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Katarakt-OP: Jetzt Anisometropie von rund 4 Dpt – Korrekturoptionen? (Risiken?)

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  • Katarakt-OP: Jetzt Anisometropie von rund 4 Dpt – Korrekturoptionen? (Risiken?)

    Hallo liebes Forum,
    sehr geehrte Frau Dr. Liekfeld,

    vorweg: Mir ist bewusst, für eine Entscheidung bin ich am Ende am besten bei meinem Augenarzt aufgehoben und jeder Fall ist „individuell“. Letztendlich möchte ich aber versuchen mir ein dafür ein möglichst umfassendes Bild mit eurer Hilfe zu machen – daher bin ich für jede Erfahrung oder Rat schon jetzt dankbar! (weswegen ich den Fall auch in anderen Foren poste)


    Mein Fall (weitere Details siehe unten):
    - 41. Jahre, einseitige Katarakt- OP Anfang Feb. links mit Monofokallinse als Hinterkammerlinse und Ziel „leicht“ kurzsichtig zu bleiben(Zielwert: -1,50), da rechts auch kurzsichtig und „konservativer Ansatz“ (Werte waren zuletzt vor OP - aus 2010: Links -2,75/-0,75)
    - Katarakt vermutlich Spätfolge eines Jugendunfalls vor ~25 Jahren; Schmetterball beim Tennis am Netz aufs Auge bekommen; leider existieren keine Unterlagen mehr – aber es war damals aus meiner Erinnerung sehr kritisch und ich hätte das Auge wohl verlieren können… zum damaligen Zeitpunkt aber alles gut verheilt!!! (und ich habe noch gar keine Brille getragen)
    - wichtigster Sehbereich beruflich: PC-Bildschirmbereich!!! Also möglichst 50-100cm; Selbstständig und 12h am Tag vor dem Rechner/Notebook, bei Kunden vor Ort (d.h. nur bedingt Einfluss auf Arbeitsplatzgestaltung)
    - OP ist soweit gut verlaufen, Heilungsprozess alles toll: Nur das ich leider bei +1.00 raus gekommen bin… also ~2,5 Dioptrin Abweichung vom "Zielwert" -1,5!
    (trotz IOL Master/opt. Biometrie, Ultraschall-Messung vorweg usw. – ärgerlich und nervt extrem, kann ich aber nicht mehr ändern… und das es wohl doch immer mal wieder zu Überraschungen kommt und die Statistiken zu Abweichungen durchaus interessant sind – weiß ich jetzt auch! Aber eben jetzt egal, weil nicht mehr änderbar)



    Aktuelle Situation (rund 1,5 Wochen nach der OP):
    - li. Auge nun +1,00/-1,00 und weitsichtig , re. Auge -3,25/-1,25 kurzsichtig… = Anisometropie… gemessen und ja, links ändert sich ja noch ein wenig. War in der Form eben nicht "der Plan"! (s.o.)
    - soll/darf deswegen laut Augenarzt keine Brille mehr tragen, da Bilder zu unterschiedlich. Nur noch Kontaktlinse auf dem rechten Auge (+ Rest dann über Brillen ausgleichen)
    - PC-Arbeit als Job und 12h am Tag mit Kontaktlinse ist für mich aber suboptimal und auf Dauer alleine keine wirkliche Lösung. Habe die letzten 25 Jahre deswegen immer Brille vor dem PC getragen!!!
    - Insgesamt komme ich ganz gut mit dem neuen „Sehen“ zu recht, auch nach der kurzen Zeit! Egal ob ich mit Kontaktlinse auf dem (gesunden) rechten Auge ausgleiche oder teilweise ohne (dann wählt das Hirn schon ganz gut aus, ob es links für fern nutzen soll oder eben rechts für lesen…)
    - Also erst mal keine „akuten“ Probleme bzgl. Schwindel, Kopfschmerzen o.ä., was ja auch positiv ist. Brille mit „Fensterglas“ auf dem operierten Auge geht aber in der Tat aktuell eher nicht…
    - Ist auch mal ganz schön, wieder in der Ferne schauen zu können... bin also auch noch etwas hin und her gerissen



