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Latentes Schielen - Hoffnung auf Heilung?

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  • Latentes Schielen - Hoffnung auf Heilung?

    Hallo zusammen,

    bei mir (33 J.) wurde ein latentes Schielen festgestellt. Angefangen haben die Beschwerden vor genau 10 Jahren beim Motorradfahren. Mir wurde so schwindelig, dass ich nur noch mit 30 km/h auf dem weißen Strich des Seitenstreifens fahren konnte bis es gar nicht mehr ging. Diagnostiziert wurde das latente Schielen aber erst 7 Jahre später nach mehrfachem Aufsuchen verschiedener Augenärzte, da ich sicher war, dass das Problem auch durch die Augen bedingt sein muss (festgestellt wurde damals zunächst lediglich, dass die A. vertebralis bds. anatomisch zu eng angelegt sind und es hierdurch bei Kopfwendungen zur Abklemmung kommen kann).
    Nach einem 3-tägigen Okklusionsverband (vor 3 Jahren) hat die Orthoptistin einen Schielwinkel von geschätzten 3 Grad vermerkt (nicht gemessen). Danach habe ich bis heute mehrere Brillen getragen mit unterschiedlich starken Prismengläsern. Aber das Ergebnis ist nicht wirklich zufriedenstellend; komischerweise sind die Beschwerden ausgeprägter bei Autobahnfahrten und auf Straßen, die kerzengerade verlaufen.
    Nun meine Fragen:
    Kann man die Augen/das Gehirn in irgendeiner Weise trainieren?
    Kann ein Schielwinkel exakt bestimmt werden?
    Ab welchem Schielwinkel wäre eine OP möglich mit Aussicht auf Besserung der Beschwerden?

    Vielen Dank und viele Grüße
    Lupine2009


  • Re: Latentes Schielen - Hoffnung auf Heilung?


    Hallo,
    ich habe seit 5 Jahren latentes Schielen. Habe als Kind geschielt, dann zig Jahre nicht mehr und dann ging es mit Doppelbildern los.
    Das man den Schielwinkel mit einem 3tägigen Verband misst - finde ich ungewöhnlich!
    Man klebt bei Kleinkindern das Auge ab, damit es nicht schwachsichtig wird - aber bei Erwachsenen???
    Hast Du unterschiedliche Werte in der Nähe und Ferne? Deswegen kommst Du vermutlich mit den Prismenbrillen nicht klar.
    Gehe in eine Augenklinik - evtl. mit neuroophthalmologischer Abteilung. Sie können Deinen Schielwinkel ausmessen - wird aber schwierig, wenn Du unterschiedliche Werte hast.
    Warst Du bereits bei einem Neurologen? Mein AA hat mich sofort zum Neurologen geschickt. Der Neurologe hat dann ein MRT vom Kopf veranlasst.
    Schwindlig war mir wegen der DB nie.

    Eine OP hätte nur Erfolg, wenn Du einige Monate mit einer Prismenbrille zurechtkommst. Der Schielwinkel sollte also gleich bleiben. Denn bei der OP müssen sie den genauen Schielwinkel kennen.

    Es gibt zwar bei gewissen Optikern ein Visualtraining - aber das wird Dir vermutlich nicht weiterhelfen.

    Stimmen Deine Schilddrüsenwerte? Freie T3 und Freie T4 und TSH?
    Die Schilddrüse kann auch DB auslösen. Das müsste beim Endokrinologen abgeklärt werden.

    Haben die DB im Laufe der Jahre zugenommen? Gibt es eine Visusverschlechterung?

    Viel Erfolg
    Sabine

    Kommentar


    • Re: Latentes Schielen - Hoffnung auf Heilung?


      Hallo,

      danke für die Antwort! Also Doppelbilder hatte ich bisher nicht, jedenfalls keine bewussten Doppelbilder. Der Schwindel ist auch schlecht zu beschreiben. Es muss wohl so sein, dass ständig ein Auge abdriftet, ich aber trotzdem kein Doppelbild wahrnehme, da vermutlich schnell eine Korrektur seitens des Gehirns stattfindet. Ich nehme an, dass es gleich nach der Korrektur wieder zum Abdriften kommt und ich daher das "Schwindel-Gefühl" habe.
      Die Dpt.-Werte haben sich im Laufe der Jahre immens verändert und jedesmal werden neue Werte festgestellt. Mit 18 Jahren habe ich die erste Brille bekommen (Weitsichtigkeit), im Laufe der Jahre wurden die Werte immer weniger und schließlich bekam ich eine Brille, um eine Kurzsichtigkeit auszugleichen. Mittlerweile liegen die Werte wieder leicht in der Weitsichtigkeit mit Prisma.
      In einer Augenklinik war ich bereits, hier wurde auch durch die Sehschule der Okklusionsverband angefertigt, und dort wurde mir gesagt, dass das latente Schielen PRIMA kompensiert sei und ich mit dem Problem einfach leben muss. Für jemanden, der a) wirklich sehr gerne Auto und Motorrad fährt, auch gerne zügig, und b) jemanden, der täglich eine Fahrtstrecke von 60 km zur Arbeit hat, ist diese Antwort mehr als unzufriedenstellend...
      Die Schilddrüsenwerte sind O.K. Habe zwar eine Knotenstruma, jedoch mit normaler Stoffwechsellage.
      Beim Neurologen war ich vor 10 Jahren auch, aber (zum Glück) ohne Befund. Lediglich der Radiologe hat eine beidseitige Verengung der Wirbelsäulenschlagadern festgestellt, welche aber sicher nicht ausschlaggebend für die Beschwerden sind, da ich beim Fahren mal ein Auge zugehalten habe und der "Schwindel" war weg. Aber auf Dauer ein Auge zuhalten beim Fahren ist auch nicht wirklich eine Lösung... ;-) Da fehlt leider das räumliche Sehen völlig...

      LG
      Lupine2009

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      • Re: Latentes Schielen - Hoffnung auf Heilung?


        Hallo, kurz zur Erklärung: zu diagnostischen Zwecken bereitet man in bestimmten Fällen eine Schielwinkelmessung mit einem 3-tägigen Verschluß eines Auges vor. Man nennt dies einen "Marlow-Verband". Dies ist in der Strabologie eine ganz alltäglich Angelegenheit und nichts Ungewöhnliches. Die beschriebenen Beschwerden und Werte Ihrer Brillen, die Sie im Laufe der Jahre erhalten haben, macht mich etwas stutzig (Weitsichtigkeit, Kurzsichtigkeit, dann wieder Weitsichtigkeit, zudem Prismengläser etc.) und ich habe den Eindruck, daß man Sie erst einmal sehr gründlich untersuchen sollte. Dazu gehören eine objektive Refraktionsbestimmung, zu der Sie mit Zykloplegika vorbereitet werden sollten, um sichere Werte zu erhalten. In dieser Situation bekommen Sie vorübergehend weite Pupillen und sehen in der Nähe nur noch sehr schlecht. Dies ist aber gewollt und verschwindet nach einigen Stunden wieder. Danach sollte man Ihnen eine neue Brille anpassen, falls erforderlich, und sämtlich Prismen entfernen. Mit der neuen Brille ist es dann sinnvoll, die strabologische und orthoptische Diagnostik neu anzugehen und insbeseondere auch anamnestisch exakt zu arbeiten. Suchen Sie sich hierfür einen zuverlässigen Spezialisten (versierte/r Orthoptist/in). Dann sollten Sie das Problem in absehbarer Zeit zumindest von dieser Fachrichtung her abklären können. Möglicherweise kommen auch internistische Ursachen in Frage, die dann einer Abklärung bedürfen.

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