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Bifokalbrille / Gleitsichtbrille für Kind

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  • Bifokalbrille / Gleitsichtbrille für Kind

    Hallo,

    mein Sohn (8) hat seit seinem 2. Lebensjahr eine Brille und seit ca. 2 Jahren wegen Schielens eine Bifokalbrille (Werte: Ferne R +0,75/-0,50/65°; L +1,00/-1,00/0°; Nähe +3,00), mit der er auch sehr gut zurechtkommt. Die Trennlinie ist über das ganze Glas und in Pupillenmitte. Nun steht Ende des Monats eine neue Brille an und mein Sohn mag aus optischen Gründen seine geteilte Brille nicht mehr. Für mich ergibt sich nun die Frage, ob ich ihm auch eine Gleitsichtbrille machen lassen kann, bei der dann keine Trennlinie zu sehen ist.Die Gläser wären wohl nur unwesentlich teurer, allerdings ist unser Optiker nicht sicher, ob damit auch sein Sehfehler korrigiert werden kann. Gibt es hierzu irgendwelche Erfahrungen?
    Vielen Dank für Antworten.

    Gruß
    Seerobbe04


  • Re: Bifokalbrille / Gleitsichtbrille für Kind


    Hallo, für das Tragen einer Bifokalbrille bei Kindern gibt es zwei medizinische Indikationen: einen akkommodativen bzw. einen hypoakkommodativen Konvergenzexzeß. Ein großes Nahteil erleichtert die Benutzung im Nahbereich ganz entscheidend, auch bei Blickwendungen nach rechts und links, bspw. während des Lesens. Wird das Nahteil kleiner, wie es bei Gleitsichtgläsern zwangsläufig der Fall ist, muß der Patient seinen Kopf bewegen, um durch das Nahteil schauen zu können. Die Tatsache, dass Ihr Sohn bislang die Brille gut akzeptiert und getragen hat, spricht nicht nur für die Korrektheit der therapeutischen Maßnahme als solche, sondern auch für deren funktionelle Notwendigkeit. Es ist deshalb durchaus vorstellbar, dass Ihr Sohn auch mit einer Gleitsichtbrille zurechtkommt. Ob allerdings der Trage- und Nutzungskomfort gegenüber dem eines großen Bifokal-Nahteils gleichwertig ist, wage ich zu bezweifeln. Gleichwohl kann eine Gleitsichtbrille bei einem - zwar subnormalen, aber gleichwohl stabilen - Binokularsehen durchaus eine adäquate Lösung sein, wenn das Nahteil nicht kleiner ist als bei einem "normalen" Bifokalglas! Diese Größe ist aller Erfahrung nach bei zuverlässigem Tragen absolut ausreichend. Das bedeutet aber auch, dass das Nahteil eines "normalen" Gleitsichtglases mit ziemlicher Sicherheit für Ihren Sohn nicht ausreichend dimensioniert ist. Wir haben es hier also auch mit einer handwerklichen Spezialität zu tun, die der Augenoptiker zu bewerkstelligen hat....und die entsprechend teuer ist.

    Meiner Ansicht nach kann diese Frage nur durch Ausprobieren beantwortet werden, und zwar unter engmaschiger Kontrolle des Nahschielwinkels und des ggf. bestehenden Binokularsehens. Stellt sich heraus, dass das Nahteil der Gleitsichtbrille nicht in dem notwendigen Maße benutzt werden kann und der Schielwinkel in der Nähe aus diesem Grund häufig wieder ein großes Ausmaß annimmt, so muß man nach einer Alternative suchen und ggf. eine "normale" Bifokalbrille ausprobieren, die eine entsprechende Mindestgröße des Nahteils garantiert.

    Im Übrigen ist der Wunsch Ihres Sohnes nach einer "unauffälligeren" Korrektur absolut verständlich, und man sollte dem unbedingt nachkommen. Respekt, dass er so eine auffällige Brille überhaupt so lange toleriert hat. Manchmal dauert es aber etwas, bis eine zufriedenstellende Lösung gefunden ist. Standardlösungen wie eine 0-8-15 Gleitsichtbrille genügen dem allerdings nicht. Alles Gute weiterhin!

    Kommentar


    • Re: Bifokalbrille / Gleitsichtbrille für Kind


      Guten Tag,
      die Frage ist sicher hoch professionell und ausführlich dur den "strabologen" beantwortet. Dem ist nichts hinzuzufügen. Sie werden daher vermutlich gutes Durchhalte-Vermögen benötigen, bis Sie die richtige Lösung gefunden haben.
      Mit freundlichen Grüßen,
      Priv.-Doz. Dr. A. Liekfeld.

      Kommentar

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