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Latentes Schielen, normal, oder was anderes?

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  • Latentes Schielen, normal, oder was anderes?

    Hallo!

    Wollte mich nun auch mal hier registrieren, weil mir eine Frage auf der Seele brennt. Ich habe immer mal wieder das Gefühl in bestimmten Situationen zu Schielen. Verstärkt wurde dieses Gefühl durch das Betrachten von Fotoaufnahmen, die von der Seite gemacht wurden und in denen ich nicht direkt die Kamera fokussiere. Auch habe ich oft ein 'ekliges Gefühl' im linken Auge (ich find es schwer zu beschreiben, leichter Muskeltkater kommt vlt. am nächsten daran). Außerdem habe ich relativ oft Kopfschmerzen, habe Konzentrationsschwächen und bin viel müde, möchte den Symptomen in dem Zusammenhang aber nicht zuviel Bedeutung beimessen, da sie sehr gut woanders herrühren können – und wahrscheinlich auch werden.

    Die Fotos auf denen mir das Schielen auffällt, sehen so aus, dass mein linkes Auge nach außen zur Kamera schaut, während das andere aber weiterhin geradeaus schaut. Ich kann nicht sagen, ob es auch Bilder gibt, wo es andersherum ist, schließe das aber erstmal aus. Ich habe dem ganzen erstmal nicht soviel Beachtung geschenkt, da ich mir gedacht habe, dass durch den plötzlichen Kamerablitz in der Peripherie durchaus das Auge reflexartig Richtung Kamera 'springt'.

    Jetzt ist mir aber bei einem Filmdreh aufgefallen, dass das Problem doch ein wenig krasser zu sein scheint. Das linke Auge ist in einer Szene regelrecht in seiner Position links aussen verharrt, während sich das rechte normal weiterbewegte (die Kamera war links seitlich aufgestellt, also wieder in der Peripherie des linken Auges.) Erst nach der Fokussierung eines anderen Gegenstandes, fusionierten die Augen wieder.

    Mir ist sehr wohl klar, dass ich anstatt hier zu fragen, lieber zum Arzt gehen sollte, aber ich hab zu den Ärzten hier ein ziemlich zwiespältiges Verhältnis. Ich war vor ein paar Wochen schonmal wegen einer Augenentzündung beim Augenarzt. Da ich nach einer Woche nochmal zu diesem hin bin, um abzuklären, ob die Entzündung wirklich besser geworden ist (ich konnte noch eine leichte Rötung feststellen), hat er mir, wenn auch freundlich und sehr subtil, zu wissen gegeben, dass ich nicht für jede Kleinigkeit zu ihm kommen sollte.

    Als ich das erste Mal bei ihm war habe ich versucht, das Schielen einmal sehr beiläufig zu erwähnen . Er hat mir daraufhin den Lang-Stereotests (die Karte mit der Katze, dem Stern und Auto) in die Hand gedrückt, welcher aber wohl ergebnislos war.

    Mein Grund hier als erstes zu fragen, ist der, um vlt. herauszufinden, ob so ein 'Chamäleon-Schielen' normal ist, und einfach bei manchen Leuten auftritt, wenn sie was aus dem 'Augenwinkel' wahrnehmen. Ich will mir und welchem Arzt auch immer den Besuch sparen, da unsere Ärzte bei 'Hypochondern' immer sofort bürstig werden.

    Ich möchte mich für den ruppigen Ton dieser Nachricht bei den Experten dieses Forums entschuldigen, nur habe ich in letzter Zeit sehr viele negative Erfahrungen mit Ärzten gemacht und bin daher ein wenig voreingenommen.

    Vielen Dank!


  • Re: Latentes Schielen, normal, oder was anderes?


