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Schlimme Sehprobleme

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  • Schlimme Sehprobleme

    Hallo,
    seit einiger Zeit habe ich große Probleme, die immer schlimmer werden. Am schlimmsten ist es im Dunkeln. Ich trau mich schon gar nicht mehr raus, wenn es dunkel ist und fühl mich total unsicher. Komischerweise habe ich trotzdem das Gefühl, ich müsste eine Sonnenbrille anziehen. Wenn es irgendwo im dunkeln Licht gibt, tut das regelrecht weh. Haltet mich nicht für blöd, das ist so.

    Seit einiger Zeit kommt dazu, dass ich auch im Hellen irgendwie "anders" gucke. Ich hab das Gefühl, als würde mein Blick
    "schmaler". Kann ich gar nicht richtig beschreiben. Ich muss manchmal den Kopf in beide Richtungen drehen, wenn ich das Bild vor mir ganz sehen will. Wird deutlich, was ich meine?

    Vielleicht sollte ich noch sagen, dass ich schon immer sehr kurzsichtig war. (-5/-7), aber solche Sehprobleme hatte ich noch nie. Ich hab Angst, dass das was Schlimmes sein könnte. Und hab mich deshalb auch noch nicht zum Augenarzt getraut oder meinen Eltern davon erzählt.

    Kann mir einer sagen, was das sein könnte?


  • RE: Schlimme Sehprobleme


    Hallo Birgit,
    ihre Beschwerden können verschiedenste Ursachen haben, leichter oder schwerer. Die richtige Diagnose kann allerdings nur durch eine Untersuchung beim Augenarzt erfolgen, der dann auch eine Therapie - falls nötig - einleiten kann. Sie sollten einen sehr baldigen Termin vereinbaren!
    Mit freundlichen Grüßen,
    Dr. A. Liekfeld.

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    • RE: Schlimme Sehprobleme


      Hallo Frau Dr. Liekfeld,

      danke für ihre Antwort. Ich mache dann wohl doch gleich morgen einen Termin beim Augenarzt oder gehe gleich hin. Wenn ich nur wüsste, was das ist. Ich habe irgendwie ein ganz komisches GEfühl. Ich hatte noch nie solche Angst, dass ich etwas schlimmes haben könnte. Aber das wird wirklich immer schlimmer. Vor allem im Dunkeln. Kann es sein, dass ich nachtblind bin?
      Vielleicht hat noch jemand hier so etwas auch schon mal gehabt? Ich weiß, ich bin ungeduldig, aber ich hab das jetzt schon so lange. Und das wird nicht besser. Jaa, ich weiß, ich sollte zum Arzt gehen.
      Aber kennt ihr nicht auch dieses Angstgefühl, dass der was schlimmes finden könnte. Ich werde noch wahnsinnig. Vielleicht hab ich ja einen Gehirntumor oder so was. Ich bin sooo verzweifelt.

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      • RE: Schlimme Sehprobleme


        Schreibe bitte eine Info, wenn Du beim Arzt warst, ja? Ich drücke die Daumen, das es nicht's schlimmes ist!!!

        Gruß Icke

        Kommentar



        • RE: Schlimme Sehprobleme


          ICKE schrieb:
          -------------------------------
          Schreibe bitte eine Info, wenn Du beim Arzt warst, ja?

          Ja, das mache ich. Ich hab gestern meiner Mutter gesagt, was los ist, weil Frau Liekfeld ja auch gesagt hat, ich soll am besten schnell zum Arzt. Und meine Mutter hat gleich meinen Onkel angerufen. Der ist nämlich Augenarzt. Da gehen wir heute noch hin. Ich bin total aufgeregt und habe schonganz schwitzige Finger. So was Blödes. Deshalb schreib ich das jetzt hier. Um mich abzulenken. Aber meine Mutter ist aber auch nervös. Das macht mich noch mehr verrückt. Was hat die nur? Als sie mit meinem Onkel telefoniert hat, hat sie fast angefangen zu weinen. Ich muss bestimmt in eine Klinik oder so. Oder vielleicht musste sie auch an ihre blinde Schwester denken, die vor zwei Jahren nach einem Autounfall gestorben ist.
          Aber ich sag mir jetzt - Augen zu und durch. Um viertel nach fünf ist der Termin.

          - Ich drücke die Daumen, das es nicht's schlimmes ist!!!

          Danke, das kann ich gebrauchen.

          Kommentar


          • RE: Hilfe - Frau Liekfeld BITTE!!!


