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Geplante Schiel OP

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  • Geplante Schiel OP

    Guten Tag zusammen,

    Mein Name ist Andreas und ich bin 25 Jahre alt. Ich schiele seit meiner Kindheit da kein beidäugiges Sehen vorhanden war. Mit einer Brillenkorrektur +2,25 hat sich der Schielwinkel jedoch nie unangenehm für mich bemerkbar gemacht und war optisch nicht zu sehen.Teilweise war binokularität vorhanden.
    Ich fixiere bevorzugt mit links.

    Seit einer Laser OP beidseitig hat sich mein Schielwinkel auf 25° verschlimmert und kann mit einer Brille nicht mehr ausgeglichen werden. Das Gesichtsfeld rechts ist stark eingeschränkt. Die Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Ermüdung usw. belasten mich, daher soll eine Schieloperation in St.Gallen durchgeführt werden. Es soll eine Rücklagerung der Muskeln erfolgen.


    Ich bin jedoch etwas verunsichert ob sich eine Op für mich auszahlt. Seit der Laser Op welche der Auslöser für meine jetzige Situation war habe ich trockene Augen und eine Hornhautnarbe. Daher ist der Schielwinkel je nach Tagesform unterschiedlich gross. Nun habe ich Bedenken ob eine Augenmuskel Op grundsätzlich sinnvoll ist????

    Ich habe gelesen dass Schielen und Laser Operationen grundsätzlich nicht gut harmonieren.


    Vielen Dank für eure Hilfe


  • Re: Geplante Schiel OP


    Hallo, prinzipiell sind LASER-Behandlungen am Auge und eine Schiel-OP zwei verschiedene Paar Schuhe. Ob eine Schieloperation grundsätzlich sinnvoll ist, kann man in Unkenntnis der genauen Befunde so leider nicht sagen. Wenn sich der Schielwinkel allerdings tatsächlich dynamisch verändert und in seinem Ausmaß nicht stabil ist, dann würde ich mit einer OP abwarten und mit entsprechenden Mitteln versuchen, dieses zu erreichen, bspw. mit Prismen. Allerdings gibt es sog. "schwankende Winkel", bei denen eine Schiel-OP die Behandlung der Wahl sein kann. Es hängt also auch hier von Befunden und konkretem Krankheitsbild ab. Jedoch hat St. Gallen einen guten Ruf als strabologische Hochburg in der Schweiz. Also würde ich dort einfach nochmal nachfragen und die Bedenken schildern.

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    • Re: Geplante Schiel OP


      Hallo,

      Vielen Dank für die Antwort.
      Aufgrund des grossen Schielwinkels ist mit Prismen und den anderen Möglichkeiten nichts mehr zu erreichen.
      Daher wurde mir die Schiel Op empfohlen. Meine Bedenken liegen folgender Überlegung zu Grunde.
      Vor der Laser Op waren meine Augen mit der Brille parallel gestellt, und es entstand ein schwaches Binokulares Sehen.
      Da ich aufgrund der Laser Op nun auf dem linken Auge ein anderes Bild habe als auf dem rechten, schaltet sich jeweils das nicht führende Auge aus und zieht nach innen.


      Was passiert wenn man jetzt die Augen wieder gerade stellt, kann das Hirn die zwei unterschiedlichen Bilder verarbeiten???

      Ich hoffe ihr versteht was ich meine.

      Kommentar


      • Re: Geplante Schiel OP


        Hallo, ja - ich verstehe gut, was Sie meinen. Möglicherweise hat die LASER-OP, die ja auch sicherlich aus einem signifikanten Grund durchgeführt werden musste - Ihr beidäugiges Sehen dearart belastet (vielleicht durch eine Reduzierung der Sehschärfe), dass Ihnen eine Aufrechterhaltung des Binokularsehens nicht mehr möglich war. Das Resultat ist ein großer und offenbar schwankender Schielwinkel....ich unterstelle nach innen. Um nun einen postoperativen Zustand zu simulieren, müsste man diesen probeweise mittels Prismen ausgleichen, was - wie Sie richtig bemerken - bei 25° im täglichen Leben kaum machbar ist. Im Übrigen ist ein Winkel von 25° in der Regel auch nicht durch eine OP an nur einem Auge korrigierbar, sondern man müsste an beiden Augen operieren, wollte man den gesamten Schielwinkel angehen. Deshalb sollte solch ein Prismentrageversuch auch in der Klinik stattfinden. Man klärt zudem damit auch das Risiko postoperativer Doppelbilder ab. Eine entsprechende Prognose kann auch anhand von Untersuchungsbefunden Ihres beidäugigen Sehens abgegeben werden.