    Ein latentes (verborgenes) Schielen tritt immer wieder mal auf, z.B. auch bei Müdigkeit. Sehr gut sieht dies ein Aussenstehender, der mit dir spricht und speziell darauf achtet, ob ihn auch beide Augen "ansehen".
    Zudem könnte man man an verschiedenen Tagen zahlreiche (auch spontane) digitale Fotos (von vorne!) von dir machen, da siehst du dann selber am PC sehr gut, ob beide Augen in die gleiche Richtung sehen.
    Alternativ kannst du nach Personenbildern im Internet googlen, auf zahlreichen Bildern schielen die Personen, z.B. erkennbar, wenn der weisse Fotoblitz im linken und rechten Auge an unterschiedlicher Position sich wiederspiegelt (z.B. rechtes Auge schön mittig zentral, linkes Auge versetzt, dabei genau hinsehen!).
    Dies lässt sich auch per Taschenlampe im Dunkeln simulieren: Du bittest in einem recht dunklen Raum eine gute Freundin in etwa Kopfhöhe mit einer kleinen Taschenlampe in deine Richtung zu leuchten, schaust aber selber bitte nicht direkt ins Licht (sondern auf ein entferntes Objekt bzw. knapp an der Lampe vorbei). Im Idealfall kann die Freundin die Lichtquelle im linken und rechten Auge an der gleichen Position erkennen. Eine solche Untersuchung dauert beim Arzt wenige Sekunden (ggf. deckt er jeweils ein Auge mit der anderen Hand (also die ohne Lampe) kurz ab und schaut, ob eine Fokussierung beider Augen auf gleiche Weise erfolgt).
    Zuletzt betrachtest du bei gutem Licht jeweils ein Objekt mit beiden Augen und verdeckst dann jeweils ein Auge schnell mit der seitengleichen Hand (ohne das Auge zu berühren) von der Seite her. Ändert sich am Bild / Seheindruck nichts, so wird nicht geschielt. Ändert sich das Bild, verschiebt sich dabei das Objekt etc. bzw. fängt das Auge zu "arbeiten" an, so wurde geschielt. Dies wiederholst du für verschiedene Entfernungen (z.B. Buch, PC, Fernseher).
    Schließlich könntest du auch an einem Vormittag einen Optiker bitten, dein Auge zu überprüfen. Viele haben gerade morgens viel Zeit und berechnen dafür auch nichts (in der Hoffnung, dass dort auch noch was gekauft wird).
    Zur Freundlichkeit der Ärzte: Ich wurde sogar schon mal "angeschriehen" und veräppelt. Da muss man durch.

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    • Re: Latentes Schielen, normal, oder was anderes?


      Hallo, ein vom klinischen Bild her latentes Schielen führt in der Abweichphase - wann immer und unter welchen Umständen diese auch auftreten mag - zu Doppelbildern. Sie sollten also während die von Ihnen beschriebenen Bilder aufgenommen wurden alles zweimal gesehen haben, immer vorausgesetzt, es handelt sich hier nicht um eine Fehlinterpretation der Augenstellung. Sollte ein Auge tatsächlich periodisch nach aussen abweichen und keine Doppelbilder auftreten, so liegt der Verdacht nahe, dass es sich um ein sogenanntes "intermittierendes Aussenschielen" handeln könnte, welches ganz bestimmte sensorische Eigenschaften aufweist, die Sie hier nachlesen können ( http://de.wikipedia.org/wiki/Schiele...endes_Schielen ).

      Prinzipiell würde ich Ihnen empfehlen, die Sache bei einem Spezialisten untersuchen zu lassen und einen Augenarzt aufzusuchen, der eine orthoptische Abteilung (sog. Sehschule) unterhält, und in der eine Orthoptistin arbeitet. Hier finden Sie in der Regel die höchste Kompetenz in Sachen Schielen und Störungen des beidäugigen Sehens. Ansonsten müssten Sie schon viel Glück haben, wenn Sie einen niedergelassenen Augenarzt finden, der tiefere Kenntnisse hinsichtlich Schielerkrankungen hat, die über den rudimentären Stoff aus dem Studium hinausgehen. Alles Gute!

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      • Re: Latentes Schielen, normal, oder was anderes?


        Guten Tag,
        das tut mir zunächst einmal leid, dass Sie solch schlechte Arzt-Erfahrung mitbringen.
        Zu Ihrem Problem: Grundsätzlich ist der Lang-Test (also das Testen des Stereosehens schon ein guter Screeningtest, um ein Schielen aufzudecken). Das Ergebnis ist mir allerdings nicht ganz klar geworden, und eigentlich würde ich in dem Fall einen kompletten Schiel-Status (z.B. auch durch eine Orthoptistin in einer Praxis/ KLinik mit sogenannter "Sehschule") empfehlen.
        Das ist sicher kein "Notfall", aber sollte abgeklärt werden, wenn es Sie verunsichert oder stört.
        Mit freundlichen Grüßen,
        Priv.-Doz. Dr. A. Liekfel

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