesslich und verstehe manchmal einiges nicht gleich... wenns zu arg wird nehme ich ibuprofen......ich habe mal gewechselt auf tamoxifen weil es so schlimm war .... da gingen diese schmerzen deutlich zurück
            aber nach einem halben jahr hatte ich unter tamoxifen andere nebenwirkungen die mich noch mehr belasteten..also hab ich mich wieder für arimidex und den dazugehörigen schmerzen entschieden .... ich wollte auch nicht ganz mit der therapie aufhören weils ja auch wirkt (hoffentlich)
            ich weiss das ist alles doof, aber man klammert sich ja an den gedanken die tabletten verhindern vorerst ein rezitiv... hab gelernt damit zu leben auch wenn man oft in allem eingeschränkt ist (bin 51)... aber bissi lebensqualität will man ja wenn möglich auch noch haben
            lg Nina

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            • Re: Nebenwirkungungen von Tamoxifen u. Femara


              Hallo Nina,

              vielen Dank für deine Antwort.

              Du hast recht, natürlich ist es so, dass man sich an jeden Strohhalm klammert.
              Ich bin zwar nicht selber betroffen, aber erlebe als Angehörige mit, welche Auswirkungen die Krankheit selber ,und auch die Behandlungen haben.
              Bei meinen Eltern sehe ich im Augenblick halt deren Lebensqualität massiv schwinden. Und ich versuche durch Hinterfragen einen Weg zu finden, dieses zu verbessern. Ob es mir gelingt kann ich zum heutigen Zeitpunkt auch nicht sagen, aber ich kann mit meinen Eltern zusammen, es wenigstens versuchen!
              Deine Antwort bringt mir zum Beispiel ein bischen Informationen, die ich in Gesprächen mit Ärzten und meinen Eltern verwenden könnte.
              Dafür Danke ich dir und drücke dir die Daumen für deine Zukunft.

              LG Susanne

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              • Re: Nebenwirkungungen von Tamoxifen u. Femara


                ich wünsche euch natürlich auch alles gute und das ihr die richtige entscheidung nehmt ...wenn ich jetzt so überlege was ich wegen den schmerzen nicht kann (vor allem knie und beine) frage ich mich ob ich mich mit 70 jahren noch dafür entscheiden würde .. aber man weiss das erst wenn es soweit ist .. und was man noch will ,was erleben,reisen,garten....mir tut der urlaub in der türkei gut .. abschalten,massagen,nix tun... darf mich nur nicht in den sand legen ,denn alleine komme ich da nie wieder hoch :-) wenn ich was vorhabe nehme ich halt ibuprofen.. da ist aber noch die frage was nach den 5 jahren einnahme ist

                lg Nina

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                • Re: Nebenwirkungungen von Tamoxifen u. Femara


                  Die Frage ist eher, ob die Umstände eine Weiterführung der AHT erlauben. Es gibt da immer mal Dinge, die dies verbieten. Das ist dann halt nicht zu ändern. Inwieweit das Risiko dadurch erhöht wird, kann derzeit niemand sagen. Aber man kennt Risiken einer Fortführung unter bestimmten Umständen, bzw. die Nebenwirkungen, die in Einzelfällen nicht tolerabel sind.

                  Die Schmerzen sollten in jedem Falle behandelt werden. Dazu gibt es schmerztherapeutische Einrichtungen, die sich ausschließlich darum kümmern. Diese sollte man in solchen Fällen in Anspruch nehmen.

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                  • Re: Nebenwirkungungen von Tamoxifen u. Femara


                    Hallo Dr. Glöckner,

                    möchte jetzt mal einen Zwischenbericht abgeben. Am Montag war ich mit meiner Mutter bei ihrem Gynokologen um einfach mal gewisse Dinge zu hinterfragen.
                    Dieses Gespräch lief alles andere als positiv. Ich hatte nicht das Gefühl, daß der Arzt überhaupt ein Interesse daran hatte, wie es meiner Mutter geht. Das Zeitfenster von 15 Minuten pro Patient um kostendeckend zu arbeiten, schien ihm wichtiger zu sein. Aus seiner Sicht vielleicht ja auch verständlich, aber für uns völlig unzufriedend.

                    Lange Rede kurzer Sinn. Ich habe zumindest jetzt das Laborergebnis. Ihr BK lautet:
                    Mäßig differenziertes invasiv ductuales Mamma-Karzinom, 1,2 x 0,6 x 0,6 cm. Stadium:
                    pT1c,G2,pNO (0/3sn),RO,MO
                    Östrogenrezeptoren 40%, Progesteronrezeptoren negativ, HER 2 neu: negativ CA 15-3: 9,9 kU/I

                    Meine Frage wäre jetzt, wenn man mit einbezieht, daß sie vor 12 Jahren das erste Mal BK hatte: Wäre es möglich und sinnvoll die Antihormontherapie zu unterbrechen, um zu sehen ob es ihr dann wieder besser geht, oder ist das Risiko eines Rezitivs einfach zu hoch?

                    Zur Info für Sie, wir warten jetzt erst einmal alle Untersuchungsergebnisse ( Knochendichtemessung, MRT vom Kopf und EEG) ab. Dann werde ich einen Termin mit den Ärzten der Onkologie, die sie auch operiert haben, machen. Es geht mir in diesem Fall nur um eine "zweite Meinung".

                    LG Susanne

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                    • Re: Nebenwirkungungen von Tamoxifen u. Femara


                      Ich denke, dass man wirklich eine Pause machen sollte, um zu sehen, was sich bessert. Es kann nicht das Ziel sein, die Lebensqualität massiv zu reduzieren.

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