        Nach Ihren Schilderungen hat schon immer ein Schielen bestanden, auch wenn es kosmetisch unauffällig war. Das Ergebnis sind sensorische Anpassungsvorgänge, die auch jetzt noch vorhanden sein sollten und sich unter anderem in der Supression des Seheindrucks des jeweils schielenden Auges äussern. Insofern denke ich, ist das Risiko postoperativer Doppelbilder eher gering einzustufen. Ob das Ergebnis einer Schiel-OP jedoch von Dauer ist, ist ohne Kenntnis detaillierterer Informationen nicht zu sagen und selbst dann nur mit Vorbehalt prognostizierbar. Es ist allerdings nicht zu erwarten, dass der große Schielwinkel von selbst wieder verschwindet.

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        • Re: Geplante Schiel OP


          Hallo und Danke für die Antwort,

          Die Laser Op wurde im Rahmen eines erwarteten brillenfreien Lebens durchgeführt. Dabei wurde vom behandelnden Arzt die Problematik des Schielens leider völlig unterschätzt.
          Seit der Op ist aufgrund der trockenen Augen und der herabgesetzten Sehschärfe kein entspanntes Sehen mehr möglich, dadurch auch das Schielen 25-28° nach innen.

          Eine Simulation mit den Prismen gestaltet sich anscheinend schwierig bei einem derart grossen Winkel. Die Gefahr von Doppelbilder sei aber gering, da die Augen früher parallel standen.

          Die Operation soll auf beide Augen verteilt werden, wo jeweils der Muskel rückverlagert werden soll. Aufgrund meiner engen Lidspalten sei eine Rückverlagerung von Vorteil.

          Ich denke es ist schwierig eine Prognose für nach der Op abzugeben. Laut meinem Verständnis wäre eine leichte Unterkorrektur vorteilhaft, da mein Schielwinkel sich bei angenehmer Sicht verkleinert. Auch die bestehende Hornhautnarbe kann noch ausheilen und einen besseren Visus zur Folge haben.

          Seit ich mich ein wenig mit dieser Materie befasse habe ich bemerkt dass Schielen eine komplexe Angelegenheit ist. Wenn zusätzlich noch die Problematik der Laser-Op dazukommt, ist es noch etwas komplexer.
          Aufgrund der behandelten Hornhaut ändert sich meine Dioptrienanzahl in Abhängigkeit der Pupillengrösse.

          Ich hoffe ich bin da nicht vollkommen auf dem Holzweg
          Aber seit der letzten OP bin ich etwas vorsichtiger geworden.

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          • Re: Geplante Schiel OP


            Hallo, kann man fast alles unterschreiben, bis auf folgendes:

            eine alleinige, beidseitige Rücklagerung des in Frage kommenden Muskels (R/L Musculus rectus medialis) hätte bei den OP-Strecken, die hier möglich sind, eine Reduzierung des Schielwinkels um etwa 12° in den Nähe und 6-8° in der Ferne zur Folge. Bei dieser Vorgehensweise beträgt der OP-Effekt maximal etwa 1° Winkelreduktion pro mm operierter Muskelstrecke. In der Regel wird bei den hier vorliegenden Dimensionen eine sog. kombinierte OP durchgeführt, eine Rücklagerung des o. g. Muskels zusammen mit einer Verkürzung des gleichseitigen Antagonisten (M. rectus lateralis). Mit dieser Methode wäre bei maximaler Dosierung eine Winkelreduktion von etwa 22° in Ferne und Nähe möglich, was einem OP-Effelt von etwa 1,5-2° Winkelreduzierung pro mm operierter Muskelstrecke ergibt. Wohlgemerkt: es handelt sich hier um statistisch ermittelte Standardwerte, jedoch ist jeder Fall auch individuell!

