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Okklusionstherapie bei 2jährigem

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  • Okklusionstherapie bei 2jährigem

    Ich möchte zuerst feststellen, dass ich die Bedeutung der Okklusionstherapie nicht in Frage stelle. Aber der Erfolg bei unserem Kleinen ist gleich null bisher, im Gegenteil, seine Dioptrienwerte sind nach einem halben Jahr Okklusion noch höher geworden. Das schlechte Auge hat jetzt +9 Dioptrien (vorher +8), das "gute" +7,25 (vorher +6,5). Der Arzt hat mir erklärt, dass die Erstkorrektur immer schwächer vorgenommen wird und es normal wäre. Jetzt soll die Okklusionszeit auf 5 Stunden täglich erhöht werden. Kann ich überhaupt mit einem Erfolg rechnen? Ich könnte heulen :-(
    Milena


  • Re: Okklusionstherapie bei 2jährigem


    Guten Abend, offensichtlich gibt es hier ein Missverständnis hinsichtlich des Sinn und Zweck von Okklusionsbehandlungen. Sie dienen nicht (!) der Reduzierung einer Fehlsichtigkeit - in Ihrem Falle der Weitsichtigkeit Ihres Sohnes. Das eine hat mit dem anderen rein gar nichts zu tun. Eine Okklusionsbehandlung wird durchgeführt, um die Sehschärfe des betroffenen Auges zu verbessern, die aus unterschiedlichen Gründen nicht oder nur sehr unzureichend entwickelt ist.

    Es handelt sich hierbei um eine funktionelle Schwachsichtigkeit ohne organische Ursache, die man auch "Amblyopie" nennt. Daran kann ein Schielen Schuld sein, aber auch hohe oder sehr unterschiedliche Brechungsverhältnisse beider Augen. Eine Okklusionsbehandlung wird jedoch weder das eine noch das andere beseitigen, sondern "lediglich" die negativen Auswirkungen, die besagte Unzulänglichkeiten auf die Entwicklung einer adäquaten Sehschärfe haben.

    Zudem ist Ihr Sohn gerade einmal 2 Jahre alt. Eine notwendige Okklusionsbehandlung kann - mit unterschiedlichem Rhythmus - bis zum 12. oder 13. Lebensjahr dauern. Bricht man eine solche Behandlung zu früh ab, kann dies dazu führen, dass sich die bereits erreichte Sehschärfe wieder verschlechtert. Es kann sich also in Abhängigkeit von den Befunden unter Umständen um eine sehr langwierige Behandlung handeln, bei der Kind und Eltern viel Geduld aufbringen müssen. Sprechen Sie mit Ihrem Augenarzt darüber, und lassen Sie sich genau über die möglichen Therapieformen informieren.

    Ein wichtiger Schritt ist allerdings bereits schon getan, nämlich der Beginn der Behandlung an sich. Häufig werden Amblyopien viel zu spät entdeckt, und die Verbesserungs- oder gar Heilungschancen sind dann nur noch sehr gering bis überhaupt nicht mehr vorhanden. Eine frühzeitige und konsequente Behandlung ist deshalb essentielle Voraussetzung für einen Erfolg. Wenn man später differenzierte Sehschärfenprüfungen durchführen kann, wird man auch sehr detailliert sagen können, wie ausgeprägt eine ggf. vorhandene Amblyopie und in welchem Rhythmus das bessere Auge zu okkludieren ist. Bei einem optimalen Verlauf genügt dann ggf. lediglich ein stundenweises zukleben, bspw. beim Fernsehen oder Lesen.

    Hier finden Sie weitere Informationen zum Thema: http://de.wikipedia.org/wiki/Amblyopie.

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