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Angst um Augenlicht meiner Tochter

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  • Angst um Augenlicht meiner Tochter

    Hallo an alle Leser,

    ich schildere hier die Sehprobleme meiner Tochter (sie ist mittlerweile 12,5 Jahre alt) und hoffe in diesem Forum Rat zu finden.
    Vielleicht kennt jemand solch ein Problem oder weiß wohin man sich damit noch wenden kann.
    Ich habe wahnsinnige Angst, dass Sie Ihr Augenlicht völlig verlieren wird und bin leider Rat und Hilflos.

    Meine Tochter hatte ihre erste Augenärztliche Kontrolle Anfang des Kindergartens, im Rahmen der Mutter-Kind Pass Untersuchung (ca. 3 Jahre alt).
    Hier wurde Ihr bereits eine Fehlsichtigkeit diagnostiziert und sie bekam Ihre erste Brille.
    Danach im Abstand von einem halben Jahr bis Jahr weitere Kontrolluntersuchungen.

    Ihre derzeitigen Werte:
    Rechts Sph +5,50 Zylnder -0,75 Achse134 0,5
    Links Sph +5,25 Zylnder -0,75 Achse23 0,5
    Sie hat auch auf beiden Augen eine Hornhautverkrümmung, ich denke das geht aber aus den Werten oben hervor.

    Sie schielt nicht und hatte damals während Ihrer Kindheit mit der Brille immer eine Sehleistung von 80%.
    Aufgrund der Möglichkeit, dass Kinder "noch" sehr gut Akkomodieren können, hat sie in Ihrer Kindheit auch immer alles gut ohne Brille gesehen.
    Am Tisch konnte sie die kleinsten Brösel ausfindig machen, darum hat es mich damals auch sehr gewundert, als sie eine Brille bekam.
    Sie hat in Ihrer Kindheit die Brille unregelmäßig, also mal mehr mal weniger getragen.
    Ich habe mich dazu auch immer beim Augenarzt versichert, ob sie die Brille tragen muss. Die Antwort war allerdings immer, dass es kein Problem sei, wenn sie die Brille nicht
    regelmäßig trägt, da sie ja über die Akkomodation ausgleichen kann und dass sie die Brille automatisch verwenden wird, wenn Sie sie benötigt.
    Ab der 4. Schulstufe wurde es dann auch immer mehr und ab der 5. setzte Sie die Brille täglich schon beim Aufstehen auf.

    Bei einer Kontrolle vor mittlerweile ca. 1,5 Jahren bei unserem Augenarzt konnte dieser pötzlich nur noch eine Sehleistung von 50% feststellen.
    Er überwies uns dann in eine Augenklinik (Sehschule), da er sich die Verschlechterung nicht erklären konnte.

    In der Augenklinik hat sie mittlerweile alle nur erdenklichen Untersuchen hinter sich (Sehnerv, Glaukom, Sichtfeld, Netzhaut, MRT des Kopfes, Blut) um nur die zu nennen die mir als Laie im Gedächtnis geblieben sind.

    Hier einige Auszüge aus Ihren Befunden:

    MRT:
    Normale Weite der inneren und äußeren Liquorräume. Unauffällige Darstellung von grauer und weißer Substanz.
    Keine Demyelinisierungsherde. Keine supra- oder infratentorielle Raumforderung.
    Regelrechte Darstellung von Hirnstamm und Kleinhirnhemisphären.
    Keine Raumforderung im Verlauf der Sehbahn und an der Schädelbasis. Regelrechte Darstellung von Orbitae und Augenmuskeln. Normale Belüftung der NNH.
    Beurteilung: Unauffälliger MRT-Befund des Cerebrums und Orbitae. Keine Raumforderung im Verlauf der Sehbahn.

    Beim Covertest zeigt sich für Ferne und Nähe keine Einstellbewegung.
    Die Augenmotilität ist unauffällig. Bei der Bagolinitestung wird in der Ferne alternierend exkludiert, in der Nähe ist der Test positiv.
    Es ist positives Stereosehen nachweisbar. Die Akkommodationsfähigkeit ist mit 3,5 bis maximal 4,5 Dioptrien monocular, binocular mit 3,5 Dioptrien deutlichst herabgesetzt.
    Befunde Computer Perimetrie Humphrey 30-2 sita fast bei mäßiger Fehlerquote rechts konzentrisch eingeengt, links unauffällig.
    Papillen OCT beide Augen unauffällig. Es wurde eine Papillendokumentations mittels HRT durchgeführt. Netzhaut OCT beide Augen unauffällig.

