Ich danke für jede INFO!

[Tochter_braucht_Rat]

Liebe Mitglieder dieses Formus,

gestern hat meine Mama folgende Diagose erhalten:
szirrhös wachsendes invasives Carzinom.

Es war wie ein Schlag ins Gesicht für uns. Irgendwie denkt man immer die eigene Familie trifft es nie. Gut, es ist Brustkrebs auch ein Thema in meiner Familie.

Meine Mama ist immer noch geschockt und lässt es alles noch nicht so ran an sich.

Ich dachte ich könnte hier vielleicht ein paar Fragen stellen:

Was heißt diese Diagnose? Wir hatten gestern und heute noch ein MRT und ein CT, sowie ein Knochenscreening.

Am Donnerstag wird entschieden wann die OP ist und uns wird mitgeteilt ob es bereits gestreut hat. Natuerlich haben wir viel Angst aber wir werden uns jetzt psycho-onkologische Behandlung suchen. Hat jemand Erfahrung damit?

Wie ist der Ablauf nun? Wovon hängt es ab ob man Chemo oder Bestrahlung erhält? Fängt man sofort mit der Behandlung an, direkt nach der OP? Kann man zur Reha? Muss man die gleich beantragen? Nebenwirkungen der Chemo? Was kann man im Vorfeld tun? Medikamente?

Bitte seid ehrlich zu mir. Wenn ich Bescheid weiß, kann ich am besten helfen. Ich bin der Meinung man sollte sich informieren und nicht nur auf die Ärzte hören. Meine Mama wird in der Klinik in Insbruck behandelt? Hat jemand Erfahrung?

Vielen Dank für jede Info!

Sonja

[Daudi]

Re: Ich danke für jede INFO!


Guten Abend Sonja,

ich hoffe, ich kann Euch ein bißchen helfen.
Also erstmal eins nach dem anderen, natürlich geht einem bei dieser Diagnose alles Mögliche durch den Kopf. Muß auch erstmal alles verarbeitet werden.
Das schon CT und MRT gemacht wurde finde ich gut, das warten auf das Ergebnis zermürbt einen sehr, ich weiß wovon ich rede.
Es wird so schnell wie möglich wohl die OP erfolgen, in den meisten Fällen wird heutzutage schon Brusterhaltend operiert. Der Tumor muß dann erst untersucht werden, bevor eine weitere Behandlung entschieden wird.
Chemo hängt meist vom Alter ab und ob Deine Mutter vor den Wechseljahren ist und ob der Tumor hormonabhängig ist.
Bestrahlung bekommen glaube ich alle..danach REHA..aber das ist jetzt noch zu früh, die zu beantragen.
Als Rat würde ich sagen..wirklich einen Schritt nach dem anderen. Du kannst hier im Forum viel erfahren und Hilfe bekommen, die Du und Deine Mutter brauchen.

Meld Dich wieder, wenn du Fragen hast..

Gruß Daudi

[Tochter_braucht_Rat]

Re: Ich danke für jede INFO!


Guten Abend Daudi,
danke für deine Nachricht.
Meine Mama ist 47 Jahre alt.
Ja ich bin auch ganz durcheinander und die wartezeit ist wirklich die schlimmste.
Grüsse, Sonja

[Daudi]

Re: Ich danke für jede INFO!


Hallo Sonja,

meinst du die Frauenklinik in Innsbruck?
Dann wäre Deine Mutter in guten Händen. Dort gibt es ein Brustzentrum, das ist sehr gut..

Alles Gute..

Daudi

[Anonymer User]

Re: Ich danke für jede INFO!


Hallo Sonja,

ich kann verstehen, dass diese Nachricht ein Schock für Deine Mutter, für Dich und für die ganze Familie ist.
Zum medizinischen Vorgehen kann ich Dir gar nichts sagen, da wird sich Herr Dr. Glöckner sicher spätestens Anfang der nächsten Woche melden.

Ich möchte Dir aber sagen, dass ich es ganz toll finde, wie Du hinter Deiner Mutter stehst und sie unterstützt. Du, ich kenne da recht viele, die den Kopf in den Sand gsteckt haben und den Betroffenen alleine im Regen haben stehen lassen.
Deine Hilfe ist sehr viel wert und wird Deiner Mutter sicher viel geben.

Ich wünsche Euch von Herzen alles Gute,
Claudia

[Muttilein]

Re: Ich danke für jede INFO!


