#}
  • Sie können sich hier registrieren, um Beiträge zu schreiben. Registrierte Nutzer können sich oben rechts anmelden.

Makulaödem - machen 2-3 Wochen Verzögerung bei VEGF-Hemmern einen Unterschied?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Makulaödem - machen 2-3 Wochen Verzögerung bei VEGF-Hemmern einen Unterschied?

    Hallo,

    ich bin 36 Jahre alt und in einem Auge hat sich nach einem Zentralvenenverschluss vor vermutlich etwa 2 Monaten ein Makulaödem gebildet. Mein Augenarzt hat wiederholte Injektionen eines VEGF-Hemmers empfohlen, was wir dann auch terminiert haben.

    Die erste Injektion soll in ca. 3 Wochen erfolgen, und ich frage mich gerade, ob es bessere Erfolgschancen gäbe, wenn ich das ganze irgendwie vorziehen könnte (direkt im Stadtklinikum statt durch den AA z.B.).

    Danke und Grüße,
    gyboth


  • Re: Makulaödem - machen 2-3 Wochen Verzögerung bei VEGF-Hemmern einen Unterschied?

    Nachtrag: mittlerweile (d.h. seit dem Arztbesuch vor 1 1/2 Wochen) ziehen auch noch ein paar Fäden durch das Sichtfeld des betroffenen Auges.

    Kommentar


    • Re: Makulaödem - machen 2-3 Wochen Verzögerung bei VEGF-Hemmern einen Unterschied?

      hallo gyboth,

      wichtig ist, dass der Venenverschluss sich aufgelöst hat. Leider bekommt man während einer Behandlung kaum Ratschläge, was man selber beisteuern kann. Gute Ratschläge müssen nicht immer teuer sein.
      http://www.dog.org/wp-content/upload...erschluss1.pdf

      jedenfalls sollte man sich selber gut beobachten: ein ZVV kann auch nach einer intensiven Stressphase (mit emotionalem Bluthochdruck) entstehen. Sehr viel trinken (ungesüsst) hilft; auf Süßes, rotes Fleisch, Käse, Kohlenhydrate, Meeresfrüchte verzichten, damit das Blut dünnflüssiger wird.

      Mit "wiederholten" Injektionen wäre ich vorsichtig. Vielleicht reicht schon eine, damit die Gefäßneubildung gestoppt wird. Die restlichen und womöglich überflüssigen Injektionen helfen dann nur noch dem "Augenarzt", finanziell gesehen :-). "Mehr" hilft nicht immer "besser"

      Die Fäden sind Glaskörpertrübungen. Vermutlich wurde das Auge wiederholt weitgetropft. Diese Tropfen, wie alle anderen Augentropfen auch, enthalten Benzalkoniumchlorid (stark zellgiftig, schon in niedrigsten Konzentrationen!) und zerstören den Glaskörper. Wenn die Pupillen weitgetropft werden sollen, dann unbedingt auf konservierungsfreie Tropfen bestehen

      Kommentar


      • Re: Makulaödem - machen 2-3 Wochen Verzögerung bei VEGF-Hemmern einen Unterschied?

        Hallo,

        danke für die schnelle Antwort!

        Augentropfen habe ich zuletzt vor fast zwei Monaten bekommen, und die Fäden traten erst letzte Woche auf - vielleicht liegt es doch an etwas anderem, oder steht im Zusammenhang mit dem Ödem?

        Der ZVV ist jedenfalls nach den Infusionen weg gewesen, laut anschließender Kontrolluntersuchungen.

        Dann warte ich mal den ersten Termin für die Injektion ab.

        Viele Grüße,
        gyboth

        Kommentar



        • Re: Makulaödem - machen 2-3 Wochen Verzögerung bei VEGF-Hemmern einen Unterschied?

          Nein, nein, das ist genau das Heimtückische an der Sache!! Der Glaskörper besteht aus einer dreidimensionalen Struktur aus Kollagen, die durch an Hyalüronsäure gebundenes Kammerwasser aufgebläht wird wie ein Luftballon und das Innere des Auges zu gut zweidrittel ausfüllt. Er hat eine gelartige Konsistenz, (in etwas wie ein Flummi); das bedeutet er ist fest, ist aber trotzdem glasklar.