            Mittlerweile ist viel passiert. Mein onkel hat viele Untersuchungen gemacht. jetzt war ich beim Augenarzt und bin noch nicht schlauer. Nur Angst habe ich immer noch. Der hat nichts gesagt. Nur ernst geguckt und untersucht. Er hat lange untersucht und ich musste viele Dinge machen. Er hat ganz normal untersucht, so wie wenn man einfach die Sehstärke überprüft. Meine kurzsichtigkeit ist nicht schlimmer geworden. Dann musste ich in ein Gerät reingucken und sollte immer einen Knopf drücken, wenn ich Licht sehe. In einem Raum der ganz dunkel war, sollte ich eine zeitlang warten und musste dann in ein Gerät gucken und was erkennen. Aber ich hab nix gesehen!!! Gar nichts!!!! Mein Onkel hat gesagt – ich soll nicht nervös sein und lieber noch mal ganz genau gucken. Aber da gab es nichts zu sehen. Noch nicht mal ein Fleck. Als das Licht wieder anging, hab ich gesehen, dass meine Mutter fast geweint hat.

            Morgen müssen wir wieder hin. Dann werden noch mehr Untersuchungen gemacht. Ach, das waren so viele Begriffe heute. Und meine Mutter hat die ganze Zeit beim Arzt da gesessen und fast geheult. Das habe ich genau gemerkt.

            Ich glaube, dass ich was ganz Schreckliches mit den Augen habe. Ich hab immer wieder gefragt. Aber die haben gesagt, da reden wir drüber, wenn wir es ganz genau wissen. Aber es ist wohl schlimm und dringend, denn ich muss morgen früh nicht in die Schule, sondern soll gleich wieder in die Praxis. Für ein Augen-Ekg und Tropfen und Netzhautspiegelung und so Sachen. Und meine Mutter hat meinen Vater angerufen. Die sind geschieden. Das macht sie sonst nie. Es muss was ganz schlimmes sein, aber mir sagen sie NICHTS!

            Bitte!!!!!!!!! wenn sie was wissen - ich bin zwar erst 14 aber doch kein kleines Kind mehr. Es sind doch meine Augen. Bitte - Wenn sie wissen, was ich haben könnte, dann sagen sie mir es doch. Von dem geheimen Getue wird man ja verrüclkt. Eben habe ich meine Mutter angeschrieen. Das wollte ich auch nicht, ist, weil ich so nervös bin . Sie hat nichts gesagt, mich nur angeguckt und ist raus gegangen. Dann habe ich gehört, wie sie im Badezimmer geweint hat. Was ist denn nur? Werde ich blind? Bitte, helfen sie mir.



            Kommentar


            • RE: Hilfe - Frau Liekfeld BITTE!!!


              hallo du!

              ich kann verstehen das du sehr angst hast.......
              ich kenn auch deine angst nachfolziehen mit dem schlechter und geblendet sehen, ich habe einen erhöten augen unnen druck und mein sehen verschlechtert sich auch dauernd leider......
              Ich wünsche dir Viel Glück morgen un das raus kommt was wirklich los is.......
              ich hoffe für dich das es nichts schlimmes is....
              drück dir ganz ganz ganz doll die daumen

              gruß

              daniela R.

              Kommentar



              • Danke fürs lange Zuhören


                ICKE schrieb:
                -------------------------------
                Schreibe bitte eine Info, wenn Du beim Arzt warst, ja?

