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Prismenfolie sinnvoll???

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  • Prismenfolie sinnvoll???

    Hallo liebe Forennutzer,
    ich habe vor kurzem zwei schwache Prismenfolien (1 Prisma Höhe links, 3 Prismen horizontal rechts) verschrieben bekommen und bin mir nicht sicher, ob dies aufgrund meiner Vorgeschichte sinnvoll ist und ich sie tragen sollte.
    Ich habe im Rahmen einer Okkulsionstherapie von 1985-1990 (geb. 1980) mein rechtes Auge in unterschiedlichen Zeitabständen (2 Jahre intensiv) abgeklebt, um das linke zu schulen. Seit 1990 tauchte dann auch mit Brille eine leichte Diplopie auf, die sich stetig steigerte. Allerdings habe ich trotz Doppelbildern nie geschielt. 1993 wurde bei mir in Hamburg eine Augenmuskeloperation durchgeführt, um die Diplopie zu korrigieren, da ich damals alle 2 Wochen Migräneanfälle hatte und nicht länger als 10 min lesen konnte, allerdings erfolglos, da ich 3 Monate nach der Operation wieder die gleichen Doppelbilder hatte. Wie gross die Abweichung war weiss ich leider nicht mehr und kann es in den Unterlagen nicht finden. Aber wenn ich mich mit jemandem Unterhalten habe, hatte derjenige immer 2 Köpfe, die ca. 10 cm von einander entfernt waren Also wesentlich grösser, als jetzt. Der Versuch eines Schielwinkelausgleichs mittels Prismen war nicht erfolgreich, da ich mich auf jedes Prisma schon nach kurzer Zeit angepasst habe und die gleichen Doppelbilder mit Prismen hatte wie vorher. Nach langer Suche und vielen verrückten Ideen, wie z.B. eine Okkulsionskontaktlinse, wurde ich dann 2001 nochmals operiert. Es wurde eine Fadenoperation durchgeführt, um die Suppression meiner Augen zu verbessern. Leider versteh ich die medizinischen Ausdrücke zu wenig, um eine bessere Beschreibung zu geben. Jedenfalls war ich seit dieser Operation für 6 Jahre doppelbildfrei. Nun beobachte ich seit 1,5 Jahre, dass meine Doppelbilder zurückkehren. Allerdings nur ganz leicht, aber man ist ja gebranntes Kind. Aufgrund meiner Arbeit sitze ich viel über Büchern und am Computer (gern mal 10 Stunden am Stück), so dass meine Augen auch sehr beansprucht werden.
    Bei meinem letzten Besuch bei der Sehschule wurde dann ein Doppelbildwinkel von 0,5° in der Höhe und 1,5 ° in der Horizontalen festgestellt und mir wurde empfohlen testweise für 2 Monate Prismenfolien zu tragen. Allerdings besteht bei mir nun die Befürchtung, dass sich meine Augen wieder an die Prismen anpassen und ich nach 2 Monaten mit Prismen genau die Doppelbilder habe wie jetzt ohne, dann würde ich lieber verzichten und mit meinen jetztigen Doppelbildern "glücklich" werden. Laut Sehschule besteht diese Möglichkeit, allerdings wird sie für gering gehalten, da die Prismenzahl so klein ist, so dass bei einer Anpassung an die Prismen und somit Doppelbildern mit Prismen, nach einiger Zeit ohne Prismen der jetztige Status wieder hergestellt ist.
    Ich hätte gerne einfach einige Meinungen oder vielleicht auch Erfahrungen zu dieser Problematik. Ich hoffe Ihr könnt meine Erklärungen verstehen, ansonsten einfach nachfragen.
    Leider bin ich mir gar nicht sicher, was ich machen soll. Ohne Prismen nerven die Doppelbilder, aber mit Prismen laufe ich Gefahr, dass ich diese verschlimmere.
    Danke für Eure Antworten.
    Tatamu


  • Re: Prismenfolie sinnvoll???


    Eigentlich sind die AÄ mehr Gegner von Prismen - mit der Begründung, dass sie DB verschlimmern.
    Allerdings habe ich 2 Jahre keine Prismenbrille getragen und die DB wurden trotzdem schlimmer.
    Mir ist die Prismenbrille lieber, als die Folie - man sieht einfach besser. Allerdings ist die Folie billiger zum Testen.
    Ich kann Dir gerne ein Forum dafür per PN mitteilen wg. den DB.
    Voraussetzung für eine Schiel-OP:
    Es sollten einige Monate Prismen getragen werden und erst dann, wenn der Schielwinkel gleich bleibt, hat eine OP Sinn. Leider wird oft zu früh operiert. Mit jeder OP wird es schwieriger.
    Wenn Du mit Prismen zurechtkommst, würde ich sie tragen. Mir erleichtert die Prismenbrille eindeutig das Leben, vor allem beim Lesen habe ich DB. Mittlerweile mehr als zu Beginn der DB vor 5 Jahren. Ich habe auch unterschiedliche Prismenbrillen. Im Laufe des Tages nehmen meine DB auch zu. Ich habe sie nicht ständig. Kann mich z.B. mit Leuten unterhalten, ohne DB zu sehen, beim normalen Gehen habe ich auch keine DB. Mein Hauptproblem ist das Fixieren.
    Am PC arbeite ich auch mit Prismenbrille. Habe immerhin einige Jahre ohne Prismenbrille gearbeitet und die DB nahmen trotzdem zu.

