Was halten sie von diesem Befund?

[Sommerblume08]

Hallo,
meine Mutter hat heute folgenden Befund erhalten, was halten sie davon,
wie sehen sie hier die Heilungschancen?

pT1c, pN0, M0, L1, V0, G3 + DCIS

1,9 cm großes wenig differenziertes Mammakarzinom mit kleinherdigen (high grade)
DCIS-Anteilen (ohne komedoartige Nekrosen), vereinzelt intratumorale Lymphangiosis carcinomatosa und kleinherdige Fibroadenose und Zeichen einer Läppchenatrophie
Randfreiheit an kleinster Stelle 6mm

Es liegen Hormonrezeptoren vor (werden noch genauer bestimmt). Es soll Bestrahlung und Hormontherapie geben, aber keine Chemotherapie. Ist das bei soviel Befall nicht unverantwortlich? Hätte die Brust hier nicht besser amputiert werden sollen? Ich habe gelesen gerade DCIS kann auch noch in anderen Gewebeteilen der Brust stecken ohne das man es findet?

Ich mache mir immer noch große Sorgen
und bedanke mich vorab ganz herzlich für ihre Antworten!

[D. Glöckner]

Re: Was halten sie von diesem Befund?


Was Sie über das DCIS gelesen haben, ist prinzipiell richtig.
Wenn derTumor ausreichend weit im Gesunden entfernt ist und mammografisch, sonografisch und ggf. im MRT keine weiteren Herde zu sehen waren, ist die brusterhaltende Operation gerechtfertigt.

Wegen des G3 kann man eine Chemotherapie in Erwägung ziehen.
Ansonsten ist der Tumor noch recht klein. Die Lyphknoten waren nicht befallen.
Von daher könnte man es auch so machen, wie es geplant ist.

[Sommerblume08]

Her2neu-positiv- was bedeutet dies?


weitere Untersuchungen haben nun ergeben, dass der Tumor sowohl Hormon-positiv als auch Her2neu-positiv war. Man liest öfters das letzteres nicht so günstig sei und es in diesem Fall eher zu Metastasen kommen kann. Stimmt dies?
Es soll nun neben der Chemo, Hormontherapie auch mit Herceptin behandelt werden.
Ist dies gut oder hat es Nebenwirkungen?

Vielen Dank für weitere Antworten!

[D. Glöckner]

Re: Her2neu-positiv- was bedeutet dies?


Gut, das G3 deutete ja schon auf eine etwas aggresivere Variante hin, was allerdings auch nicht sein muss.

Ich denke, man sollte das als zusätzliche Lebensversicherung sehen, dass man einfach noch eine Therapiemöglichkeit mehr zur Verfügung hat.
Ich würde sie nutzen, auch wenn bei jeder wirksamen Therapie auch Nebenwirkungen auftreten können, jedoch nicht müssen.
Die Erkrankung rechtfertigt die Anwendung aber aus meiner Sicht schon.