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Verlauf der Weitsichtigkeit

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  • Verlauf der Weitsichtigkeit

    Wie sieht der durchschnittliche Verlauf der Weitsichtigkeit aus? Ich habe 2006 meine erste Brille mit +1.00 dpt bekommen und bin heute bei +1.75 resp. +2.00 im anderen Auge angelangt. Ich bin 31 Jahre alt und benutze die Brille als Fernbrille (natürlich unterstütz sie mich auch in der Nähe, es ist aber keine Lesebrille). Steigen die Werte kontinuierlich über die Zeit an oder wie kann ich mir den weiteren Verlauf vorstellen?

    Besten Dank


  • Re: Verlauf der Weitsichtigkeit


    Dies könnte eine Erklärung sein:

    Es ist eher so, dass sich nicht Ihre Weitsichtigkeit verändert und scheinbar zunimmt, sondern im Laufe des Älterwerdens lässt Ihre Fähigkeit nach, eine bei Ihnen schon immer vorhandene Weitsichtigkeit selbst beschwerdefrei zu kompensieren. Dazu benutzen Sie einen Mechanismus, den man Akkommodation nennt, und der üblicherweise für eine dynamische Anpassung der Augen an unterschiedliche Objektentfernungen zuständig ist. Mit diesem Mechanismus können Sie aber auch in bestimmtem Umfang eine bestehende Weitsichtigkeit ausgleichen.

    Je älter wir werden, desto weniger können sich unsere Augen auf nähere Distanzen einstellen, weil die Augenlinse an Elastizität verliert, die Akkommodation nachlässt und wir irgendwann eine Lesebrille benötigen. Dieser Elastizitätsverlust, der bereits mit Anfang 20 meist unmerklich einsetzt, sorgt nun mit zunehmendem Alter bei Ihnen auch dafür, dass Sie bereits in der Ferne eine Brille benötigen, die mit fortschreitender Abnahme der Linsenelastizität immer stärker werden muß, um noch scharf zu sehen. Für die Nähe wirkt sich dies natürlich auch aus, und Sie werden vermutlich in zehn Jahren eine Fern- und eine etwas stärkere Nahbrille benötigen.

    Das exakte Ausmaß Ihrer Weitsichtigkeit kann man nur ermitteln, wenn man vor der Untersuchung diesen Mechanismus der Akkommodation vorrübergehend mit speziellen Augentropfen, so genannten Cycloplegica, ausschaltet. Dies wird eigentlich nur bei Kindern und durch einen Augenarzt gemacht. Dabei werden die Pupillen sehr weit und die Sehschärfe, insbesondere in der Nähe, wird sehr schlecht. Das alles lässt aber nach einigen Stunden wieder nach. Man kann entsprechende Untersuchungen auch ohne Tropfenvorbereitung durchführen, wobei jedoch die Akkommodation das Messergebnis dann verfälschen kann.

    Insgesamt ändert sich demnach am Ausmaß Ihrer Weitsichtigkeit nichts Wesentliches, sondern nur an Ihrer Akkommodationsfähigkeit. Das ist zudem nichts Krankhaftes. Man nennt es Alters(weit)sichtigkeit oder Presbyopie.

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