                ok. Ich kann nicht schlafen, und bin deshalb mitten in der Nacht aufgestanden. Dann kann ich auch schreiben, was passiert ist.
                Also – ich war ja wieder beim Augenarzt. Da bin ich getropft worden, weil der Augenhintergrund angeguckt werden sollte. Oder hieß das Augenspiegelung? Das Augen-Ekg hat er noch nicht gemacht. Dazu muss ich demnächst in die Klinik. Mein Onkel hat das Gerät nicht dafür. Als mich mein Onkel untersucht hat, brauchte ich gar nicht mehr zu fragen, ob es denn tatsächlich was Schlimmes ist. Er ist erst zwei Mal raus gegangen aus dem Untersuchungszimmer. Aber dann ist er geblieben und hat mich angesehen, als wenn die Welt untergeht. Und da habe ich es gewusst. Weil er nämlich auch fast am Weinen war. Er sagt, ich habe so Flecken auf der Netzhaut, Pigmente. Und so heißt auch die Krankheit pigmentosa. Diese Flecken sind wohl so deutlich da, dass er es gar nicht geschafft hat, auch nach den anderen Untersuchungen, die er schon gemacht hat, mir nichts zu sagen, dass er noch weiter untersuchen muss bevor er was sagen kann und so. Ich musste also gar nicht drängeln, mir zu sagen, was ich habe. Also, es werden noch weitere Untersuchungen gemacht. Noch ganz viele, sagt er. Aber er hat meine Mutter angeguckt und gesagt -. Walli, wir müssen mit ihr reden. Und da habe ich es gewusst. Er hatte Tränen in den Augen. Meine Mutter war weiß wie die Wand.
                Ich habe Retinitis Pigmentosa. Das ist eine schlimme Krankheit der Netzhaut, die sich vererbt. Meine Mutter und der Augenarzt hatten eine Schwester, die ist vor ein paar Jahren bei einem Autounfall gestorben. Die war blind und hatte das auch. Ich habe das wohl geerbt. Als Peter, also der Augenarzt mir das sagte, dachte ich noch gar nichts schlimmes. Da wusste ich das mit dem Erben noch nicht. Ich hab gefragt, was man da machen kann. Ob ich jetzt ins Krankenhaus muss. An den Augen operiert werden. Da hat er mich in den Arm genommen. Dann hat er seine Sprechstundenhilfe gerufen und gesagt, sie soll irgendeinen Termin, den er abends hatte, absagen. Und als er das alles gemacht hat, hat er mich wieder in den Arm genommen und hat gesahgt, jetzt setzen wir uns mal da hin und ich erzähle, welche Untersuchungen wir jetzt allles machen müssen. Und heute abend komme ich zu euch und ich erzähle dir von Tante Anne und von dieser Krankheit. Mir war zwar klar, das ich tatsächlich was schlimmes habe, aber Untersuchungen, das hörte sich doch gut an. Dabei interessierten mich die gar nicht so. Ich wollte wissen, wie man das behandelt. Er sagte aber, wir müssen jetzt feststellen, welche Art von dieser Krankheit ich habe. Es gibt da wohl verschiedene Sorten. Und er wollte Tests machen lassen in der Augenklinik, weil er das nicht selber machen kann und auch um etwas zu erfahren, wie viel Zeit denn noch ist. Als er das gesagt hat, da habe ich gedacht, mir wird schlecht. Ich habe gefragt wie viel Zeit wofür? Für die Behandlung? Wie lange die Behandlung dauert? Muss ich so lange aus der Schule bleiben und ein Schuljahr wiederholen? Da hat meine Mutter ganz furchtbar zu weinen angefangen. Mein Onkel hat sie raus geschickt und hat dann zu mir gesagt – Schatz, man kann das nicht behandeln. Sie haben noch nichts gefunden gegen diese Krankheit. Dann habe ich ihn angesehen und gesagt – aber man kann es doch schaffen, dass es bleibt wie es ist. Da hat er erst in eine Ecke geguckt, lange nichts gesagt und dann hat er gesagt – nein Birgit, man kann es auch nicht aufhalten. Er hat geschluckt und gesagt – das wird leider nicht besser. Ich weiß nicht wie es genau weitergeht, aber du wirst ganz sicher nicht wieder besser sehen. Vermutlich sogar immer weniger, und irgendwann vielleicht… Du hast dieselbe Krankheit wie Tante Anne. Aber ich komme heute abend, dann reden wir darüber und du kannst mich alles fragen. Er hatte ja die ganze Praxis voller Patienten und jetzt nicht so richtig Zeit für mich.
                . --------------------------------------------------------------------------------------------------
                Ich bin raus gelaufen und habe meine Mutter gesucht. Die saß im Flur. Zitternd. Ich habe sie an die Hand genommen und wieder mit rein genommen. Ich hatte das Gefühl, ich muss mich um sie kümmern. Ist das nicht verrückt? Alle heulen, sind mit den nerven runter, ich werde BLIND und habe das Gefühl, ich muss mich um meine Mutter kümmern. Meine Mutter hat keinen Ton gesagt. Ich konnte immer noch nicht weinen. Ist schon komisch irgendwie. Hätte man mich vorher gefragt, wie ich reagiere, wenn mir jemand sagt, du kannst bald nichts mehr sehen., Ich hätte gedacht, ich werde irre und schreie und heule und werde hysterisch. Aber ich war irgendwie genau das gegenteil. Innerlich hat mein Herz geklopft und ich hab so innerlich gezittert. Aber irgendwie war ich ganz ruhig. Sonst. Aber dann habe ich doch geweint. Und als ich meine Brille wieder aufsetzen wollte, ist sie mir vor Zittern aus der Hand gefallen. Da hat Peter mir einen Teelöffel mit Tropfen gegeben. Ich glaube, das war was zur Beruhigung. Ich hab das genommen ohne zu fragen. Dann sind wir erst mal nach Hause gefahren. Ich habe ziemlich schlecht gesehen wegen der Tropfen. Aber das war mir auch egal. Ich war irgendwie ganz wie im Nebel. Nicht wegen dem Sehen, sondern irgendwie ganz. Der ganze Mensch.
