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Fotographie des Augenhintergrundes

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  • Fotographie des Augenhintergrundes

    Sehr geehrte Frau Dr. Liekfeld,

    ich habe eine beginnende trockene AMD (einige wenige harte Drusen), und um eine feuchte auszuschließen wurde bei mir vor 4 Monaten eine Fluoreszenzangiographie gemacht.
    Die Prozedur war sehr unangenehm, Ich musste mich übergeben und mir war ca. 3 Stunden lang extrem schwindelig. Deswegen wurde ich eine Nacht stationär aufgenommen. Am nächsten Morgen war der Schwindel besser, und ich wurde entlassen. Sehen konnte ich zu dem Zeitpunkt kaum etwas, aber der Professor in der Klinik meinte, das sei auf den starken Blitz beim Fotographieren der Netzhaut zurückzuführen.
    Die Gelbfärbung des Auges und der Haut ging nach 6 Tagen zurück. Leider erholte sich das Sehen aber kaum mehr. Ich sehe alles sehr verschwommen, habe ständiges Flimmern und bin so extrem lichtempfindlich geworden, dass ich selbst im Haus und wie jetzt am Computer eine Sonnenbrille tragen muss.
    Mein Visus war direkt vor der Untersuchung rechts 1,0 und links 0,9. Am Tag nach der Untersuchung war er so schlecht, dass er nicht gemessen werden konnte. Der Arzt sprach von Handbewegung.
    Drei Tage nach der Untersuchung ließ ich den Visus von meinem Arzt messen, da betrug er rechts 0,04 und links 0,01. Inzwischen ist es noch ein klein wenig besser geworden. Die letzte Messung vor einer Woche ergab einen Visus von rechts 0,08 und links 0,06.
    Die Folgen dieser Visusminderung für mein Leben können Sie sich sicher vorstellen.
    Ich kann selber auch gar nicht mehr am Computer schreiben, sondern diktiere diese Zeilen meinem Sohn.
    Der Professor der Augenklinik sagte auf Nachfrage meines Augenarztes, die Sehminderung sei auf meine AMD zurückzuführen. Dabei hatte er mir nach der Untersuchung gesagt, ich habe keine feuchte, sondern nur eine beginnende trockene AMD.
    einen Bericht hat mein Arzt von ihm noch nicht bekommen.
    Mein Augenarzt sagt, die Sehminderung sei eindeutig auf die Untersuchung zurückzuführen.
    Nun habe ich folgende Fragen an Sie:
    1. Kann sich bei einer beginnenden trockenen AMD mit wenigen harten Drusen innerhalb von zwei Tagen eine Visusminderung um 92% bzw. 84% einstellen, die nicht auf die Fluoreszenzangiographie zurückzuführen ist?
    2. Wodurch kommt es bei einer Fluoreszenzangiographie zu einer Visusminderung? In mehreren Foren zur Makuladegeneration berichten Patienten in großer Anzahl von solchen Sehverschlechterungen, wenngleich die meisten nur über einen Visusverlust von ca. 30- 40% berichten.
    3. Wenn 4 Monate nach der Untersuchung der Visus immer noch so niedrig liegt, gibt es dann Hoffnung, dass er noch ansteigt?
    4. Was kann man jetzt tun, damit ich wieder besser sehen kann? Mein Augenarzt ist ratlos. Können Sie mir evt. einen guten Netzhautspezialisten in meiner Nähe nennen? Ich wohne in Schleswig - Holstein.
    Vielen Dank für Ihre Antwort.

    Gertrud


  • Re: Fotographie des Augenhintergrundes


    Guten Abend,
    genauso wie IHrem Augenarzt erscheint mir das alles etwas unerklärlich. Eine Sehverminderung durch eine Fluoreszenzangiografie in dieser Form ist mir nicht bekannt. Aber eine Sehminderung so akut durch die Veränderung einer trockenen AMD in eine feuchte ist auch quasi ausgeschlossen. Ob und was man am besten therapieren kann, ist tatsächlich von dem Befund abhängig. Ich würde Ihnen eine Vorstellung in der Uni-Augenklinik Lübeck vorschlagen (z.B. bei der Oberärztin Frau PD Dr. Maya Müller - die können Sie herzlich von mir grüßen).
    Mit freundlichen Grüßen,
    Priv.-Doz. Dr. A. Liekfeld.

    Kommentar


    • Re: Fotographie des Augenhintergrundes


      Sehr geehrte Frau Dr. Liekfeld,

      vielen Dank für Ihre Antwort.
      Ich bin der Sohn von Gertrud3 und schreibe hier jetzt in ihrem Auftrag weiter.
      Wir hatten auch schon erwogen, in die Augenklinik nach Lübeck zu fahren. Die FA wurde in der Universitätsaugenklinik in Kiel durchgeführt. Der dortige Professor sagte, die Sehverschlechterung sei nur auf die AMD zurückzuführen. Die FA aber ergab, dass eine trockene AMD vorliegt. Es gibt keinen Hinweis auf eine feuchte. Und selbst ein Umschlagen einer trockenen in eine feuchte kann, wie Sie ja auch sagen, nicht innerhalb von 2 Tagen zu so einer enormen Sehminderung führen.
      Ich habe im Netz gestöbert und dabei eine ganze Reihe von Patientenberichten gefunden, in denen ebenfalls von z.T. dramatischen Sehverlusten nach einer FA die Rede ist, z. B. hier: http://www.augen-forum.de
      Es scheint mir, dass sich hier ein Problem auftut, von dem die Ärzte eventuell noch gar nichts wissen. Sie schreiben, eine solche Sehminderung ist Ihnen nicht bekannt. Mich würde interessieren, welche Erfahrungen Sie mit der FA an der Charité gemacht haben. Ich meine hierbei nicht nur die Auswirkungen auf den Körper (Schock, Übelkeit, Schwindel etc.), sondern in erster Linie die Auswirkungen auf das Sehvermögen.
      Werden diese überhaupt untersucht?
      Gibt es darüber Statistiken in Ihrer Klinik?
      Ihre Antwort würde mich sehr interessieren, denn die Charité ist ja die bedeutendste Klinik in Deutschland.
      Wenn die Auswirkungen der FA auf das Sehvermögen noch gar nicht untersucht worden sind, so wird es, meiner Ansicht nach, höchste Zeit. Es kann nicht sein, dass durch eine Untersuchung einem Menschen, der eine leicht beginnende AMD hat, die noch zu keiner Sehminderung geführt hat, 92% seines Sehvermögens genommen wird!
      Der Augenarzt meiner Mutter rät ihr, Blindengeld zu beantragen. Ihr Visus ist so gering, dass sie vor dem Gesetzgeber als blind gilt. Direkt vor der FA hatte sie noch einen Visus von 100%!
      Vielen Dank im Voraus für Ihre Mühe. Ich finde es toll, dass Sie hier den Patienten Ratschläge erteilen.

      Thomas (Sohn von Gertrud)

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