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Erfahrungsbericht - lang

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  • Erfahrungsbericht - lang

    Ich bin am vergangenen Wochenende, kurz vor meiner OP (Grauer Star) hier erstmals auf dieses Forum gestoßen und bedanke mich bereits hier für die diversen Antworten auf meine Frage.

    Was ich aber beim Lesen der einzelnen Beiträge des Forums vermisst habe, sind konkrete und positive Erfahrungsberichte und deshalb möchte ich dies hier mal tun.

    Also vorab: Seit meiner Kindheit bin ich beidseits mit -12,5 Diop. kurzsichtig und seit einigen Jahren mit ca. +2 Dop. weitsichtig.

    Wegen der hohen Kurzsichtigkeit hätte ich mich gerne schon vor Jahren operieren lassen, hätte diese OPs allerdings ohne den grauen Star selbst bezahlen müssen, was mir leider nicht möglich ist/war.

    Nun hat sich über die Jahre eben dieser graue Star herausgebildet und ich habe händeringend auf den Zustand gewartet, dass dieser "op-würdig" wird.

    Nun endlich gab mein Augenarzt "grünes Licht". Nach seiner Aussage mit einem Visus von 0,6 und 0,7.

    Ich habe mich daher an die Augenklinik in Mannheim (Uniklinik) gewandt, wurde dort seeeehr ausführlich untersucht. Von 5 verschiedenen Ärzten. Ich weiß gar nicht, was die alles untersucht haben. Es kamen hier Geräte zum Einsatz, die ich vorher noch nie gesehen habe. Arzt Nr. 1: Ja, Sie müssen operiert werden. Arzt Nr.2: "Ich an Ihrer Stelle würde mich noch nicht operieren lassen. Sie haben einen Visus von 0,8 und 0,9. Wenn Sie aber unbedingt wollen." (Meine Antwort darauf: "Nein, ich will nicht operiert werden. Wenn Sie eine Lösung ohne OP finden, damit ich besser sehen kann, solls mir recht sein"). Was später auf dem "Blatt" stand, das ich in den OP mitnehmen sollte, bezüglich des Visus: 0,5, geblendet 0,4 !!, von 0,8 und 0,9 also keine Rede mehr).

    Arzt Nr. 3 und 4: Auf jeden Fall operieren.

    Leider hatten 3 von diesen 4 Ärzten so schlelchte deutsche Sprachkenntnisse, dass ich sie kaum verstand. Z. T. war es diesen Ärzten nicht möglich, MEINE Fragen zu verstehen und in deutscher Sprache zu antworten. Sie griffen dann auf die lateinischen Fachausdrücke zurück.

    Nun kommt Arzt Nr. 5 ins Spiel. Der erste Arzt, zu dem ich von Anfang an Vertrauen hatte, weil er einfach kompetenter "rüber kam", meine Fragen ausführlich beantwortete und meine Problematik wohl auch verstanden hat.

    Dieser letzte Arzt meinte: Auf jeden Fall operieren. Bei dieser hohen Kurzsichtigkeit soll die OP aber dann auch bitte der Chefarzt durchführen. Er selbst kümmerte sich um den OP Termin und die Gewissheit, dass die OP vom Chefarzt gemacht wird.

    Das ganze am letzten Donnerstag.

    Nur fünf Tage später, also vorgestern, wurde ich am rechten Auge operiert.

    So unorganisiert wie die Erstuntersuchungen auch waren. Die Organisation am OP-Tag lief perfekt. Und das ist ja wohl das Wichtigste.

    Sehr nette Krankenpfleger/innen im OP . Ruhige Vorbereitung. Betäubung des Auges mittels Tropfen (hatte vorher Angst vor einer Spritze).

    Und dann die OP. Völlig schmerzfrei. Man merkte nur, dass am Auge etwas "gemacht wird". Ein leichter Druck. Weniger Schmerzen als bei Zahnarzt.

    Auch danach: Keinerlei Schmerzen, lediglich ein Gefühl als sei ein Sandkörnchen im Auge.

    Gestern wurde der Verband beim Augenarzt entfernt. Und ich SEHE OHNE BRILLE. Ich habe Dinge in meiner Umwelt entdeckt, leuchtende Farben etc., die ich zuvor so noch NIE gesehen habe. Ich bin einfach nur glücklich.

    Und heute: Sitze ich am PC und schreibe dies OHNE Brille. Meine Kurzsichtigkeit hat sich von gestern -1,0 auf heute -1,75 verändert. Zielwert bei der OPwar -2,0. Mal sehen, was sich da noch ändert.

    Natürlich bin ich nun auf dem nicht operierten Auge so gut wie blind. Eine Brillenversorgung -12,5 und -1,75 ist wohl nicht möglich. Macht aber nix.

    Nächste Woche werde ich wieder an meinen Bildschirmarbeitsplatz gehen. Wird schon klappen.

    Und in drei Wochen ist dann das andere Auge dran.

    Also im Endeffekt: Alle die vor der OP Angst haben: Die ist wirklich nicht begründet.

    Nur eines habe ich vermisst. Infos die ich lediglich durch meine Recherche im www erfahren habe, hätte ich mir eigentlich von der Klinik oder von meinem Augenarzt gewünscht: Die Tatsache, dass ich in den ersten Tagen mich nicht überanstrengen soll, nicht über Kopf arbeiten (bücken) soll und die Tatsache, dass ich in Zukunft eine extrem gute Sonnenbrille benutzen muss, habe ich von den Fachleuten leider nicht erfahren.


  • Re: Erfahrungsbericht - lang


    Dann noch darauf achten, dass die zweite OP auch wirklich vom gleichen Arzt gemacht wird wie die erste und nicht mal von einem anderen Arzt, der dies noch nicht so oft geübt hat.

    Kommentar


    • Re: Erfahrungsbericht - lang


      GUten Abend,
      herzlichen DAnk für Ihre Schilderungen. Und alles Gute natürlich auch für die 2. OP. Ja, es ist tatsächlich so, dass besonders stark kurzsichtige Patienten besonders profitieren.
      Schade, wenn Sie vorher nicht ausreichend aufgeklärt wurden. Das sollte natürlich auch "drin" sein...
      Mit freundlichen Grüßen,
      Priv.-Doz. Dr. A. Liekfeld.

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