                Zuhause habe ich dann erst mal lange geschlafen. Das waren bestimmt die Tropfen. Später bin ich dann zum ersten Mal Ausgerastet weinen und so. Als meine Mutter gefragt hat, ob sie nicht meine Freundin anrufen soll, dass die mal kommt. Da war es vorbei mit mir. Ich will nicht dass sie kommt. Ich will das nicht sagen müssen: ICH WERDE BLIND. Was soll die denn dann sagen? Und was denkt die dann? Das kann ich nicht. Ich kann das keinem sagen. Aber meine Mutter sagt, dass das ja nichts ist, wofür ich mich schämen muss. Das wäre eine Krankheit und ich könnte nichts dafür. Aber ich kann das nicht. Ich kann doch nicht der Steffi sagen, dass ich blind werde. Meine mutter aber meinte, jetzt wäre es gut, mit einer Freundin zu sprechen. Ich habe ihr verboten sie anzurufen. Ich musste mich erst mal beruhigen. Hier kann ich darüber schreiben. Fremden. Ihr seht mich ja nicht Ihr guckt mich nicht komisch an und überlegt euch, wie ihr jetzt gucken sollt. Ihr lest das oder auch nicht. Ist ja eine ganze Menge. Aber das ist mir egal. Ihr seid jetzt gerade wie mein Tagebuch. Aber meine beste Freundin?
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                Abends kam Onkel Peter. Direkt nach der Praxis. Dann habe ich gefragt, warum er sich so sicher ist. Gestern hätte er noch gar nichts gesagt, und heute sagt er so was heftiges. Ich habe ihn gefragt, ob es nicht sein kann, dass er sich irrt. Er sagt, er ist Augenarzt und er kennt die Symptome. Er hätte sich das gestern schon gedacht und er wollte aber die Untersuchung heute noch machen, um sich ganz sicher zu sein. Wäre ja schlimm, wenn er den einen Tag sagt, du wirst blind und den anderen dann ätschbätsch, doch nicht. Außerdem hat er zugegeben, dass er Angst hatte. Dass er erst selbst mal den Schreck verdauen musste. Weil ich ja nicht nur eine Patientin bin, sondern das Kind von seiner Schwester. Er sagt, er hasst diese Krankheit. Weil er auch schon sehen musste, wie seine kleinere Schwester damals so krank und dann blind wurde. Die war zwölf, als das anfing. Und mit 14 schon hat sie nur einen ganz kleinen Mini-Rest gesehen. Das ist bei der ganz schnell gegangen. Mit 15 war sie dann ganz blind. Und deshalb ist er auch Augenarzt geworden, weil ihn diese Krankheit schon immer begleitet hat. Seine Schwester hatte das, seine Oma hatte das, und jetzt habe ich das. Weil wir schon Blinde in der Familie haben, ist es ziemlich sicher, dass das bei mir nichts anderes ist sagt er. Und weil ich keine hellen Flecken gesehen habe in dieser Kugel und weil so viele Flecken auf der Netzhaut sind. Das ist wohl alles ganz deutlich. Ich habe das nur nicht gewusst, dass Tante Anne blind wegen einer Erbkrankheit war. Und das vererbt sich wohl nicht unbedingt. Nur manchmal. Meine Eltern haben mich immer untersuchen lassen. Aber ichwar immer nur kurzsichtig. Und dann haben sie die Untersuchungen schleifen lassen, weil ich ja größer wurde und nichts hatte. Und jetzt ist es doch noch gekommen. Aber meine Eltern sind nicht schuld. Da kann man auch nichts dran machen, wenn man es eher merkt. Aber jetzt wäre es schon sehr spät. Und die Krankheit schon richtig ausgebrochen.
                Ich weiß gar nicht, was ich in der Scjule sagen soll: Hallo Freunde, ich werde blind? Alle werden mich anstarren. Absofort immer. Und über mich reden. Und sich freuen, dass sie so was nicht haben. Ich bin 14. Ich wollte Abitur machen. Irgendwas studieren. Ich dachte immer, ich krieg nie einen Freund, weil ich so stark kurzsichtig bin. Weil Jungs sich keine Mädchen mit Brille aussuchen. Aber wer will denn eine blinde? Doch erst recht niemand. Ich habe immer gesagt – ohne Brille (-5 und -7) bin ich blind. Das stimmt gar nicht. Ich bin eben ohne Brille durch die Wohnung gelaufen. Da sehe ich total verschwommen, aber hell und dunkel und kann mich orientieren. Dann habe ich mir die Augen verbunden mit einem dunklen tuch und bin durch die Wohnung gegangen. Na ja, geeiert. So mit ausgestreckten Armen und habe mich rumgetastet. Und dann musste ich brechen. Mir war schlecht. Ich kann doch nicht ein ganzes Leben alles um mich rum ganz dunkel haben. Ich kann dann nicht mehr lesen, nich tmehr schreiben. Ich schreibe so gerne. Ich habe schon ganz viele Kladden voll geschrieben. Ich werde nie einen Führeschein machen. Wie soll das denn gehen? Was mach ich denn jetzt nur? Ich kann nie einen beruf lernen,der mir Spaß macht. Wer kann mir helfen? Gibt es vielleicht doch eine Möglichkeit das aufzuhalten? BITTE wenn einer was weiß. Vielleicht gibt es ja was neues, was mein onkel noch nicht kennt. Der ist ja schon 45 und lange nicht mehr in der Uni. BITTE Frau Liekfeld – kennen sie was Neues, dass vielleicht helfen kann? Man kann doch auch ein neues Herz einpflanzen oder neue Nieren. Vielleicht ja auch neue Augen. Vielleicht gibt es ja irgendwo einen Arzt der das versucht. Wenn es nicht klappt, wird es ja auch nicht schlimmer, wenn ich dann sowieso blind bin. Aber man kann das doch versuchen. BITTE haben sie von so was schon mal gehört? Vielleicht in Amerika oder China? Meine Eltern würden das bestimmt bezahlen. Mein Onkel sagt, es gibt nichts. Aber vielleicht weiß der das nur nicht? BITTE!!!!!!!!!! Was hab ich verbrochen, dass ich das kriege? Ich war sogar ganz fies und hab gedacht, warum ich? Warum nicht mein Bruder? Oder ist das nur ein Traum? Aber es ist kein böser Traum. Das habe ich auchdaran gemerkt, dass Papa am Abend auch noch gekommen ist. Der ist nicht bei uns gewesen seit fünf Jahren. Aber meine Eltern saßen nebeneinander, als wäre nie etwas gewesen. Er hat meine Mutter sogar in den Arm genommen. Und mich auch. Und er hat auch geweint. Und mir war wieder schlecht.