    Meine wesentlichen Frage(n), wobei mir Einschätzungen zu (b) am wichtigsten sind:
    (a) der Gedanke die nächsten 20-25 Jahre nur mit Kontaktlinse am PC arbeiten zu können… fällt mir schwer bzw. halte ich auf Dauer auch nicht wirklich für realistisch. Bedeutet: Ich möchte perspektivisch schon die Option wieder nur mit Brille am PC arbeiten zu können (ohne Kontaktlinse auf dem gesunden Auge).
    Dagegen spricht das "Brillenverbot"; geht das also nicht?

    (b) wenn ich also den Zustand doch ändern und beider Augen wieder angleichen will: Welche Option sollte man wählen bzw. welche Chancen / Risiken bestehen? In einem anderen Forum habe ich folgende Optionen / "Risikoeinschätzungen" gelesen
    („Eine Nachkorrektur einer "falschen" Linse ist möglich, und zwar durch drei Verfahren:
    1. Laserbehandlung der Hornhaut
    2. Einsetzen einer zusätzlichen Linse
    3. Austausch der "falschen" Linse.
    Alle diese Verfahren sind natürlich mit gewissen Risiken verbunden, von 1. nach 3. steigernd.“)

    --> gegen einen einfachen Austausch der Linse (Option 3 oben) spricht in meinem Fall zudem ggf., dass die Konstitution des Kappselsacks aufgrund des traumatischen Katarakts möglicherweise ein Risiko darstellt (hatte der Augenarzt vorher auch offen angesprochen und das er dies erst bei der OP „sieht“ – leider habe ich ihn bisher nicht nochmal darauf angesprochen und werde es bei den laufenden Nachuntersuchungen noch machen!
    Unabhängig davon tendiere ich eher zu (2) – als „Huckepacklinse“ ggf. sogar als Vorderkammerlinse, zusätzlich zur HKL; weil wieder „rausnehmbar“? Hat da jemand Erfahrungen, ist das empfehlenswert oder bin ich da zu blauäugig?
    (1. Und lasern ist eigentlich nicht so meins – aber vielleicht muss ich mich da noch von meinen Befindlichkeiten befreien…)


    (c) „Muss“ ich den aktuellen Zustand sogar vielleicht sinnvollerweise medizinisch angleichen, da sonst erhöhtes Risiko z.B. für Schielen o.ä. besteht? (habe ich im Zusammenhang mit Anisometropie mal gelesen..)
    oder habe ich eher ein "Luxusproblem", weil zwei gesunde, wenn auch ungleiche Augen und sollte damit leben lernen!?

    (d) das (noch gesunde…) kurzsichtige rechte Auge möchte und sollte ich für ein Angleichen eher nicht anfassen, oder?!


    Geht mir gerade sehr viel durch den Kopf und falls eben ein Austausch der Linse aufgrund der Weitsichtigkeit und abweichenden Dpt. Werte doch empfehlenswert ist, spielt ja auch das Zeitfenster vor dem „einwachsen“ von rund 4-8 Wochen eine Rolle, d.h. ich muss ggf. zeitnah eine Entscheidung treffen….


    Daher bin ich für jegliche Meinungen, Erfahrungen und Einschätzungen hier sehr sehr dankbar – um mir ein vollständiges Bild vor den nächsten Schritten zu machen!!!
    Das man den Zielwert um 2,5 Dpt. „verpassten kann“, war mir im Vorfeld ehrlich gesagt nicht so bewusst bzw. ich habe das statistische Risiko als „nicht signifikant“ wahr genommen (und auch so vom Augenarzt verstanden…). Aber das ist wie gesagt ein anderes Thema…


    Vielen, vielen Dank vorab und hoffe ist alles einigermaßen verständlich dargestellt



  • Re: Katarakt-OP: Jetzt Anisometropie von rund 4 Dpt – Korrekturoptionen? (Risiken?)

