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Vitrektomie

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  • Vitrektomie

    Guten Morgen
    vor 2 Tagen hatte ich eine Katarakt OP am rechten Auge mit Einsatz einer Multifokallinse von Zeiss ( AT Lisa Tri, dpt.+13,5). Indikation: Beginnender grauer Star.
    Nun danach, habe ich die üblichen Beschwerden: starke schmerzhafte Lichtempfindlichkeit und viele, viele Floater.
    Als Besonderheit wurde im OP-Bericht erwähnt: vordere Vitrektomie, Kapselruptur.
    Beim Kontrolltermin wurde nichts dazu gesagt, nur, dass alles gut sei.
    Jetzt habe ich gelesen, dass grade bei extrem vielen Floatern eine Vitrektomie gemacht werden kann.
    Meine Frage ist nun: wie kann es sein, dass ich mit/trotz Vitrektomie so viele Floater habe?
    Könnten die erst durch die Kapselruptur entstanden sein? Verschwinden die tatsächlich mit der Zeit?
    Und ist eine Kapselruptur keine anschließende Erwähnung wert, bzw. ist das als normal einzustufen?
    Von dem was ich so lese, ist eine Kapelruptur nicht ohne Risiken. Müsste da nicht drauf hingewiesen worden sein? Worauf muss ich jetzt achten, was kann passieren?
    Den Operateur habe ich beim Kontrolltermin nicht gesprochen, es war eine andere Ärztin, die die Kontrolle durchführte und die erst nachschauen musste als ich die Vitrektomie ansprach. Sie ging aber nicht darauf ein.
    Liebe Frau Dr. Liekfeld, vielleicht können Sie mir etwas dazu sagen und mich etwas beruhigen, bzw. mir raten bevor ich das zweite Auge machen lasse?
    Vielen Dank und Grüße


  • Re: Vitrektomie

    Guten Abend, Tiobru,
    eine hintere Kaspelruptur und vordere Vitrektomie sind sicher kein "normaler Verlauf" und wäre durchaus eine Erwähnung wert. Dennoch kann der Befund sehr gut sein, Komplikationen sind dadurch nicht zwingend zu erwarten, ebenso kann das Sehergebnis auch damit optimal werden.
    Sie sollten aber unbedingt Ihren Operateur oder behandelnden Arzt darauf ansprechen.
    Details kann ich nicht ohne Kenntnisse des Befundes beurteilen...
    Gute Heilung!
    Mit freundlichen Grüßen, Professor Dr. med. A. Liekfeld, FEBO

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    • Re: Vitrektomie

      Vielen lieben Dank Frau Dr. Liekfeld für die schnelle Antwort (so schnell: damit hatte ich gar nicht gerechnet) ! Aber noch mal meine Frage wegen der Floater : ich dachte nach einer Vitrektomie würde es keine geben, ich habe aber sehr, sehr viele. Und muss ich beim anderen Auge dann auch damit rechnen, dass es so viele Floater werden oder es auch wieder einen Kapselriss geben wird? Da ich nicht weiß warum es eine Kapselruptur gab beunruhigt mich das schon.
      Vielen Dank schon mal für eine Antwort mit freundlichen Grüßen

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      • Re: Vitrektomie

        Guten Abend, Tiobru,
        eine Vitrektomie nach Kapselruptur erfolgt in der Regel nicht komplett, so dass noch genug Glaskörper vorhanden ist, in denen es Floater geben kann. Außerdem können auch in dem vitrektomierten Auge (das dann Flüssigkeit-gefüllt ist) kleine Partikelchen z.B. der alten Linse (die durch die Ruptur nach hinten gelangt sind) schwimmen (das könnte dann über die Zeit weniger werden).
        Dass an dem zweiten Auge die gleiche Komplikation entsteht, ist eher sehr unwahrscheinlich. Aber unabhängig davon kann es sein, dass Sie nach der Operation vermehrt Floater sehen, weil der Durchblick wieder klarer ist...
        Alles Gute für den Verlauf und die zweite Operation!
        Mit freundlichen Grüßen, Professor Dr. med. A. Liekfeld, FEBO

