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Re: Glaukom

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  • Re: Glaukom

    Sehr geehrte Frau Dr. Liekfeld!
    Vielen Dank für Ihre prompte Antwort.

    Sie schreiben:
    1. Dennoch ist eine Leidensgeschichte wie Sie sie leider hinter sich haben zum Glück eher selten,
    2. Bitte lassen Sie sich durch Ihre Leidensgeschichte nicht davon abhalten, auch weiterhin alles dafür zu tun, dass sich der Zustand Ihres Sehnerves und Ihres Sehens nicht verschlechtert.

    zu 1) Schon durch sehr kurze Recherche im Netz habe ich eine Vielzahl ähnlicher oder noch schlimmerer Leidensgeschichten gelesen.

    zu 2)Ich würde alles dafür tun, dass sich der Zustand meines Sehnerven und meines Sehens nicht verschlechtert.
    Aber es geht ja nicht nach mir. Die Entscheidungen fällen die Ärzte.

    Vor der 'Therapie' konnte ich 100% auf beiden Augen sehen und benötigte noch nicht einmal eine Brille.
    Jetzt nach 2 Jahren habe ich nur noch einen Visus von 12 bzw. 10%. Die Ärzte haben durch ihre Maßnahmen mein Augenlicht zum größten Teil zerstört.

    Liebe Augenärzte,
    hören Sie bitte dem Patienten zu, wenn er von Sehverschlechterungen spricht und tun Sie seine Klagen nicht ab mit den Worten: 'Der Druck ist aber gut.'
    Ich weiß, Augenärzte sind höchst spezialisiert.
    Nehmen Sie aber bitte auch als Glaukomspezialist Hornhaut und Netzhaut etc. unter die Lupe (oder schicken Sie Ihre Patienten zu den entsprechenden Spezialisten).
    Dem Patienten sein Augenlicht zu erhalten ist doch das Allerwichtigste. Das sollte über dem Drucksenken um jeden Preis stehen.

    Was die systemischen Nebenwirkungen anbelangt, so könnte der Augenarzt jedem Glaukompatienten einen Zettel/Vordruck mitgeben zur Vorlage beim Hausarzt:
    'Frau/Herrn X wurden heute ....tropfen verschrieben. Bitte besprechen Sie mit ihm die Nebenwirkungen.'
    Für das Gespräch könnte man die Fachinformation zu dem Produkt mitgeben. Diese kann man für fast jedes Medikament aus dem Netz herunterladen und ausdrucken.
    Die Fachinformation ist wesentlich ausführlicher als der Beipackzettel.

    Vielen Dank, dass Sie meinen Beitrag gelesen haben.

    Gruß, Gertrud


  • Re: Glaukom


    Hallo Gertrud,
    herzlichen Dank für Ihre Anregungen.
    Mit freundlichen Grüßen,
    Priv.-Doz. Dr. A. Liekfeld.

    Kommentar


    • Re: Glaukom


      Hallo Gertrud,
      ich tropfe seit ca. 6 Jahren Azopt.
      Könnten Sie mir bitte einen Hinweis geben wie ich Fachinformationen im Netz hierzu finden kann ?
      LG R.

      Kommentar


      • Re: Glaukom


        Hallo,
        zunächst ist sicher der Beipackzettel ausreichend, ansonsten weiterführend über die Rote Liste (über den Arzt) oder über die Firma.
        Mit freundlichen Grüßen,
        Priv.-Doz. Dr. A. Liekfeld.

        Kommentar



        • Re: Glaukom


          Hallo, RoseM,

          für Fachinformation zu Azopt habe ich folgende Seite gefunden:
          http://ch.oddb.org/de/oekk/resolve/pointer/:!fachinfo,2868.

          Viele Grüße,
          Gertrud

          Kommentar


          • Re: Glaukom


            Liebe Gertrud,

            ich bin genau Deiner Meinung.
            Ich bemerke ebenfalls eine Sehverschlechterung, seit ich vor über 3 Jahren Doppelbilder bekommen habe. Statt 80 % sehe ich auf dem schlechten Auge nur noch knapp 40 %, wenn überhaupt. Lesen kann ich damit nicht mehr z. B. die Zeitung oder am PC.
            Der Augenarzt kennt meine Vorgeschichte mit Doppelbildern etc. Mein Augendruck lag im August auf beiden Augen bei 20! Da aber 21 die Grenze ist, spricht er von einem normalen Augendruck.
            Meine Doppelbilder nehmen seit 3 Jahren ständig zu. Das weiß auch der Augenarzt.
            Aber meine Sehverschlechterung, der Augeninnendruck - lt. Augenarzt alles normal!!!
            Ich bin noch keine 40 und habe Angst, dass es immer schlechter wird. Leider zählt das bei dem Augenarzt nicht.
            Liebe Grüße - Sabine