    Ich hege den Verdacht, dass als Zielrefraktion (versehentlich) +1 anstelle von -1 dpt "interpretiert" wurde und man im Nachhinein keine näheren Angaben machen möchte (da man ja mit einer realen absoluten Abweichung von 0,5 dpt recht gut liegt...). Die Option, zu versuchen, die kompletten Behandlungsunterlagen einzusehen, würde ich ggf. in Erwägung ziehen.
    Ferner fällt auf, dass du mit der Monovision ohne vorherige Übung recht gut (besser als erwartet) zurecht kommst.
    Ferner ist das Ergebnis auf dem operierten Auge wohl noch nicht ganz stabil. Vor jedem üblichen refraktiven Eingriff sollte der Zustand als stabil angesehen werden.
    Aufgrund des angegebenen Alters sind jedoch auch auf dem nicht operierten Auge und der dort eintretenden Altersweitsichtigkeit die nächsten mindestens 10-15 Jahre wiederum keine visuellen konstanten Werte zu erwarten. Auch dies erschwert einen Ratschlag.
    Eine Notwendigkeit einer Angleichung, um Schielen zu vermeiden, ist aus meiner Sicht nicht gegeben. Trotzdem dürfte der etwas starre Blick beim einäugigen Sehen der Umgebung etwas auffallen. Das ist aber ein "kosmetisches" Problem.
    Ein Lasereingriff sollte dann vermieden werden, wenn du aus beruflichen Gründen auf gutes Sehen zwingend angewiesen bist, was nicht der Fall zu sein scheint (beispielhaft sei hier der Chirurg und der LKW-Lenker genannt). Kostenaspekte seien hier mal außer Acht gelassen. Dieser Eingriff eilt keineswegs (er wird ja bereits per Kontaktlinse simuliert).
    Mein prinzipieller Ratschlag nach dem ersten Lesen wäre:
    Versuche die Entscheidung möglichst lange hinauszuzögern, bis du dir in deiner Entscheidung "völlig" sicher bist.
    Versuche zunächst eine optimale Monovison zu erzielen: Für die Ferne wäre es vermutlich das operierte Auge, für das Lesen dann das andere Auge. In beiden Fällen könnte dies sehr gut ohne jede weitere Korrektur gelingen, für manche ein "Idealzustand". Falls nicht, solltest du für jeden der beiden genannten Fälle (Ferne, Nähe) eine entsprechende Sehhilfe (Brille) zur Hand haben. Ev. sogar nur eine einzige Brille.
    Für den Bereich der mittleren Entfernung (PC) könnte man sich eine Brille anpassen lassen, mit welcher diese Entfernung auch auf dem operierten Auge optimal erreicht wird. Das andere Auge könnte aufgrund der noch vorhandenen inneren Akkomodation die Bereiche kürzerer Entfernung mit übernehmen, ohne die Sehhilfe absetzen oder wechseln zu müssen. Die mittlere Entfernung könnte somit sogar mit beiden Augen und 1 Sehhilfe (Bildschirmarbeitsplatzbrille) erreicht werden (jedoch wohl nur in Monovision), vorteilhaft bei ganztägigem Arbeiten am PC, da ja keine Ermüdung und mal das eine oder andere Auge genutzt wird.
    Die offene Frage ist nun, ob ein beidäugiges Sehen erforderlich oder gewünscht ist. Aufgrund der Größenunterschiede ist dies wohl nur mit der aktuell verwendeten Kontaktlinse zu erreichen - aufgrund fehlender Akkomodation auf dem operierten Auge jedoch nur in einer bestimmten Distanz (je nachdem wie die Sehhilfen angepasst sind). Das würde dann auch sinngemäß für die normale "Huckepacklinse" gelten. Es fehlt nach wie vor die Möglichkeit, unterschiedliche Distanzen beidäugig (gleichzeitig) sehen zu können. Eine Gleitsichtglas in der Brille erscheint mir ebenfalls nicht geeignet, da dieses das Bild vergrößert, während auf dem kurzsichtigen Auge immer eine gewisse Verkleinerung auftritt. Zumindest wäre es einen spielerischen Versuch wert, ob auch das operierte Auge mit einem Gleitsichtglas für auch nahe Objekte in Monovision zurecht käme.
    Ohne Ausreizung und individuelle Erfahrung bei den genannten Möglichkeiten würde ich im Moment keinen weiteren Ratschlag versuchen. Eine OP erschiene mir nur dann sinnvoll, wenn damit ein beidäugiges Sehen in unterschiedlichen Entfernungen erzielt werden kann. Das Risiko eines Katarakts auf dem noch gesunden Auge ist durchaus gegeben, so dass die Situation auch dann noch optimiert werden könnte.

