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Schielop?

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  • Schielop?

    Hallo,
    ich bin 44 Jahre und habe seit Geburt auf den linken Auge einen angeborenen grauen Star. Der wurde nicht früh genug erkannt und nie operiert. Was mich auch nicht weiter stört. Ich schiele aber auf dem Auge nach aussen und dies ist schlimmer geworden. Ich habe schon öfters über eine schiel Op nachgedacht, aber mein Augenarzt rät ab. Das würde über kurz oder lang wieder wegrutschen, weil es ja nichts sieht. Oder noch schlimmer, dann aufmal in die andere Richtung schielen. Da das linke auge eh stark lichtempfindlich und kleiner ist, weiss ich wirklich nicht, was ich machen soll- Neuerdings gucke ich auch überhaupt nicht gern nach links, da wo das Auge hinschielt, das ist mir unangenehm, also am Auge, wahrscheinlich, weil dann das Auge ja ganz weit in der Ecke ist. Was raten sie mir? Eine op, wo der Erfolg nach kurzer zeit wieder weg ist, möchte ich nicht, wenn es dauerhaft wäre schon. Kann man irgendwas gegen das unangenehme Gefühl machen, wenn ich in die schielende Richtung gucke? das ist echt blöd. manchmal hab ich schon das Gefühl. als hätte ich so ne schonhaltung des Kopfes, bloss nicht in die Richtung gucken. Ich bitte um Rat. LG


  • Re: Schielop?

    Hallo, wenn postoperative Doppelbilder und eine Kopfzwangshaltung sicher ausgeschlossen werden können (das kann man mit einem Prismentrageversuch über einige Zeit vor der OP prüfen), würde ich in jedem Falle zu einer OP raten, wenn Sie die kosmetische Situation stört. Die Operationsgenaugkeit ist mittels lang erbrobter Techniken und Dosierungsrichtlinien relativ hoch (etwa 1,5-2°). Tatsächlich ist das Risiko eines Wiederauftretens größer, als wenn die Stellung der Augen durch beidäugiges Sehen stabilisiert würde. Jedoch ist dies nicht die Regel. Ihr behandelnder Augenarzt kann Ihnen Auskunft geben, wie hoch diese Wahscheinlichkeit nach einem Eingriff wäre. Dies hängt auch stark von der Art und dem Ausmaß des Schielens ab und von der gewählten OP-Methode. Zudem ist es von Relevanz, ob der Schielwinkel in der Ferne genauso groß ist wie in der Nähe.

    Ich würde Ihnen raten, eine (Universitäts-)Augenklinik mit angeschlossener orthoptischer Abteilung (Sehschule) aufzusuchen und die Behandlungsmöglichkeiten mit kompetenten Fachleuten zu besprechen. Dort erhalten Sie in der Regel die zuverlässigsten Informationen zu Therapie und Prognose. Wenn Sie unsicher sind, kann man zudem eine weitere Meinung bei Spezialisten (Strabologen, Orthoptistinnen) einholen.

    Eine generelle Ablehnung einer Schiel-OP ohne umfangreiche Untersuchungen halte ich für falsch.

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    • Re: Schielop?

      Guten Morgen, Gismo72,
      die Frage lässt sich tatsächlich nur anhand der speziellen Befunde erörtern und muss auch dann noch abgewogen werden. Aus meiner Sicht macht es Sinn, vor einer möglichen Schiel-Operation (falls das überhaupt in Frage kommt), den grauen Star zu operieren (vor allem, wenn sich der Befund verstärkt hat; und auch, wenn die Prognose eingeschränkt ist).
      Mit freundlichen Grüßen,
      Priv.-Doz. DR. A. Liekfeld.

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      • Re: Schielop?

        vielen Dank, für die ausführlichen Antworten. Mein Augenarzt ist selbst Operateur in einem kleinen Krankenhaus und rät ja davon ab. Müsste er mir denn trotzdem eine Überweisung für eine Uniklink schreiben oder kann das auch der Hausarzt? Es muss mich ja auch jemand zuhause nachbehandeln und wenn er das nicht macht? Die nächste gute Uniklinik ist bei uns Köln und da braucht man von hier 2 Stunden hin. Ich kann nicht ständig da dann zur nachbehandlung hin.

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        • Re: Schielop?

          Sie benötigen die Überweisung / Einweisung Ihres Augenarztes, was jedoch keinerlei Probleme darstellen sollte. Ich kenne die Erfahrung Ihres Augenarztes hinsichtlich der Durchführung von Schieloperationen nicht. Wenn er keine oder nur sehr geringe hat, könnte dies eine Erklärung für die ablehnende Haltung sein. Es ist ein Unterschied, ob ich pro Jahr 300 Operationen des Grauen Stars durchführe und nur 10 Schiel-OP's - oder umgekehrt. Fragen Sie ihn doch einfach mal, wieviele Schiel-OP's es letzte Jahr waren.... Es gibt also keinen Grund, warum er Ihnen eine Überweisung zu Spezialisten verweigern sollte. Ggf. sollten Sie darauf bestehen.

          In der Augenklinik werden ausführliche Untersuchungen gemacht. Sie müssen sicherlich 1-2 mal dort vorstellig werden. Die Nachsorge des OP-Gebietes, Wundversorgung etc. kann aber Ihr Augenarzt durchführen. Nach einigen Wochen müssten Sie dann nochmals in die Augenkinik zur Überprüfung des OP-Ergebnisses und ggf. Klärung der weiteren Vorgehensweise. Die Besuche in der Uni-Klinik halten sich also durchaus in Grenzen.

          Ich weiß nicht, aus welcher Richtung Sie kommen, aber in Essen bspw. gibt es auch eine sehr gute Augenklinik, ebenso in Bonn.

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          • Re: Schielop?

            Guten Morgen, Gismo72,

            tatsächlich macht es Sinn, das in Absprache mit dem behandelnden Augenarzt vor Ort zu machen. Er sollte Verständnis für den Wunsch nach einer Zweitmeinung haben und Ihnen eine entsprechende Empfehlung und Überweisung geben.

            Mit freundlichen Grüßen,
            PRiv.-Doz. Dr. A. Liekfeld.

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