    Prismenfolien sind Standard in der Sehschule. Obwohl ich in der Augenklinik angab 2 Prismenbrillen zu besitzen, redete die Orthoptistin immer davon, ich könne es ja mit Prismenfolien probieren...

    Deine DB werden höchstwahrscheinlich ohne Prismenfolie auch zunehmen - kannst Du ausprobieren. Die Prismen alleine sind daran nicht schuld. Aber Du kannst Dir ein angenehmeres Leben ermöglichen. Wer nicht davon betroffen ist, weiß es nicht, wie es ist, mit DB zu lesen. Das kann sich auch kein Arzt vorstellen.
    Meine Orthoptistin wollte mir von Anfang an nur 3 Prismen je Glas geben. Mehr ginge angeblich nicht. Auch als ich sagte, dass es mir zum Lesen nicht reicht, ging sie nicht darauf ein.

    Habe als Kind übrigens auch geschielt - dann jahrelang nicht mehr. Als Kind kann man DB unterdrücken. Ich habe latentes Schielen, so das es nicht auffällt.
    Bei mir kommt jetzt die Schilddrüse noch hinzu - leider wurde es erst nach 5 Jahren festgestellt, dass ich doch endokrine Orbitopathie habe.

    Ansonsten lebe ich sehr gut mit meinen DB. Ich habe mich daran gewöhnt. Habe sie zwar täglich, aber nicht ständig. Das ist wahrscheinlich mein Vorteil. Es gibt Schlimmeres. Leider gibt es bei mir vermutlich wg. der SD auch eine Sehverschlechterung. Das hätte ich mir ersparen können, wäre die SD nicht immer bestritten worden von den Ärzten.

    Alles Gute
    Sabine

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    • Re: Prismenfolie sinnvoll???


      Hallo, es ist nicht ungewöhnlich, wenn sich Schielwinkel als dynamisch erweisen und an eine wie auch immer geartete Korrektur, seien es nun eine Operation oder Prismen, nach einer Weile wieder anpassen. Die sensorischen und auch motorischen Störungen sind sehr komplex, sodaß man mittels der erwähnten Therapiemaßnahmen ggf. lediglich über einen gewissen Zeitraum eine Besserung erfährt, die Probleme dann aber irgendwann wieder auftreten. In Unkenntnis der kompletten Vorbefunde und aktuellen Situation ist es leider kaum möglich, eine seriöse Aussage über Chancen und Prognosen zu treffen. Dies sollte besser den behandelnden Spezialisten überlassen bleiben. Soweit es jedoch möglich ist, würde ich eher zu einer Prismenbehandlung raten, da der Schielwinkel sehr klein ist und man ggf. auf Änderungen besser reagieren kann. Dabei ist es sinnvoll, mit Folien zu arbeiten, solange noch keine stabile Situation erreicht ist. Wenn Sie hingegen über einen gewissen Zeitraum (einige Wochen) mit Folien gut zurechtgekommen sind, würde ich die Prismen in die Gläser einschleifen lassen, da die Folien nicht nur kosmetisch, sondern auch funktionell von Nachteil sind. Das ist allerdings deutlich teurer. Sie sollten jedoch damit rechnen, daß eine weitere Zunahme des Schielwinkels durchaus wieder eintreten kann, die dann wiederum eine entsprechende Anpassung der Prismenstärke notwendig machen könnte. Ansonsten würde ich Ihnen raten, sich von dem Gedanken freizumachen, daß Prismen in ihrem Falle die Doppelbilder "verschlimmern". Lediglich der Abstand der Doppelbilder zueinandern spielt hierbei eine Rolle. Manchen bereitet es große Probleme, wenn die Doppelbilder sehr nah zusammen liegen. Anderen ist es unangenehmer, wenn der Abstand größer ist. Es ist also immer wieder von Neuem ein Versuch, die für Sie aktuell richtige Korrektur zu finden. Weiter würde ich Ihnen auch raten, bei Ihrem Arbeitspensum öfter mal eine (kurze) Pause zu machen. Ihre Probleme scheinen ja auch mehr in der Nähe zu liegen. Dafür spricht auch die Durchführung einer Faden-OP, die man zur Reduzierung großer konvergenter Nachschielwinkel durchführt. Also, öfter mal entspannt in die Ferne schauen kann vielleicht schon etwas Entlastung bringen. Und - so blöd das vielleicht klingen mag - Ihre Chance liegt im Ignorieren der Doppelbilder! Wenn Ihnen das gelingt, sind Sie ein ganzes Stück weiter. Irgendwo in Ihrem Text steht, daß Sie nur "ganz leicht" die DB wahrnehmen. Mein Rat an dieser Stelle: vergessen Sie sie, und achten Sie nicht darauf! So dies möglich ist, wären Sie damit m. E. am Besten bedient.