            Kommentar


            • Re: Glaukom


              Liebe Sabine,

              das Problem ist Folgendes:
              Wenn man zum Augenarzt wegen eines Leidens geht, so wird man dagegen behandelt, und zwar meistens nur dagegen.
              Das ist besonders extrem beim Glaukom.
              Stellt der Augenarzt zu hohen Druck fest, spielen alle anderen Augenleiden des Patienten keine Rolle mehr. Reflexartig wird dann alles abgespult, was der Arzt zum Glaukom gelernt hat:
              erst eine Tropfensorte, dann ein Kombinationspräparat, dann ein Lasereingriff, dann der zweite, dann die erste Operation, dann die zweite etc., und alles in immer schnellerem Tempo, in immer kürzeren Abständen, ohne jeden dauerhaften Erfolg.
              Der Patient gerät in einen Sog, dem er sich nicht entziehen kann. Er hat auch gar nicht die Kraft dazu.
              Versucht der Patient ganz zaghaft, etwas zu hinterfragen, heißt es: 'Sie wollen doch nicht blind werden!' Dass der Patient durch diese Eingriffe schon fast blind ist, wird paradoxerweise gar nicht wahrgenommen. Hauptsache, der Druck geht runter.

              Und so können schließlich auch die Patienten, die noch völlig intakte Sehnerven und ein völlig intaktes Gesichtsfeld haben, wenig oder gar nichts mehr sehen, ganz abgesehen von den gravierenden systemischen Nebenwirkungen der Tropfen und Eingriffe. Wie vielen herzgesunden Glaukompatienten wird ein Herzschrittmacher eingepflanzt, damit sie die Betablockertropfen nehmen können!!

              Dasselbe gilt natürlich auch umgekehrt, wie bei Dir: Solange der Druck gut ist, werden andere Augenbeschwerden nicht ernst genommen.

              Doppelbilder können vielfältige Ursachen haben. Sie sind äußerst belastend.
              Versuch doch mal, in einer Augenklinik Hilfe zu bekommen und besprich Dein Problem auch mit Deinem Hausarzt oder einem Neurologen.

              Liebe Augenärzte,
              nehmen Sie bitte alle Klagen Ihrer Patienten ernst. Fragen Sie sich: 'Wenn ich die Krankheit meines Patienten hätte, was würde ich bei mir selber machen lassen?'

              Viele Grüße,
              Gertrud

              Kommentar



              • Re: Glaukom


                Liebe Gertrud,

                danke, danke, dass es mal jemand wagt, die Glaukomtherapie anzusprechen.
                Ich bekam Betablocker-Tropfen. Nach einigen Wochen wurde mir immer schwindeliger. Puls und Blutdruck gingen in den Keller.
                Der Hausarzt meinte nur, die Tropfen seien ungefährlich und ich solle den Beipackzettel wegwerfen.
                Ich tropfte weiter. Puls und Blutdruck besserten sich durch Medikamente nicht. Also wurde ich ins Krankenhaus überwiesen, mir wurde ein Herzschrittmacher eingepflanzt.
                Ich war daraufhin den Anforderungen meines Berufes (Kindergärtnerin) nicht mehr gewachsen und bin jetzt mit 43 Frührentnerin.
                Mein Augendruck ist nur unwesentlich gesunken. meine Sehnerven aber sind völlig intakt.

                Vor drei Wochen sollte eine LTP gemacht werden. Montag auf dem einen Auge, Mittwoch auf dem anderen.
                Eine Woche später sollte eine CPC gemacht werden (wenn der Druck nicht sinken würde), ebenfalls am Montag auf dem einen und am Mittwoch auf dem anderen Auge. 4 Operationen innerhalb von 9 Tagen!

                Da habe ich die Reißleine gezogen und die Operationen abgelehnt, bzw. gebeten, zwischen den OPs größere Zeiträume zu legen. Daraufhin hat mich mein Arzt hinausgeworfen. 'In wenigen Wochen sind Sie blind. Aber kommen Sie dann nicht bei mir angekrochen!'
                Ich tropfe erst mal meine Flaschen zu Ende. Dann muss ich mir einen neuen Augenarzt suchen.
                Manchmal sitze ich nur und heule.
                Ich schreib Dir noch eine PM.

                Viele liebe Grüße,

                Brinda.

                Kommentar


                • Re: Glaukom


                  Hallo Brinda,
                  es ist sicher sinnvoll, sich einen Augenarzt zu suchen, zu dem Sie Vertrauen haben und der Ihre Bedenken verstehen kann.
                  Aber bitte suchen Sie sich wirklich einen...
                  Mit freundlichen Grüßen,
                  Priv.-Doz. Dr. A. Liekfeld.

                  Kommentar


                  • Re: Glaukom


                    Liekfeld. schrieb:
                    -------------------------------------------------------
                    > Hallo Brinda,
                    > es ist sicher sinnvoll, sich einen Augenarzt zu
                    > suchen, zu dem Sie Vertrauen haben und der Ihre
                    > Bedenken verstehen kann.
                    > Aber bitte suchen Sie sich wirklich einen...


                    Sehr geehrte Frau Dr. Liekfeld,

                    vielen Dank für Ihre Antwort.
                    Natürlich möchte ich einen Augenarzt finden, zu dem ich Vertrauen habe. Es geht aber nicht nur darum, dass ich (subjektiv) Vertrauen habe, sondern dass es ein Arzt ist, der (objektiv) Vertrauen verdient.
                    Es geht um mehr als 'meine Bedenken verstehen'. Es geht um objektive Bedenken.

