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Strabismus - Was nun?

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  • Strabismus - Was nun?

    Hallo liebe Community!

    Bei meinem Sohn (zwei Jahre alt) wurde gestern von seinem Augenarzt Strabismus diagnostiziert. Für alle, denen das nichts sagt: Das ist eine Fehlstellung der Augen zueinander, oft auch einfach als Schielen bezeichnet und als ungefährlich abgetan.

    Der Arzt riet mir jedoch schnell mit einer Therapie zu beginnen, damit mein Sohn keine bleibenden Schäden davon trägt und später ganz normal sehen kann. Er riet mir zu Augenpflastern, die sich wohl gut für ein solches Krankheitsbild eignen.

    Nun mache ich mir allerdings Sorgen, klar, die Therapie muss ich ja machen. Aber vielleicht kann mich wer in meinen Sorgen ja beruhigen, daher meine Fragen an ebenfalls Betroffene:

    1. Tun die Pflaster den Kindern beim Abziehen nicht weh? Ich meine, ich kenn den Schmerz ja von normalen Pflastern und die Haut am Auge ist ja besonders dünn und empfindlich. Das stell ich mir sehr unangenehm und schmerzhaft vor und vielleicht kann man das ja umgehen?

    2. Wie halte ich meinen Sohn davon ab, sich die Pflaster selbst abzuziehen? Ich befürchte er wird von ihnen nicht besonders begeistert sein und mit rationalen Erklärungen werde ich wohl nicht weit kommen. Was sind eure Tipps und Tricks?

    Würde mich über eure Antworten sehr freuen,

    Susanne


  • Re: Strabismus - Was nun?


    Hallo Susanne,
    als Elternteil eines Schielkindes kann ich Dich hoffentlich ein wenig beruhigen. Die Hautpflaster sind mittlerweile alle durch die Bank sehr hautfreundlich, dermatologisch getestet etc.. Sollten doch Irritationen auftreten, kann man den Hersteller wechseln.
    Beim Entfernen der Pflaster hat mein Sohn nie über Schmerzen geklagt, es ist auch nicht ein so starker Kleber wie z.B bei Hautpflastern für Erwachsene. Aber angenehm ist es sicherlich nicht. Eine lebenlange Amblyopie (Sehschwäche) allerdings noch viel weniger, die entstehen kann, wenn man die Okklusionstherapie nicht konsequent durchführt.
    Wenn Dein Sohn das Pflaster ständig entfernen möchte, versuche ein "Belohnungssystem" einzuführen. Lenke ihn während der Okklusionszeit ab oder versüsse ihm die Zeit mit Dingen, die er gerne macht.
    Generell sollte man viele Aktivitäten im Nahbereich ausüben, wie Malen, Bilderbücher betrachten, Basteln, Kneten...auch Fernsehschauen ist ein tolles Training für das schwächere Auge, was ja nun trainiert werden soll.
    So, ich hoffe, ich konnte Dir ein paar Tipps geben. Ein paar Fragen hätte ich auch noch:
    - ist Dein Sohn ein Innenschieler bzw. welche Schielform wurde genau diagnostiziert?
    - Wurde über die Notwendigkeit einer Brille gesprochen bzw. eine Refraktionbestimmung (mit weitgetropften Augen) durchgeführt und wie waren dann die Werte?
    - Weisst Du noch wie gross der Schielwinkel ist?
    - Wurde die Sehschärfe (Visus) mittels kindgerechter Sehtests (Bilder wie Vogel, Tasse, Auto etc. oder eventuell schon einfachen Symbolen) geprüft?
    - Fixation geprüft?
    - Stereosehen (3D-Sehen) geprüft?
    - Wie lange sollt Ihr okkludieren (abkleben)?
    Sorry für die vielen Fragen, aber für eine ordentliche und somit erfolgreiche Strabismustherapie sind einige Untersuchungen unerlässlich. Es kann aber auch nicht immer alles an einem Termin geklärt werden, hängt auch von der Mitarbeit der Kleinen ab.
    Alles Gute kurtel

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    • Re: Strabismus - Was nun?


      und noch was: je früher man mit einer Okklusionstherapie beginnt, desto besser sind die Erfolgsaussichten, dass eine Sehschwäche verhindert oder beseitigt werden kann.

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      • Re: Strabismus - Was nun?

        Guten Tag, Susanne,
        die Pflaster sind sehr gut verträglich und tun nicht weh (auch nicht beim Abziehen).
        Sie sollten das konsequent durchsetzen, dann wird Ihr Sohn das auch bald tolerieren. Am besten lassen Sie ihn etwas Spannendes ansehen, wenn er ein Auge abgeklebt hat (z.B. gemeinsam ein spannendes Bilderbuch oder (auch wenn sonst pädagogisch nicht wertvoll) mal Fernsehen).
        Mit freundlichen Grüßen,
        Priv.-Doz. Dr. A. Liekfeld.

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