                Ich habe meinen Onkel, also den Augenarzt gefragt, wie lange ich noch sehen kann. Er hat gesagt, dass das bei jedem anders ist, und das man das länger beobachten muss und immer wieder Tests machen muss, dannkann man erst was sagen. Und meistens auch dann nicht ganz genau. Ich habe gefragt, ob ich erst noch die Schule zu Ende machen kann. Da hat er gesagt, er weiß es nicht. Er weiß nur, dass mein Stadium schon verdammt weit ist – zumindest für den Anfang, weil wir das ja jetzt erst festgestellt haben. Meistens merkt man das bei Untersuchungen schon viel eher. Er glaubt, dass es deshalb bei mir sogar besonders schnell gehen könnte. Weil es ja noch nicht sooo lange her ist, seit ich gemerkt habe, dass da was nicht stimmt mit dem im Dunkeln sehen und dem schmalen Blick. Der schmale Blick, wie ich das immer genannt habe, das heißt übrigens Tunnelblick. Das heißt, das Gesichtsfeld wird immer kleiner. Bis irgendwann gar nichts mehr da ist. Ich sollte ihm sagen, wann das angefangen hat, wann ich das gemerkt habe, dass da am Rand was fehlt und ich immer den Kopf in die Richtung drehen muss, in der ich was sehen will. Ich kann eigentlich gar nicht mehr so aus dem Augenwinkel gucken. So vor dem Monitor hier. Ich seh nur den Bildschirm aber nicht die den Rand und die Boxen daran. Dazu muss ich ein bisschen nach links oder rechts gucken. Und Peter meint, das wäre schon fortgeschritten, wenn das so ist. Stimmt das Frau Liekfeld? Das ist noch nicht so lange her seit das angefangen hat. Zwei Monate vielleicht. Und seitdem ist es schlimmer geworden. Dehslab hatte ich ja in das Forum geschrieben. Mein Onkel sagt, das wäre ganz, ganz schrecklich schnell. Vielleicht kennt ja jemand von euch einen, oder sie Frau Liekfeld, wo das auch so schnell anfing und dann nichts mehr passiert ist? Oder wo es dann noch lange gedauert hat? Ich habe so Angst, dass das so schnell geht. Immer wieder mach ich die Augen fest zu und denke dann – so ist das bald immer. Wie ist das, wenn man blind ist? Ist dann alles schwarz? Richtig schwarz? Oder grau oder neblig oder wie?
                Mein Onkel sagt, das beste wäre, ich würde jetzt sofort die Schule wechseln und auf eine Blindenschule gehen. Da bin ich auch ausgerastet und hab geweint. Jetzt habe ich diesen Krankheit und soll auch noch weg? Ich mag meine Schule. Meine Freundinnen sind da. Ich spiele da theater in der Theater-Ag. Ich will da nicht weg. Ich will keinem was sagen und so tun als wär alles wie immer. Er sagt aber, es ist wichtig, dass ich jetzt schnell viel lerne, was Blinde können müssen. Und das lernt man am besten auf einer Blindenschule. Die nächste in unserer Nähe ist in Paderborn. Das heißt, ich müsste auch von zu Hause weg. Und weg von meinen Freundinnen. Das will ich aber nicht. Ich will nicht nur noch Blinde kennen. Ich will zu Hause bleiben. Und will sehen können. ICH WILL DAS ALLES NICHT. Ich will einen Freund, Abitur machen und was tolles lernen. Ich will heiraten und Kinder kriegen. Aber das kann ich auch nicht. Weil die dann vielleicht auch blind werden. Und einen Freund krieg ich auch sowieso nie. Was sag ich nur in der Schule? Ich kann da eigentlich auch nicht wieder hin. Es war ja so in der letzten Zeit schon schwierig. Wir haben auf dem Sprotpaltz Staffellauf gemacht. Und ich habe im Laufen nie gesehen, wo der Stab ist und daneben gegriffen. Da war einfach das Bild zu Ende. Ich hab schon wochenlang versucht, zu überspielen, wenn ich was nicht gesehen habe. Die lachen mich doch aus. Der Maulwurf sagen die Jungs manchmal zu mir. Weil ich ja so kurzsichtig bin und ohne Brille gar nichts sehe. Ich hab mir immer gewünscht, einmal ohne Brille in die –Schule gehen zu können. Und jetzt wünsche ich mir, es würde eine Brille geben, die mir hilft. Und wenn die Gläser noch so dick wären. Das ist doch egal. Bitte, bitte lieber Gott, hilf mir doch. Ich will sehen können. Ich will ganz normal sein. Vonmir aus megakurzsichtig. Aber ich will alleine rumlaufen können, Fernsehen, ins Kino gehen. Was tut man denn den ganzen Tag als Blinde? Ich kann dochnicht 60 Jahre oder noch länger bis ich endlich tot bin nur blind rumsitzen. Was hab ich denn getan, was hab ich verbrochen, dass mir das passiert?
                Jetzt hab ich hier so viel geschrieben. Viel mehr als ich eigentilch wollte. Aber das tut irgendtwie gut, das alles aufzuschreiben. Und ich schreibe jetzt ganz viel, weil ich das bald auch nicht mehr kann. Mir fällt jede Minute was neues ein, was ich nicht mehr kann. Was soll ein Blindes Mädchen mit einem Computer. Das einzige, was ich noch brauchen kann ist ein Radio und CD-Player. Und vielleicht mein Handy. Wenn überhaupt noch jemand mit mir sprechen will. Meine Freundinnen haben bestimt nicht immer lust, eine blinde mitzuschleppen und auf mich aufzupassen. Ich bin ja an den letzten Samstagen schon nicht mehr in unsere Jugenddisco mitgegangen, weil das da so Dunkel drin ist und ich nix gesehen habe. Da haben sie nur gelacht und gesagt, du stellst dich ja an, dann eben nicht. Ja. Dann eben nicht. Das werden die dann auch sagen. Und ich sitze dann immer nur zu hause rum und kann noch nicht mal fernsehen. Fern SEHEN. Fernhören kann ich dann. Haha. nachSEHEN. HinSEHEN. SEHENSwürdigkeit. Gespenster SEHEN, in den Spiegel SEHEN, rot SEHEN, SEHENSwert. Es gibt viele SICHTweisen. Ich hab bald keine mehr. Es gibt doch gar nichts was man machen kann, wenn man nichts sieht. Für alles braucht man doch seine augen. FÜR ALLES. Tschüss und danke fürs zuhören. Auf WiederSEHEN brauche ich ja nicht mehr zu sagen.