            Die von Ihnen erwähnte schmale Lidspalte könnte ein Grund sein, auf eine Verkürzung des äusseren Muskels zu verzichten, da dies hin und wieder zu einer Retraktion (Zurückziehen) des Augapfels in die Augenhöhle führt (wenn auch nur in geringem Maße) und so die Lidspalte noch mehr verkleinert. Der OP Effekt wäre in diesem Falle jedoch wesentlich geringer mit dem Ergebnis einer deutlichen Unterkorrektur - dies mehr für die Ferne als die Nähe

            Die Dioptrienzahl ändert sich nicht in Abhängigkeit von der Pupillenweite.

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            • Re: Geplante Schiel OP


              Hallo,

              Ich hatte vor kurzem die Eintrittsuntersuchung für die geplante Schiel OP welche in zwei Wochen stattfinden soll.

              Es stellte sich heraus, dass der aktuelle Operateur nicht die sogenannte MIS Technik anwenden wird, also keine Minimal Invasive Bindehautöffnung. Ursprünglich bin ich aufgrund des guten Rufes und des behandelnden Arztes in diese Klinik gefahren. Nun hat sich aber in der Zwischenzeit der behandelne Arzt geändert und ich bin unsicher geworden weil der nicht mit der MIS Methode operiert!!!!!!

              Kann mir da jemand etwas dazu sagen???

              Kommentar



              • Re: Geplante Schiel OP


                Die Minimal-invasive Strabismuschirurgie (MISS) nach Daniel Mojon ist ein noch sehr junges Verfahren, mittels spezieller Schnitttechnik das Operationsgebiet bei einer Schiel-OP leichter zugänglich zu machen und für eine schnellere Wundheilung zu sorgen. Auf den Erfolg oder Misserfolg des Eingriffs hat dies primär jedoch keinen Einfluß. Die "konventionellen" Techniken, die jedes Jahr zehntausendfach vorgenommen werden, sind deshalb sicher nicht weniger wirksam und erfolgreich. Möglicherweise verlängert sich der Heilungsprozess und damit Ihr Klinikaufenthalt geringfügig, das ist aber auch schon alles. Die Dosierung und die zu operierenden Muskeln verändern sich nicht. Machen Sie sich also keine unnötigen Sorgen.

                Kommentar


                • Re: Geplante Schiel OP


                  Guten Tag,
                  grundsätzlich macht eine Schiel-OP Sinn, wenn Sie nach der Laserbehandlung Beschwerden entwickelt haben. Das trocken Auge und die Narbe werden langfristig durch eine Schiel-Operation nicht beeinflusst. Unbedingt sollten aber die Befunde konstant sein. WEnn sich der Schielwinkel ständig ändert, wird die OP sicher nicht sehr erfolgreich.
                  Mit freundlichen Grüßen,
                  Priv.-Doz. Dr. A. Liekfeld.

                  Kommentar


                  • Re: Geplante Schiel OP


                    Hallo Frau Dr. A. Liekfeld,

                    Danke für Ihre Antworten. Inzwischen wurde die OP an beiden Augen durchgeführt wie Sie richtig angenommen hatten.

                    Da ich eine Überkorrektur vermeiden wollte wurde in Absprache mit dem Operateur etwas weniger dosiert.
                    In der Nähe hatte ich über 30° und in der Ferne über 25°.
                    Es wurden 3 Muskel operiert und ich bin nun 2 Tage post OP bei etwa 5-7° Restfehlwinkel.
                    Bin zufrieden und kann ja zu einem späteren Zeitpunkt noch etwas "nachstellen" lassen im Rahmen einer zweiten OP, falls nötig!!!!! Dann aber MISS, würde gerne den Unterschied persönlich erfahren.

                    Meine Frage:
                    Nach welchem Zeitraum ist eine evtl. Zweit-OP aus Sicht der Heilung der Bindehaut sowie der Muskeln zu empfehlen.???

                    Danke

                    Kommentar



                    • Re: Geplante Schiel OP


                      Guten Tag,
                      der Befund sollte auf jeden Fall stabil sein - das dauert in der Regel Wochen bis Monate.
                      Mit freundlichen Grüßen,
                      Priv.-Doz. Dr. A. Liekfeld.

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