    Mittlerweile ist sie bei einer Sehleistung von 10 - 20% je nach Tagesverfassung.
    Alles in allem konnte in der Augenklinik keine eindeutige Ursache für eine so schlechte Sehleistung gefunden werden.
    Die Vermutung war Anfangs ein Akkomodationskrampf jetzt sind wir bei einer Schwachsichtigkeit mit der Ursache, dass sie Ihre Brille zu wenig getragen hätte.
    Außer, dass aber immer wieder die Brillenstärke angepasst wird, wird derzeit nichts seitens der Klinik unternommen.

    Jetzt am Wochenende beim Wandern haben wir auch bemerkt, dass sie Probleme hat wenn sehr viele Steine am Weg sind.
    Wir mussten über viele Geröllhalden gehen und ich denke, dass dabei auch durch das viele Abschätzen die Augen Hochleistung betreiben müssen (wahrscheinlich die Augenmuskeln).
    Sie hat während der Wanderung immer wieder über Augendruck geklagt und wenn dieser zu stark wurde auch über Kopfschmerzen.

    Meine Fragen daher:
    * Wo kann man sich mit so etwas noch hinwenden, gibt's im deutschsprachigen Raum eine Spezialklinik für unklare Fälle?
    * Kennt jemand ein solches Problem?
    * Ist es schlecht wenn man mit so einer Sehleistung viel ließt, denn sie ließt sehr gerne und viel. Derzeit mit einem E-Reader mit sehr großer Schrift.
    * Kann so etwas wirklich vom zu wenig tragen einer Brille bekommen? Wenn ja wie kann es dann kommen, dass sich das erst mit 10 Jahren manifestiert, wenn doch anscheinend
    das Sehen mit 7 Jahren fertig entwickelt ist?
    * Gibt es Übungen die nachweislich bei einer Schwachsichtigkeit in diesem Alter Verbesserungen bringen?

    Vielen Lieben Dank für Eure Antworten!


  • Re: Angst um Augenlicht meiner Tochter

    Guten Tag, Rat&Hilfe,
    ich kann Ihre Sorge nachempfinden. Und das Geschehen ist ja auch ziemlich komplex und die Erklärungen bisher eher unbefriedigend.
    Es hört sich für mich nicht nach einer typischen Schwachsichtigkeit an (denke auch nicht, dass das zu seltene Brilletragen dafür verantwortlich ist).
    Viel Lesen ist sicher nicht schädlich.
    Ich würde unbedingt einen baldigen Termin in einer neuro-ophthalmologischen Sprechstunde veranlassen (häufig in Uni-Kliniken zu finden). Es sollte ausgeschlossen werden, dass es sich um eine behandelbare Erkrankung des Sehnerven handelt. Gibt es in der Familie Erblindungen oder deutlichen Sehverlust?
    Mit freundlichen Grüßen, Professor Dr. med. A. Liekfeld, FEBO

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    • Re: Angst um Augenlicht meiner Tochter

      Sehr geehrter Herr Professor Liekfeld,

      vielen Dank für Ihre Antwort.
      Der Sehnerv wurde in der Sehschule schon mehrmals kontrolliert und sieht lt. deren Angaben gut aus. In der Familie bis hin zu den Großeltern hat keiner schlechte Augen.
      Mir kommt das mit der Amblyopie eben auch komisch vor, denn warum fängt das erst mit 10 an, wenn sie mit 9 noch 70 - 80% (aber natürlich mit Brille) ihrer Sehleistung hatte. Lt. Lehrmeinung ist das sehen ja mit 7 Jahren ausgereift und bei einer Amblyopie hätte das Gehirn ja nie richtig sehen gelernt.

      Liebe Grüße

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      • Re: Angst um Augenlicht meiner Tochter

        Entschuldigung, natürlich Frau Professor ;-)

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        • Re: Angst um Augenlicht meiner Tochter

          Entschuldigung, natürlich Frau Professor ;-)
          Kein Problem!

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          • Re: Angst um Augenlicht meiner Tochter

            Guten Morgen, Rat&Hilfe,
            waren Sie denn bereits in einer neuro-ophthalmologischen Abteilung? Ich denke, das wäre sinnvoll. Auf jeden Fall benötigen Sie eine(n) Augenarzt/ Augenärztin, der/ die Sie und Ihre Tochter gut betreut und begleitet und sich kümmert und zu der/dem Sie Vertrauen haben...
            Mit freundlichen Grüßen, Professor Dr. med. A. Liekfeld, FEBO

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