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                • RE: Danke fürs lange Zuhören


                  Hallo Birgit,
                  ich kann dich so gut verstehen, was du gerade durchmachst. Du mußt erst selber akzeptieren, was mit dir passiert, bevor du mit deinen Freunden darüber sprechen kannst. Es ist gut darüber zu reden. Ich spreche aus eigener Erfahrung. Ich habe auch eine angeborene Augenkrankheit, den Grünen Star. Auf einem Auge sehe ich gar nichts unld auf dsem anderen habe ich vor kurzem noch 3% gesehen. Ich war auch fast blind. Jetzt habe ich eine neue Hornhaut bekommen und sehe schon 20%. Der Mensch wird bescheiden. Mein letztes Buch habe ich vor 11 Jahren gelesen. Es ist nicht immer einfach damit fertig zu werden, blind zu werden. Man ist oft sehr verzweifelt und die Angst bringst einem fast um. Aber du darfst nicht aufgeben. Mit der Zeit gewöhnt man sich an alles. Nur noch Fernsehhören, nicht Autofahren. Die Blindenschulen sind sehr wichtig, dort wirst du psycholigisch sehr gut betreut. Das kannst du jetzt sehr gut gebrauchen. Ich wünsche dir sehr viel Kraft das alles durchzustehen. Melde dich doch mal wieder. Kopft hoch Birgit!
                  Tschüsss Angela