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    • Re: Katarakt-OP: Jetzt Anisometropie von rund 4 Dpt – Korrekturoptionen? (Risiken?)

      Hallo Rdani0,

      vielen Dank für deine ausführliche Antwort und Einschätzung mit aufgezeigten Möglichkeiten!!!

      Das es sich bei einer Abweichung um 2,5 Dpt ggf. um einen "Messfehler" oder ein Versehen handeln kann, denke ich durchaus auch! (was bitter ist). Ich war im ersten Moment auch extrem erschrocken und zudem sehr verärgert!!! Ich werde dem sicherlich nochmal nachgehen, versuche es aber gerade ein wenig emotional zu trennen und als Schritt hinten anzustellen.
      Weil Fakt ist nun mal: Linse ist im Auge und ich muss die Situation jetzt zunächst annehmen und überlegen, wie ich damit umgehe (kurzfristig & langfristig) - hat für mich gerade Prio, damit ich ggf. kein Zeitfenster für Korrekturmaßnahmen o.ä, "verliere" - sofern diese eben nur in einem bestimmten Zeitraum nach der OP möglich sind (z.B. Linsentausch mit zunehmenden Einwachsen schwieriger oder nicht etc.)

      Im Grunde bin ich aber wiederum völlig bei dir!!! Und möchte mir eigentlich eben auch genau Zeit nehmen, nichts übers Knie brechen und versuchen, verschiedene Dinge mit Brille, Linsen etc. auszuprobieren - ob ich mit der Situation und den Einschränkungen "leben" kann.
      Bevor ich überhaupt eine Entscheidung treffe z.B. für einen weiteren Eingriff. o.ä --> daher leider auch ein gewisser Widerspruch zu oben und eben auch gefühlter (Entscheidungs-)Druck. Aber davon muss ich mich versuchen zu lösen... schon klar!


      Monovision:
      Aussage vom AA war u.a., dass mein (Kern)Katarakt auf dem linken Auge bereits sehr weit fortgeschritten war und dies auch der Grund für die "Messungenauigkeit" und das stark abweichende Ergebnis vom angestrebten Zielwert sei! Ich hatte noch ~5% auf dem Auge - was mir subjektiv zumindest nicht so extrem im Alltag aufgefallen war.
      Das ist vermutlich aber auch genau der Grund, warum ich mit Monovision direkt gar nicht so schlecht klar komme bzw. mein Hirn das je nach Situation (Fern-/Nahsicht) eben gut zu filtern scheint.
      Damit komme ich wie schon erwähnt auch ganz gut klar - auch ohne Kontaktlinsen... nur eben beim "Bildschirmarbeiten" nicht was für mich extrem jobkritisch ist


