Bedingt durch die starke Kurzsichtigkeit, haben sich im Laufe der Zeit einige Löcher in der Netzhaut gebildet, die jeweils durch engmaschige Kontrolle rechtzeitig entdeckt wurden und so wurde ich auf beiden Augen mehrfach gelasert.
Vor ca. 3 Jahren wurde zudem eine beginnende Linsentrübung (Grauer Star) festgestellt. Von meinem Augenarzt sprach von einer OP, hat mich dann aber erstmal an die Uniklinik geschickt und dort sagte man mir, dass die Trübung noch sehr schwach sei und daher nicht operiert werden müsste. Es sei frühestens in 20 oder 30 Jahren damit zu rechnen.
Vor zwei Jahren erreichte ich mit den o.g. Werten auf dem rechten Auge 60% Sehleistung und auf dem linken Auge über 80%.
Seit einigen Monaten nun merkte ich, dass meine Augen schnell ermüdeten, ich bei manchen Dingen zweimal hinsehen musste, sich also die Sehleistung verschlechtert hatte. Gestern nun war ich beim Augenarzt und tatsächlich:
Die Sehleistung hat sich auf dem rechten Auge von 60% auf 16% verschlechtert. In Dioptrien heißt das nun -18. Mit Brillengläsern dieser Stärke würde ich allerdings auch nur auf 25% kommen. (O-Ton des Augenarztes: Das lohnt sich ja gar nicht.)
Die Netzhaut wurde untersucht und ist in Ordnung. Der Arzt meint nun, dass es an der Linse bzw. der Linsentrübung liegt, die aber nicht deutlich mehr geworden ist. Sie liege allerdings direkt über dem „Punkt des schärfsten Sehen“. Er rät zu einer OP (die er auch selbst durchführen will).
Allerdings könne man durch die neue Linse die Werte nur bis auf etwa -8 runterkorrigieren, damit der Unterschied zum linken Auge nicht zu groß wäre (es sollte max. ein Unterschied von 3-4 Dpt. sein).
Neue Werte für neue Gläser habe ich nicht bekommen. Ich soll mich nun entscheiden, ob ich die OP will.
Nun bin ich ziemlich verunsichert:
- In der Uniklinik sagte man mir, dass eine OP in nächster Zeit nicht notwendig sei.
- Bei einer OP würde lediglich auf einen Wert von -8 Dpt. runterkorrigiert – d.h. doch aber, dass die Möglichkeiten so einer OP gar nicht ausgeschöpft werden („im Idealfall kann bis auf 2 bis 3 Dpt. runterkorrgiert werden“). Eine spätere „Nachkorrektur ist zwar möglich, jedoch schwierig und mit Risiken verbunden“.
- Unter diesen Umständen sollte man also in beide Augen eine neue Linse einsetzen – das wiederum bedeutet, dass das linke Auge operiert wird, ohne dass hier eine Trübung vorliegt.
- Ob aber das linke Auge jemals auch vom Grauen Star betroffen sein wird, weiß keiner.
Ich wollte eigentlich keine OP, solange ich im Alltag nicht gravierend beeinträchtigt bin, also z.B. nicht mehr Autofahren kann oder Schwierigkeiten beim Ausüben meines Berufes habe. Solange sich die Sehschwäche mit einer entsprechenden Brille ausreichend ausgleichen lässt.
Bisher war das immer möglich, zumal die Werte für das linke Auge relativ konstant bleiben und ich auf dieser Zeit auf etwas über 80% komme. Mit der heutigen Brille (-12/-16) kann ich mich uneingeschränkt im Alltag bewegen. Ich merke zwar, dass mit dem rechten Auge etwas nicht stimmt, dass es schneller müde wird und ich z.B. bei langem konzentrierten Arbeiten am Bildschirm etwas schlechter sehe.
Ich verstehe nicht so recht, dass ich jetzt zu einer OP gedrängt werden soll. Kann man das Problem –zumindest zunächst- nicht auch mit neuen Brillengläsern angehen. Mir ist klar, dass irgendwann mal eine OP auf mich zukommt, ich sehe allerdings heute noch keinen Grund, dass diese jetzt kurzfristig erfolgen muss.
Ich bin für jeden Tip oder Hinweis dankbar, um meiner Verwirrung Herr zu werden.
Danke
Tortuga
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