                  Kommentar


                  • RE: Danke fürs lange Zuhören


                    Hallo Angela,

                    danke für deine mail.

                    > Ich war auch fast blind.

                    Dann weißt du es ja: Was sieht man wenn, man nichts sieht? Schwarz? Grau? Weiß? Ist das so, wie wenn ich mir die Augen zuhalte. Also richtig zu, so dass kein Licht mehr rein kommt? Sagst du mir das bitte? Ich will nicht auf Schwarz warten und nachher ist alles grau. Ich will vorher wissen, wie das "aussieht".

                    > Jetzt habe ich eine neue Hornhaut bekommen > und sehe schon 20%.

                    Oh, das ist doch toll, dass das bei dir ging. Wie kannst du denn das hier lesen?

                    > Mein letztes Buch habe ich vor 11 Jahren > gelesen.
                    Ich werde jetzt alles lesen was ich kriegen kann. Einfach alles. Auf Vorrat sozusagen.

                    > Kannst du die Blindenschrift? ist die schwer zu lernen? Gibt es Bücher in Blindenschrift?

                    Danke.

                    Kommentar



                    • RE: Danke fürs lange Zuhören


                      Hallo Birgit.
                      ich bin gerade heimgekommen. Es ist jetzt fast 3 Uhr morgens. Ich war immer noch unterwegs. Damit will ich dir nur sagen, dass das leben mit Sehbehinderung nicht vorbei ist. Ich habe die ganze Zeit an dich gedacht. Vielleicht kannst dur mal eine Mail schicken.
                      [email protected] dann können wir uns mal unterhalten. Ich sehe den Bildschirm schon, aber es ist sehr anstrengend. Vor allem habe ich wahnsinnige Schmerzen , wenn ich zu lange lese. Auf dem Auge, an dem ich nichts sehe, sehe ich nur noch Schatten. Leider keine Farben. Es ist alles grau. Mal heller , je noch Sonneneinstrahlung. Auf den anderen Auge mit 3% habe ich keine Leute mehr erkannt.. Ich habe mich aber immer alleine zurechtgefunden. Was heißt alleine. Ich habe einen tollen Mann, der mir bei allem hilft. Ich bin jetzt 34. Meine Schule konnte ich noch normal beenden. In der Berufsschule musste ich schon ganz vor die Tafel gehen, um was zu erkennen. Ich wollte es mir auch nicht eingestehen, dass es immer Schlechter wurde. Dadurch habe ich aber die Blindenschrift nie erlernt. Ich haben alles immer verdrängt. Vielleicht gibt es auch für dich eine Chance.
                      Vielleicht nicht jetzt, aber die Zukunft der Medizin ist bestimmt noch lange nicht am Ende. Als ich vor 7 Wochen die OP hatte, wusste ich auch nicht, ob ich je wieder was sehen würde. Ich hatte Glück. Für mich ist es das Größte Geschenk wieder ein bischen was zu sehen. Genieße dein Leben, solange du nich sieht und merke dir alles, genieße es aber auch noch später, wenn es schlechter wird. Gute Freunde werden dich nie im Stich lassen. Das habe ich aus eigener Erfahrung gemerkt. Du lernst bestimmt noch viele Gleichgesinnte kennen und du merkst, dass du nicht alleine bist mit deinem Schicksal. Ich würde mich sehr freuen, wenn du mir mal eine Mail schreiben würdest.
                      Bis dann Angela

