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Weitsichtigkeit und Hornhautverkrümmung Kind

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  • Weitsichtigkeit und Hornhautverkrümmung Kind

    Hallo,

    ich war heute mit meinem 5-jährigen Sohn bei einer Augenärztin zur Kontrolle.
    Dort wurde eine Weitsichtigkeit und eine Hornhautverkrümmung festgestellt:

    LA +1,75 -1,25
    RA +1,25 -1,75

    Die Werte hat mir der Optiker erklärt, da ich nach der Messung, mit Tropfen, nur an der Rezeption ein Rezept für die Brille bekommen habe. Bin nun etwas verunsichert und meine Fragen sind leider unbeantwortet geblieben....

    Das Kind einer Bekannten hat bei ähnlichen Werten keine Brille bekommen - Ist eine Brille wirklich erforderlich?

    Wenn ja, sollte er die Brille immer tragen? Oder reicht es evtl. beim basteln, Bücher anschauen?

    Kann sich die Weitsichtigkeit verwachsen? Kann sich die Hornhautverkrümmung verwachsen?

    Kann man in der Sehschule die Entwicklung der Sehfähigkeit positiv beeinflussen?

    Vielen Dank im Voraus für ihre Hilfe!

    Mit freundlichen Grüßen

    filfil


  • Re: Weitsichtigkeit und Hornhautverkrümmung Kind


    Hallo, leider fehlen zur korrekten Beantwortung Ihrer Fragen zwei Werte, nämlich die Zylinderachsen. Jedoch kann man mit einiger Sicherheit folgendes sagen:

    1. Vergessen Sie das Kind Ihrer Bekannten. Niemand weiß, ob die Werte, Voraussetzungen, Kompetenz des Untersuchers, Tagesform des Patienten etc. identisch sind mit denen Ihres Sohnes. Solche Vergleiche führen in der Regel zu nichts, sondern verwirren nur.

    2. Hier spielt sicherlich der fehlende Wert der Zylinderachsen eine Rolle. Liegen diese Werte um 0° bzw. 180° oder 90°, dann könnte man in Abhängigkeit von einer evtl. Beschwerdesituation die Korrektur vorerst unter visueller Belastung tragen lassen (TV, Lesen, Schreiben, Malen, Gameboy etc.)

    Ansonsten würde ich raten, die Brille ständig zu tragen. Diese Notwendigkeit wird ab dem Schulbesuch ohnehin der Fall sein. Ihr Sohn - immer die Korrektheit der Werte vorausgesetzt - sollte mit Brille besser und leichter sehen, was für die vermehrte visuelle Belastung zur Schulzeit wichtig ist. Und wenn er sich erst an eine Brille gewöhnen muß, wenn er bereits in die Schule geht, kann dies hinsichtlich der Akzeptanz zu Problemen führen.

    3. Vermutlich korrigiert die Brille nicht die komplette Weitsichtigkeit, die Ihr Sohn hat. Das wäre nichts Ungewöhnliches. Allgemein reduziert sich mit dem Wachstum eine bestehende Weitsichtigkeit auch noch. In welchem Umfang dies jedoch stattfindet, ist so nicht zu sagen. Eine Hornhautverkrümmung ändert sich in der Regel jedoch kaum, und diese ist - unkorrigiert - für eine schlechtere Sehschärfe verantwortlich.

    4. Eine Behandlung in der Sehschule ist hier nicht sinnvoll und bringt auch nichts, vorausgesetzt, die Sehschärfe ist auf beiden Augen gleich gut und liegt im Normbereich. Das kontinuierlich Tragen der Brille ist hier vollkommen ausreichend.

    Nach den genannten Werten wird Ihr Sohn vermutlich immer, auch als Erwachsener, eine Brille benötigen. Natürlich wird es ohne sie nicht "dunkel", aber er wird mit Korrektur immer besser sehen als ohne. Also sollte er sie auch mit entsprechender Konsequenz tragen.

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    • Re: Weitsichtigkeit und Hornhautverkrümmung Kind


      Hallo filfil,
      eines sollte man sich auch noch vor Augen führen. Das Sehvermögen kann sich mit dem Tragen einer korrekten Brille weiterhin gut entwickeln. Es ist in diesem Alter noch nicht vollständig abgeschlossen.
      Man sieht als Eltern, besonders wenn man eventuell selbst kein Brillenträger ist, die Brille als Einschränkung des Kindes an. Ist es aber nicht, eher das Gegenteil ist der Fall. Schlechtes Sehen ist eine wirkliche Einschränkung. Und wie Strabologe bereits schrieb, mit Eintritt in die Schule nehmen die Belastungen zu, nicht nur die für die Augen. Eine Gewöhnung an die Brille vor Schuleintritt erleichtert da vieles.
      Später gibt es auch die Möglichkeit, Kontaktlinsen zu tragen.
      Alles Gute und es gibt wirkliche coole Kinderbrillen, man muss als Eltern dem aber auch positiv gegenüber eingestellt sein.

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      • Re: Weitsichtigkeit und Hornhautverkrümmung Kind


        Guten Abend,
        ein Vergleich mit Werten von Bekannten sollten Sie besser nicht vornehmen, weil die genauen Voraussetzungen und Untersuchungsergebnisse nicht bekannt sind. Bei den vorliegenden Werten ist es vermutlich sinnvoll, die Brille ständig zu tragen.
        Eine Weitsichtigkeit kann sich noch "verwachsen", eine Hornhautverkrümmung eher nicht. Die Sehschule (der Name ist leider etwas unglücklich gewählt und wird daher auch heute eher als Orthoptik bezeichnet) kann das Sehen nicht "schulen" oder verbessern, aber dafür Sorge tragen, dass bei der Entwicklung nichts übersehen wird und die Brille ständig den aktuellen Gegebenheiten angepasst wird.
        Mit freundlichen Grüßen,
        Priv.-Doz. Dr. A. Liekfeld.

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