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      • Re: Prismenfolie sinnvoll???


        Hallo, kurz zur Information: 1. Augenärzte sind nicht per se gegen Prismen. Sie sind allerdings in der Regel zu Recht gegen einen unreflektierten Einsatz durch Personen, die über die Pathophysiologie des Binokularsehens rein gar nichts wissen. 2. Prismenfolien sind kein wie auch immer gearteter "Standard" in Sehschulen! Sehschulen - oder besser: orthoptische Abteilungen - sind jedoch in hohem Maße diagnostisch tätig. Die Dynamik von Schielwinkeln lässt sich meist nur mit der probeweisen(!) Verordnung von Prismen ermitteln, wozu man aus Kostengründen in der Regel Folien verwendet. Diese sind jedoch immer nur Interimlösungen. Bei einem stabilen Befund werden selbstverständlich eingeschliffene Prismen verordnet.

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        • Re: Prismenfolie sinnvoll???


          Das AÄ dagegen sind, musste ich mehrmals erfahren. Sogar die Orthoptistin des AAes meinte, es wäre gut, die Prismenbrille nur selten zu tragen. Zudem meinte sie, 3 Prismen pro Glas - mehr ginge nicht.
          Zeitgleich ließ ich mir eine andere Prismenbrille mit 6 Prismen pro Glas anfertigen. Es ging. Es gehen auch noch mehr Prismen.
          Meine Werte sind nie stabil - sie wechseln von morgens bis abends sowie täglich. Aber einen Mittelweg zum Lesen per Prismenbrille ist für mich angenehmer.
          Die Orthoptistin der Augenklinik ignorierte meine 2 Prismenbrillen - und meinte mehrmals, ich könne es mit Folien probieren. Ich sagte dann mehrmals, dass ich ja schon Prismenbrillen hätte. Sie war dann überrascht, dass ich schon welche hatte und hatte den Satz mit der "Prismenfolie" mehr aus Gewohnheit gesagt.
          Die Folie ist zwar billig, aber im Büro würde ich die Folie nicht benutzen. Die Prismenbrille fällt nicht auf, die Brille ja. Zudem ist die Sehqualität mehr als schlecht. Die Folie ist sehr billig, aber z.B. auch auf der Straße möchte ich sie nicht tragen.

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          • Re: Prismenfolie sinnvoll???


            Aus dem Behandlungsansatz einer einzelnen Orthoptistin und vielleicht einiger Augenärzte lässt sich noch keine allgemeine Therapiegrundlage für ein ganzes medizinisches Fachgebiet ableiten. Wenn Sie mit einigen Ophthalmologen diese Erfahrung gemacht haben, tuen Sie den anderen 5.000 in Deutschland doch etwas unrecht. Auch ist die Meinung einer einzelnen Orthoptistin nicht zwangsläufig die der restlichen ca. 1.500. Möglicherweise gab es aber ja auch gute Gründe, diese Empfehlung zum damaligen Zeitpunkt auszusprechen. Fakt bleibt, daß Prismenfolien in der Regel nur Interimslösungen darstellen.

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            • Re: Prismenfolie sinnvoll???


              Liebe Sabine, lieber Strabologe,
              Danke erst einmal für Eure/Ihre ausführlichen Antworte. Ich bin mir zwar immer noch nicht sicher, was ich nun machen soll. Habe aber für mich beschlossen dem Rat von Ihnen (Strabologe) zu folgen und die Doppelbilder erst einmal zu ignorieren. Das habe ich immerhin 21 Jahre geschafft bis die OP 2001 geglückt ist und damals waren sie weitaus schlimmer als jetzt. Es ist einfach nur irritierend, wenn man nach 7 Jahren DB-Freiheit wieder beobachtet, wie sie zurückkehren. Ich werde mich einfach noch einmal bei einer anderen Sehschule erkundigen, was diese vorschlagen würde, da eine 2. Meinung ja nie schadet. (auch wenn meine jetzige einen sehr guten Eindruck macht und ich mich überhaupt nicht beklagen kann).
              Vielen Dank für die Hilfe! Maren

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