      Brillenmöglichkeiten:
      - Die von dir genannten möglichen Brillenkonstellationen für die verschiedenen Situationen habe ich offen gesagt noch nicht ganz sortiert.
      - Mir schwebt diese sinngemäße Aussage vom AA im Kopf herum: "Keine Brille mehr, Bildunterschiede sind zu groß" und ich soll/muss immer eine Kontaktlinse auf dem rechten Auge tragen (zum Angleichen), bevor ich ggf. noch etwas mit einer Brille drüber mache.
      Und exakt das: "Immer Kontaktlinse" ist für mich auf Dauer nicht tragbar
      - wenn ich es richtig verstehe, wäre der Ansatz dann wirklich für "jede" Sicht (Fern-, Nah-, Bildschirm) jeweils eine eigene Brille zu haben, wobei man im besten Fall Nah und Bildschirmsicht mit einer abdeckt (20-100cm?!).
      - Da bin ich bisher davon ausgegangen, dass die Brillenwerte (und Bildgrößen) dennoch zu unterschiedlichen sein werden bzw. mein gesundes (re.) Auge reicht eben ohne Brillenkorrektur nicht für die Arbeit am PC aus. Eine "Nahbrille" - wenn denn möglich und tragbar - wäre sicherlich eineHilfe und den Fernbereich könnte ich dann in "Monovision"(?) mit dem linken Auge abdecken
      - zwingend angewiesen wäre ich nicht auf beide Augen in der Konstellation (d.h. Monovision denkbar). Andererseits hat man sich ja eigentlich genau wieder für ein "richtiges" Sehen operieren lassen...


      Ich werde das mit meinem Optiker auch nochmal durchgehen. Der baut mich in der Tat auch immer sehr auf, nimmt sich viel Zeit und sagt "wir finden in jedem Fall eine Lösung!" Weiß ich aktuell gerade sehr zu schätzen, auch wenn man das sonst häufig als selbstverständlich annimmt.

      Vielen Dank nochmal für deine Hilfe!!!


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      • Re: Katarakt-OP: Jetzt Anisometropie von rund 4 Dpt – Korrekturoptionen? (Risiken?)

        Guten Tag, Jonny,
        ich denke, das Problem sollten Sie sehr zeitnah mit dem Operateur besprechen. Denn ich würde eigentlich so kurz nach der OP eher zu einem Austausch tendieren. Daher muss der Operateur diese Möglichkeit einschätzen und abwägen.
        Eine Hucke-Pack-Linse, v. a in die Vorderkammer, würde ich nicht empfehlen (Komplikationen an der Innenschicht der Hornhaut, eventuell Druckanstieg), eine Laserung ist bei diesen Werten auch nicht ideal…
        Bitte lassen Sie sich schnell beraten - das ist ohne Kenntnis der Befunde nicht möglich.
        Mit freundlichen Grüßen,
        Priv.-Doz. Dr. A. Liekfeld

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        • Re: Katarakt-OP: Jetzt Anisometropie von rund 4 Dpt – Korrekturoptionen? (Risiken?)

          Hallo Frau Dr. Liekfeld,
          vielen Dank für Ihre Antwort und Ihre Einschätzung!

          Ich habe darauf bestanden, die Nachuntersuchungen auch vom Operateur vornehmen zu lassen.
          Nächste und letzte Kontrolltermin ist am 10.03. und da werde ich die Frage(n) nochmal mitnehmen (4 Wochen nach OP). Bei der 2ten Kontrolle eine Woche nach der OP war ich leider noch ziemlich perplex mit der Situation und habe es noch nicht einschätzen können / noch nicht alle Fragen formulieren können - genau deshalb versuche ich mir jetzt ein mögliches breites Bild im Vorfeld zu machen.