Hallo Sonja,

ich kann eure "Ohnmacht" im Moment gut nachvollziehen. Nächste Woche jährt sich der Tag meiner Diagnose zum ersten Mal. (Ich bin 49 )
Ein Rat an euch - bitte jetzt nicht in Panik verfallen.
Brustzentrum - sehr gut.
Durch die OP wird das weitere Vorgehen bestimmt. Die genaue Diagnose wird entscheiden, welche Behandlung die Beste sein wird.
Bei mir wurde brusterhaltend operiert und ich brauchte keine Chemo. Soweit ich weiß, wird bei brusterhaltender OP immer bestrahlt, um evtl. vorhandene Krebszellen abzutöten.
Das ist aber mit optimistischer Grundeinstellung und Hilfe der Familie alles gut zu überstehen.
Die anschl. Reha wurde direkt von der Strahlenklinik aus beantragt.
Auch hier ist die Auswahl wichtig !
Ich arbeite wieder - in einem neuen Job - und es geht mir gut.
Wichtig... nie den Mut verlieren. Es geht immer weiter!
In diesem Sinne - wünsche ich alles Gute!

Liebe Grüße
Muttilein

[Tochter_braucht_Rat]

Re: Ich danke für jede INFO!


Liebes Muttilein,

vielen Dank für deine Worte. Solche Nachrichten geben mir Hoffnung.

Einen schönen Sonntag!

Sonja

[Tochter_braucht_Rat]

Re: Ich danke für jede INFO!


Hallo Claudia,

danke für deine lieben Worte. Meine Mutter ist der wichtigste Mensch in meinem Leben und ich möchte nicht das sie leidet. Ich hoffe ihr ein wenig helfen zu können, wenn ich mich ausreichend informiere.

Einen schönen Sonntag wünscht Dir, Sonja

[Wuschele]

Re: Ich danke für jede INFO!


Hallo Sonja,
bei mir (39) wurde vor zwei Jahren Brustkrebs festgestellt. Welche Behandlung bei deiner Mutter sinnvoll ist, wird sich sicher erst nach der OP herausstellen. Wenn keine Metastasen vorhanden sind u. der Tumor hormon-positiv ist, dann wird normalerweise eine Antihormontherapie ( in Form von Tabletten o. Spritzen ) verordnet. Ob Chemo gegeben wird, hängt von vielen Faktoren ab z.B. Größe des Tumors, Metastasen, Hormonrezeptoren, Alter usw. Die Heilungschancen sind Dank der med. Forschung sehr gut. Ich kann mir gut vorstellen, wie es deiner Mutter im Moment geht u. ich finde es toll, wie du sie unterstützt. Ich habe auch 3 Kinder. Sie waren bei meiner Diagnose erst 6, 8 u.12. Sie geben mir auch heute noch viel Kraft u. Mut. Nun müsst ihr aber erst mal das Ergebnis abwarten. Das dauert nach der OP nomalerweise nicht sehr lange. Ich wünsche deiner Mutter alles erdenklich Gute. Kopf hoch u. positiv nach vorne schauen.
Liebe Grüße
Wuschele

[D. Glöckner]

Re: Ich danke für jede INFO!


Ein szirrhös wachsendes invasives Karzinom ist nur die Beschreibung einer speziellen Wuchsform von Brustkrrebs.
Erst wenn alle Befunde beieinander sind, kann man sinnvoll über die Behandlung entscheiden. Eine psycho-onkologische Begleitung ist hilfreich und wird an vielen Brustzentren angeboten. Was an Nachbehandlung nötig ist, hängt von der Operation und den Ergebnissen daraus ab. Bei brusterhaltenden Operationen gehört eine Nachbestrahlung immer dazu. Eine Chemotherapie kann nötig sein, ist es aber nicht immer. Bei hormonrezeptorpositiven Tumoren kommt eine hormonelle Therapie dazu, die meist über fünf Jahre läuft. Bei HER-2-positiven Tumoren ist auch eine Behandlung mit Herceptin möglich. Eine Reha wird üblicherweise auch über die Klinik angeboten und meist auch organisiert.

Im Vorfeld kann man sonst eigentlich nicht viel tun. Auch wenn die Wartezeit nervend ist, so ist eine sorgfältige Planung des Vorgehens wichtiger als eine schnelle Operation, wie sie früher üblich war. Brustkrebs ist kein Notfall, steht auf der Homepage eines großen deutschen Brustzentrums. Und das ist völlig richtig, da eine gute Behandlung wesentlich besser ist, als eine schnelle. Man wird aber trotzdem immer bemüht sein, die ganze Geschichte so schnell wie möglich zu absolvieren, um unnötige zusätzliche Belastungen der Patientinnen und der Angehörigen zu vermeiden.