Antidepressiva

[Sonnenschein82]

Hallo!

Ich habe eine vielleicht ungewöhnliche Frage, aber die beschäftigt mich doch ungemein.

Seit meiner Kindheit leide ich an Migräne. Zur Prophylaxe habe ich verschiedene Antidepressiva ausprobiert (Saroten, Aponal, Cymbalta, Anafranil, Remergil, Stangyl). Leider habe ich keins vertragen. Kleinste Dosen machen mich so müde, dass ich nicht mehr aus Bett herauskomme. Bei 20 mg Anafranil habe ich es noch geschafft. Was wohl auch an der Beschaffenheit des Medikaments liegt, leider stoppten Alpträume die Behandlung und ich habe auch damit nie die notwendige Dosierung erreicht.

Mein Neurologe sprach bei der letzten Vorsprache davon, dass dies an einer genetischen Veranlagung liegen könnte????!!!!! Leider ist mein Neurologe nicht mehr da. Die Neurologen wechseln in den Unikliniken fast monatlich.
Ihn kann ich nicht mehr dazu befragen.

Wir wollten diesem Thema nachgehen, da es einen Zusammenhang zwischen der Migräne und dem Schmerzempfinden sowie der Depression geben könnte.
Mein neuer Neurologe ist dem Thema nicht zugeneigt.

Gibt es irgendwo im Netz noch Infomöglichkeiten auf die zugreifen könnte? Leider sind viele Seiten mit DocCheck versehen:-(

Hat es überhaupt noch Sinn weitere AD´s auszuprobieren? Welche sind noch zur Schmerzdistanzierung zugelassen oder welche sind überhaupt noch dafür bekannt?

[Die Neue]

RE: Antidepressiva


Hallo

Für mich hört sich dass so an als sei dass Psychosomatisch bedingt (das heisst aber jetzt nicht dass du dir dass einbildest, es ist das genaue als hätte man den Schmerz). Man hat auch Schmerzen die jedoch nicht körperlich bedingt sind sondern psychischer Natur. Suche mal im Net nach Psychosomatik, villeicht findest ddu was was dir hilft.
lg

[Dr. Pipping]

RE: Antidepressiva


Hallo,

ich versuche, etwas zu finden, das auch Ihnen zugängig ist. Der mögliche Zusammenhang zwischen Migräne und Depression wäre möglich, den Migräne kann den gesundheitlichen Zustand insgesamt und die Lebensfreude beeinträchtigen, begünstigt damit auch eine Depression.

Haben Sie schon Triptane zur Behandlung der akuten Migräne probiert?

Mit freundlcihen Grüßen
Dr. Heike Pipping

[Kopschütttler]

RE: Antidepressiva


Hallo Sonnenschein82,
du hast ja schon so einige AD´s ausprobiert. Sehr viel Auswahl hast du hier nicht. Interessant wäre deine Aussage über kleinste Dosen! Wieviel wurde den z.Bsp. vom Saroten genommen? Üblich sind hier Dosen im Bereich von ca. 25mg abends. Gerade Neurologen im stationären Bereich schießen da oft über das Ziel hinaus! Ein Versuch währe auch noch TOPAMAX-Migräne, welches eigentlich gegen Epelepsie gegeben wird, aber auch in der Migränebehandlung Einzug gefunden hat. EinVersuch wäre es wert, wenn man AD´s nicht verträgt. Aber die Wahrscheinlichkeit gar kein AD zu vertragen ist sehr gering, und eine Kombi mit Topamax ist auch möglich.
Anmerken möchte ich noch, dass ich sehr genau weiss wovon ich schreibe da meine Frau die gleichen Probleme hat oder hatte, und wir einen langen und zum Teil schmerzhaften Weg gehen mussten, ehe ihr wirklich geholfen werden konnte. Das Problem was steht ist jenes, dass sich gerade in der Migräneproblematik wenige Ärzte auskennen, und die Triptane als Allheilmittel anpreisen.
Die Wirkung läßt nämlich im Lauf der Zeit nach, und selbst die Triptane helfen nicht mehr ausreichend. Leider wird dies nicht angesprochen ....
MfG
Kopf

PS.: morgens 50mg Topamax
abends 50mg Topamax und 25mg Amitriptylin(Saroten)

[Dr. Pipping]

RE: Topamax


Hallo,

zu Topamax gibt es aktuell neue Erkenntnisse bezüglich möglicher ernster Nebenwirkungen. Es ist also auch leider kein Wundermittel.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. heike Pipping