          Auf meinen Hinweis im 2ten Termin, dass ich nur Kontaktlinse auf Dauer nicht tragen möchte wurde mir in der Reihenfolge folgende Optionen genannt:
          - Tägliches Umfeld für Kontaktlinse optimieren (Hydrokulturen etc.),
          - "warten"(!!!) bis am anderen Auge vielleicht etwas getan werden muss
          - oder aber Lasern oder Zusatzlinse (wobei noch nicht von einer "Art" wie z.B. Vorderkammerlinse oder aber "add-on" Linse die Rede war - was ja unterschiedliche Ansätze zu sein scheinen, wie ich jetzt meine verstanden zu haben).
          Einen Linsenaustausch hat er jedoch explizit nicht angesprochen und ich habe es leider auch versäumt da zu fragen (auch nicht, wie der Zustand meiner Kammer / des Halteapparats war, weil der AA da aufgrund des traumatischen Grauen Stars und meiner Unfallgeschichte offen Bedenken geäußert hatte).
          Möglicherweise hat er es deswegen auch nicht als Option angesprochen, weil der Zustand nicht optimal war - aber das ist zum jetzigen Zeitpunkt in der Tat spekulativ von mir und muss ich dann am 10.03. klären!


          Als Patient empfinde ich es als sehr komplizierte Materie bzw. vielmehr die Entscheidungssituation, da es wohl kein "schwarz oder weiß" für eine Korrektur und Entscheidung zu geben scheint - auch wenn es durchaus positiv ist, grundsätzlich mehrere Möglichkeiten zu haben, ist eine Entscheidung schwer!
          Umso mehr fühle ich mich in letzter Instanz natürlich auch auf das Vertrauen ggü. dem Arzt bzw. seine Empfehlung angewiesen. Da das jetzige Ergebnis aber leider stark vom angestrebten Ziel abweicht, ist das Vertrauen z.Zt. nicht komplett sattelfest....

          Aber: So wird es sicherlich vielen hier auch bei anderen medizinischen Fragestellungen gehen! Und ich versuche natürlich optimistisch zu bleiben, nach vorne zu schauen und es wird hoffentlich "eine Lösung" geben! ;-)

          Vielen Dank nochmal und freundliche Grüße!

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          • Re: Katarakt-OP: Jetzt Anisometropie von rund 4 Dpt – Korrekturoptionen? (Risiken?)

            Guten Tag, jonny,
            wie ist denn der Termin am 10.3. verlaufen? Konnten Sie eine Lösung mit dem Augenarzt besprechen?
            Viele Grüße,
            Priv.-Doz. Dr. A. Liekfeld.

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            • Re: Katarakt-OP: Jetzt Anisometropie von rund 4 Dpt – Korrekturoptionen? (Risiken?)

              Hallo Frau Dr. Liekfeld,

              herzlichen Dank für Ihre freundliche Nachfrage und Ihr Interesse!
              Ich war mal einige Tage über Ostern von dem Thema "abschalten" und deshalb auch eine etwas verspätete Antwort.Stand der Dinge ist:

              Arzt und Operateur:
              - Arzt (und Operateur) rät von einer weiteren Operation ausdrücklich ab und würde diese auch nicht durchführen!!!
              - d.h. sowohl von einem kompletten Linsentausch als auch von der Variante einer zusätzlichen Huckepack-Linse per OP
              - auf meine dedizierte Nachfrage, wie denn "der Halteapparat" bei der OP aussah und ob der zu wackelig sei / dies der Grund sei, meinte er "der sah erstaunlich gut und fest" aus (also nach meinem Verständnis nicht der explizite Grund)
              - aber: Aufgrund des früheren Traumas (als vermuteter Auslöser/Ursprung des Katarakts) würde er das Risiko des berühmten Tropfens der ein Fass zum Überlaufen bringen kann mit einer weiteren OP in dem Fall nicht eingehen (bei einer Erfahrung von seiner Aussage nach ~30.000 OPs)
              - weil: OP an sich und Heilungsverlauf ist ja - auch nach meinem Gefühl - sehr gut verlaufen! (nur das Ergebnis...)
              - seine Lösungsoptionen: So lassen und mit Kontaktlinsen "leben" oder ggf. lasern (sofern es die Voraussetzungen zulassen, was für mich aktuell aber infrage kommt)