          Kollagen ist ein Protein (Eiweiß) und kommt überall im Körper vor. Benzalkoniumchlorid hat die Eigenschaft, die festen Verbindungen von Membranen aufzubrechen, also auch die Glaskörperrinde und der Stoff kann demzufolge ungehindert in den Glaskörper eindringen. Da es hoch zellgiftig ist, fängt es dort an die Proteine zu denaturieren (zu verklumpen). Bis es aus dem Glaskörper wieder vollständig eliminiert ist, kann es Wochen dauern. In der Zeit vollführt es sein zerstörerisches Werk, welches je nach Konzentration und Dauer unterschiedlich ausfallen kann.

          Wenn die Fäden „schwimmen“, dann kann davon ausgegangen werden dass die Hyalüronsäureketten sich aus der Kollagenstruktur losgelöst haben und nun das Kammerwasser nicht mehr an sich binden. Das ist der Beginn der Verflüssigung des Glaskörpers. „Floater“ heißen die schwimmenden Phänomene, von denen die Augenheilkunde behauptet, dass sie harmlos seien. Das ist eine längst überholte alte Lehrmeinung, an der aus Bequemlichkeit festgehalten wird.

          Durch die Injektionen werden die Schlieren zunehmen. Dass du darüber aufgeklärt worden bist, wirst du unterschreiben müssen. Welcher Wirkstoff wird denn injiziert?

          Kommentar


          • Re: Makulaödem - machen 2-3 Wochen Verzögerung bei VEGF-Hemmern einen Unterschied?

            Hallo,

            ich hatte im Verlauf von ca. 2 Wochen etwa 10-15-mal Augentropfen bekommen, ich hoffe, dass das nicht ganz so unwiderrufliche Konsequenzen haben wird...

            Den Wirkstoff habe ich gerade nicht parat, ich schaue mal auf dem Rezept nach, wenn ich wieder zuhause bin.

            Viele Grüße,
            gyboth

            Kommentar


            • Re: Makulaödem - machen 2-3 Wochen Verzögerung bei VEGF-Hemmern einen Unterschied?

              Der Konservierungsstoff wird kritisch gesehen, nicht mit dem Wirkstoff verwechseln.

              Kommentar



              • Re: Makulaödem - machen 2-3 Wochen Verzögerung bei VEGF-Hemmern einen Unterschied?

                Genau, der Wirkstoff des VEGF-Hemmers ist zu unterscheiden von dem zellgiftigen Konservierungsstoff - auch „Hilfsstoff“genannt.

                Wirkstoffe des zu injizierenden Präparats sind z. B. Ranibizumab, Bevacizumab, Aflibercept, manchmal wird auch ein Implantat mit dem Wirkstoff Dexamethason ins Auge eingebracht, welches dann im Auge hin und herschwimmt (!).
                http://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4903376
                https://augenchirurgie.clinic/behand...perinjektionen

                Doch bei allen Injektionen ins Augeninnere muss mit Glaskörpertrübungen gerechnet werden; sie können unterschiedlich schwer ausfallen und sogar eine Vitrektomie notwendig machen. Hier muss abgewogen werden, was letztendlich schlimmer ist: die Krankheit oder die Therapie.

                Bei diesen Injektionen ist eine Menge prä- und postoperativer Augenmedikation erforderlich, dazu zählen auch Pupillen erweiternde und Betäubungsaugentropfen sowie entzündungshemmende und antibiotische ATs. Manchmal werden noch wochenlang nach den Injektionen Begleittropfen verordnet. Im Auge vermischt sich alles: Wirkstoffe der Injektion mit Wirkstoffen der Augentropfen und Konservierungsstoffen - und davon landet einiges im Glaskörper. Bis es wieder aus dem Glaskörper eliminiert ist, dauert es Wochen. Der Glaskörper nimmt Schaden, das ist gar nicht zu vermeiden und damit auch die Sehqualität.

                Die Wechselwirkungen von Benzalkoniumchlorid (BAC) mit den injizierten Wirkstoffen sind nie großartig untersucht worden, ganz einfach weil immer „behauptet“ wurde, dass der Stoff nicht in den Glaskörper eindringt, was alleine schon aufgrund seiner Fähigkeit die „tight junctions“ von Membranen aufzuweichen nicht stimmen kann. Er wird ja Augentropfen nicht nur zugefügt um sie zu konservieren, sondern auch um die Zellverbände des Hornhautepithels zu lösen, damit Tropfen besser ins Augeninnere penetrieren können. Es ist einer der bezweckten Effekte! Dass dadurch auch schädliche Keime Tür und Tor geöffnet werden, die jetzt „barrierefrei“ eindringen können, erfährt der Patient natürlich NIE und steht auch nicht in irgendwelchen Beipackzetteln.