                      Kommentar


                      • RE: Danke fürs lange Zuhören


                        Hallo Angela und alle anderen,

                        ich möchte mich ganz herzlich bedanken für eure Zeit, fürs Zuhören und für die vielen lieben Worte.
                        Sie machen es nicht leichter, aber den Schmerz irgendwie milder. Ich klinke mich jetzt hier aus. Vielleicht melde ich mal per privater email. Aber ich kann ja nicht immer das Forum mit meinem Kram voll schreiben. ich danke, dass ich das bis jetzt tun durfte. Hat gut getan. Ich habe heute mit meiner Freundin geredet als ersten Schritt in das Neue. Das hat unheimlich weh getan, aber auch gut. Ich habe immer noch furchtbare Angst vor dem, was da kommt. Aber ich habe auch - dank euch - schon viel im Internet gesurft. Und gesehen, was es alles für Sehbehinderte und Blinde gibt. Ich bin nicht allein, das macht es nicht besser, aber es hilft ein wenig. Ich habe schreckliche Angst vor dem Tag x aber ich weiß schon, dass ich zur Not immer noch in die Welt schreiben kann, und dass ich dann Antowrten kriegen werde. Das ist ein guter Gedanke.
                        Heute finde ich meine Fragen vom Anfang schon richtig naiv. Ich habe in zwei Tagen so viel über RP gelernt, dass ich mir gar nicht vorstellen kann, noch vor ein paar Tagen nicht gewusst zu haben, was mir fehlt.
                        Aber es tut mir nicht leid, dass ich das Forum damit belatschert habe und euch hier vollgeschrieben habe. Für mich war und ist das unheimlich wichtig.
                        Danke noch mal und tschüss, und alles Gute für euch. Vielleicht schreib ich hin und wieder mal, wie es mit mir weitergeht. Das weiß ich aber noch nicht.
                        Biggi

                        Kommentar


                        • RE: Schlimme Sehprobleme


                          Hallo,

                          ich möchte mich ganz herzlich bedanken für eure Zeit, fürs Zuhören und für die vielen lieben Worte.
                          Sie machen es nicht leichter, aber den Schmerz irgendwie milder. Ich klinke mich jetzt hier aus. Vielleicht melde ich mal per privater email. Aber ich kann ja nicht immer das Forum mit meinem Kram voll schreiben. ich danke, dass ich das bis jetzt tun durfte. Hat gut getan. Ich habe heute mit meiner Freundin geredet als ersten Schritt in das Neue. Das hat unheimlich weh getan, aber auch gut. Ich habe immer noch furchtbare Angst vor dem, was da kommt. Aber ich habe auch - dank euch - schon viel im Internet gesurft. Und gesehen, was es alles für Sehbehinderte und Blinde gibt. Ich bin nicht allein, das macht es nicht besser, aber es hilft ein wenig. Ich habe schreckliche Angst vor dem Tag x aber ich weiß schon, dass ich zur Not immer noch in die Welt schreiben kann, und dass ich dann Antowrten kriegen werde. Das ist ein guter Gedanke.
                          Heute finde ich meine Fragen vom Anfang schon richtig naiv. Ich habe in zwei Tagen so viel über RP gelernt, dass ich mir gar nicht vorstellen kann, noch vor ein paar Tagen nicht gewusst zu haben, was mir fehlt.
                          Aber es tut mir nicht leid, dass ich das Forum damit belatschert habe und euch hier vollgeschrieben habe. Für mich war und ist das unheimlich wichtig.
                          Danke noch mal und tschüss, und alles Gute für euch. Vielleicht schreib ich hin und wieder mal, wie es mit mir weitergeht. Das weiß ich aber noch nicht.
                          Biggi

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                          • Re: Schlimme Sehprobleme

                            Ja, der Beitrag ist 16 Jahre her und sehr unwahrscheinlich, dass die Threaderstellerin noch mitliest.

                            Aber falls doch, liebe Birgit17: Mich würde sehr interessieren, wie es dir ergangen ist nach dieser doch echt grausamen Diagnose. Damals warst du 14, jetzt müsstest du 30 sein? Wie kommst du denn mittlerweile zurecht, wie geht es dir?

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