              (Unabhängige) zweite Meinung:
              Eine zweite (offene...) Meinung und Einschätzung eines Oberarztes einer Polyklinik (auf Basis Kontakt im Freundeskreis zu meinem Fall, wobei er jetzt nicht die detaillierten Unterlagen vor/nach der OP hatte):
              - ursprünglich hätte er in so einem Fall zu einem zeitnahen Linsenaustausch tendiert
              - sagt aber: "Wenn der Operateur dies allerdings ausdrücklich ablehnt als einziger, der das Auge wirklich 'gesehen' hat, würde man nur schwer dagegen argumentieren / entscheiden können bzw. das Risiko schon sehr, sehr hoch erscheinen"; bedeutet - d.h. er würde dann ebenfalls eher abraten und keinen Linsenaustausch vornehmen
              - Sagt aber auch: Ich sollte den Arzt nochmal fragen, "ob es explizit und objektive Bedenken an der Verfassung des Halteapparats gibt, die dies begründen und ein Risiko für eine weitere Operation darstellen"
              - darüber hinaus haben wir dann noch die anderen Optionen sehr lange und ausführlich diskutiert bzw. er erklärt: Huckepack-Linse, Lasern, so lassen (insgesamt 1,5h, was sehr sehr hilfreich war!)
              - Tendenz: Huckepack-Linse und dafür in Ruhe weiter bewerten (hat mir dafür noch zwei Experten / Kollegen benannt)


              Damit war für mich zumindest klar: Auf der Basis keine "Schnellschuss"-Entscheidung für eine weitere kurzfristige OP / einen Linsentausch und diese Option fällt für mich erst mal raus! (zumindest kurzfristig und Stand heute, und damit vermutlich auch insgesamt).

              Und diese beiden Einschätzungen lasse ich gerade noch etwas sacken, bevor ich das Thema Huckepack-Linse nochmal tiefer angehe. Zudem versuche ich weiterhin im Alltag damit "zu leben" und zu testen, wie ich damit klar komme bzw. ein Gefühl zu entwickeln, wie es auf Dauer sein könnte.
              Mit Kontaktlinse(n) komme ich ja prima klar! Nur ist und bleibt es eben am Rechner bei langen Tagen extrem anstrengend - zusätzlich jetzt Tests mit einer unterkorrigierten Brille für Bildschirmdistanz usw.

              Aktuelles Fazit: Ist nach wie vor nicht optimal und bleibt für einen Patienten (zumindest für mich...) ein extrem schwieriges und komplexes Entscheidungsfeld, weil ich wenig objektiv belastbare Faktoren für eine fundierte eigene RIsikoeinschätzung und Entscheidung usw. habe, auf der anderen Seite es aber bei den Alternativen auch aus Arztperspektive keine "schwarz oder weiß" Entscheidung zu geben scheint oder aber zumindest eine Rangfolge der möglichen Lösungsoptionen.

              Wenn Sie mir noch einen Rat oder eine Meinung mit auf den weiteren Weg geben können, bin ich daher immer sehr dankbar!!!

              Vielen Dank und freundliche Grüße!

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              • Re: Katarakt-OP: Jetzt Anisometropie von rund 4 Dpt – Korrekturoptionen? (Risiken?)

                Guten Abend, jonny,
                es ist sicher gut, nicht vorschnell zu handeln und Optionen wie Huckepack-Linse oder Lasern können auch langfristig und zu einem deutlich späteren Termin durchgeführt werden.
                Ich kann Ihnen schwer einen fundierten Rat geben, ohne das Auge selber untersucht zu haben. Wenn im Auge alles stabil ist, ist die Huckepack-Linse sicher gut, kann aber auch langfristig zu Ausschwemmung von Pigmenten der Iris führen. Eine Oberflächen-Laserungi ist meistens ohne Komplikationen möglich, wobei die Hornhaut entsprechende Voraussetzungen haben sollte.
                Zuletzt muss auch die Frage der Kosten geklärt sein.
                Mit freundlichen Grüßen,
                Priv.-Doz. Dr. A. Liekfeld.


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