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        • Re: Vitrektomie

          Vielen Dank Frau Dr. Liekfeld, in einer Woche werde ich einen Termin beim Operateur haben und das weitere Procedere besprechen. Ihre Antworten haben mich darin bestärkt den Operateur sprechen zu wollen, deswegen nochmals Dank für Ihre Erklärungen. Ich werde berichten. Freundlichen Grüße nach Potsdam

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          • Re: Vitrektomie

            hallo Tiobru,

            Sie sollten noch mal in den OP-Bericht schauen ob Triamcinolon injiziert wurde in den Glaskörper. Es ist ein Glucocorticoid, das auch zum Anfärben des Glaskörpers bei einer Vitrektomie benutzt wird, denn der Glaskörper ist wegen seiner glasklaren Beschaffenheit für den Operateur kaum sichtbar.

            Wird nun der geschädigte Teil entfernt, fließt das Färbemittel aus dem Glaskörper heraus in den Glaskörperraum. Es vermischt sich mit der Auffüll-Flüssigkeit und bildet massenhaft relativ runde Tröpfchen unterschiedlicher Größe. Der Betroffene sieht sie als Schwarm tiefschwarzer "Floater". Sollte es sich um diese Art von Floater handeln - und nicht um fetzige, zackige oder fadenförmige Floater - dann werden sie verschwinden nach 4 bis 5 Wochen.

            Nun ist aber im Auge durch die Teilvitrektomie eine Schnittfläche entstanden ist, die vorher nicht da war. An dieser Schnittfläche wird das einfallende Licht gebrochen und zerstreut. Vermutlich wird dies bei weiter Pupille in der Dämmerung und Dunkelheit zu entoptischen Phänomenen führen, die als (sehr) störend empfunden werden können - vor allem verursacht durch Kunstlicht wie Autoscheinwerfer, Bremsleuchten, Ampeln, Weihnachtsbeleuchtung, Straßenbeleuchtung, etc. Aber auch Sonnenlicht, was auf glänzende Materialien (Metallteile, Autolack, Glas etc.) fällt, kann diese Lichtstreuung verursachen.

            Gute Besserung!

            Kommentar


            • Re: Vitrektomie

              Guten Morgen Extranjero, vielen Dank für Deine Erläuterungen. Natürlich habe ich gleich im OP Bericht nachgeschaut: Auffüllen des Kapselsackes mit Viskoelastikum. Ist es das, was Sie meinen? Also von Triamcinolon steht da nirgends etwas im Bericht.
              Leider ist mein Auge um die Iris herum bzw. links von der Iris gerötet und schmerzt auch (Druckgefühl und leichtes Brennen), trotz regelmäßigen Tropfens mit Dexa-Gentamicin und Inflanefran, letzteres weil ich Diclofenac nicht vertrage( Schleimhautablösungen) . Kann dort der Schnitt gewesen sein (kenne mich mt Augen so gar nicht aus)? Ist das als normal einzustufen? Wenn ja, wie lange kann das dauern?
              Vielleicht können Sie mir etwas dazu sagen.
              Das mit den Floatern ist tatsächlich etwas besser geworden, mein Hirn tut seiin Bestes. Das scharfe Sehen variiert mit den Tageszeiten.
              Einen schönen Tag noch!

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              • Re: Vitrektomie

                hallo Tiobru,

                steht im OP-Bericht mit welchem Mittel das Auge betäubt wurde? Wenn nicht, dann müsste es noch einen zweiten Zettel geben, wo alle Injektionen ins Auge vermerkt sind. Ein Viskoelastikum ist jedenfalls nicht "Triamcinolon".

                Das Viskoelastikum wird normalerweise abgesaugt nach der OP, aber es können noch Partikel verbleiben, die dann als Trübungen/Floater wahrgenommen werden. Ebenso ist es mit den Gewebsfetzen, die bei einer Kapselruptur nun mal entstehen. Das alles schwirrt zunächst im Augeninnere umher und verursacht "iatrogene Floater", d. h. durch die OP entstandene Floater, deutlich zu unterscheiden von gewöhnlichen "Glaskörpertrübungen". Sie werden mit der Zeit mit dem sich ständig erneuernden Kammerwasser über das Trabekelmaschenwerk aus dem Auge ausgeschwemmt. Das hat nichts mit dem Hirn zu tun, welches lernen soll sie auszublenden. Diese Ausblendungs-Argumentation wird gerne von der Augenheilkunde benutzt um Patienten zu beruhigen. Das mag bei der harmlosen Variante funktionieren, aber nicht bei dieser Art von "Trümmern".