[Kopschütttler]

RE: Topamax


Hallo,
ich möchte auch kein Wundermittel anpreisen, sondern einfach auf Alternativen zu den AD´s hinweisen.
In diesem Zusammenhang möchte ich den Wirkstoff Flunarizin nicht unerwähnt lassen, der aber als NW eine Gewichtszunahme besitzt. Aus diesem Grund wird der Wirkstoff seltener toleriert.
Weiterhin musste meine Frau feststellen, dass gerade in der Behandlung von Migräne zum Teil nur nach den Therapiekosten geschaut wird. Gerade teure Therapien(wie eben Topamax) werden den Patienten schon informativ vorenthalten. Und um kurz auf die möglichen ernsten Nebenwirkungen einzugehen - es sind schon Menschen am Genuß von Schokolade gestorben, weil sie allergisch auf Haselnüssse reagiert haben. Des weiteren sollte man sich überlegen, was sinnvoller und besser ist,
ein Leben mit häufigen Anfällen, oder das Risiko eine ernste Nebenwirkung zu erleiden. Das ganze Leben ist ein Risiko!
Alles Gute
Kopfschüttler

[Sonnenschein82]

RE: Topamax und Antidepressiva


Hallo!

Topamax habe ich natürlich auch.
Es hilft wirklich unglaublich gut, wenn man mit den Nebenwirkungen klar kommt. Außerdem kann es auch depressiv machen.
Aus dem Grund musste ich es absetzen. Seitdem sind die Depressionen auch verschwunden:-))

Leider stehe ich jetzt ohne Prophylaxe da. Antidepressiva wären mit dieser Vorgeschichte angebracht gewesen. Leider vertrage ich diese überhaupt nicht.
Ich bin nie über 12,5 mg Saroten gekommen. Knock-out. Ich komme nicht mehr aus dem Bett.
Beim Anafranil ging es, leider habe ich unter extremen Alpträume gelitten, die mir fast den Verstand geraubt haben. Machte sich auch sehr negativ bzgl. der Migräne bemerkbar.

Von Cymbalta bin ich nur zusammengebrochen. Das habe ich keine drei Tage ausgehalten.

Mirtazapin war überhaupt nichts. Mein Freund musste mich zum Bad bringen, weil ich vor lauter Schwindel nicht alleine laufen konnte.

Aponal:-) Ach, ja. Das Zeug macht etwas weniger müde als Saroten. Ansonsten nimmt man auch ca. 10kg in 10 Wochen zu.

So. Flunarizin kann ich aufgrund der Depression auf vergessen und nochmehr zunehmen kann ich leider nicht, weil ich dann nichts mehr zum Anziehen kaufen kann:-))

Es ist doch wirklich komisch, dass ich Antidepressiva nicht vertrage. Sie würden mir bestimmt gut tun. Zum einen zur Schmerzdistanzierung und zum anderen zur Stimmungsverbesserung.

Jetzt mache ich ausgedehnte Spaziergänge und Yoga mit der Hoffnung, dass heute mal keine Attacke kommt.
Arbeiten ist überhaupt nicht mehr drin.

Ich habe eigentlich sehr gute Ärzte, die kein Problem mit dem Budget haben. Ansonsten könnte ich mir meinen Triptanverbrauch auch nicht leisten:-)
Mit einer vernünftigen Prophylaxe und der Verhaltenstherapie könnte ich unter die 10 Tage kommen und mir die regelmäßigen Entzüge sparen. NEIN - ein Medikamenteninduzierter Kopfschmerz ist es nicht. Das haben wir schon per Medikamentenpause getestet.....:-((

Leider gibt es immer noch Leute, die meinen Migräne sei eine Psychokrankheit. Psychosomatisch ist leider nichts. Das wäre vielleicht heilbar. Migräne ist nicht heilbar, nur behandelbar.

LG Sonnenschein
P.S.: Herzlichen Dank für die Antworten.

[Tonttu_e]

RE: Topamax und Antidepressiva


Hi!
DA hab ich mal von jemand gehört, die auch an Migräne leidet, dass es von Lebensmitteln kommen kann. Also di eFrau von der ich das gehört hab, kann Käse und Schokolade nicht an gleichen Tagen essen, weil sie sonst Migräne kriegt, ihre Mutter auch nicht. Was in Käse und Schokolade drin ist und sonst nirgendwo weiss ich auch nicht, aber zumindest bei den beiden scheint es zu funktionieren.
LG
Tonttu