                    Ein Arzt, der am Montag eine LTP, am Mittwoch eine weitere LTP, am nächsten Montag eine CPC und am Mittwoch eine weitere CPC durchführen will,(die Termine waren alle schon festgelegt, bevor ich es erfuhr), begeht meiner Ansicht nach den Tatbestand der Körperverletzung.

                    Das Auge braucht, um sich von der 1. OP zu erholen, mindestens 4-6 Wochen. Erst dann ist der Druck wieder stabil. Erst dann kann man sehen, ob die OP etwas gebracht hat. Und das 2. Auge kann man erst operieren, wenn das erste abgeheilt ist.
                    Oder irre ich mich? Welche Abstände hält man in der Charité bei solchen OPs ein?

                    Ich suche mir wirklich einen neuen Augenarzt, na klar.
                    Aber als mündiger Patient informiere ich mich und entscheide mit.

                    Ich lasse mir außer meinem Herzen nicht auch noch meine Augen zerstören.

                    Ich kann mich nur dem Wunsch von Gertrud anschließen, dass alle Augenärzte sich überlegen sollten, ob sie an sich selber alle diese Eingriffe durchführen lassen würden.

                    Viele Grüße,
                    Brinda

                    Kommentar



                    • Re: Glaukom


                      Brinda schrieb:

                      > Ich kann mich nur dem Wunsch von Gertrud
                      > anschließen, dass alle Augenärzte sich überlegen
                      > sollten, ob sie an sich selber alle diese
                      > Eingriffe durchführen lassen würden.

                      Liebe Brinda,

                      Damit haben Sie Recht.

                      Wir müssen hier unterscheiden zwischen Behandlung eines Glaukoms und der Behandlung seiner Vorform, der okulären Hypertension (OH).
                      Eine große amerikanische Studie kam zu folgendem Ergebnis: von über 1600 untersuchten Personen mit OH, aber noch keinem Galukomschaden, entwickelten nach fünf Jahren 9,5% der Nichtbehandelten und 4,4% der Behandelten ein Glaukom.
                      Danach ging durch die Presse: Behandlung senkt das Risiko um 50%.
                      Die Tatsache, dass 90,5% der Unbehandelten kein Glaukom entwickelten, fiel unter den Tisch.
                      Außerdem bedeutet in diesem Zusammenhang 'Entwicklung eines Glaukoms' nicht Blindheit, sondern erste Schäden am Sehnerven.

                      Leider wurde nicht untersucht, bei welcher Gruppe eine Sehminderung eingetreten war und welche weiteren Krankheiten sich ergeben hatten.
                      Eine solche Untersuchung fehlt bei allen Studien zur Glaukomtherapie. Warum???

                      Andere Forschungen ergaben, dass nach 38 Jahren 34% der Unbehandelten ein Glaukom entwickelt hatten, aber keiner blind war. Dieses Ergebnis ist besonders interessant im Hinblick auf die Therapie älterer und alter Patienten.

                      Einige Forscher kommen sogar zu dem Ergebnis, man solle die O.H. gar nicht behandeln.

                      Letzteres ist sicherlich eine gefährliche Aussage.

                      Aber für jeden Patienten sollte eine Risiko-Nutzen-Abwägung erfolgen, wie sie für die Behandlung anderer Krankheiten Standard ist.
                      Das Wort 'Lebensqualität', das Ärzte so ungern hören, darf in diesem Zusammenhang ruhig einmal gennant werden.

                      Gruß,
                      Annemarie

                      Kommentar


                      • Re: Glaukom


                        Liebe Annemarie,

                        Sie schreiben:
                        'Leider wurde nicht untersucht, bei welcher Gruppe eine Sehminderung eingetreten war und welche weiteren Krankheiten sich ergeben hatten.
                        Eine solche Untersuchung fehlt bei allen Studien zur Glaukomtherapie. Warum???'

                        Ja, warum wohl?

                        Eine Glaukom-OP (oder OP bei OHT) wird gemacht, damit der Druck sinkt. Sobald er gesunken ist, ist alles in Ordnung. Ob der Patient noch sieht, ist uninteressant.
                        Dasselbe gilt für Tropfen. Sobald der Druck mit Tropfen sinkt, ist alles in Ordnung.

                        Wie würde wohl eine Studie aussehen, die den Visusverlust feststellt nach Tropfen und Operation von Patienten mit OHT, die intakte Sehnerven und ein intaktes Gesichtsfeld vor Beginn der Behandlung hatten???

                        Nun ja, eine solche Studie wird es nie geben.

                        Ich wünsche Ihnen einen schönen Sonntag.

                        Gruß, Gertrud.

                        Kommentar


                        • Re: Glaukom


                          Hallo Gertrud,
                          es gibt durchaus eine Reihe von Studien, die auch die funktionellen ERgebnisse, vor allem das GEsichtsfeld, berücksichtigen.
                          Mit freundlichen Grüßen,
                          Priv.-Doz. Dr. A. Liekfeld.

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