                Das Brennen kommt höchstwahrscheinlich von dem Benzalkoniumchlorid (Konservierungsstoff) in den beiden Augentropfen (in der Packungsbeilage zu finden unter Punkt 6.) Dexa-Genta gibt es auch als EDO (Einmaldosen). Bei den Beschwerden und der OP wäre eine Umstellung auf EDO zu überlegen. Inflanefran gibt es m. E. nicht als EDO.

                Wie lange das dauern wird, kann keiner vorher sagen. Hauptsache das Auge heilt jetzt erst einmal komplikationslos aus (welche auftreten können, steht im Aufklärungsbogen). Mit dem zweiten Auge würde ich an Ihrer Stelle warten. Aber zu diesem Schluss sind Sie vermutlich schon selbst gekommen.

                Alles Gute!

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                • Re: Vitrektomie

                  Guten Morgen, so ausführlich: vielen Dank.
                  Im OP Bericht, den ich habe, steht, glaube ich, nichts weiter über das Betäubungsmittel. Unter dem Vermerk Anästhesie steht : i.v. Kurznarkose. parabulbär Anästhesie, Monitoring. Die Krznarkose wurde mit Propofol gemacht, das weiß ich, steht aber nicht dabei.
                  Parazentesen bei 2:00. Hat was mit dem Augeninnendruck zu tun, oder? Auch mit der Gabe von Triamcinolon?
                  Weiterhin steht dort : Tunnelschnitt mit Phakolanze bei 11:00.
                  Gestern Abend bin ich im Auto mitgefahren und total erschrocken. Alle entgegenkommenden Autos haben mich dermaßen geblendet (Halos), so dass ich rechts undl links von den Lichtquellen nichts mehr sehen konnte, sie lagen dann im Dunkeln. Dasselbe bei Ampeln, bzw. allen hellscheinenden LIchtern in die ich gradeaus hineinschaute. Lagen die Lichter weiter oben oder rechts und links war es im Prinzip ok. Dagegen kann man anscheinend nichts machen, oder? Das wäre ja furchtbar, das hieße kein Autofahren etc. bei Dunkelheit. Dann wäre man in der Autonomie sehr eingeschränkt. Oder gibt es da Möglichkeiten?
                  Jetzt weiß ich noch weniger ob ich mir das zweite Auge überhaupt machen lassen soll.
                  Habe mir das alles etwas einfacher vorgestellt. Bin gespannt was der Operateur sagt.
                  Schönes Wochenende


                  :

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                  • Re: Vitrektomie

                    Guten Tag, Tiobru,
                    die Parazentesen sind kleine winzige Zugänge/ Schnitte, durch die die Instrumente geführt werden. Wir geben Stellen am Auge mit Uhrzeiten an (also 2 Uhr bedeutet - wenn Sie auf das Auge von vorne drauf schauen - oben rechts). Das hat weder etwas mit dem Augeninnendruck noch mit Triamcinolon zu tun...
                    Mit freundlichen Grüßen, Professor Dr. med. A. Liekfeld, FEBO

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                    • Re: Vitrektomie

                      Ah danke für die Info Frau Dr. Liekfeld.
                      Können Sie vielleicht etwas zu den Halos sagen? Woran liegt das und geht das weg oder muss ich damit leben.!
                      Ein schönes Wochenende

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                      • Re: Vitrektomie

                        Guten Abend, Tiobru,
                        u.a. können die Halos Systembedingt an den multifokalen Linsen liegen, aber auch andere Bedingungen am Auge können das verstärken.
                        Mit freundlichen Grüßen, Professor Dr. med. A. Liekfeld, FEBO

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