                Auf den Beipackzetteln stehen nur die Nebenwirkungen der Wirkstoffe, nicht aber die der Hilfsstoffen (weil diese laut europäischem Arzneibuch keine Nebenwirkungen haben dürfen!)

                Die meisten Augentropfen gibt es auch als konservierungsfreie Variante, sogenannte Einzeldosenophtiolen (EDO) und wer böse Überraschungen vermeiden will, der soll auf Nummer sicher gehen. Hier eine Dissertation aus dem Jahr 2001. Mit der Suchfunktion gelangt man schnell zu den aussagekräftigen Passagen:
                http://sundoc.bibliothek.uni-halle.d...1H171/prom.pdf

                @ gyboth
                ich schreibe dir noch eine PN!

                Kommentar


                • Re: Makulaödem - machen 2-3 Wochen Verzögerung bei VEGF-Hemmern einen Unterschied?

                  So, ich habe mal nachschauen können: ich soll Lucentis 10mg in der Apotheke holen vor dem ersten Termin.

                  Auf der Info-Seite des Präparats steht hier auf onmeda allerdings bei Dosierung tatsächlich was von "dreimal in drei Monaten" - also nicht nur einmal.

                  Kommentar


                  • Re: Makulaödem - machen 2-3 Wochen Verzögerung bei VEGF-Hemmern einen Unterschied?

                    Guten Tag,
                    grundsätzlich ist die Prognose für die Rückentwicklung des Ödems und für die mögliche Erholung der Sehschärfe besser, wenn sehr kurzfristig therapiert wird.
                    Mit freundlichen Grüßen,
                    Priv.-Doz. Dr. A. Liekfeld.

                    Kommentar



                    • Re: Makulaödem - machen 2-3 Wochen Verzögerung bei VEGF-Hemmern einen Unterschied?

                      Hallo,

                      ich habe jetzt nochmal mit dem Augenarzt gesprochen. Die sonstigen begleitenden Tropfen, die ich bekommen werde sind Conjuncain als Anästhetikum sowie Povidon-Iod zur Desinfizierung. Jeweils ohne Konservierungsstoffe, als Einmal-Phiolen.

                      Kommentar


                      • Re: Makulaödem - machen 2-3 Wochen Verzögerung bei VEGF-Hemmern einen Unterschied?

                        Guten Tag,
                        das hört sich doch gut an. Und konnten Sie auch in Erfahrung bringen, welcher Wirkstoff (also welches anti-VEGF) gespritzt wird?
                        Mit freundlichen Grüßen,
                        Priv.-Doz. Dr. A. Liekfeld.

                        Kommentar


                        • Re: Makulaödem - machen 2-3 Wochen Verzögerung bei VEGF-Hemmern einen Unterschied?

                          Hallo,

                          ja, hatte ich vor zwei Posts oder so geschrieben: Lucentis 10mg.

                          Viele Grüße,
                          gyboth

                          Kommentar


                          • Re: Makulaödem - machen 2-3 Wochen Verzögerung bei VEGF-Hemmern einen Unterschied?

                            Update:
                            Ich hatte vor drei Wochen die erste Injektion. Nach einigen Tagen war die Sehschärfe größtenteils zurück und ist seitdem unverändert geblieben.

                            Was leider geblieben ist, sind die (Glaskörper?)-Trübungen. Diese sind seit vielen Wochen schon unverändert und ich denke auch, dass es an diesen liegt, dass ich nicht 100% Schärfe habe sondern eher 70% oder so.

                            Ich habe mittlerweile auch im Klinkum nachgefragt, was sie für pupillenweitende Tropfen verwenden. Es ist Neosynephrin - leider tatsächlich mit Benzalkoniumchorid als Konservierungsstoff. Als ich in der Ambulanz war und auch als ich stationär behandelt wurde, wurde mir das insgesamt über eine Woche vermutlich um die 10-12-mal getropft.

                            Mal sehen, ob sich das irgendwann bessert oder nicht :-/

                            Kommentar


                            • Re: Makulaödem - machen 2-3 Wochen Verzögerung bei VEGF-Hemmern einen Unterschied?

                              Guten Tag,
                              der Anstieg der Sehschärfe ist ja sehr erfreulich. Oftmals muss man die Spritzen mehrfach und langfristig wiederholen, damit der Effekt anhält.
                              Weiterhin alles Gute,
                              mit freundlichen Grüßen,
                              A. Liekfeld.

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X